Nachdem das Internet schon Ende der 90er Jahre in vielen Bereichen der Wirtschaft eine sehr wichtige Rolle spielte, wurde gerade auch in den letzten Jahren seine Bedeutung ebenfalls für den Personalbereich in Unternehmen mehr und mehr entdeckt.
Nachdem bisher etliche Artikel und Studien eher die Unternehmensseite im Bereich des
E-Recruitment beleuchtet haben, beschäftigt sich diese Arbeit intensiv mit der Bewerberseite. Ausgehend von Ergebnissen bisheriger Internet- bzw. E-Recruitment-Studien, vor allem hinsichtlich der Unterschiede zwischen verschiedenen Bewerbergruppen, wird der Frage nachgegangen, wie sich diese Unterschiede in der Gruppe potentieller Bewerber genauer erklären lassen. Dabei liegt der Fokus nicht auf rein demographischen Aspekten, sondern vielmehr auf psychologischen Kriterien (Einstellungs- und Persönlichkeitsmaße), die mögliche Erklärungen liefern können.
Die konkrete Ausgangsfragestellung lautet demnach:
Welche psychologischen Kriterien lassen sich zur Beschreibung und Erklärung von Unterschieden zwischen Nutzern und Nichtnutzern des Online-Bewerbungsweges heranziehen?
Im ersten Teil der Arbeit wird zuerst ein Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich E-Recruitment gegeben. Einerseits werden Chancen und Risiken im Bereich
E-Recruitment sowohl für Unternehmen als auch für Bewerber dargestellt und andererseits aktuelle Zahlen der Entwicklung dieses Bereichs referiert.
Im Anschluß daran wird die Ausgangsfragestellung näher differenziert und mit Hilfe von aktuellen Daten einer eigens durchgeführten Untersuchung innerhalb einer - gerade für die Wirtschaft - interessanten Bewerbergruppe beantwortet.
Nach einer ausführlichen Erläuterung des theoretischen psychologischen Hintergrunds und der methodischen Aspekte wird die durchgeführte Untersuchung detailliert dargestellt. Der Beschreibung der Untersuchungsstichprobe folgt die genaue Beantwortung der einzelnen Hypothesen, die aus der Ausgangsfragestellung abgeleitet wurden.
Die interessanten Ergebnisse dieser Studie zeigen, daß sich die erhobenen psychologischen Einstellungs- und Persönlichkeitsmaße für eine differenzierte Betrachtung der globalen Ausgangsfragestellung eignen und speziell zur Erklärung der bisher zumeist rein deskriptiv erfaßten Unterschiede zwischen Nutzern und Nichtnutzern des Online-Bewerbungsweges herangezogen werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Gegenstand der Arbeit
- 2.1 Personalgewinnung und E-Recruitment
- 2.2 Das Internet als Rekrutierungsmedium der Unternehmen
- 2.3 Das Internet als neuer Bewerbungsweg für Absolventen
- 2.4 Aktuelle Daten zum E-Recruitment
- 2.5 Ziel und Aufbau der Arbeit
- 3 Die Effektivität unterschiedlicher Rekrutierungswege
- 3.1 Die These der realistischen Erwartungen
- 3.2 Die These des (inter)individuellen Unterschieds von Bewerbergruppen
- 3.3 Die Bedeutung für die vorliegende Untersuchung
- 4 Die Nutzung des Online-Bewerbungsweges aus psychologischer Sicht
- 4.1 Die Theorie des geplanten Verhaltens nach Ajzen
- 4.1.1 Einstellungen
- 4.1.2 Subjektive Normen
- 4.1.3 Subjektive Verhaltenskontrolle
- 4.1.4 Der Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten
- 4.1.5 Kritik
- 4.2 Die Übertragung der Theorie von Ajzen auf das vorliegende Untersuchungsziel
- 4.3 Die Motivation / Einstellung zur Internetnutzung
- 4.4 Die Bedeutung von Persönlichkeitsvariablen
- 4.4.1 Leistungsmotivation
- 4.4.2 Risikobereitschaft
- 4.4.3 Handlungskontrolle
- 4.1 Die Theorie des geplanten Verhaltens nach Ajzen
- 5 Die Variablen und Untersuchungshypothesen im Überblick
- 6 Aufbau und Operationalisierung der Untersuchung
- 6.1 Die Stichprobe
- 6.2 Der Fragebogen
- 6.2.1 Aufbau des Fragebogens
- 6.2.2 Entwicklung der einzelnen Skalen
- 6.2.2.1 Der deduktive Ansatz
- 6.2.2.2 Die Skalen zum Modell von Ajzen
- 6.2.2.3 Die Einstellung zum Internet und die Persönlichkeitsdimensionen
- 6.3 Der Pre-Test
- 6.4 Ablauf der Untersuchung
- 7 Die Auswertung der Untersuchung
- 7.1 Deskriptive Ergebnisse
- 7.1.1 Die Stichprobe
- 7.1.2 Die bisherige Internetnutzung
- 7.1.3 Die bisherige Bekanntheit des E-Recruitment-Bereiches
- 7.2 Die Nutzungsintention bzgl. des Online-Bewerbungsweges
- 7.3 Die zwei unterschiedlichen Aspekte der Nutzungsintention
- 7.4 Überprüfung der Untersuchungshypothesen
- 7.4.1 Hypothesen der Subj. Norm bzgl. des Online-Bewerbungsweges
- 7.4.2 Hypothesen der Einstellung zum Online-Bewerbungsweg
- 7.4.3 Hypothesen der Subj. Verhaltenskontrolle bzgl. des Online-Bewerbungsweges
- 7.4.4 Gesamtdarstellung der Ergebnisse bzgl. des Ajzen-Modells
- 7.4.5 Hypothesen der Einstellung zum Internet
- 7.4.6 Hypothesen der Persönlichkeitsdimensionen
- 7.4.7 Vergleich bzgl. sonstiger (soziodemographischer) Merkmale
- 7.1 Deskriptive Ergebnisse
- 8 Zusammenfassung
- 9 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Nutzung des Online-Bewerbungsweges (E-Recruitment) aus psychologischer Perspektive. Ziel ist es, die Effektivität von Online-Bewerbungen im Vergleich zu traditionellen Methoden zu analysieren und die Faktoren zu identifizieren, die die Entscheidung von Absolventen beeinflussen, diesen Weg zu wählen.
- Effektivität unterschiedlicher Rekrutierungswege
- Psychologische Faktoren der Online-Bewerbungsentscheidung
- Anwendbarkeit der Theorie des geplanten Verhaltens auf E-Recruitment
- Rolle von Persönlichkeitsmerkmalen bei der Online-Bewerbungsentscheidung
- Empirische Untersuchung der Nutzungsintention von Online-Bewerbungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema E-Recruitment ein und gibt einen Überblick über die Relevanz der Thematik im Kontext der Personalgewinnung. Es skizziert den Forschungsstand und die Forschungslücke, die die vorliegende Arbeit adressiert.
2 Gegenstand der Arbeit: Dieses Kapitel definiert den Gegenstand der Untersuchung und beleuchtet die Entwicklung und den aktuellen Stand des E-Recruitments. Es erläutert den Online-Bewerbungsprozess aus der Perspektive von Unternehmen und Bewerbern und präsentiert aktuelle Daten zur Verbreitung und Nutzung von Online-Bewerbungen. Das Kapitel legt den Fokus auf die Bedeutung des Internets als Rekrutierungsmedium und Bewerbungsweg und begründet die Notwendigkeit der durchgeführten Untersuchung.
3 Die Effektivität unterschiedlicher Rekrutierungswege: Dieses Kapitel befasst sich mit der Effektivität verschiedener Rekrutierungswege. Es werden Theorien wie die These der realistischen Erwartungen und die These des (inter)individuellen Unterschieds von Bewerbergruppen vorgestellt und deren Bedeutung für die vorliegende Untersuchung erläutert. Der Fokus liegt auf der Frage, ob Online-Bewerbungen genauso effektiv sind wie traditionelle Methoden und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
4 Die Nutzung des Online-Bewerbungsweges aus psychologischer Sicht: Dieses Kapitel analysiert die Nutzung von Online-Bewerbungswegen aus psychologischer Sicht. Es wird die Theorie des geplanten Verhaltens nach Ajzen angewendet, um die Entscheidungsfindung von Bewerbern zu modellieren. Die Einstellungen, subjektiven Normen und die subjektive Verhaltenskontrolle werden als Einflussfaktoren auf die Nutzungsintention untersucht. Zusätzlich wird die Bedeutung von Persönlichkeitsvariablen wie Leistungsmotivation, Risikobereitschaft und Handlungskontrolle beleuchtet.
5 Die Variablen und Untersuchungshypothesen im Überblick: Dieses Kapitel fasst die im Rahmen der Studie verwendeten Variablen zusammen und formuliert die dazugehörigen Hypothesen. Es stellt den Zusammenhang zwischen den Variablen und dem theoretischen Modell dar und legt die Grundlage für die empirische Untersuchung.
6 Aufbau und Operationalisierung der Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Aufbau und die Durchführung der empirischen Untersuchung. Es erläutert die Auswahl der Stichprobe, den Aufbau und die Entwicklung des Fragebogens, den Pre-Test und den Ablauf der Datenerhebung. Es legt den Fokus auf die methodischen Aspekte der Studie.
Schlüsselwörter
E-Recruitment, Online-Bewerbung, Personalgewinnung, Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen), Internetnutzung, Persönlichkeitsmerkmale, Nutzungsintention, Empirische Untersuchung, Rekrutierungswege, Absolventen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: E-Recruitment aus psychologischer Perspektive
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Nutzung des Online-Bewerbungsweges (E-Recruitment) aus psychologischer Perspektive. Der Fokus liegt auf der Analyse der Effektivität von Online-Bewerbungen im Vergleich zu traditionellen Methoden und der Identifizierung der Faktoren, die die Entscheidung von Absolventen beeinflussen, diesen Weg zu wählen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Effektivität unterschiedlicher Rekrutierungswege, psychologische Faktoren der Online-Bewerbungsentscheidung, Anwendbarkeit der Theorie des geplanten Verhaltens auf E-Recruitment, Rolle von Persönlichkeitsmerkmalen bei der Online-Bewerbungsentscheidung und eine empirische Untersuchung der Nutzungsintention von Online-Bewerbungen.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine empirische Untersuchung mit einem Fragebogen. Die Stichprobe, der Aufbau des Fragebogens (inklusive Skalenentwicklung), der Pre-Test und der Ablauf der Datenerhebung werden detailliert beschrieben. Die Auswertung umfasst deskriptive Statistiken und die Überprüfung von Hypothesen.
Welche Theorien werden angewendet?
Die zentrale Theorie ist die Theorie des geplanten Verhaltens nach Ajzen. Diese wird verwendet, um die Entscheidungsfindung von Bewerbern zu modellieren und die Einflussfaktoren Einstellungen, subjektive Normen und subjektive Verhaltenskontrolle zu untersuchen. Zusätzlich werden Thesen wie die These der realistischen Erwartungen und die These des (inter)individuellen Unterschieds von Bewerbergruppen betrachtet.
Welche Variablen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Variablen, darunter die Nutzungsintention für Online-Bewerbungen, Einstellungen zum Online-Bewerbungsweg, subjektive Normen, subjektive Verhaltenskontrolle, Einstellungen zum Internet und verschiedene Persönlichkeitsdimensionen (z.B. Leistungsmotivation, Risikobereitschaft, Handlungskontrolle).
Welche Hypothesen wurden aufgestellt?
Die Arbeit formuliert Hypothesen zu den Zusammenhängen zwischen den untersuchten Variablen und der Nutzungsintention für Online-Bewerbungen im Kontext des Ajzen-Modells. Diese beziehen sich auf die subjektive Norm, die Einstellung zum Online-Bewerbungsweg, die subjektive Verhaltenskontrolle und den Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen und Einstellungen zum Internet.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, die Definition des Untersuchungsgegenstands, die Betrachtung der Effektivität verschiedener Rekrutierungswege, die psychologische Analyse der Online-Bewerbungsentscheidung, die Darstellung der Variablen und Hypothesen, die Beschreibung der Methodik, die Auswertung der Ergebnisse, Zusammenfassung und Ausblick.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden deskriptiv dargestellt und im Hinblick auf die aufgestellten Hypothesen ausgewertet. Die Auswertung umfasst die Analyse der Stichprobe, der bisherigen Internetnutzung und der Bekanntheit des E-Recruitment-Bereichs. Es werden die Ergebnisse zur Nutzungsintention, den Einflussfaktoren und der Überprüfung der Hypothesen im Detail präsentiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der Arbeit zusammen. Der Ausblick gibt Hinweise auf mögliche zukünftige Forschungsfragen und Weiterentwicklungen im Bereich des E-Recruitments.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: E-Recruitment, Online-Bewerbung, Personalgewinnung, Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen), Internetnutzung, Persönlichkeitsmerkmale, Nutzungsintention, Empirische Untersuchung, Rekrutierungswege, Absolventen.
- Quote paper
- Christian Bosau (Author), 2001, E-Recruitment. Eine empirische Untersuchung zur Nutzung des Online-Bewerbungsweges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185696