Die Zusammenarbeit zwischen den technischen Abteilungen (F&E, Konstruktion) und der kaufmännisch orientierten Marketingabteilung ist oft unzureichend organisiert oder auch durch Rivalitäten gestört. Häufig muß der Konstrukteur bei Produktentwicklungen mit ungenauen Marktanforderungen arbeiten. Das Risiko „am Markt vorbei zu entwickeln“ ist groß.
Die vorliegende Arbeit stellt ein ganzheitliches Konzept zur Koordination der Unternehmensfunktionen Konstruktion und Marketing vor. Es werden strukturelle Rahmenbedingungen definiert und Wege aufgezeigt, wie die oft nur allgemein artikulierten Marktanforderungen in konkrete konstruktionstechnische Produktanforderungen transformiert werden können. Den Verantwortlichen der Investitionsgüterunternehmen erschließt sich mit dieser Arbeit eine Fülle von Ansätzen und Methoden, um bei der Verwirklichung ihrer Vision einer vollkommenen Marktorientierung einen großen Schritt voranzukommen.
Das Außergewöhnliche dieser Arbeit ist, daß zum ersten Mal die Aktivitäten, Instrumente und Informationsflüsse beider Wissenschaften (Konstruktion und Marketing) in ihrer jeweiligen Terminologie transparent dargestellt und unter dem Gesichtspunkt einer optimalen Koordination mit dem jeweils anderen Bereich aufbereitet werden.
Zunächst wird die Grundstruktur der Marketingwissenschaft anhand der drei großen Bereiche Marketingmanagement, Markt-/Marketingforschung und Marketingpolitik gemäß der wirtschaftswissenschaftlichen Lehre beschrieben, bevor detaillierter auf die Ausprägungen des hier interessierenden Investitionsgütermarketing eingegangen wird. Auch die Konstruktionswissenschaft wird in ihrer Methodik beschrieben. Diese Darstellung der wesentlichen Tätigkeitsbereiche innerhalb der Konstruktion und des Marketing erfolgt mit der Absicht, auf diese Weise systematisch Gestaltungsparameter bzw. Ansatzpunkte für eine mögliche Koordination dieser Bereiche zu finden. Die vertraute Terminologie ermöglicht den Verantwortlichen aus Konstruktion und Marketing, sich zu orientieren, um dem darauf aufbauenden Koordinationskonzept aufgeschlossen gegenüberzustehen.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Notwendigkeit und Definition sowie der Problemkomplex der Koordination von Konstruktion und Marketing
- 2.1 Notwendigkeit und Definition der Koordination von Konstruktion und Marketing
- 2.2 Problemkomplex der Koordination von Konstruktion und Marketing
- 3. Die SADT-Methode zur Darstellung von Systemzusammenhängen
- 4. Marketing und Konstruktion als Funktionsbereiche des Investitionsgüterunternehmens
- 4.1 Grundlagen des Marketings
- 4.1.1 Die Bedeutung des Marketing-Begriffs
- 4.1.2 Marketingmanagement
- 4.1.3 Gewinnung und Verarbeitung von Informationen über den Markt und das Marketing
- 4.1.3.1 Markt- und Marketingforschungsmanagement
- 4.1.3.2 Markt- und Marketingforschungsbereiche
- 4.1.3.3 Markt- und Marketingforschung
- 4.1.3.4 Markt- und Marketingforschungsberichterstattung
- 4.1.4 Marketingpolitik
- 4.1.4.1 Produkt- und Sortimentspolitik
- 4.1.4.2 Kontrahierungspolitik
- 4.1.4.3 Distributionspolitik
- 4.1.4.4 Kommunikationspolitik
- 4.1.4.5 Marketing-Mix
- 4.2 Investitionsgütermarketing
- 4.2.1 Zum Begriff des Investitionsgutes
- 4.2.2 Konzepttransfer und Unterscheidungsmerkmale zwischen Konsumgüter- und Investitionsgütermarketing
- 4.2.3 Investitionsgütermarketing in der deutschen Industrie
- 4.2.4 Geschäftstypologien im Investitionsgütermarketing
- 4.3 Konstruktion
- 4.3.1 Methodisches Konstruieren
- 4.3.2 Konstruktive Produktplanung
- 4.3.3 Konzipieren
- 4.3.4 Entwerfen
- 4.3.5 Ausarbeiten
- 5. Konzeption zur Koordination der Unternehmensfunktionen Konstruktion und Marketing
- 5.1 Vorgehensweise bei der Entwicklung des Koordinationskonzeptes
- 5.2 Unternehmensphilosophie, -prinzipien, -kultur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit entwickelt ein ganzheitliches Konzept zur Koordination der Unternehmensfunktionen Konstruktion und Marketing in Investitionsgüterunternehmen. Ziel ist es, die oft unzureichende Zusammenarbeit zwischen technischen und kaufmännischen Abteilungen zu verbessern und das Risiko, "am Markt vorbei zu entwickeln", zu minimieren. Das Konzept soll Marktanforderungen in konkrete konstruktionstechnische Anforderungen transformieren.
- Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Konstruktion und Marketing
- Transformation von Marktanforderungen in konkrete Produktanforderungen
- Entwicklung eines ganzheitlichen Koordinationskonzeptes
- Anwendung der SADT-Methode zur Visualisierung von Systemzusammenhängen
- Erarbeitung von Wettbewerbsvorteilen durch verbesserte Marktorientierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der unzureichenden Koordination zwischen Konstruktion und Marketing in Investitionsgüterunternehmen ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Es wird die Problematik der ungenauen Marktanforderungen für die Konstruktion und das daraus resultierende Risiko, Produkte zu entwickeln, die nicht den Marktbedürfnissen entsprechen, hervorgehoben. Die Arbeit verspricht ein ganzheitliches Koordinationskonzept zu entwickeln.
2. Die Notwendigkeit und Definition sowie der Problemkomplex der Koordination von Konstruktion und Marketing: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Koordination zwischen Konstruktion und Marketing und analysiert die Herausforderungen, die eine effektive Zusammenarbeit zwischen diesen Abteilungen mit sich bringt. Es werden die Ursachen für die oft problematische Interaktion beider Bereiche beleuchtet, die von mangelnder Kommunikation bis hin zu internen Rivalitäten reichen können. Die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes zur Lösung dieser Probleme wird betont.
3. Die SADT-Methode zur Darstellung von Systemzusammenhängen: Dieses Kapitel beschreibt die SADT-Methode (Structured Analysis and Design Technique) und erläutert, warum sie für die Visualisierung der komplexen Zusammenhänge zwischen Konstruktion und Marketing geeignet ist. Die SADT-Methode wird als Werkzeug vorgestellt, um die Abhängigkeiten der verschiedenen Aktivitäten und Informationsflüsse in beiden Bereichen transparent darzustellen und somit eine Grundlage für die Entwicklung eines effektiven Koordinationskonzeptes zu schaffen. Die Vorteile des systemischen Denkansatzes werden hervorgehoben.
4. Marketing und Konstruktion als Funktionsbereiche des Investitionsgüterunternehmens: Dieses Kapitel beschreibt die Grundlagen des Marketings und der Konstruktion im Kontext von Investitionsgüterunternehmen. Es werden die verschiedenen Teilbereiche des Marketings (Marketingmanagement, Marktforschung, Marketingpolitik) sowie die Methoden des konstruktiven Arbeitens detailliert dargestellt. Der Fokus liegt darauf, die jeweiligen Arbeitsweisen und Terminologien beider Bereiche transparent zu machen, um so gemeinsame Ansatzpunkte für die Koordination zu identifizieren.
5. Konzeption zur Koordination der Unternehmensfunktionen Konstruktion und Marketing: Dieses Kapitel präsentiert das entwickelte Koordinationskonzept. Es beschreibt die Vorgehensweise bei der Entwicklung des Konzeptes und integriert die sieben Managementfunktionen (Situationsanalyse, Zielformulierung, Strategieentwicklung, Planung, Organisation, Führung und Kontrolle). Das Konzept beinhaltet konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation, Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Konstruktion und Marketing, einschließlich der Implementierung von Marketing-Informationssystemen und der Institutionalisierung von Koordinationsstrukturen.
Schlüsselwörter
Koordination, Konstruktion, Marketing, Investitionsgütermarketing, Produktentwicklung, Marktorientierung, SADT-Methode, Managementfunktionen, Wettbewerbsvorteile, Kommunikation, Informationssysteme.
FAQ: Koordination von Konstruktion und Marketing in Investitionsgüterunternehmen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit entwickelt ein ganzheitliches Konzept zur Koordination der Unternehmensfunktionen Konstruktion und Marketing in Investitionsgüterunternehmen. Ziel ist die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen technischen und kaufmännischen Abteilungen und die Minimierung des Risikos, „am Markt vorbei zu entwickeln“. Das Konzept soll Marktanforderungen in konkrete konstruktionstechnische Anforderungen transformieren.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Notwendigkeit und Definition der Koordination von Konstruktion und Marketing, den Problemkomplex dieser Koordination, die SADT-Methode zur Darstellung von Systemzusammenhängen, Marketing und Konstruktion als Funktionsbereiche des Investitionsgüterunternehmens (inkl. detaillierter Beschreibung von Marketingmanagement, Marktforschung und Marketingpolitik sowie methodischem Konstruieren, konstruktiver Produktplanung etc.), und schließlich die Konzeption zur Koordination der Unternehmensfunktionen Konstruktion und Marketing mit konkreten Maßnahmen.
Welche Methode wird zur Visualisierung der Zusammenhänge verwendet?
Die SADT-Methode (Structured Analysis and Design Technique) wird verwendet, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Konstruktion und Marketing zu visualisieren und die Abhängigkeiten der verschiedenen Aktivitäten und Informationsflüsse transparent darzustellen. Dies dient als Grundlage für die Entwicklung des Koordinationskonzeptes.
Welche Aspekte des Marketings werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet umfassend verschiedene Teilbereiche des Marketings, inklusive Marketingmanagement, Marktforschung (inkl. Markt- und Marketingforschungsmanagement, -bereiche, -forschung und -berichterstattung), und Marketingpolitik (Produkt- und Sortimentspolitik, Kontrahierungspolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik und Marketing-Mix). Ein besonderer Fokus liegt auf dem Investitionsgütermarketing.
Welche Aspekte der Konstruktion werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet methodisches Konstruieren, konstruktive Produktplanung, Konzipieren, Entwerfen und Ausarbeiten im Kontext von Investitionsgüterunternehmen.
Wie wird das Koordinationskonzept entwickelt?
Das Koordinationskonzept wird unter Berücksichtigung der sieben Managementfunktionen (Situationsanalyse, Zielformulierung, Strategieentwicklung, Planung, Organisation, Führung und Kontrolle) entwickelt. Es beinhaltet konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation, Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Konstruktion und Marketing, einschließlich der Implementierung von Marketing-Informationssystemen und der Institutionalisierung von Koordinationsstrukturen.
Welche Vorteile bietet das entwickelte Konzept?
Das Konzept zielt auf die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Konstruktion und Marketing, die Transformation von Marktanforderungen in konkrete Produktanforderungen, die Entwicklung eines ganzheitlichen Koordinationskonzeptes, die Anwendung der SADT-Methode zur Visualisierung von Systemzusammenhängen und die Erarbeitung von Wettbewerbsvorteilen durch verbesserte Marktorientierung ab.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Koordination, Konstruktion, Marketing, Investitionsgütermarketing, Produktentwicklung, Marktorientierung, SADT-Methode, Managementfunktionen, Wettbewerbsvorteile, Kommunikation und Informationssysteme.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Notwendigkeit und Definition sowie der Problemkomplex der Koordination, die SADT-Methode, Marketing und Konstruktion als Funktionsbereiche und die Konzeption zur Koordination. Jedes Kapitel enthält eine detaillierte Beschreibung und Analyse der jeweiligen Themen.
- Arbeit zitieren
- Jörg Nolte (Autor:in), 1994, Entwicklung eines Konzeptes zur Koordination der Unternehmensfunktionen Konstruktion und Marketing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185172