Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Probleme, Verfahren und Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien. Zur Erkenntnisgewinnung bedient sich der Verfasser der Arbeit des Vergleichs der amerikanischen und der deutschen Finanzierungspraxis. Die Wahl des
amerikanischen Systems geschah dabei vor folgendem Hintergrund:
1. Die amerikanische Finanzierungspraxis beherrscht die internationalen Finanzmärkte, auf welche deutsche Aktiengesellschaften immer mehr angewiesen sind.
2. In den USA gibt es umfangreiche empirische Untersuchungen, welche die Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien beschreiben.
3. Weltweit werden in keiner Region mehr eigene Aktien als in den Vereinigten Staaten erworben.
Theoretische und empirische Untersuchungsergebnisse, welche sich auf den amerikanischen Markt beziehen, lassen sich jedoch nicht problemlos auf Deutschland übertragen. Die Arbeit ist deshalb so aufgebaut, daß im ersten Teil die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen der beiden Systeme gegenüber gestellt werden. Besonderer Wert wird dabei auf die Finanzierungstheorien der beiden Länder gelegt, da der Einsatz eines Finanzierungsinstrumentes immer von der jeweiligen Interessenlage abhängt. Nachdem die Rahmenbedingungen dieser Untersuchung dargelegt sind, werden im zweiten Teil die Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien dargestellt. Dabei orientiert sich die Gliederung der verschiedenen Einsatzpotentiale des Erwerbs eigener Aktien an den Mechanismen, die
zwischen den Aktionären und der Geschäftsführung bestehen.
Inhaltsverzeichnis
- Aufbau der Arbeit und Vorgehensweise
- Rahmenbedingungen für den Erwerb eigener Aktien in den USA und in Deutschland
- Stand der amerikanischen und der deutschen Finanzierungstheorie
- Vergleich der amerikanischen Corporation mit der deutschen Aktiengesellschaft
- Das Board-Modell der US-amerikanischen Corporation
- Das Vorstand-Aufsichtsrat-Modell der deutschen Aktiengesellschaft
- Erwerb eigener Aktien
- Regelungen in den USA
- Regelungen in Deutschland
- Zulässigkeit und Verfahren
- Bilanzielle und steuerliche Behandlung
- Motive und Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien
- Erwerb eigener Aktien zur Steigerung des Unternehmenswerts
- Erwerb eigener Aktien zum Abbau der Informationsasymmetrie
- Erwerb eigener Aktien zur Abwehr feindlicher Übernahmen
- Ergebnis der Untersuchung
- Abkürzungsverzeichnis
- Symbolverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Erwerb eigener Aktien in Deutschland und analysiert die Probleme, Verfahren und Auswirkungen dieses Finanzierungsinstruments. Der Fokus liegt dabei auf einem Vergleich der amerikanischen und der deutschen Finanzierungspraxis, um die Unterschiede in den rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht die Motive für den Erwerb eigener Aktien und analysiert die Auswirkungen auf den Unternehmenswert, die Informationsasymmetrie und die Abwehr feindlicher Übernahmen.
- Vergleich der amerikanischen und der deutschen Finanzierungspraxis
- Analyse der Motive für den Erwerb eigener Aktien
- Untersuchung der Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien auf den Unternehmenswert
- Bewertung der Rolle des Erwerbs eigener Aktien im Kontext der Informationsasymmetrie
- Analyse der Einsatzmöglichkeiten des Erwerbs eigener Aktien zur Abwehr feindlicher Übernahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die Rahmenbedingungen für den Erwerb eigener Aktien in den USA und in Deutschland. Es werden die Unterschiede in der Finanzierungstheorie, der Unternehmensstruktur und den rechtlichen Regelungen aufgezeigt. Dabei wird insbesondere auf die kapitalmarktorientierte amerikanische und die unternehmensorientierte kontinentaleuropäische Sichtweise eingegangen. Das Kapitel analysiert die Unterschiede zwischen dem Board-Modell der US-amerikanischen Corporation und dem Vorstand-Aufsichtsrat-Modell der deutschen Aktiengesellschaft. Es werden die Regelungen zum Erwerb eigener Aktien in den USA und in Deutschland im Detail dargestellt, einschließlich der Zulässigkeit, der Verfahren und der bilanziellen sowie steuerlichen Behandlung.
Das zweite Kapitel der Arbeit widmet sich den Motiven und Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien. Es werden verschiedene Einsatzpotentiale des Erwerbs eigener Aktien analysiert, die sich auf die Beziehung zwischen Aktionären und Geschäftsführung beziehen. Das Kapitel untersucht die Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien auf den Unternehmenswert, die Informationsasymmetrie und die Abwehr feindlicher Übernahmen. Es werden verschiedene Motive für den Erwerb eigener Aktien beleuchtet, wie z.B. die Steigerung des Unternehmenswerts, die Substitution von Dividendenzahlung und Aktienrückkauf, die Optimierung der Kapitalstruktur, die Erfüllung von Aktienoptionen und die Ausgabe von Belegschaftsaktien. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien auf die Verringerung von Servicing-Kosten und die Nutzung eigener Aktien als Investitionsobjekt untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Erwerb eigener Aktien, die Finanzierungstheorie, die Unternehmensstruktur, die Informationsasymmetrie, die Abwehr feindlicher Übernahmen, die Kapitalstruktur, die Dividendenpolitik, die Aktienoptionen, die Belegschaftsaktien, die Servicing-Kosten und die Investition in eigene Aktien. Die Arbeit analysiert die Unterschiede in der Finanzierungspraxis zwischen den USA und Deutschland und untersucht die Motive und Auswirkungen des Erwerbs eigener Aktien in beiden Ländern.
- Arbeit zitieren
- Ralf Koschmieder (Autor:in), 1999, Erwerb eigener Aktien: Probleme, Verfahren und Auswirkungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185410