Die Seminararbeit wurde im Rahmen des Seminars Kunstökonomik am Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie mit dem Schwerpunkt makroökonomische Theorie und Politik erstellt. ------------------------------------------------------------------------------------------
In jüngerer Zeit machen Begriffe wie „Rezession“, „Deflations-Befürchtungen“ und „Börsen-Baisse“ die Runde. Banken melden Rekordverluste und auch von Liquiditätsschwierigkeiten der
Finanzinstitute ist hier und dort zu hören. Massiver Stellenabbau soll die Kosten reduzieren. Die Zahl der geplanten Entlassungen bei den Banken wird regelmäßig korrigiert – nach oben. Kurzum,
der Wirtschaft und insbesondere den Banken geht es schlecht. Da erstaunte es schon, als die Deutsche Bank erst kürzlich die hauseigene Kunstsammlung – die als eine der bedeutendsten
„Corporate Collections“ der Welt bezeichnet wird, anlässlich einer Abendveranstaltung ausstellte1.
Das eine Bank eine Kunstsammlung besitzt, ist aber kein Einzelfall – eher die Regel, denn Banken und Kunst haben eine lange gemeinsame Tradition: Schon die „Frühbanker“ – die Medici´s – sind untrennbar mit den Künstlernamen wie zum Beispiel Donatello und Michelangelo
verbunden.2
Was aber veranlasst die Banken, sich der Kunst zu widmen? Kann mit Kunst auch Geld verdient werden und welche Rolle spielen dabei die Banken? Der vorliegende Aufsatz geht diesen Fragen nach. Dazu wird zunächst im folgenden Kapitel 2 auf die Ziele der Banken eingegangen,
um anschließend im dritten Abschnitt die verschiedenen Möglichkeiten darzustellen, wie Banken als Mäzen, Sponsor und Finanzintermediär ihre verschiedenen Ziele erreichen können.
Im Kapitel 4 schließlich werden wichtige Aspekte, Fragestellungen und Probleme, die sich daraus ergeben, diskutiert. Der letzte Abschnitt beinhaltet ein Resümee wesentlicher Aspekte dieser
Arbeit.
Da es bisher keine allgemeingültige Definition für Kunst gibt, soll der Begriff an dieser Stelle
präzisiert werden. Ursprünglich stand der althochdeutsche Ausdruck für „Wissen“, „Weisheit“
und „Fertigkeiten“. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alles aus Liebe? - Warum Kunst für Banken wichtig ist
- Ökonomisches Ziel
- Kommunikative Ziele
- Good art is good business - Mittel und Wege
- ,,Anstifter zur Kunst" - Banken als Mäzen
- „Tu Gutes und rede darüber“ - Banken als Sponsor
- Ausstellungen und Künstlerwettbewerbe
- Sammlungen, Galerien und Leihgaben an Museen
- Architektur und Skulpturen
- Finanzierung von Kunst – Banken als Finanzintermediäre
- Kredit für die Kunst
- Kunst-Investment und Kunstfonds
- Diskussion
- Mäzenatentum auf dem Rückzug?
- Sponsoring - Widerspruch oder konsequente Unternehmenspolitik?
- Gesellschaftliche Verantwortung
- Imagepflege
- Gesellschaftliche Verantwortung nur ein „Imagemäntelchen“?
- Controlling-Aspekt
- „Die Kunst geht nach Brot"
- Liquidität der Kunst
- ,,Künstler schlagen Aktienfonds"?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Banken und Kunst“ untersucht die Beziehung zwischen Banken und der Kunstwelt. Sie analysiert die Motive von Banken, sich in der Kunstlandschaft zu engagieren, und beleuchtet die verschiedenen Formen des Engagements, wie Mäzenatentum, Sponsoring und Finanzintermediation. Die Arbeit befasst sich mit den ökonomischen und kommunikativen Zielen, die Banken mit ihrem Kunstengagement verfolgen, und diskutiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus dieser Verbindung ergeben.
- Die Rolle der Kunst als Mittel zur Imagepflege und zur Steigerung der Bekanntheit von Banken
- Die Bedeutung von Kunstförderung für die gesellschaftliche Verantwortung von Banken
- Die ökonomischen Aspekte des Kunstengagements von Banken, insbesondere die Möglichkeiten der Finanzintermediation und des Kunst-Investments
- Die Herausforderungen des Kunstengagements von Banken, wie die Frage der Liquidität und die Abgrenzung von Sponsoring und Imagepflege
- Die historische Verbindung zwischen Banken und Kunst, insbesondere die Rolle der Medici als „Frühbanker“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Banken und Kunst“ ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Situation dar. Sie erläutert die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs „Kunst“ und definiert den Fokus der Arbeit auf die Bildende Kunst.
Kapitel 2 beleuchtet die Motive von Banken, sich in der Kunstlandschaft zu engagieren. Es werden die ökonomischen Ziele, wie die risikoadäquate Gewinnmaximierung unter Wahrung der Liquidität, und die kommunikativen Ziele, wie die Steigerung des Bekanntheitsgrades, die Beeinflussung von Einstellungen und die Pflege von Kontakten, analysiert.
Kapitel 3 stellt die verschiedenen Möglichkeiten dar, wie Banken als Mäzen, Sponsor und Finanzintermediär ihre Ziele erreichen können. Es werden Beispiele für die Förderung von Kunst durch Banken, wie Ausstellungen, Sammlungen und Leihgaben an Museen, sowie die Finanzierung von Kunst durch Kredite und Kunstfonds, vorgestellt.
Kapitel 4 diskutiert wichtige Aspekte, Fragestellungen und Probleme, die sich aus dem Kunstengagement von Banken ergeben. Es werden Themen wie das Mäzenatentum, Sponsoring, Controlling, die Liquidität der Kunst und die Rentabilität von Kunst-Investments behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Banken, Kunst, Mäzenatentum, Sponsoring, Finanzintermediation, Kunst-Investment, Imagepflege, gesellschaftliche Verantwortung, Liquidität, Kunstmarkt, Corporate Collections, Medici, Donatello, Michelangelo.
- Citation du texte
- Maik Zöllner (Auteur), 2003, Banken und Kunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185975