Hofkultur - ausgewählte Aspekte der höfischen Kultur


Hausarbeit, 2002

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Etymologie des Begriffes „höfisch“ und seine Bedeutung
1.2 Definition von Kultur – ihre Abstammung

2 Der Hof im Allgemeinen
2.1 Der Hof und seine Typologien
2.1.1 Der zeremonielle Hof
2.1.2 Der Kaiserhof
2.1.3 Der hausväterliche Hof
2.1.4 Der gesellige Hof
2.1.5 Der Musenhof
2.2 Die Architektur des Hofes

3 Der Hof im Besonderen
3.1 Das Hofzeremoniell und seine Begründung
3.2 Höfische Tugenden

4 Zusammenfassung

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Wer hat in seiner Kindheit nicht schon einmal davon geträumt Prinzessin oder Prinz zu sein und auf einem Schloss zu wohnen. In diesem Zusammenhang faszinierten die Aspekte Macht und Reichtum, aber was die Hofkultur wirklich bedeutet oder was diese war, blieb meist im Verborgenen.

In dieser Arbeit sollen einige ausgewählte Aspekte der Hofkultur näher betrachtet werden.

Am Anfang sollen die Begriffe „höfisch“ und „Kultur“ zunächst einmal erläutert und definiert werden. Im Anschluss daran folgt eine allgemeine Betrachtung des Hofes. In diesem Abschnitt werden die Hoftypologien und die Architektur in Augenschein genommen. Neben den allgemeinen Aspekten des Hofes und seiner Kultur werden auch seine Besonderheiten herausgestellt. Das Hauptaugenmerk bei den höfischen Charakteristika wird bei dieser Darstellung auf das Hofzeremoniell gelegt.

Ziel meiner Arbeit soll es sein, einen kleinen Einblick in die Aspekte höfischer Kultur zu geben, die in dem Seminar zwar angesprochen, aber deren Merkmale nicht näher erläutert wurden.

2. Begriffserläuterungen

Bevor man sich mit der Hofkultur bzw. höfischen Kultur auseinandersetzen kann, sollten die Begriffe „höfisch“ und „Kultur“ erläutert werden.

2.1 Etymologie des Begriffes „höfisch“ und seine Bedeutung

Im 12. Jahrhundert entwickelte sich eine neue Gesellschaftskultur am Hofe. In diesem Zusammenhang entstand der Begriff „höfisch“. Er bezeichnete die adelige Gesellschaft an den großen Höfen. Die ältesten literarischen Belege für hövesch sollen im Zusammenhang mit Ritterspielen und Hoffesten gefunden worden sein. Dort sei das erste Mal die Rede von höfischen Damen (vgl. Bumke, Seite 78). Höfisch bezeichnete im frühen Mittelalter das Verhalten des Mannes gegenüber einer Frau, für die er stärkere Gefühle hegte. Hövesch war damit positiv besetzt, ganz anders als das Wort höveschaere. Dies wurde mit hofieren übersetzt und meinte mehr das Verhalten der Männer, die durch das Land reisten und Frauen schändeten.

Woher der Begriff des Höfischen wirklich entstammt, ob er dem Französischen entlehnt ist, wie es häufig behauptet wurde, oder ob er seine Wurzeln im Lateinischen hat, bleibt unklar. Peter F. Ganz sieht den Ursprung für den Begriff „höfisch“ in dem lateinischen Wort Curialis (zur Kurie gehörend), das zu Anfang des Mittelalters häufig gebraucht wurde und allmählich mit höfisch übersetzt wurde. Es ist als auszeichnendes Beiwort für Frauen verwendet worden.

Seit dem 13. Jahrhundert bezieht sich das deutsche Wort hövesch konkret auf den Hof als Institution. „ ,Höfisch’ wurde zum Programmwort für ein Gesellschaftsideal, in dem äußerer Glanz, körperliche Schönheit, vornehme Abstammung, Reichtum und Ansehen mit edler Gesinnung, feinem Benehmen, ritterlicher Tugend und Frömmigkeit verbunden waren.“ (ebd. Seite 80).

2.2 Definition von Kultur – ihre Abstammung

Der Begriff der Kultur stammt von dem lateinischen Wort cultura ab und bedeutete zunächst Bebauung und Ausbildung. Cultura leitete sich wiederum von der lateinischen Vokabel colere ab, die mit hegen, pflegen und bebauen zu übersetzen ist.

Im ursprünglichen Sinn war die Pflege und die Bebauung des Bodens mit Kultur verbunden. Später entwickelte sich dann die Bedeutung von der Pflege und Veredelung der körperlichen und geistigen Anlagen des Menschen.

Heute hat der Begriff der Kultur mehrere Definition, außer denen, die oben schon genannt wurden. Wenn man das Wort im Singular gebraucht, wird unter Kultur unter anderem „die Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Lebensäußerungen einer Gemeinschaft, eines Volkes“ und „die feine Lebensart, Erziehung und Bildung“ verstanden. Der Gebrauch des Begriffes Kultur im Plural meint, die Zucht von Bakterien und anderen Lebewesen auf Nährböden. Die letztere Definition wird weitgehend im Bereich der Biologie angewendet und fällt damit aus dem Rahmen.

3. Der Hof im Allgemeinen

Der Hof wie wir ihn heute verstehen, als einen festen Ort, an dem Menschen zusammen kommen, gab es nicht von Beginn an.

Im frühen Mittelalter war der König mit seinen Untertanen nicht sesshaft. Er reist durch das Land, das er regierte, und nahm an den verschiedenen Orten die Huldigungen entgegen und verschaffte sich über die dort herrschende Problematik einen Überblick. Nur in der kalten Jahreszeit blieb der König meist mit seinem Gefolge an einem Ort. Die Größe des Gefolges variierte oft. An Reichstagen schlossen sich ihm zum Beispiel die Fürsten mit ihrer Dienerschaft an.

Im 12. Jahrhundert setzt langsam die Residenzbildung in Frankreich und England ein, bis schließlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts auch Deutschland diesen Schritt vollzog. Seitdem der Hof an einem Ort blieb, konnte sich ein Verwaltungsapparat entwickeln und es konnten sich Formen herrschaftlicher Repräsentation entwickeln.

3.1 Der Hof und seine Typologien

Zu Beginn dieses Kapitels über den Hof, steht der Versuch den Begriff des Hofes zu definieren. In „Meyers Taschenlexikon Geschichte“ (Band 3, 1989) kann man folgende Charakterisierung des Begriffes „Hof“ finden:

Hof ist die „Bezeichnung für die Haushaltung der Fürsten und ihrer Familien sowie für die Residenz. Der Hof stellte das Machtzentrum des beherrschten Gebiets dar und wanderte in der Frühzeit mit dem Herrscher von Ort zu Ort, bis er vom Spät-Mittelalter an mit festen Residenzen verbunden blieb. Aus den Verhältnissen der germanischen Zeit entwickelte sich jener Verwaltungs- und Herrschaftsapparat, aus dem die meisten modernen Staatsbehörden hervorgegangen sind. Die Gesamtheit der im Hofdienst Stehenden war als Hofstaat in eine strenge Rangordnung gegliedert. Im Zeremoniell des Hofes vollzog sich die Staatsrepräsentation des vorindustriellen Zeitalters, wobei im 15.Jahrhundert der französische Hof zum Vorbild für das übrige Europa wurde.“

In sozialer Hinsicht, kann man sagen, stellte der Hof die Spitze der frühzeitlichen Gesellschaft dar, in der er zum kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum wird. Der Hof wird zu einem Ort, an dem sich praktische Ausübung der Macht, das Regieren, und die symbolische Repräsentation der Macht durch die Person des Herrschers vereinen. Man unterscheidet fünf Idealtypologien von deutschen Höfen, den zeremoniellen Hof, den Kaiserhof, den hausväterlichen Hof, den geselligen Hof und den Musenhof.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Hofkultur - ausgewählte Aspekte der höfischen Kultur
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Diplom Erziehungswissenschaften)
Note
2,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
15
Katalognummer
V18623
ISBN (eBook)
9783638229289
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hofkultur, Aspekte, Kultur
Arbeit zitieren
Sandra Bruessow (Autor:in), 2002, Hofkultur - ausgewählte Aspekte der höfischen Kultur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18623

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