Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Faktoren aufzuzeigen, die den Erfolg von Biospezialimmobilien beeinflussen. Biospezialimmobilien sind speziell für junge Biotechnologieunternehmen und zumeist unter Mitwirkung der öffentlichen Hand erstellte Immobilien. Ihre Errichtung erfolgt zumeist unter dem Aspekt der Ansiedlung neuer Unternehmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Nach einer Einführung in die Biotechnologie werden Biospezialimmobilien zur Einordnung des Begriffes aus dem in Deutschland bestehenden System der Innovationszentren hergeleitet. Um die Erfolgsfaktoren einordnen zu können, entwickelte der Verfasser einen Fragebogen. Dieser wurde an den Großteil der deutschen Betreiber solcher Immobilien verschickt. Die Ergebnisse der Auswertung flossen in die entsprechenden Abschnitte ein, die sich mit den spezifischen Erfolgsfaktoren beschäftigen. Die Untersuchungen zum Thema zeigen, dass ein Zusammenspiel der drei großen Einflussfaktoren Standort, Objekt und Management für den Erfolg notwendig ist.
Als der wichtigste Faktor stellt sich der Standort dar. Durch die besondere Neigung der Biotechnologiebranche zur Clusterbildung bestimmt insbesondere die vorherrschende Branchenstruktur und die Verfügbarkeit von wissenschaftlichen Institutionen die Anziehungskraft. Die Errichtung von Biospezialimmobilien ohne eine solche Wirtschaftsstruktur kann im Allgemeinen nicht erfolgreich sein, da die notwendigen Synergieeffekte nicht aufgebaut werden können.
Ergänzende Managementleistungen stellen den zweitwichtigsten Faktor dar. Darunter versteht man vor allem Dienstleistungen, die der Betreiber gegenüber dem Mieter anbietet. Als besonders wichtig wird die Einbindung in Netzwerke angesehen. Dadurch können die Mieter auf weit reichende Kontakte zurückgreifen, die ihnen sowohl bei wissenschaftlichen als auch bei unternehmerischen Problemen helfen. Das zeigt sich vor allem im Bereich des Zugangs zu Kapital. Neben dem Netzwerk sind vor allem für junge und unerfahrene Biotechnologieunternehmen die Gemeinschaftseinrichtungen und die Beratungsleistungen der Betreiber wichtig, die bei typischen Gründerproblemen hilfreich sind.
Der letzte große Erfolgsfaktor ist das Objekt selbst, das in seiner Bedeutung jedoch zurückgestellt ist. Um am Markt zu bestehen, müssen die vermietbaren Laborbereiche den Ansprüchen der Mieter entsprechen. Die Ausstattung lässt sich im Gegensatz zum Standort und teilweise zu den Managementleistungen leicht duplizieren, weswegen eine Abgrenzung von der Konkurrenz nur über das Objekt kaum möglich erscheint.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Abschnitt: Typologische Aspekte von Biospezialimmobilien
- A. Biotechnologiebranche als Nutzer
- I. Technologiefelder der modernen Biotechnologie
- II. Gesellschaftliches Potential
- III. Gesamtwirtschaftliche Bedeutung
- a) Funktion der Unternehmenstypen
- 1. Start-Ups als Innovatoren
- 2. Wirtschaftliche Umsetzung durch etablierte Großunternehmen
- b) Kennzahlen der deutschen Biotechnologiebranche
- a) Funktion der Unternehmenstypen
- IV. Entwicklung der modernen Biotechnologie
- V. Förderansätze für Biotechnologieunternehmen
- I. Idealtypische Ausprägungen von Innovationszentren
- d) Innovationsparks in Abgrenzung zum Innovationszentrum
- II. Besonderheiten von Biospezialimmobilien
- a) Gründerzentrum
- b) Technologiezentrum
- c) Forschungszentrum
- B. Definition des neuen Immobilientyps „Biospezialimmobilien“
- III. Bestimmung des Erfolges in Abhängigkeit von der Zielsetzung
- a) Öffentliche Hand
- b) Privat betriebene Biospezialimmobilien
- C. Einblick in den deutschen Markt
- I. Geografische Verteilung der befragten Biospezialimmobilien
- II. Verteilung entsprechend Größeclustern
- III. Unterteilung nach dem Alter der BSI
- A. Biotechnologiebranche als Nutzer
- 2. Abschnitt: Standort- und Objektanalyse
- A. Standort als notwendiges Kriterium
- I. Makroebene
- a) Einfluss der Wirtschaftsstruktur auf Neuansiedlungen
- 1. Branchenstruktur der Region
- 2. Verfügbarkeit von Humankapital
- 3. Magnetwirkung durch wissenschaftliche Institutionen
- b) Überregionale Infrastrukturanbindung
- c) Politisch-rechtliche Gegebenheiten
- a) Einfluss der Wirtschaftsstruktur auf Neuansiedlungen
- II. Mikroebene
- a) Bauliche Gegebenheiten am Standort
- b) Verkehrsanbindung
- I. Makroebene
- B. Objekt als hinreichendes Kriterium
- I. Flächen mit exklusivem Nutzungsrecht
- a) Einflussfaktoren auf den Ausstattungsgrad
- b) Ausstattung der Mietflächen
- c) Umsetzung sicherheitstechnischer Anforderungen im Laborbereich
- II. Flächen ohne exklusives Nutzungsrecht
- I. Flächen mit exklusivem Nutzungsrecht
- A. Standort als notwendiges Kriterium
- 3. Abschnitt: Nutzenerhöhung durch optimales Betreibermanagement
- A. Aspekte der Organisation
- I. Trägerschaft bei Biospezialimmobilien
- II. Vertragsmanagement
- III. Optimierung des Mietermix
- B. Dienstleistungen als Mehrwert für den Mieter
- I. Hauptleistungen
- a) Gemeinschaftseinrichtungen
- b) Optimale Mieterbetreuung durch Beratungsleistungen
- c) Sonstige Dienstleistungen zur Ergänzung des Serviceangebots
- I. Hauptleistungen
- A. Aspekte der Organisation
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Erfolgsfaktoren von Biospezialimmobilien“ befasst sich mit der Analyse der entscheidenden Faktoren, die den Erfolg von Immobilien für Biotechnologieunternehmen beeinflussen. Die Arbeit untersucht die spezifischen Anforderungen der Biotechnologiebranche an Immobilien und analysiert die verschiedenen Aspekte, die für die erfolgreiche Entwicklung und Vermarktung von Biospezialimmobilien relevant sind.
- Die Bedeutung der Biotechnologiebranche als Nutzer von Biospezialimmobilien
- Die spezifischen Anforderungen an den Standort und das Objekt von Biospezialimmobilien
- Die Rolle des Betreibermanagements bei der Nutzenerhöhung von Biospezialimmobilien
- Die verschiedenen Typen von Biospezialimmobilien und ihre jeweiligen Zielsetzungen
- Die Herausforderungen und Chancen der Entwicklung von Biospezialimmobilien in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt der Arbeit führt in die Systematik und die Potentiale der Biotechnologiebranche ein. Er beleuchtet die Technologiefelder der modernen Biotechnologie, das gesellschaftliche Potential und die gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Dabei werden die verschiedenen Unternehmenstypen in der Biotechnologiebranche, insbesondere Start-Ups und etablierte Großunternehmen, analysiert. Der Abschnitt beleuchtet auch die Entwicklung der modernen Biotechnologie und die Förderansätze für Biotechnologieunternehmen. Abschließend werden die verschiedenen Ausprägungen von Innovationszentren, wie Gründerzentren, Technologiezentren und Forschungszentren, vorgestellt und der Begriff „Biospezialimmobilien“ definiert.
Der zweite Abschnitt der Arbeit konzentriert sich auf die Standort- und Objektanalyse. Er untersucht die Anforderungen an den Standort von Biospezialimmobilien, wobei der Schwerpunkt auf der Makroebene liegt. Dabei werden die Einflussfaktoren der Wirtschaftsstruktur, die Verfügbarkeit von Humankapital, die Magnetwirkung durch wissenschaftliche Institutionen, die überregionale Infrastrukturanbindung und die politisch-rechtlichen Gegebenheiten analysiert. Der Abschnitt beleuchtet auch die Mikroebene, indem er die baulichen Gegebenheiten am Standort und die Verkehrsanbindung untersucht. Abschließend wird das Objekt als hinreichendes Kriterium für den Erfolg von Biospezialimmobilien betrachtet. Dabei werden die Flächen mit exklusivem Nutzungsrecht, die Ausstattung der Mietflächen und die Umsetzung sicherheitstechnischer Anforderungen im Laborbereich analysiert.
Der dritte Abschnitt der Arbeit befasst sich mit der Nutzenerhöhung durch optimales Betreibermanagement. Er untersucht die Aspekte der Organisation, wie die Trägerschaft bei Biospezialimmobilien, das Vertragsmanagement und die Optimierung des Mietermix. Der Abschnitt beleuchtet auch die Dienstleistungen als Mehrwert für den Mieter, wie Gemeinschaftseinrichtungen, optimale Mieterbetreuung durch Beratungsleistungen und sonstige Dienstleistungen zur Ergänzung des Serviceangebots.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Biospezialimmobilien, Biotechnologie, Standortfaktoren, Objektanalyse, Betreibermanagement, Innovationszentren, Gründerzentren, Technologiezentren, Forschungszentren, Start-Ups, Großunternehmen, Wirtschaftsstruktur, Humankapital, Infrastrukturanbindung, Politisch-rechtliche Gegebenheiten, Sicherheitstechnische Anforderungen, Dienstleistungen, Mieterbetreuung, Erfolgsfaktoren.
- Quote paper
- Stefan Mayer (Author), 2006, Erfolgsfaktoren von Biospezialimmobilien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186230