Ziel dieser Arbeit ist es, eine ökonomische Analyse von ECNs im Vergleich zu traditionellen Handelssystemen durchzuführen, die Aussagen über die Vor- und Nachteile der börsenähnli-chen Einrichtungen liefern soll. Darauf aufbauend soll eine Abschätzung des Zukunftspoten-tials von ECNs v. a. in Europa gegeben werden.
Die ökonomische Analyse erfolgt anhand eines selbstentwickelten Kriteriengerüsts, mit dem die umfassende Untersuchung unterschiedlicher Handelssysteme möglich gemacht wird.
Nachdem die ECNs vor drei Jahren in den USA einen Umbruch im Aktienhandel eingeleitet haben, steht nun die europäische Börsenlandschaft vor einem Wandel. Während die etablier-ten Börsen versuchen mit Kooperationen und Fusionen die Handelseffizienz zu steigern, pla-nen ECNs die Etablierung einer paneuropäischen Handelsplattform für Blue-Chips.
Da ECNs momentan nur bei Aktien eine größere Rolle spielen, beschränkt sich die Arbeit auf die Untersuchung von Aktienmärkten und deren Handelssysteme. Aktienhandelssysteme sind der zentrale Bestandteil von Aktienbörsen. Diese umfassen organisierte Strukturen sachlicher und personeller Elemente, die dazu dienen, das Kausal- und Erfüllungsgeschäft einer Aktientransaktion abzuwickeln. Die Subsysteme der Handelsabwicklung umfassen im wesentlichen die Orderweiterleitung, Mechanismen der Orderzusammenführung, die Verbreitung von Handelsinformationen sowie das Clearing und Settlement.
Die Fokussierung auf den Aktienhandel liegt neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung auch in der höheren Umschlaghäufigkeit von Aktien begründet. Hierbei sind effiziente Handelssys-teme von größerer Bedeutung, zumal der börsliche Kassamarkt von einem intensiven Wett-bewerb um Anleger und Emittenten gekennzeichnet ist. Sie sind deshalb Gegenstand der weiteren Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.2 Methodische Vorgehensweise
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2 Grundlegendes zu Börsen, börsenähnlichen Einrichtungen und Börsenhandelssystemen
- 2.1 Börsenbegriff
- 2.1.1 Institutioneller Börsenbegriff
- 2.1.2 Funktionaler Börsenbegriff
- 2.1.3 Börsenbegriff dieser Arbeit
- 2.2 Börsenähnliche Einrichtungen
- 2.3 Alternative Organisationsstrukturen von Aktienhandelssystemen
- 2.3.1 Market-Maker-Markt
- 2.3.2 Auktionsbörse
- 2.3.3 Call-Markt
- 2.3.4 Hybridhandel
- 2.4 Zusammenfassung
- 2.1 Börsenbegriff
- 3 Electronic Communications Networks
- 3.1 Entwicklungsgeschichte
- 3.2 Begriffsabgrenzung
- 3.2.1 Situation in den USA
- 3.2.2 Situation in Deutschland
- 3.2.3 Definitorische Abgrenzung
- 3.3 Marktüberblick
- 3.3.1 Instinet
- 3.3.2 Island
- 3.3.3 Archipelago
- 3.3.4 Weitere ECNs
- 3.4 Neuere Entwicklungen
- 3.5 Zukunftsaussichten
- 3.6 Zusammenfassung
- 4 Kriterien zur Analyse von Handelssystemen
- 4.1 Vorüberlegungen
- 4.2 Orderdurchführung
- 4.2.1 Kosten des Systemzugangs
- 4.2.2 Transaktionskosten
- 4.2.3 Liquidität
- 4.2.4 Transaktionsgeschwindigkeit
- 4.2.5 Clearing und Settlement
- 4.3 Informationsbereitstellung und -verarbeitung
- 4.3.1 Markteffizienz
- 4.3.2 Markttransparenz und Handelspublizität
- 4.3.3 Schutz vor Insiderhandel
- 4.4 Dienstleistungskomfort
- 4.4.1 Institutionelle Ausgestaltung
- 4.4.1.1 Ausgestaltung des Handelssystems
- 4.4.1.2 Computermäßige Handelsunterstützung
- 4.4.1.3 Handelszeit
- 4.4.2 Technische Zuverlässigkeit
- 4.4.3 Marktzutritt
- 4.4.1 Institutionelle Ausgestaltung
- 4.5 Aufsichtsrechtliche Aspekte
- 5 Ökonomische Analyse von ECNs im Vergleich zu traditionellen Handelssystemen
- 5.1 Vorüberlegungen
- 5.2 Analyse der Orderdurchführung
- 5.2.1 Gegenüberstellung der Kosten des Systemzugangs
- 5.2.2 Gegenüberstellung der Transaktionskosten
- 5.2.3 Gegenüberstellung der Liquidität
- 5.2.4 Gegenüberstellung der Transaktionsgeschwindigkeit
- 5.2.5 Gegenüberstellung von Clearing und Settlement
- 5.2.6 Zusammenfassung
- 5.3 Analyse der Informationsbereitstellung und –verarbeitung
- 5.3.1 Gegenüberstellung der Markteffizienz
- 5.3.2 Gegenüberstellung der Markttransparenz und Handelspublizität
- 5.3.3 Gegenüberstellung des Insiderhandelschutzes
- 5.3.4 Zusammenfassung
- 5.4 Analyse des Dienstleistungskomforts
- 5.4.1 Gegenüberstellung der institutionellen Ausgestaltung
- 5.4.1.1 Ausgestaltung des Handelssystems
- 5.4.1.2 Computermäßige Handelsunterstützung
- 5.4.1.3 Handelszeit
- 5.4.2 Gegenüberstellung der technischen Zuverlässigkeit
- 5.4.3 Gegenüberstellung der Marktzutrittsmöglichkeiten
- 5.4.4 Zusammenfassung
- 5.4.1 Gegenüberstellung der institutionellen Ausgestaltung
- 5.5 Analyse aufsichtsrechtlicher Aspekte
- 6 Zusammenfassung und Ausblick
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der ökonomischen Analyse von Electronic Communications Networks (ECNs) im Vergleich zu traditionellen Handelssystemen für Wertpapiere. Ziel der Arbeit ist es, die Funktionsweise und die ökonomischen Auswirkungen von ECNs im Vergleich zu traditionellen Börsen zu untersuchen und die Vor- und Nachteile beider Systeme aufzuzeigen. Dabei werden die wichtigsten Kriterien zur Analyse von Handelssystemen, wie Orderdurchführung, Informationsbereitstellung und -verarbeitung, Dienstleistungskomfort und aufsichtsrechtliche Aspekte, herangezogen.
- Entwicklung und Funktionsweise von Electronic Communications Networks (ECNs)
- Ökonomische Analyse von ECNs im Vergleich zu traditionellen Handelssystemen
- Kriterien zur Analyse von Handelssystemen (Orderdurchführung, Informationsbereitstellung, Dienstleistungskomfort, Aufsichtsrechtliche Aspekte)
- Vor- und Nachteile von ECNs im Vergleich zu traditionellen Börsen
- Zukunftsaussichten für ECNs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ein. Sie erläutert die Bedeutung von Electronic Communications Networks (ECNs) im Kontext des Wertpapierhandels und skizziert die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen von Börsen, börsenähnlichen Einrichtungen und Börsenhandelssystemen. Es werden verschiedene Börsenbegriffe definiert und die wichtigsten Organisationsstrukturen von Aktienhandelssystemen vorgestellt. Das dritte Kapitel widmet sich den Electronic Communications Networks (ECNs). Es beleuchtet die Entwicklungsgeschichte, die Begriffsabgrenzung, den Marktüberblick, die neueren Entwicklungen und die Zukunftsaussichten von ECNs. Das vierte Kapitel stellt die wichtigsten Kriterien zur Analyse von Handelssystemen vor. Es werden die Aspekte Orderdurchführung, Informationsbereitstellung und -verarbeitung, Dienstleistungskomfort und aufsichtsrechtliche Aspekte näher betrachtet. Das fünfte Kapitel beinhaltet die ökonomische Analyse von ECNs im Vergleich zu traditionellen Handelssystemen. Es werden die einzelnen Kriterien aus dem vierten Kapitel auf beide Systeme angewendet und die Vor- und Nachteile beider Systeme gegenübergestellt. Die Zusammenfassung und der Ausblick fassen die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und geben einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der Wertpapierhandelssysteme.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Electronic Communications Networks (ECNs), Wertpapierhandel, Börsen, Handelssysteme, Orderdurchführung, Informationsbereitstellung, Dienstleistungskomfort, Aufsichtsrechtliche Aspekte, Ökonomische Analyse, Vergleich, Vor- und Nachteile, Zukunftsaussichten.
- Arbeit zitieren
- Niki Huber (Autor:in), 2000, Electronic Communications Networks. Eine ökonomische Analyse im Vergleich zu traditionellen Handelssystemen für Wertpapiere, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185543