Unternehmen sind zunehmend von dem Wissen abhängig, welches die Quelle ihrer Wettbewerbsvorteile darstellt. Das Wissensmanagement ist um die Erhöhung der Transparenz von Wissen durch Kodifizierung oder Visualisierung bestrebt. Gleichzeitig forciert es dessen Verteilung, gemeinsame Nutzung und Wiederverwendung. Das ermöglicht eine effiziente Generierung von neuem Wissen sowie Innovationen. Die zunehmende Transparenz und Wissensteilung birgt wiederum die Gefahr Wettbewerbsvorteile, infolge des Verlustes wettbewerbsrelevanten Wissens und anschließender Imitation durch Konkurrenten, einzubüßen. Entsprechend der Tatsache, dass Wissen zugleich geteilt und geschützt werden muss, stehen Unternehmen vor einem Zielkonflikt. Die Diplomarbeit definiert das Konzept des Wissensschutzes unter dem Fokus von Regelungen und Maßnahmen, welche die Aneignung von wettbewerbsrelevantem Wissen durch Wettbewerber verhindern. Sie bestimmt kritisches Wissen und bietet einen Überblick über potentielle Bedrohungen und Schwachstellen, mit denen Unternehmen sich konfrontiert sehen können. Die Regelungen und Maßnahmen werden unter Zielkonfliktaspekten diskutiert und abschließend auf ausgewählte Wissensprozesse angewendet und verifiziert.
Abstract: Organizations are increasingly dependent on knowledge assets as primary sources of competitive advantage. Knowledge management typically aims at increasing the transparency of knowledge, codifying it, visualizing it and enhancing knowledge sharing in order to improve use and reuse of knowledge assets as well as to enforce knowledge creation and innovations. However, increased transparency and urged knowledge sharing also bear the risk that knowledge-based competitive advantages are diluted by means of abuse or theft and subsequent imitation by competitors. Due to the fact that organizational knowledge needs to be shared and protected simultaneously, organizations are faced to two conflicting targets. This diploma thesis defines the concept of knowledge protection, focusing on rules and countermeasures against the appropriation of knowledge assets by rivals. It determines the relevant knowledge assets and provides an overview over potential threats and vulnerabilities organizations could be confronted with. Additionally, considering the conflicting goals, the corresponding protection measures have to be discussed and aligned. Finally, these measures are approved by applying them to chosen knowledge processes.
Inhaltsverzeichnis
- Anhangsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einführung
- Motivation
- Zielsetzung
- Inhaltliches und methodisches Vorgehen
- Grundlagen und thematische Fokussierung
- Vom Datenschutz zum Wissensschutz
- Daten, Informationen, Wissen
- Schutz von Daten
- Schutz von Informationen
- Schutz von Wissen
- Wissensmanagement und Wissensprozesse
- Zielkonflikt: Wissensmanagementziele versus Schutzziele
- Schutzbedarf von Wissen
- Typisierung von Wissen
- Eigenschaften und Besonderheiten
- Dimensionen und Typen
- Wettbewerbsrelevanz von Wissen
- Werthaltigkeit von Wissen
- Bedrohungen und Schwachstellen
- Externe Faktoren
- Organisation und Prozesse
- Systeme und Technologien
- Mitarbeiter
- Folge- und Kumulationsschäden
- Regelungen und Maßnahmen zum Schutz von Wissen
- Rechtliche Regelungen und Maßnahmen
- Organisationale Regelungen und Maßnahmen
- Organisation und Prozesse
- Kooperation
- Mitarbeiter
- Technische Regelungen und Maßnahmen
- Diskussion unter Zielkonfliktaspekten
- Operationalisierung von Wissensschutz
- Effektiver Schutzbedarf
- Ausgewählte Wissensprozesse
- Content Management Prozess
- Kompetenz Management Prozess
- Schlussbetrachtungen
- Fazit
- Ausblick
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Konzept des Wissensschutzes und zielt darauf ab, Regelungen und Maßnahmen zu definieren, die die Aneignung von wettbewerbsrelevantem Wissen durch Konkurrenten verhindern. Sie untersucht den Schutzbedarf von Wissen, identifiziert potentielle Bedrohungen und Schwachstellen sowie die Herausforderungen, die sich aus dem Zielkonflikt zwischen Wissensmanagement und Wissensschutz ergeben.
- Definition des Wissensschutzes und Abgrenzung zum Datenschutz
- Identifizierung von kritischem Wissen und dessen Werthaltigkeit
- Analyse von Bedrohungen und Schwachstellen im Kontext von Wissensprozessen
- Entwicklung von Regelungen und Maßnahmen zum Schutz von Wissen
- Diskussion der Zielkonflikte zwischen Wissensmanagement und Wissensschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt die Motivation und Zielsetzung der Arbeit dar und erläutert das methodische Vorgehen. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen des Wissensschutzes und setzt ihn in Beziehung zum Datenschutz. Es werden die Begriffe Daten, Informationen und Wissen definiert und die jeweiligen Schutzbedarfe diskutiert. Zudem werden die Prinzipien des Wissensmanagements und die relevanten Wissensprozesse vorgestellt. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Schutzbedarf von Wissen. Es werden verschiedene Typen von Wissen anhand ihrer Eigenschaften und Besonderheiten sowie ihrer Dimensionen und Typen klassifiziert. Die Wettbewerbsrelevanz und Werthaltigkeit von Wissen werden ebenfalls analysiert. Kapitel 4 untersucht die Bedrohungen und Schwachstellen, denen Unternehmen im Kontext von Wissensschutz ausgesetzt sind. Es werden externe Faktoren, organisatorische Prozesse, Systeme und Technologien sowie Mitarbeiter als potenzielle Gefahrenquellen betrachtet. Kapitel 5 befasst sich mit Regelungen und Maßnahmen zum Schutz von Wissen. Es werden rechtliche, organisatorische und technische Maßnahmen vorgestellt und unter dem Aspekt des Zielkonflikts zwischen Wissensmanagement und Wissensschutz diskutiert. Kapitel 6 operationalisiert den Wissensschutz anhand ausgewählter Wissensprozesse, wie dem Content Management Prozess und dem Kompetenz Management Prozess. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Wissensschutz, Wettbewerbsvorteile, Wissensmanagement, kritisches Wissen, Bedrohungen, Schwachstellen, Regelungen, Maßnahmen, Zielkonflikte, Content Management, Kompetenz Management.
- Quote paper
- Stefanie Hain (Author), 2007, Wissensschutz - Regelungen und Maßnahmen zum Schutz wettbewerbsrelevanten Wissens am Beispiel ausgewählter Wissensprozesse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186406