Ende 1999 wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundes und der
Länder gegründet, die den Auftrag erhielt, die unbestimmten Begriffe in
einer Verwaltungsanweisung zu konkretisieren. Die endgültige Fassung
des Anwendungsschreibens zum § 2b EStG ist am 05. Juli 2000 vom
Bundesministerium der Finanzen veröffentlicht worden. Ziel dieser Arbeit ist die kritische Analyse dieses Anwendungsschreibens in
Hinblick auf die Eindeutigkeit der Rechtsbegriffe und die Anwendbarkeit in
der Praxis sowie die Darstellung der Auswirkungen dieser Analyseergebnisse
auf die Modellinitiatoren und Investoren.
Zur Einleitung in die Materie wird im zweiten Kapitel ein Überblick typischer
Steuersparmodelle und deren Charakteristika gegeben. Anschließend werden
die Rahmenbedingungen zur Anwendung des § 2b EStG erläutert und
analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Charakteristika von Steuersparmodellen
- 2.1 Gestaltung von Steuersparmodellen
- 2.2 Vorteile aus Steuersparmodellen für den Anleger
- 2.3 Beispiel für Steuersparmodelle
- 3 Rahmenbedingungen zur Anwendung des § 2b EStG
- 3.1 Erläuterungen zum Punkt Allgemeines aus dem Anwendungsschreiben
- 3.1.1 Negative Einkünfte aus Verlustzuweisungsmodellen
- 3.1.2 Prüfung der Gewinn- bzw. Überschusserzielungsabsicht
- 3.1.3 Belanglosigkeit der Ursache der Verluste
- 3.1.4 Prüfungsreihenfolge des § 2b EStG
- 3.1.4.1 Prüfungsausschluss bei vorliegender Nichtaufgriffsgrenze
- 3.1.4.2 Modellhafte Gestaltung als Voraussetzung des §2b EStG
- 3.1.4.3 Prüfung ob ein steuerlicher Vorteil im Vordergrund steht
- 3.2 Rechtsfolgen der positiven Prüfung des § 2b EStG
- 3.3 Maßgeblicher Zeitpunkt für die Einstufung als Verlustzuweisungsmodell
- 3.4 Anwendungsregelung zum § 2b EStG
- 3.1 Erläuterungen zum Punkt Allgemeines aus dem Anwendungsschreiben
- 4 Analyse des Grundtatbestandes und seiner Bestandteile
- 4.1 Grundtatbestand des Anwendungsschreibens (§ 2b Satz 1 EStG)
- 4.2 Definition von Gesellschaften und Gemeinschaften
- 4.3 Definition des Begriffes ähnliche Modelle
- 4.4 Definition des Begriffes Gesamtobjekt
- 4.5 Erzielung eines steuerlichen Vorteils
- 4.5.1 Definition des Begriffs im Vordergrund stehender steuerlicher Vorteil
- 4.5.2 Prüfung einer Ungleichbehandlung unter Berücksichtigung des § 2 Abs.3 EStG
- 4.5.3 Ausnahmeregelung für risikoreiche Anlagen
- 4.5.4 Maßgeblicher Zeitpunkt zur Beurteilung eines steuerlichen Vorteils
- 4.6 Kriterien der modellhaften Gestaltung
- 4.6.1 Definition eines vorgefertigten Konzeptes
- 4.6.2 Definition der Begriffe Gleichgerichtete, im Wesentlichen identische Leistungsbeziehungen
- 4.6.3 Modellhafte Gestaltung bei Erwerb einer Eigentumswohnung
- 4.6.4 Ausnahmeregelung bei Existenz- und Firmengründung
- 5 Regelbeispiele des Anwendungsschreibens (§ 2b Satz 3 EStG)
- 5.1 Grundlagen der Regelbeispiele
- 5.2 Erstes Regelbeispiel: § 2b Satz 3 EStG
- 5.2.1 Grundlagen für den Renditevergleich
- 5.2.2 Methode des internen Zinsfusses
- 5.2.3 Definition der Zahlungsströme
- 5.2.4 Dauer des maßgeblichen Betrachtungszeitraums
- 5.2.5 Maßgeblicher Steuersatz zur Ermittlung der Ertragsteuerbelastung
- 5.2.6 Rechenbeispiel aus dem Anwendungsschreiben
- 5.2.7 Umsetzung des Betriebskonzeptes als Voraussetzung
- 5.3 Zweites Regelbeispiel: § 2b Satz 3 EStG
- 6 Prüfung verschiedener aktueller Beteiligungsangebote
- 6.1 Medienfonds - IMF 2
- 6.2 Windkraftfonds - „Am Saubusch“ GmbH & Co. KG
- 6.3 Ergebnisse der Praxisanwendung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert den Erlass zum neuen § 2b EStG. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen der Anwendung dieses Paragraphen zu verstehen und zu erläutern. Die Arbeit untersucht die Kriterien für die Einstufung von Modellen als Verlustzuweisungsmodelle und die damit verbundenen steuerlichen Konsequenzen.
- Charakteristika von Steuersparmodellen
- Rahmenbedingungen der Anwendung des § 2b EStG
- Analyse des Grundtatbestandes des § 2b EStG
- Regelbeispiele des Anwendungsschreibens
- Prüfung aktueller Beteiligungsangebote
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt den Hintergrund und die Zielsetzung der Analyse des neuen § 2b EStG. Es wird die Relevanz der Thematik im Kontext der Steuergestaltung hervorgehoben.
2 Charakteristika von Steuersparmodellen: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten von Steuersparmodellen, die Vorteile für Anleger und zeigt anhand eines Beispiels die Funktionsweise auf. Es legt die Grundlage für das Verständnis der späteren Analyse des § 2b EStG, indem es die typischen Merkmale solcher Modelle herausarbeitet.
3 Rahmenbedingungen zur Anwendung des § 2b EStG: Dieses Kapitel erläutert detailliert die Bedingungen, unter denen der § 2b EStG angewendet werden kann. Es werden die verschiedenen Aspekte des Anwendungsschreibens beleuchtet, darunter die Prüfung der Gewinn- bzw. Überschusserzielungsabsicht und die Bedeutung des steuerlichen Vorteils. Die verschiedenen Prüfungsstufen und deren Reihenfolge werden systematisch dargestellt.
4 Analyse des Grundtatbestandes und seiner Bestandteile: Dieses Kapitel geht detailliert auf den Grundtatbestand des § 2b EStG ein und analysiert die Definitionen wichtiger Begriffe wie "Gesellschaften und Gemeinschaften", "ähnliche Modelle" und "Gesamtobjekt". Es werden die Kriterien der modellhaften Gestaltung beleuchtet, inklusive der Ausnahmeregelungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bestimmung eines "im Vordergrund stehenden steuerlichen Vorteils" und der damit verbundenen Prüfungskriterien.
5 Regelbeispiele des Anwendungsschreibens (§ 2b Satz 3 EStG): Dieses Kapitel beschreibt die Regelbeispiele, die im Anwendungsschreiben zum § 2b EStG angeführt werden. Es erläutert die Methodik des Renditevergleichs, insbesondere die Verwendung des internen Zinsfußes, und die Definition der relevanten Zahlungsströme. Es zeigt, wie diese Beispiele in der Praxis angewendet werden und welche Faktoren für die Bewertung relevant sind.
6 Prüfung verschiedener aktueller Beteiligungsangebote: Dieses Kapitel wendet die Erkenntnisse der vorherigen Kapitel auf konkrete, aktuelle Beteiligungsangebote an (Medienfonds und Windkraftfonds). Es analysiert diese Angebote unter Berücksichtigung der Kriterien des § 2b EStG und zieht Schlussfolgerungen für die Praxis.
Schlüsselwörter
§ 2b EStG, Steuersparmodelle, Verlustzuweisungsmodelle, modellhafte Gestaltung, steuerlicher Vorteil, Gewinn- bzw. Überschusserzielungsabsicht, Renditevergleich, interner Zinsfuß, Beteiligungsangebote, Medienfonds, Windkraftfonds.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Analyse des § 2b EStG
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit analysiert den neuen § 2b EStG, der sich mit Verlustzuweisungsmodellen und Steuersparmodellen befasst. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen der Anwendung dieses Paragraphen zu verstehen und zu erläutern, sowie die Kriterien für die Einstufung von Modellen als Verlustzuweisungsmodelle und die damit verbundenen steuerlichen Konsequenzen zu untersuchen.
Welche Themen werden in der Diplomarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Charakteristika von Steuersparmodellen, die Rahmenbedingungen der Anwendung des § 2b EStG, die Analyse des Grundtatbestandes des § 2b EStG, die Regelbeispiele des Anwendungsschreibens und die Prüfung aktueller Beteiligungsangebote (z.B. Medien- und Windkraftfonds).
Was sind die Charakteristika von Steuersparmodellen, die in der Arbeit behandelt werden?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten von Steuersparmodellen, die Vorteile für Anleger und zeigt anhand eines Beispiels die Funktionsweise auf. Es werden typische Merkmale solcher Modelle herausgearbeitet, um das Verständnis der späteren Analyse des § 2b EStG zu erleichtern.
Wie werden die Rahmenbedingungen der Anwendung des § 2b EStG erläutert?
Die Arbeit erläutert detailliert die Bedingungen für die Anwendung des § 2b EStG. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte des Anwendungsschreibens, darunter die Prüfung der Gewinn- bzw. Überschusserzielungsabsicht und die Bedeutung des steuerlichen Vorteils. Die verschiedenen Prüfungsstufen und deren Reihenfolge werden systematisch dargestellt.
Wie wird der Grundtatbestand des § 2b EStG analysiert?
Die Arbeit analysiert den Grundtatbestand des § 2b EStG detailliert und untersucht die Definitionen wichtiger Begriffe wie "Gesellschaften und Gemeinschaften", "ähnliche Modelle" und "Gesamtobjekt". Die Kriterien der modellhaften Gestaltung werden beleuchtet, inklusive der Ausnahmeregelungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bestimmung eines "im Vordergrund stehenden steuerlichen Vorteils" und der damit verbundenen Prüfungskriterien.
Welche Regelbeispiele des Anwendungsschreibens werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt die Regelbeispiele aus dem Anwendungsschreiben zum § 2b EStG. Sie erläutert die Methodik des Renditevergleichs, insbesondere die Verwendung des internen Zinsfußes, und die Definition der relevanten Zahlungsströme. Es wird gezeigt, wie diese Beispiele in der Praxis angewendet werden und welche Faktoren für die Bewertung relevant sind.
Welche konkreten Beteiligungsangebote werden geprüft?
Die Arbeit wendet die Erkenntnisse auf konkrete, aktuelle Beteiligungsangebote an, darunter Medienfonds (z.B. IMF 2) und Windkraftfonds (z.B. „Am Saubusch“ GmbH & Co. KG). Sie analysiert diese Angebote unter Berücksichtigung der Kriterien des § 2b EStG und zieht Schlussfolgerungen für die Praxis.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Diplomarbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: § 2b EStG, Steuersparmodelle, Verlustzuweisungsmodelle, modellhafte Gestaltung, steuerlicher Vorteil, Gewinn- bzw. Überschusserzielungsabsicht, Renditevergleich, interner Zinsfuß, Beteiligungsangebote, Medienfonds, Windkraftfonds.
Welche Methode des Renditevergleichs wird verwendet?
Die Arbeit verwendet den internen Zinsfuß als Methode des Renditevergleichs zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Beteiligungsmodellen im Kontext des § 2b EStG.
Was ist der maßgebliche Zeitpunkt für die Einstufung als Verlustzuweisungsmodell?
Die Arbeit erläutert den maßgeblichen Zeitpunkt für die Einstufung eines Modells als Verlustzuweisungsmodell gemäß § 2b EStG.
- Quote paper
- Gerrit Reinders (Author), 2001, Analyse des Erlasses zum neuen § 2b EStG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185636