Der Gesundheitsmarkt unterliegt einem erheblichen Anpassungsdruck an sich verändernde Marktgegebenheiten und gesetzliche Rahmenbedingungen. Dem steigenden Bedarf an Gesundheitsleistungen stehen staatliche Sparmaßnahmen gegenüber. Darüber hinaus engen rechtliche Faktoren, ein Vergütungssystem auf Fallpauschalenbasis sowie der Vorrang der ambulanten vor der stationären Behandlung, den Marktteilnehmer auf dem Gesundheitsmarkt ein.
Mit zunehmendem Wettbewerb und mangelnder Investitionsfähigkeit der öffentlichen Hand steigt der Privatisierungs- und Finanzierungsdruck auf Krankenhäuser in öffentlich-rechtlicher und freigemeinnütziger Trägerschaft. Damit gewinnt die Umstellung auf die Rechnungslegung nach den IFRS auch für Krankenhäuser an Bedeutung.
Aufgrund des besonderen öffentlichen Interesses, der öffentlichen Förderung und der Notwendigkeit besonderer Bilanzierung bzgl. öffentlicher Zuschüsse gelten für Krankenhäuser besondere Vorschriften. Neben dem HGB folgt die Rechnungslegung vorrangig den Vorschriften der Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV). Die Einführung der Entgeltform ?Fallpauschale? wirft die Frage nach der Bilanzierung der ?Überlieger?, der Patienten, deren Behandlung am Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen ist, auf.
Ziel dieser Arbeit ist es, die mögliche Umsetzung internationaler Vorschriften für Krankenhäuser unter Berücksichtigung der für sie geltenden besonderen Vorschriften und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf Bilanzierung und Bewertung in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen.
Für ambulante, stationäre und rehabilitive Versorgungssektoren gelten unterschiedliche Finanzierungs- und Abrechnungssysteme: Monistische, dualistische und trialistische Finanzierung, Gebühren, Fallpauschalen, Pflegesätze, Mischformen. Die Eingrenzung des Themas auf ausschließlich Krankenhäuser im stationären Sektor ist erforderlich, um die Ausführungen in einem übersichtlichen Rahmen zu halten. Die ebenfalls zum stationären Sektor gehörenden Vorsorge- bzw. Rehabilitationseinrichtungen und Pflegeheime unterliegen weit weniger der Regulierung durch den Staat. Ebenso werden Krankenhäuser, für die die Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV) nach § 1 Abs. 2 nicht gilt, z.B. Bundeswehrkrankenhäuser, nicht betrachtet.
Auf Besonderheiten der internationalen im Vergleich zur handelsrechtlichen Rechnungslegung, die keine krankenhausspezifischen Sachverhalte tangieren, wird im Rahmen dieser Arbeit nicht eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Grundlagen der Rechnungslegung im Krankenhaus
- Begriff Krankenhaus
- Krankenhaussektor
- Wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen
- Grundlagen der Krankenhausfinanzierung in Deutschland
- Investitionskosten
- Allgemeine Krankenhausleistungen, G-DRG-Fallpauschalen
- Instandhaltungspauschalen
- Ausgleichsbeträge
- Personalkostenberichtigung - BAT-Ausgleich
- Alternative Krankenhausfinanzierung
- Grundlegende Unterschiede zwischen HGB und IFRS
- Rechtsgrundlagen
- Bestandteile und Fristen
- Gewinnermittlungsregeln
- Informationsregeln
- Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen
- IFRS für Krankenhäuser
- Besonderheiten der Rechnungslegung im Krankenhaus
- Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
- Zuschüsse für Investitionen
- G-DRG-Fallpauschalen
- Segmentberichterstattung
- Kapitalflussrechnung
- Lagebericht
- Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse
- Ergebnisse und Ausblick
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die internationale Rechnungslegung im Krankenhaussektor. Ziel ist es, die grundlegenden Unterschiede zwischen der Handelsgesetzbuch-Rechnunglegung (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzuzeigen und deren Auswirkungen auf die Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Krankenhäusern zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Besonderheiten der Krankenhausfinanzierung und deren Abbildung in der Bilanzierung.
- Unterschiede zwischen HGB und IFRS in der Krankenhausrechnunglegung
- Besonderheiten der Krankenhausfinanzierung in Deutschland
- Bilanzierung relevanter Posten im Krankenhauswesen
- Auswirkungen der G-DRG-Fallpauschalen auf die Rechnungslegung
- Analyse der wirtschaftlichen Verhältnisse von Krankenhäusern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der internationalen Rechnungslegung im Krankenhaussektor ein und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie skizziert die Relevanz des Themas vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung und der komplexen Finanzierungsstrukturen im Gesundheitswesen. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung von HGB und IFRS im Kontext der Krankenhausrechnunglegung.
Grundlagen der Rechnungslegung im Krankenhaus: Dieses Kapitel liefert die notwendigen Grundlagen. Es definiert den Begriff Krankenhaus, beschreibt den Krankenhaussektor und seine wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der detaillierten Darstellung der Krankenhausfinanzierung in Deutschland, einschließlich Investitionskosten, G-DRG-Fallpauschalen, Instandhaltungspauschalen, Ausgleichsbeträgen und der Personalkostenberichtigung. Verschiedene Finanzierungsmodelle werden verglichen und analysiert.
Grundlegende Unterschiede zwischen HGB und IFRS: Dieser Abschnitt vergleicht die grundlegenden Unterschiede zwischen den Rechnungslegungsstandards HGB und IFRS. Er beleuchtet die jeweiligen Rechtsgrundlagen, Gewinnermittlungs- und Informationsregeln, und analysiert die Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen. Der Fokus liegt auf der spezifischen Anwendung von IFRS im Krankenhaussektor und den Herausforderungen, die sich daraus ergeben.
Besonderheiten der Rechnungslegung im Krankenhaus: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den Besonderheiten der Rechnungslegung im Krankenhaus. Es analysiert die Bilanzierung und die Gewinn- und Verlustrechnung unter Berücksichtigung von Zuschüssen für Investitionen und G-DRG-Fallpauschalen. Weitere Aspekte sind die Segmentberichterstattung, die Kapitalflussrechnung und der Lagebericht. Die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Krankenhäusern bildet den Abschluss.
Schlüsselwörter
Internationale Rechnungslegung, Krankenhaus, HGB, IFRS, Krankenhausfinanzierung, G-DRG, Bilanzierung, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Lagebericht, Vergleichbarkeit, Jahresabschluss.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Internationale Rechnungslegung im Krankenhaussektor
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die internationale Rechnungslegung im Krankenhaussektor, insbesondere die Unterschiede zwischen der Handelsgesetzbuch-Rechnunglegung (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Auswirkungen auf die Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Krankenhäusern. Ein Schwerpunkt liegt auf der Besonderheiten der Krankenhausfinanzierung und deren Abbildung in der Bilanzierung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die grundlegenden Unterschiede zwischen HGB und IFRS in der Krankenhausrechnunglegung aufzuzeigen und deren Auswirkungen auf die Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Krankenhäusern zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Besonderheiten der Krankenhausfinanzierung und deren Abbildung in der Bilanzierung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Unterschiede zwischen HGB und IFRS in der Krankenhausrechnunglegung, Besonderheiten der Krankenhausfinanzierung in Deutschland, Bilanzierung relevanter Posten im Krankenhauswesen, Auswirkungen der G-DRG-Fallpauschalen auf die Rechnungslegung und die Analyse der wirtschaftlichen Verhältnisse von Krankenhäusern.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu den Grundlagen der Rechnungslegung im Krankenhaus, den grundlegenden Unterschieden zwischen HGB und IFRS, den Besonderheiten der Rechnungslegung im Krankenhaus und abschließende Ergebnisse und einen Ausblick. Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Krankenhausrechnunglegung.
Welche Grundlagen der Rechnungslegung im Krankenhaus werden behandelt?
Dieses Kapitel definiert den Begriff Krankenhaus, beschreibt den Krankenhaussektor und seine wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der detaillierten Darstellung der Krankenhausfinanzierung in Deutschland, einschließlich Investitionskosten, G-DRG-Fallpauschalen, Instandhaltungspauschalen, Ausgleichsbeträgen und der Personalkostenberichtigung. Verschiedene Finanzierungsmodelle werden verglichen und analysiert.
Wie werden die Unterschiede zwischen HGB und IFRS dargestellt?
Dieser Abschnitt vergleicht die grundlegenden Unterschiede zwischen den Rechnungslegungsstandards HGB und IFRS. Er beleuchtet die jeweiligen Rechtsgrundlagen, Gewinnermittlungs- und Informationsregeln, und analysiert die Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen. Der Fokus liegt auf der spezifischen Anwendung von IFRS im Krankenhaussektor und den Herausforderungen, die sich daraus ergeben.
Welche Besonderheiten der Krankenhausrechnunglegung werden behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den Besonderheiten der Rechnungslegung im Krankenhaus. Es analysiert die Bilanzierung und die Gewinn- und Verlustrechnung unter Berücksichtigung von Zuschüssen für Investitionen und G-DRG-Fallpauschalen. Weitere Aspekte sind die Segmentberichterstattung, die Kapitalflussrechnung und der Lagebericht. Die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Krankenhäusern bildet den Abschluss.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Internationale Rechnungslegung, Krankenhaus, HGB, IFRS, Krankenhausfinanzierung, G-DRG, Bilanzierung, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Lagebericht, Vergleichbarkeit, Jahresabschluss.
Welche Kapitelzusammenfassungen sind enthalten?
Die Arbeit enthält Zusammenfassungen zu allen Kapiteln: Einleitung, Grundlagen der Rechnungslegung im Krankenhaus, Grundlegende Unterschiede zwischen HGB und IFRS und Besonderheiten der Rechnungslegung im Krankenhaus. Diese Zusammenfassungen liefern einen Überblick über die jeweiligen Inhalte.
- Arbeit zitieren
- Diplomkauffrau Susanne Lippold (Autor:in), 2005, Internationale Rechnungslegung im Krankenhaus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186050