Die Arbeit erläutert die Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten gemäß den Rechnungslegungs-Standards HGB, IFRS/IAS und US GAAP.
Der rasante Anstieg des Volumens der -erstmals seit 1991 gehandelten- Kreditderivate auf den internationalen Finanzmärkten in den letzten Jahren ist den wesentlichen Eigenschaften dieser Finanzinstrumente zu verdanken: Mit Hilfe von Kreditderivaten sind Kreditrisiken handelbar. Mit Hilfe von Kreditderivaten gelang es erstmals, das Kreditrisiko vom Basisinstrument Darlehen zu trennen und einen eigenständigen Transfer dieses Kreditrisikos auf andere Marktteilnehmer zu ermöglichen. Neben den schon bis dahin separat gehandelten Markt- und Zinsrisiken von Krediten kann mit Hilfe eines Kreditderivates auch das originäre Kreditrisiko frei am Markt gehandelt werden; die hierdurch erweiterten Möglichkeiten der Risikoallokation erhöhen die Flexibilität des Kreditrisikomanagements. Das Kreditrisiko kann nun auf diejenigen Marktteilnehmer übertragen werden, die dafür den geringsten Preis berechnen. Viele bis dahin illiquide Kreditrisiken können jetzt durch den Markt bewertet werden, was zu einem höheren Informationsstand und damit einer Verringerung von Transaktionskosten führt. Eine breitere Verteilung von Kreditrisiken verbessert zudem die Qualität der Finanzsysteme.
Auf Grund des rasch zunehmenden Volumens gehandelter Kreditderivate gewinnt deren Abbildung in der Rechnungslegung an Bedeutung. Hierbei ergeben sich Problemstellungen, die nicht einfach mit Hilfe allgemeiner Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze lösbar sind. Kreditderivate müssen zivilrechtlichen Vertragstypen zugeordnet und hinsichtlich ihrer ökonomischen Charakteristika und Wirkungen mit Strukturen verglichen werden, deren Bilanzierung geklärt scheint. Bei der Vorstellung dieser Grundstrukturen werden die Charakteristiken herausgearbeitet, die grundsätzlich für die unterschiedliche Bilanzierung wesentlich sind. Ziel einer solchen Vorgehensweise ist die Ableitung von Bilanzierungsstandards für Kreditderivate in Einklang mit den Regelwerken HGB, IAS/IFRS sowie US-GAAP.
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Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Hauptteil
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Kreditderivate – Finanzinnovationen zum Management des Kreditrisikos
- 2.1 Kredit und Kreditrisiko als Bezugsgrößen der Kreditderivate
- 2.2 Systematisierung von Kreditderivaten
- 2.3 Vertragsdokumentation und Standardisierung
- 2.3.1 Aufsichtliche Anforderung
- 2.3.2 Vertragsdokumentation gemäß ISDA
- 2.4 Grundformen von Kreditderivaten
- 2.4.1 Credit Default Swap (CDS)
- 2.4.2 Credit Linked Note (CLN)
- 2.4.3 Credit Spread Option (CSO)
- 2.4.4 Total Return Swap (TRS)
- 2.5 Exotische Kreditderivate
- 3 Alternative Produkte des Kreditrisikotransfers
- 3.1 Traditionelle Produkte des Kreditrisikotransfers
- 3.1.1 Kreditversicherung
- 3.1.2 Kreditsyndizierung
- 3.2 Kapitalmarktorientierte Produkte des Kreditrisikotransfers
- 3.2.1 Kreditverkäufe
- 3.2.2 Asset Swaps
- 3.2.3 Asset Backed Securities
- 3.3 Vergleichskriterien
- 3.1 Traditionelle Produkte des Kreditrisikotransfers
- 4 Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten
- 4.1 Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten nach HGB
- 4.1.1 Anzuwendende Vorschriften und allgemeine Bilanzierungsregel
- 4.1.2 Grundlage der Bilanzierung von Kreditderivaten
- 4.1.3 Bilanzierung von Credit Default Swaps (CDS)
- 4.1.3.1 Grundlagen
- 4.1.3.2 Bilanzierung von CDS im Nichthandelsbestand
- 4.1.3.2.1 Bilanzierung beim Sicherungsnehmer
- 4.1.3.2.2 Bilanzierung beim Sicherungsgeber
- 4.1.3.3 Bilanzierung von CDS im Handelsbestand
- 4.1.3.3.1 Bilanzierung beim Sicherungsnehmer
- 4.1.3.3.2 Bilanzierung beim Sicherungsgeber
- 4.1.3.3.3 Behandlung von Bewertungseinheiten
- 4.1.4 Bilanzierung von Credit Linked Notes (CLN)
- 4.1.4.1 Grundlagen
- 4.1.4.2 Bilanzierung von CLN im Nichthandelsbestand
- 4.1.4.2.1 Bilanzierung beim Sicherungsnehmer
- 4.1.4.2.2 Bilanzierung beim Sicherungsgeber
- 4.1.4.3 Bilanzierung von CLN im Handelsbestand
- 4.1.5 Bilanzierung von Total Return Swaps (TRS)
- 4.1.5.1 Grundlagen
- 4.1.5.2 Bilanzierung von TRS im Nichthandelsbestand
- 4.1.5.2.1 Bilanzierung beim Sicherungsnehmer
- 4.1.5.2.2 Bilanzierung beim Sicherungsgeber
- 4.1.5.3 Bilanzierung von TRS im Handelsbestand
- 4.2 Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten nach IAS
- 4.2.1 Anzuwendende Vorschriften
- 4.2.2 Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IAS 39
- 4.2.3 Bilanzierung von Credit Default Swaps (CDS)
- 4.2.3.1 Klassifikation von CDS
- 4.2.3.2 Bilanzierung von CDS als Finanzgarantie
- 4.2.3.3 Bilanzierung von Credit Default Swap als Derivat
- 4.2.4 Bilanzierung von Credit Linked Note (CLN)
- 4.2.5 Bilanzierung von Total Return Swap (TRS)
- 4.3 Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten nach US-GAAP
- 4.3.1 Anzuwendende Vorschriften
- 4.3.2 Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach US-GAAP
- 4.3.3 Bilanzierung von Credit Default Swap als Finanzgarantie
- 4.3.4 Bilanzierung von Credit Default Swap als Derivat
- 4.3.5 Bilanzierung von Total Return Swap
- 4.3.6 Bilanzierung von Credit Linked Note
- 5 Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- 4.1 Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten nach HGB
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten. Ziel ist es, die verschiedenen Arten von Kreditderivaten zu analysieren und ihre Bilanzierung nach den wichtigsten Rechnungslegungsstandards (HGB, IAS, US-GAAP) zu beleuchten. Die Arbeit soll einen umfassenden Überblick über die Thematik bieten und die relevanten Vorschriften und Interpretationen der jeweiligen Standards aufzeigen.
- Kreditderivate als Finanzinnovationen zum Management des Kreditrisikos
- Systematisierung und Grundformen von Kreditderivaten
- Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten nach HGB, IAS und US-GAAP
- Vergleich der Bilanzierungs- und Bewertungsansätze der verschiedenen Standards
- Relevanz und Bedeutung von Kreditderivaten für die Finanzmärkte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik der Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten ein. Es werden die Problemstellung und der Gang der Untersuchung dargestellt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Kreditderivaten als Finanzinnovationen zum Management des Kreditrisikos. Es werden die verschiedenen Arten von Kreditderivaten systematisiert und ihre Funktionsweise erläutert. Das dritte Kapitel behandelt alternative Produkte des Kreditrisikotransfers, die im Vergleich zu Kreditderivaten stehen. Es werden sowohl traditionelle als auch kapitalmarktorientierte Produkte des Kreditrisikotransfers vorgestellt. Das vierte Kapitel widmet sich der Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten nach den wichtigsten Rechnungslegungsstandards (HGB, IAS, US-GAAP). Es werden die relevanten Vorschriften und Interpretationen der jeweiligen Standards aufzeigt und die Bilanzierung der verschiedenen Arten von Kreditderivaten erläutert. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kreditderivate, Bilanzierung, Bewertung, HGB, IAS, US-GAAP, Finanzinnovationen, Kreditrisiko, Finanzmärkte, Rechnungslegungsstandards, Finanzinstrumente, Credit Default Swap (CDS), Credit Linked Note (CLN), Total Return Swap (TRS), Asset Backed Securities (ABS), Kreditversicherung, Kreditsyndizierung, Asset Swaps.
- 1 Einleitung
- Quote paper
- Dipl.-Kauffrau Lidia Patru (Author), 2005, Bilanzierung und Bewertung von Kreditderivaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186246