Das Thema dieser Arbeit sind die Strukturen der Freizeitbeschäftigungsformen in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Um sich jedoch wissenschaftlich mit diesem Thema beschäftigen zu können, muss zunächst einmal der zu Grunde liegende Begriff der Freizeit geklärt und definiert werden. Die Forschungsfragen für diese Arbeit lauten demgemäß:
(1) Was ist Freizeit?
(2) Welches System bzw. welche Strukturen von Freizeitbeschäftigungsformen finden sich in der Bevölkerung der BRD?
So einfach und geläufig der Begriff der Freizeit auf den ersten Blick erscheint, so schwierig erweist sich eine Begriffsbestimmung bei einer genaueren Untersuchung der verschiedenen Bedeutungsdimensionen. Fragt man Menschen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen nach ihrer Definition von Freizeit, erhält man viele unterschiedliche Antworten. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des Autofahrens oder Kochens, zwei Beschäftigungen, die von vielen Menschen als nötiges Übel, von anderen wiederum als reines Vergnügen wahrgenommen werden.
Zur Beantwortung der zweiten Forschungsfrage eignet sich das Modell der Erlebnisgesellschaft nach Gerhard Schulze. Schulze behandelt in seinem Buch „Die Erlebnisgesellschaft“ den Wandel der Knappheitsgesellschaft der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zur Mitte der 80er Jahre und die damit verbundenen Auswirkungen auf Klassen- oder Schichttheorien der Soziologie. Er kommt zu dem Schluss, dass die (west)deutsche Gesellschaft der 80er Jahre am besten als „Erlebnisgesellschaft“ beschrieben werden kann. Dieses soziologische Gesellschaftskonzept soll hier dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Forschungsfragen
- Definitionen von Freizeit
- Die Erlebnisgesellschaft nach Gerhard Schulze
- Von der Knappheits- zur Erlebnisgesellschaft
- Milieubildung durch soziale Wahrnehmung
- Zeichen sozialer Wahrnehmung
- Dimensionen des (Freizeit)stils
- Die Erlebnismilieus
- Zusammenfassung und Kritik
- Zusammenfassung
- Kritik
- Empirische Untersuchung
- Ergebnisse bezüglich des Freizeitbegriffs
- Ergebnisse bezüglich Schulzes Modell
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Strukturen der Freizeitbeschäftigungsformen in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Dazu wird zunächst der Begriff der Freizeit definiert und anschließend das Modell der Erlebnisgesellschaft nach Gerhard Schulze vorgestellt. Die Arbeit analysiert die Entwicklung von der Knappheits- zur Erlebnisgesellschaft und die damit verbundenen Auswirkungen auf Klassen- und Schichttheorien der Soziologie.
- Definition des Freizeitbegriffs
- Das Modell der Erlebnisgesellschaft nach Gerhard Schulze
- Die Entstehung sozialer Milieus
- Empirische Untersuchung des Freizeitverhaltens
- Kritik an Schulzes Modell
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Definition des Freizeitbegriffs und stellt verschiedene Definitionen aus der Alltags- und Forschungsliteratur vor. Anschließend wird das Modell der Erlebnisgesellschaft nach Gerhard Schulze erläutert. Schulze beschreibt die Entwicklung von der Knappheits- zur Erlebnisgesellschaft und deren Auswirkungen auf Klassen- und Schichttheorien. Er stellt die Entstehung sozialer Milieus anhand von alltagsästhetischen Schemata dar. Die Arbeit analysiert empirische Daten zu Freizeitverhalten und untersucht deren Übereinstimmung mit Schulzes Modell.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Freizeit, Erlebnisgesellschaft, Soziale Milieus, Alltagsästhetik, Knappheitsgesellschaft, Empirische Sozialforschung, Freizeitverhalten und Gerhard Schulze.
- Arbeit zitieren
- Jan Kercher (Autor:in), 2003, Das Freizeitsystem der BRD am Beispiel von Gerhard Schulzes Erlebnisgesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18553