Mit den beiden Begriffen „Furchappell“ und „Werbung“ werden in der Themenstellung zwei Bereiche miteinander verbunden, die auf den ersten Blick nicht zueinander zu passen scheinen, assoziiert man mit Werbung in der Regel doch eher positive Motive wie Glück, Liebe oder Freundschaft, denn furchtauslösende Warnungen vor Bedrohungen. Doch der Einsatz von Furchappellen in der Werbung ist wohl kalkuliert: Zunächst möchte man die Aufmerksamkeit des Rezipienten erreichen, anschließend soll der Empfänger motiviert werden, sich vor der beschriebenen Gefahr durch den Kauf der beworbenen Absatzleistung zu schützen. Dieses an sich einfache Kalkül wird allerdings nur dann aufgehen, wenn bestimmte Erkenntnisse aus der Furchappelltheorie berücksichtigt werden. So steigt z. B. die Überzeugungskraft eines Furchtappells nicht automatisch mit zunehmender induzierter Furcht an und die Reaktion des Empfängers wird sich überhaupt nur dann in eine gewünschte Richtung kanalisieren lassen, wenn der Furchtappell mit einer Handlungsempfehlung verbunden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegende Begriffsbestimmungen
- Werbung
- Persuasive Kommunikation
- Furcht und Furchtappell
- Modelle zur Erklärung der Wirkung von Furchtappellen
- Modelle der traditionellen Furchtappellforschung
- Triebreduktionsmodell
- Kurvenlineares Modell
- Modell der parallelen Reaktionen
- Sozialkognitive Modelle
- Modell der Schutzmotivation
- Geordnetes Modell der Schutzmotivation
- Modelle aus der Forschung zur Einstellungsänderung
- Zusammenfassung
- Modelle der traditionellen Furchtappellforschung
- Anwendungsmöglichkeiten von Furchtappellen in der Werbung
- Idealtypische Wirkungsweise eines Furchtappells in der Werbebotschaft
- Aufmerksamkeit durch Furchtappelle erreichen
- Einstellungsänderung durch Furchtappelle erzielen
- Relevanz als Voraussetzung für die Einstellungsänderung
- Akzeptanz als Voraussetzung für die Einstellungsänderung
- Akzeptanz durch Furcht
- Akzeptanz durch plausible Handlungsempfehlungen
- Grenzen der Nutzung von Furchtappellen in der Werbung
- Heterogenität und Anonymität der Rezipienten
- Unerwünschte Reaktionen der Rezipienten
- Moralische und gesetzliche Grenzen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendung von Furchtappellen in der Werbung. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Werbemethode aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert dazu verschiedene Modelle der Furchtappellforschung und deren Relevanz für die Praxis der Werbung.
- Wirkungsmechanismen von Furchtappellen
- Modelle der Furchtappellforschung
- Anwendung von Furchtappellen in der Werbung
- Grenzen des Einsatzes von Furchtappellen
- Optimierung des Einsatzes von Furchtappellen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Verbindung zwischen Furchtappellen und Werbung her. Es wird die scheinbare Diskrepanz zwischen positiven Werbemotiven und furchtauslösenden Botschaften thematisiert und die Notwendigkeit der Berücksichtigung furchtappelltheoretischer Erkenntnisse für einen erfolgreichen Einsatz in der Werbung hervorgehoben. Das Ziel der Arbeit, die Möglichkeiten und Grenzen von Furchtappellen in der Werbung aufzuzeigen, wird formuliert und der Aufbau der Arbeit skizziert.
Grundlegende Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe wie Werbung, persuasive Kommunikation und Furcht. Werbung wird als Kommunikationsform mit dem Ziel der Aktivierung und Beeinflussung der Konsumenten definiert, wobei der Fokus auf Massenmedien und kommerzielle Absichten gelegt wird. Persuasive Kommunikation wird im Kontext von Einstellungsänderung und Verhaltensbeeinflussung erläutert, wobei positive (Lustappelle) und negative (Furchtappelle) Botschaften unterschieden werden. Der Begriff „Furcht“ wird als Gefühl der Bedrohung vor unerwünschten Konsequenzen definiert.
Modelle zur Erklärung der Wirkung von Furchtappellen: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Modelle, die die Wirkung von Furchtappellen erklären. Es werden sowohl traditionelle Modelle wie das Triebreduktionsmodell, das kurvenlineare Modell und das Modell der parallelen Reaktionen, als auch sozialkognitive Modelle wie das Modell der Schutzmotivation und das geordnete Modell der Schutzmotivation vorgestellt. Die Zusammenfassung am Ende des Kapitels betont, dass kein universeller Wirkungsmechanismus existiert und verschiedene Variablen die Wirkung von Furchtappellen beeinflussen.
Anwendungsmöglichkeiten von Furchtappellen in der Werbung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die praktische Anwendung von Furchtappellen in der Werbung. Es beschreibt die idealtypische Wirkungsweise eines Furchtappells, die Möglichkeiten, Aufmerksamkeit durch Furchtappelle zu erzeugen, und wie Einstellungsänderungen durch Furchtappelle erzielt werden können. Die Wichtigkeit von Relevanz und Akzeptanz als Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einstellungsänderung wird hervorgehoben, wobei verschiedene Strategien zur Steigerung der Akzeptanz (durch Furcht selbst oder durch plausible Handlungsempfehlungen) diskutiert werden.
Grenzen der Nutzung von Furchtappellen in der Werbung: In diesem Kapitel werden die Grenzen des Einsatzes von Furchtappellen in der Werbung beleuchtet. Hierbei werden Faktoren wie die Heterogenität und Anonymität der Rezipienten, unerwünschte Reaktionen der Rezipienten und moralische sowie gesetzliche Grenzen betrachtet. Diese Aspekte unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Umsetzung von Furchtappell-Kampagnen.
Schlüsselwörter
Furchtappell, Werbung, persuasive Kommunikation, Einstellungsänderung, Schutzmotivation, Modell der Schutzmotivation, Wirkungsmechanismen, Massenkommunikation, Konsumentenverhalten, Risikokommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Anwendung von Furchtappellen in der Werbung
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Anwendung von Furchtappellen in der Werbung, analysiert deren Wirkungsmechanismen und beleuchtet sowohl die Möglichkeiten als auch die Grenzen dieser Werbemethode. Der Fokus liegt auf der Anwendung verschiedener Modelle der Furchtappellforschung in der Praxis der Werbung.
Welche Modelle der Furchtappellforschung werden behandelt?
Die Arbeit behandelt sowohl traditionelle Modelle (Triebreduktionsmodell, kurvenlineares Modell, Modell der parallelen Reaktionen) als auch sozialkognitive Modelle (Modell der Schutzmotivation, geordnetes Modell der Schutzmotivation). Zusätzlich werden Modelle aus der Forschung zur Einstellungsänderung betrachtet.
Wie werden Furchtappelle in der Werbung eingesetzt?
Die Arbeit beschreibt die idealtypische Wirkungsweise eines Furchtappells in Werbebotschaften. Es wird erläutert, wie Aufmerksamkeit durch Furchtappelle erzeugt und Einstellungsänderungen durch diese erzielt werden können. Die Bedeutung von Relevanz und Akzeptanz als Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einstellungsänderung wird hervorgehoben, inklusive Strategien zur Steigerung der Akzeptanz (durch Furcht selbst oder plausible Handlungsempfehlungen).
Welche Grenzen hat der Einsatz von Furchtappellen in der Werbung?
Die Arbeit beleuchtet die Grenzen des Einsatzes von Furchtappellen, einschließlich der Heterogenität und Anonymität der Rezipienten, unerwünschter Reaktionen der Rezipienten und moralisch-gesetzlicher Einschränkungen. Die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Umsetzung von Furchtappell-Kampagnen wird betont.
Welche grundlegenden Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert grundlegende Begriffe wie Werbung (als Kommunikationsform mit dem Ziel der Aktivierung und Beeinflussung von Konsumenten), persuasive Kommunikation (im Kontext von Einstellungsänderung und Verhaltensbeeinflussung) und Furcht (als Gefühl der Bedrohung vor unerwünschten Konsequenzen).
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die Einleitung (Einführung in das Thema und Formulierung des Ziels), die grundlegenden Begriffsbestimmungen, die verschiedenen Modelle zur Erklärung der Wirkung von Furchtappellen, die Anwendungsmöglichkeiten in der Werbung, die Grenzen des Einsatzes und ein abschließendes Fazit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen Furchtappell, Werbung, persuasive Kommunikation, Einstellungsänderung, Schutzmotivation, Modell der Schutzmotivation, Wirkungsmechanismen, Massenkommunikation, Konsumentenverhalten und Risikokommunikation.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von Furchtappellen in der Werbung aufzuzeigen und die Relevanz verschiedener Modelle der Furchtappellforschung für die Praxis der Werbung zu analysieren.
- Arbeit zitieren
- Florian Riedel (Autor:in), 2005, Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Furchtappellen in der Werbung , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186296