Ziel der vorliegenden Arbeit íst es, die Theorie der Realoptionen in ihren Grundzügen darzustellen und deren Einsatzmöglichkeiten als Instrument in der Unternehmensführung aufzuzeigen.
In der betriebswirtschaftlichen Literatur existieren zahlreiche Ausführungen zum Thema Realoptionen im Zusammenhang mit der Bewertung von Unternehmen. Auf diesem Gebiet nimmt die Theorie der Realoptionen einen wichtigen Platz ein, da die Vernachlässigung von Handlungsflexibilitäten des Managements eine Unterbewertung des Unternehmens zur Konsequenz hat.
Eine ausführliche Betrachtung von Realoptionen in Verbindung mit der Unternehmensbewertung und der Untersuchung von Kennzahlen wird in dieser Arbeit nicht vorgenommen. Vielmehr wird beispielhaft ein Instrument der Unternehmensführung mit den Vorzügen und Nachteilen vorgestellt und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie anhand optionalen Handelns in Form von Realoptionen diese Schwachstellen beseitigt und in der Praxis umgesetzt werden können.
Zu Beginn des zweiten Kapitels wird eine Begriffsbestimmung vorgenommen und die Begriffe in das betriebswirtschaftliche Instrumentarium eingeordnet. Anschließend stellt der Autor das Modell der Balanced Scorecard (BSC) stellvertretend für weitere Instrumente der Unternehmensführung vor. Diese Darstellung umfasst den Aufbau einer Balanced Scorecard, die Vorteile der ganzheitlichen Betrachtungsweise sowie die Kritikpunkte. Aus diesen Kritikpunkten wird überleitend die Notwendigkeit der Ergänzung bestehender Instrumente dargestellt.
Innerhalb des dritten Kapitels wird die Theorie der Realoptionen als Ansatz optionalen Handelns vorgestellt und eine Klassifizierung unterschiedlicher Typen von Realoptionen vorgenommen. Anschließend werden Möglichkeiten hervorgehoben, anhand derer eine Bewertung der Handlungsflexibilitäten durchgeführt werden kann. Hierbei handelt es sich einerseits um grundlegende Instrumente der Investitionstheorie. Andererseits werden spezielle Verfahren der Optionspreisbewertung in ihren Grundzügen vorgestellt und gegenüber herkömmlichen Verfahren abgegrenzt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird nur auf einzelne exemplarische Verfahren eingegangen, auf die mathematische Darstellung wird komplett verzichtet. Zum Ende des Kapitels werden die Bewertungsverfahren gegenübergestellt und auf ihre Anwendbarkeit überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Gang der Untersuchung
- Unternehmensführung und optionales Handeln
- Begriffsbestimmung
- Unternehmensführung
- Optionales Handeln und Realoptionen
- Synoptische Betrachtung von Finanz- und Realoptionen
- Balanced Scorecard als ausgewähltes Instrument der Unternehmensführung
- Modell der Balanced Scorecard
- Kritische Würdigung
- Notwendigkeit eines Modells zur Berücksichtigung von Handlungsalternativen
- Schwächen konventioneller Instrumente der Unternehmensführung
- Ansatz zur Steigerung der Flexibilität
- Begriffsbestimmung
- Realoptionen als Ansatz optionalen Handelns
- Modell der Realoptionen
- Klassifikation von Realoptionen
- Zweck der Option
- Wachstumsoptionen
- Lernoptionen
- Versicherungsoptionen
- Klassifikation nach aktivseitigen und passivseitigen Optionen
- Aktivseitige Optionen
- Passivseitige Optionen
- Zweck der Option
- Möglichkeiten der Bewertung von Realoptionen
- Herkömmliche Bewertungsverfahren der Investitionsrechnung
- Optionspreistheoretische Bewertungsverfahren
- Kritische Würdigung der Bewertungsmethoden
- Realoptionen und optionales Handeln zur strategischen Steuerung in verschiedenen Betrachtungsdimensionen
- Realoptionen in der Kundenperspektive
- Inhalte der Kundenperspektive
- Management von Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
- Produktentwicklungsstrategien
- Marktentwicklungsstrategien
- Diversifikation
- Realoptionen in der Finanzperspektive
- Inhalte der Finanzperspektive
- Realoptionen in unterschiedlichen Geschäftsfeldphasen
- Realoptionen in der internen Prozessperspektive
- Inhalte der internen Prozessperspektive
- Realoptionen und das generische Wertkettenmodell
- Realoptionen im Innovationsprozess
- Realoptionen im Betriebsprozess
- Realoptionen im Kundendienstprozess
- Realoptionen in der Lern- und Entwicklungsperspektive
- Inhalte der Lern- und Entwicklungsperspektive
- Personalpotenziale und der Einsatz von Realoptionen
- Potenziale von Informationssystemen und der Einsatz von Realoptionen
- Motivation und der Einsatz von Realoptionen
- Realoptionen in der Wettbewerbsperspektive
- Triebkräfte des Wettbewerbs
- Branchenwettbewerb und Realoptionen
- Realoptionen in der Kundenperspektive
- Limitationen des Realoptionenansatzes und kritische Würdigung optionalen Handelns in verschiedenen Betrachtungsdimensionen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Realoptionenansatz in der Unternehmensführung. Ziel ist es, die Theorie der Realoptionen in ihren Grundzügen darzustellen und deren Einsatzmöglichkeiten als Instrument in der Unternehmensführung aufzuzeigen. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die praktische Anwendung des Realoptionenansatzes und zeigt auf, wie optionales Handeln in Form von Realoptionen die Schwächen konventioneller Instrumente der Unternehmensführung beseitigen und in der Praxis umgesetzt werden können.
- Begriffsbestimmung und Einordnung von Realoptionen in das betriebswirtschaftliche Instrumentarium
- Bewertung und Klassifizierung von Realoptionen
- Einsatzmöglichkeiten von Realoptionen in verschiedenen Bereichen der Unternehmensführung (z.B. Kundenperspektive, Finanzperspektive, interne Prozessperspektive, Lern- und Entwicklungsperspektive, Wettbewerbsperspektive)
- Kritische Würdigung des Realoptionenansatzes und seiner Limitationen
- Praktische Umsetzung des Realoptionenansatzes in der Unternehmensführung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt die Problemstellung und den Gang der Untersuchung dar. Es wird die Bedeutung der Realoptionen in der Unternehmensbewertung erläutert und die Zielsetzung der Arbeit definiert. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Unternehmensführung und dem optionalen Handeln. Es werden die Begriffe "Unternehmensführung" und "optionales Handeln" definiert und die Balanced Scorecard als Instrument der Unternehmensführung vorgestellt. Die Kritikpunkte an der Balanced Scorecard führen zur Notwendigkeit der Ergänzung bestehender Instrumente, die im dritten Kapitel mit der Theorie der Realoptionen als Ansatz optionalen Handelns vorgestellt werden. Das dritte Kapitel beinhaltet eine Klassifizierung unterschiedlicher Typen von Realoptionen und beleuchtet Möglichkeiten der Bewertung von Handlungsflexibilitäten. Es werden sowohl grundlegende Instrumente der Investitionstheorie als auch spezielle Verfahren der Optionspreisbewertung vorgestellt. Das vierte Kapitel widmet sich der Anwendung von Realoptionen in verschiedenen Betrachtungsdimensionen, wie z.B. der Kundenperspektive, der Finanzperspektive, der internen Prozessperspektive, der Lern- und Entwicklungsperspektive sowie der Wettbewerbsperspektive. Es werden konkrete Beispiele für den Einsatz von Realoptionen in diesen Bereichen gegeben. Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Limitationen des Realoptionenansatzes und einer kritischen Würdigung des optionalen Handelns in verschiedenen Betrachtungsdimensionen. Es werden die Grenzen des Realoptionenansatzes aufgezeigt und die Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung des Ansatzes diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Realoptionenansatz, optionales Handeln, Unternehmensführung, Balanced Scorecard, Investitionsrechnung, Optionspreisbewertung, Kundenperspektive, Finanzperspektive, interne Prozessperspektive, Lern- und Entwicklungsperspektive, Wettbewerbsperspektive, strategische Steuerung, Flexibilität, Handlungsflexibilitäten, Bewertung von Unternehmen, Unternehmensbewertung, Kritikpunkte, Limitationen, praktische Umsetzung.
- Arbeit zitieren
- Dr. Thomas Wenk (Autor:in), 2001, Der Realoptionenansatz in der Unternehmensführung. Ein Instrument zur Bewertung strategischer Handlungsalternative, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185662