Richard Wright, geboren 1908 in Mississippi, hat als erster den Weg des unterdrückten Schwarzen aus den rattenverseuchten Slums zum geistig bewußten Menschen vorgelebt und dargestellt. Sein Werk ist ein beständiger Versuch, seine Kindheits- und Jugenderlebnisse zu verarbeiten, Zeugnis zu geben von der weißen Herrschaft im Süden und der Angst seiner Landsleute.
Auf Wrights Gesamtwerk lastet ein Alptraum von Erinnerungen, der eine Wirklichkeit ans Licht bringt: die Realität der Schwarzamerikaner, in der Gewalt und Schrecken Teil ihrer Existenz sind. Wright hat seinen Zeitgenossen die bittere Wahrheit erzählt. Daher gebührt ihm in der Literaturkritik des 20. Jahrhunderts ein besonderer Platz: Als Pionier der schwarzamerikanischen Literatur machte er es der amerikanischen Gesellschaft unmöglich, sich weiterhin selbst zu betrügen.
Die Parallelen zwischen der schwarzamerikanischen protest literature und Jean-Paul Sartres existentialistischer litterature engagée sind deutlich. Sartre besteht in Was ist Literatur? (1947) darauf, daß der Roman für die Interessen der Arbeiterklasse eintreten solle. Sprechen heißt Handeln: Der engagierte Schriftsteller hat laut Sartre gewählt, die Welt zu enthüllen und so zu wirken, daß keiner die Welt ignorieren und sich in ihr unschuldig nennen kann.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- EXISTENTIALISTISCHE PHILOSOPHIEN: CAMUS UND SARTRE
- DAS BILD DES ABSURDEN BEI ALBERT CAMUS
- DIE GRUNDSÄTZE JEAN-PAUL SARTRES
- RICHARD WRIGHT UND DIE FRANZÖSISCHEN EXISTENTIALISTEN
- BLACK BOY RICHARD WRIGHT
- ANALYSE VON "THE MAN WHO LIVED UNDERGROUND"
- DIE KANALISATIONSANLAGEN
- KIRCHGÄNGER UND KINOBESUCHER
- DER TOD ALS ÄUBERSTE ABSURDITÄT
- ABLEHNUNG DER TRADITIONELLEN WERTE
- ENTWICKLUNG EINER NEUEN IDENTITÄT
- FRED DANIELS: DER GLÜCKLICHE MENSCH IN DER REVOLTE
- EXISTENTIELLE SCHULD
- PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG UND EXISTENTIELLE ANGST
- FRED DANIELS: CHRISTUSFIGUR UND PROPHET
- NATURALISTISCHE UND EXISTENTIALISTISCHE POSITIONEN
- VON "THE MAN WHO LIVED UNDERGROUND" ZU THE OUTSIDER
- ANALYSE VON THE OUTSIDER
- ERKENNEN DES ABSURDEN UND WIEDERGEBURT ZU NEUER IDENTITÄT
- TRÄUME UND ALPTRÄUME
- CROSS DAMON: DREHBUCHAUTOR UND SCHAUSPIELER
- MUSIK UND MALEREI
- DER EINSAME AUBENSEITER: DIE DIALEKTIK VON FREIHEIT UND ANGST
- DER SELBSTBETRUG: FLUCHT VOR DER FREIEN WAHL
- DER ATHEIST CROSS DAMON UND SEINE GÖTTLICHEN AMBITIONEN
- DIE KOMMUNISTISCHE PARTEI: WRIGHT ALS KRITIKER IN EIGENER SACHE
- CROSS DAMON: DER MENSCH IN DER REVOLTE
- THE OUTSIDER: EINE MODERNE TRAGÖDIE
- CROSS DAMON UND DER GENERALSTAATSANWALT ELY HOUSTON
- CROSS DAMON UND EVA BLOUNT
- DER BLICK UND DIE ANDEREN
- SCHULD UND UNSCHULD
- DER PSYCHOLOGISCHE DETERMINISMUS
- DER EXISTENTIALISMUS IST EIN HUMANISMUS
- DREI MODERNE AUßENSEITER: RASKOLNIKOW, MEURSAULT UND CROSS DAMON
- THE OUTSIDER UND DOSTOJEWSKIJS SCHULD UND SÜHNE
- THE OUTSIDER UND CAMUS' DER FREMDE
- RASKOLNIKOW, MEURSAULT UND CROSS DAMON IM VERGLEICH
- WRIGHTS ENTWICKLUNG VOM NATURALISMUS ZUM EXISTENTIALISMUS
- EXISTENTIALISMUS IN NATIVE SON
- NATURALISMUS IN THE OUTSIDER
- DER AMERIKANISCHE EXISTENTIALISMUS
- DER AMERICAN ADAM UND DIE TRANSZENDENTALISTEN
- AMERICAN DREAM, AMERICAN NIGHTMARE
- DIE SINNKRISE DES MODERNEN MENSCHEN
- SCHLUBBETRACHTUNG
- BIBLIOGRAPHIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit analysiert die existentialistischen Positionen in Richard Wrights Romanen "The Man Who Lived Underground" und "The Outsider". Die Arbeit untersucht, wie Wrights Erfahrungen als Schwarzer in Amerika seine literarische Entwicklung beeinflussten und wie er die Ideen des französischen Existentialismus in seine Werke integrierte. Die Arbeit beleuchtet die Parallelen zwischen Wrights Werken und den philosophischen Konzepten von Albert Camus und Jean-Paul Sartre.
- Die Absurdität der menschlichen Existenz
- Die Suche nach Sinn und Identität in einer feindlichen Welt
- Die Rolle von Freiheit und Revolte im Leben des Einzelnen
- Die Auswirkungen von Unterdrückung und Isolation auf die menschliche Psyche
- Die Bedeutung von persönlicher Verantwortung und existentieller Angst
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Magisterarbeit ein und stellt Richard Wright als einen der wichtigsten Vertreter der schwarzamerikanischen Literatur vor. Sie beleuchtet seine Erfahrungen als Schwarzer in Amerika und seine Auseinandersetzung mit den Themen Unterdrückung, Isolation und der Suche nach Sinn und Identität. Die Einleitung stellt zudem die Verbindung zwischen Wrights Werk und dem französischen Existentialismus her.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den philosophischen Grundlagen des Existentialismus, insbesondere mit den Ideen von Albert Camus und Jean-Paul Sartre. Es werden die zentralen Konzepte des Absurden, der Freiheit, der Verantwortung und der Angst erläutert. Das Kapitel zeigt auf, wie diese Konzepte in Wrights Werken zum Ausdruck kommen.
Das dritte Kapitel analysiert Wrights Autobiographie "Black Boy" und beleuchtet die Erfahrungen, die Wrights literarische Entwicklung prägten. Es wird gezeigt, wie Wrights Kindheit und Jugend in den rassistisch geprägten Südstaaten Amerikas seine Sicht auf die Welt und seine Suche nach Sinn und Identität beeinflussten.
Das vierte Kapitel widmet sich der Analyse von "The Man Who Lived Underground". Es wird untersucht, wie Wright in dieser Kurzgeschichte die Themen der Absurdität, der Isolation und der Suche nach einer neuen Identität behandelt. Das Kapitel beleuchtet die Rolle von Fred Daniels, dem Protagonisten der Geschichte, und seine Auseinandersetzung mit der weißen Gesellschaft.
Das fünfte Kapitel stellt die Verbindung zwischen "The Man Who Lived Underground" und "The Outsider" her. Es wird gezeigt, wie Wrights literarische Entwicklung von der Kurzgeschichte zum Roman führte und wie er die Themen des Existentialismus in seinen späteren Werken weiterentwickelte.
Das sechste Kapitel analysiert "The Outsider" und untersucht, wie Wright in diesem Roman die Ideen des französischen Existentialismus in die Handlung integriert. Es wird die Rolle von Cross Damon, dem Protagonisten des Romans, und seine Auseinandersetzung mit der Absurdität der Welt, der Freiheit und der Angst beleuchtet.
Das siebte Kapitel vergleicht die Protagonisten von "The Outsider" mit den Figuren aus Dostojewskijs "Schuld und Sühne" und Camus' "Der Fremde". Es wird gezeigt, wie Wright die Themen des Existentialismus in seinen Werken mit den klassischen Werken der Weltliteratur verbindet.
Das achte Kapitel untersucht Wrights Entwicklung vom Naturalismus zum Existentialismus. Es wird gezeigt, wie Wrights frühe Werke, wie "Native Son", noch stark von naturalistischen Elementen geprägt waren, während seine späteren Werke, wie "The Outsider", deutlich existentialistische Züge aufweisen.
Das neunte Kapitel beleuchtet den amerikanischen Existentialismus und seine Wurzeln in der amerikanischen Literatur. Es wird gezeigt, wie die Themen des Existentialismus in der amerikanischen Literatur bereits vor Wright eine Rolle spielten und wie er diese Tradition fortsetzte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Existentialismus, Richard Wright, "The Man Who Lived Underground", "The Outsider", Albert Camus, Jean-Paul Sartre, Absurdität, Freiheit, Verantwortung, Angst, Unterdrückung, Isolation, Identität, Schwarze in Amerika, Rassismus, amerikanische Literatur, Protestliteratur.
- Quote paper
- Nadine Emmerich (Author), 1999, Existentialistische Positionen in Richard Wrights "The Man Who Lived Underground" und "The Outsider", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185388