Vergleichende Betrachtung der Softwarepakete Apple Final Cut Studio und Avid Xpress Pro für die Macintosh-Plattform, mit Hinblick auf hardwareseitige Erweiterungsmöglichkeiten.


Diplomarbeit, 2007

123 Seiten, Note: 1.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Glossar

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Einleitung

1. Vorbetrachtung
1.1. Hintergrunddaten
1.2. Preisgestaltung
1.3. Verbreitung
1.4. Zielgruppen

2. Apple Final Cut Studio Softwarepaket
2.1. Final Cut Pro 5.1.4
2.2. Motion 2.1.2
2.3. DVD Studio Pro 4.1.2
2.4. Soundtrack Pro 1.1
2.5. Weitere Bestandteile
2.5.1. Live Type 2.1
2.5.2. Compressor 2.3
2.5.3. QuickTime Pro 7.1.6
2.5.4. Cinema Tools 3.1.2
2.5.5. Qmaster 2.3

3. Avid Xpress Pro Bundle
3.1. Avid Xpress Pro 5.7.2
3.1.1. Avid Marquee
3.1.2. Digidesign AudioSuite
3.1.3. Illusion FX
3.1.4. Avid FlmMaker 's Toolkit
3.2. Smartsound SonicFire Pro 4.5
3.3. Sonic DVDit 6
3.4. Sorenson Squeeze Compression Suite 4.5
3.5. Noise Industries Factory Tools 2

4. Technische Betrachtung
4.1. Systemanforderungen
4.2. Erweiterbarkeit der Systeme
4.3. Kompatibilität zu relevanter Software anderer Hersteller
4.3.1. Adobe Photoshop
4.3.2. Adobe After Effects
4.4. Formatunterstützung
4.4.1. SD - Formate
4.4.2. HD - Formate
4.4.3. Projektaustauschformate

5. Exemplarische Analyse des Workflows
5.1. Versuchsrahmen
5.2. Workflow Apple Final Cut Studio Softwarepaket
5.2.1. Schnitt
5.2.2. Effekt-/ Titelintegration
5.2.3. Tonerstellung/ -bearbeitung
5.2.4. Einbindung externer Programme
5.2.5. DVD - Erstellung
5.2.6. Auswertung
5.3. Workflow Avid Xpress Pro Bundle
5.3.1. Schnitt
5.3.2. Effekt-/ Titelintegration
5.3.3. Tonerstellung/ -bearbeitung
5.3.4. Einbindung externer Programme
5.3.5. DVD - Erstellung
5.3.6. Auswertung

6. Fazit
6.1. Aktuelle Entwicklung

Anlagen
I. Programmoberfläche Apple Final Cut Pro 5.1.4
II. Programmoberfläche Apple Motion 2.1.2
III. Programmoberfläche Apple DVD Studio Pro 4.1.2
IV. Programmoberfläche Apple Soundtrack Pro 1.1
V. Programmoberfläche Apple LiveType 2.1
VI. Programmoberfläche Apple Compressor 2.3
VII. Programmoberfläche Avid Xpress Pro 5.7.2 mit Noise Industries Factory Tools 2

VIII. Programmoberfläche SmartSound SonicFire Pro 4.5

IX. Programmoberfläche Sorenson Squeeze Compression Suite 4.5

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Glossar

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Apple Final Cut Studio Software Box

(Quelle: http://www.maccn.net/UploadSoftPlc/2005724231250250.jpg)

Abbildung 2: Avid Xpress Pro Software Box

(Quelle: http://www.avid.com/pressroom/lmagery_all.asp?productID=97)

Abbildung 3: Final Cut Pro Schnittplatz, RTL Formel 1 Berichte

(Quelle: http://www. apple, com/de/pro/profiles/formell/)

Abbildung 4: mobile Apple Xserve Systeme

(Quelle: http://www. apple, com/de/pro/profiles/formell/)

Abbildung 5: Studio TVN 24

(Quelle: http://www. apple, com/de/pro/video/tvn/)

Abbildung 6: Arbeitsplätze bei PULS TV Wien

(Quelle: http://www. apple, com/de/pro/video/pulstv/)

Abbildung 7: Dreharbeiten auf der "Bremen"

(Quelle: http://www. wdr. de/tv/w8/60_projekt/content/65_making_of.phtml)

Abbildung 8: Abenteurer unterwegs für "Adventure Challenge"

(Quelle: http://www. ctfilms. com/broadcast. html)

Abbildung 9: Ausschnitt Musikvideo "Wunder - Was hält uns wach"

(Quelle: http://www.eachfilm.de/eachfilm_content.html)

Abbildung 10: Beispiel Motion „Schwebepalette"

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 11: Optionen für HD-DVD Projekt

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 12: Apple Loops Bibliothek

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 13: SmartSound Bibliothek

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 14: Aufnahmefunktion in Sorenson Squeeze

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 15: Fenster „Filter-Einstellungen" in Sorenson Squeeze

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 16: Factory Floor Programmoberfläche

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 17: Apple Mac Pro auf Basis von Intel Xeon Prozessoren

(Quelle: http://www. apple, com/pr/products/macpro/macpro. html)

Abbildung 18: Avid Xpress Pro mit Mojo auf einem Apple Laptop

(Quelle: http://www.avid.com/pressroom/lmagery_all.asp?productID=97)

Abbildung 19: AJA KONA 3, PCIe Version

(Quelle: http://www. aja. com/images/aboutus/K/KONA_3.jpg)

Abbildung 20: Taurus - RAID Gehäuse

(Quelle: http://www.macpower.com.tw/img/products/taurus/taurusraid_400.jpg)

Abbildung 21: Sonnet Tempo SATA X4P

(Quelle: http://sonnettech. com/product/tempo_sata_x4p. html)

Abbildung 22: Sonnet Fusion D500P

(Quelle: http://sonnettech. com/product/fusiond500p. html)

Abbildung 23: ES-7200 SCSI RAID, 16 Festplatten

(Quelle: http://www.eurostor.com/german/RAIDovervlew.D.php)

Abbildung 24: Apple Xserve RAID

(Quelle: http://www. apple, com/pr/products/xserve/raid. html)

Abbildung 25: Anschlüsse Avid Mojo

(Quelle: http://avid. de/de/products/dna/mojo/features.shtml)

Abbildung 26 Avid Mojo SDI

(Quelle: http://av¡d. de/de/products/dna/mojo/features.shtml)

Abbildung 27: Avid Video RAID RTR320/ 320X

(Quelle: http://www.avid.com/pressroom/imagery_all.asp?productID=194)

Abbildung 28: Avid MEDIArray II

(Quelle: http://avid. de/products/mediarray2/)

Abbildung 29: Avid Unity LANshare LP

(Quelle: http://avid. de/products/unitylanshare/)

Abbildung 30: Motion Drop-Palette

(Quelle: erstellter Screenshot)

Abbildung 31: DVD Studio Pro Drop-Palette

(Quelle: erstellter Screenshot)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Vergleich unterstützter SD-Formate 94

(Quelle: Erstellt mittels Abgleich und Auswertung der jeweiligen
Produktdokumentationen und Datenblätter)

Tabelle 2: Vergleich unterstützter HD-Formate 95

(Quelle: Erstellt mittels Abgleich und Auswertung der jeweiligen
Produktdokumentationen und Datenblätter)

Tabelle 3: Vergleich unterstützter Projektaustauschformate 96

(Quelle: Erstellt mittels Abgleich und Auswertung der jeweiligen
Produktdokumentationen und Datenblätter )

„Final Cut Pro ist ein gut durchdachtes Konzept, das mir in Soft- und Hardwarefragen in allen Richtungen genügend Freiheit lässt."

Sascha Ulhaas, Inhaber Produktionshaus „viergrad"

vs.

„Xpress Pro hat schon bei vielen Leuten das Talent zum Editor zum Vor­schein gebracht... und es unterstützt unabhängige Firmen, so wie wir es sind, sehr."

Mark Dyson, freier Produzent und Inhaber „Creative Touch Films"

Einleitung

Für die professionelle AV-Postproduktion, auf Basis der Apple Macintosh Hardware, sind derzeit nur zwei Softwarelösungen von Interesse. Für weiterführende, umfangreichere Arbeiten an Video und Audiomaterial bieten nur Apple, mit der Schnittsoftware Final Cut Pro, und Avid, mit dem hier be­trachteten Xpress Pro, entsprechende Programme auf dem Markt.

Beide Softwaretitel werden in der derzeit, zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Diplomarbeit, neues­ten lieferbaren Version in Kombination mit zahlreicher Zusatzsoftware angeboten und sollen hiermit einem Vergleich, in Hinblick auf den jeweils gebotenen Leistungsumfang, unterzogen werden.

Apple bietet das umfangreiche Final Cut Studio (FCS) Paket, mit Final Cut Pro 5.1 als Kernpro­gramm, und Avid ein größeres Softwarebund le, mit Programmen von Drittherstellern, zur Xpress Pro 5.7 Version an. Die jeweiligen Pakete sind somit in der Lage einen kompletten Bearbeitungs­umfang, durch die beinhalteten Softwaretitel, zu leisten. Angefangen beim Import von Medienda­ten verschiedener Formate und deren Schnitt, über Titel- und Effekterstellung, der Soundbearbei­tung /-erstellung, bis hin zur Ausgabe auf Band oder der eigenen erstellten DVD. Ebenfalls sind beide Softwarepakete sowohl für die gängigen SD- als auch HD-Formate gerüstet.

Ein Vergleich dieser Pakete ist aber nicht nur aus funktionalen Gründen gerechtfertig, sondern vielmehr auch durch die relativ ausgewogene Kostenfrage bei der Neuanschaffung.

Zudem zeichnet sich seit geraumer Zeit eine zunehmende Rivalität zwischen den relativ neuen Softwaretiteln von Apple und den noch marktbeherrschenden Programmen der Firma Avid ab. Gerade in großen Produktionshäusern, wie z.B. Digital Heaven vor einiger Zeit[1], finden komplette Wechsel auf die Apple Software statt und beweisen, dass sich Apple Final Cut Pro auch im profes­sionellen Einsatzgebieten zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die Avid - Softwarelösun­gen entwickelt hat.

In dieser Diplomarbeit sollen informative Fakten zum Funktionsumfang, zu den Preisen und den technischen Daten aufgeführt werden, um potentiellen, aber noch unentschlossenen, Interessen­ten bei der Entscheidung für eines der Programmpakete zur Seite zu stehen. Dabei werden grund­legende Kenntnisse im Bereich der Video- und Audionachbearbeitung, sowie Grafik- und Effekter­stellung vorausgesetzt. Dies ist dahingehend hilfreich typische Begrifflichkeiten, angesprochene Bearbeitungsschritte oder auch Softwaremerkmale besser einordnen bzw. verstehen zu können. Weiterhin wird ein minimales Wissen über die Apple Macintosh Plattform gefordert, wobei techni­sche Besonderheiten oder Grundlagen weitestgehend im jeweiligen Textteil erklärt werden. Idealer Weise besitzt der jeweilige Interessent bereits Vorkenntnisse über eines der hier besprochenen Programme (Avid oder Apple), eventuell aus einer Vorgängerversion.

Auf Grund des enormen Leistungsumfangs beider Pakete sollen in dieser vergleichenden Betrach­tung vordergründlich die neuesten Funktionen und aktuellen Änderungen dargestellt werden, so­wie jeweils auffallende einzigartige Funktionen. Da sämtliche Einzelprogramme des Apple Pakets und des Avid Bundles zahlreiche funktionale Möglichkeiten bieten, ist es daher nicht möglich alle Bearbeitungsfunktionen in ihren Einzelheiten darzustellen. Vielmehr soll ein allgemeiner Blick in die grundsätzlichen Aufgaben und Leistungen der Programme gegeben werden.

Als Hilfsmittel zur schnellen Information wird am Ende einiger Gliederungspunkte eine vergleichen­de Zusammenfassung angeboten, gekennzeichnet durch einen gerahmten Textteil. Damit kann der Leser schnell die Kerndaten des jeweiligen Abschnitts erfassen.

1. Vorbetrachtung

1.1. Hintergrunddaten

Apple ist mit der Schnittsoftware Final Cut Pro seit 1999 auf dem Markt vertreten. Es sollte damit eine Lösung angeboten werden, die Editing, Compositing und Effekte beherrscht, damit der An­wender nicht mehr drei Programme parallel einsetzen muss. Der Preis lag damals bei 999,- Dollar, was im Vergleich sehr günstig war. Recht schnell konnte den Mitbewerbern auf der Mac-Plattform einiges an Marktanteilen abgenommen werden[2], dazu zählten damals Adobe Premiere und die Produkte der Firma Avid. Interessanterweise wurde Final Cut nicht von Apple selbst entwickelt, sondern von der Firma Macromedia erworben und seitens Apple überarbeitet. Seither findet eine stetige Weiterentwicklung statt. Heute gibt es bereits ca. 800.000 registrierte und zahlende Nutzer dieser Software zum Non-Linearen-Editing.[3]

Im Jahr 2004 wurde schließlich erstmals ein umfangreiches Paket für die Postproduktion auf den Markt gebracht, damals unter dem Namen Production Suite.[4] Dieses enthielt eine Final Cut Pro HD 4.5 Version, mit welcher erstmals die Be- und Verarbeitung von gängigen HD-Formaten möglich wurde. Weiterhin waren die neuartige Echtzeit-Grafikanimationssoftware Motion, das neue Sound­track, für Audiobearbeitung und Sounddesign, und die Titelsoftware LiveType im Paket mit integ­riert. Außerdem gehörten die Programme Compressor, Cinema Tools und QuickTime Pro zum Lieferumfang. Das DVD - Erstellungsprogramm DVD Studio Pro, in der Version 3, wurde ebenfalls in das Produktionspaket integriert und es wurde somit möglich eine komplette Bearbeitung, von der Einspielung diverser Medienformate, deren Bearbeitung und Gestaltung, bis zur Ausgabe auf DVD, auf Basis eines Anbieters zu realisieren. Während die Schnittsoftware Final Cut Pro und das DVD Studio Pro bereits in fortgeschrittenen Versionen vorlagen, wurden die anderen Programme als Neuentwicklung erstmals auf den Markt gebracht. Sämtliche Hauptprogramme des Pakets wa­ren außerdem auch einzeln erhältlich. Im April 2005 kam mit Final Cut Studio die weiterentwickelte Fassung des Programmpakets auf den Markt.[5] Sämtliche Bestandteile wurden um eine Versions­nummer angehoben und waren weiterhin auch als Einzelversionen zu beziehen. Final Cut Pro lag nunmehr in Version 5 und DVD Studio Pro in Version 4 vor. Somit war es möglich einen kompletten HD Workflow zu realisieren und das fertige Projekt erstmals auch auf einer HD basierten DVD aus­zugeben. Bereits im März 2006 folgte ein nächster wichtiger Schritt zur Aktualisierung der Soft­ware[6]. Dieser hatte allerdings zur Folge, dass die Paketbestandteile nun nicht mehr einzeln erhält­lich waren.[7] Final Cut Studio wurde nun als Universal Version[8] ausgeliefert bzw. es gab die Mög­lichkeit eines Crossgrades.

Dieser Schritt wurde notwendig, da Apple seine Hardwarearchitektur, von den bisherigen IBM Po­werPC, auf Intel Prozessoren umstellte. Damit Programme nativ, also ohne Emulation und ohne Geschwindigkeitseinbußen, auf der neueren sowie weiterhin auf der älteren Plattform ausgeführt werden konnten, erscheinen derzeit wichtige Softwaretitel in dieser universellen Programmierspra­che - Universal Binary.

Auch Avid Xpress Pro 5.7.2 liegt als Universal Version vor, was ebenfalls erst durch ein Update erzielt wurde. Erst seit der Version 5.7 können nun auch Intel-Macs mit Xpress Pro eingesetzt wer­den. Veröffentlicht wurde das letzte Update der Xpress Pro 5 Software am 4. April 2007.[9]

Zum Paketumfang[10] gehören in der neuesten Avid Xpress Pro 5.7.2 Version, mit Avid Marquee, Digidesign AudioSuite, IllusionFX, Avid Filmmaker's Toolkit, auch die Drittanbieterprogramme Smartsound SonicFire Pro 4.5, Sorenson Squeeze Compression Suite 4.5, Sonic DVDit und Noise Industries Factory Tools 2. Die Mac-Versionen dieser Programme liegen ebenfalls als Universal Versionen vor. Zu beachten ist allerdings, dass das Sonic DVDit nur in einer Version für Windows­PC beiliegt und die Noise Industries Factory Tools ausschließlich für den Mac geeignet sind. Zusätz­lich ist diese Effektsoftware nur als Trial-Version beigelegt, welche 15 Tage voll genutzt werden kann und danach, bei Interesse, erworben werden muss.[11]

Mit Xpress Pro 5.7.2 wird derzeit ein kostengünstiger Einstieg in die Multiformatbearbeitung von Avid angeboten. Erst seit der Einführung der Version 5, der Xpress Pro Software, ist damit auch die Be- und Verarbeitung von HD-Inhalten gegeben. Avid Xpress Pro stellt somit in der aktuellen Ver­sion ein leistungsstarkes, professionelles Schnittprogramm dar, welches für HD-, SD-, DV- und Film-Editing geeignet ist und nativem HD-Support beinhaltet.

Die Firma Avid kann bereits auf eine lange Geschichte im Bereich der Medienerstellung und der Medienverarbeitung zurückblicken. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1987, konnte mit den Produkten eine weltweit führende Stellung bei der Erstellung digitaler Medieninhalte für Film, Video, Audio, Animationen und in der professionellen Fernsehproduktion erlangt werden.[12]

Das Produktangebot von Avid umfasst das gesamte Spektrum einer Medienproduktion, was mit der Erstellung und Verwaltung beginnt und bei der Verteilung von digitalem Material endet. Dazu wer­den nicht nur die passenden Softwarelösungen bereitgestellt, sondern ebenfalls ein umfangreiches, hauseigenes Sortiment an Hardwarekomponenten angeboten. So bietet Avid selbst Netzwerklö­sungen, Server und Massenspeicher (wie RAID-Systeme) an. Kein anderer Anbieter in der Medien­branche bietet heute derartig komplette Lösungen.[13]

1.2. Preisgestaltung

Beide Softwarepakete sind in einer Reihe von unterschiedlichen Konditionen verfügbar. So stehen jeweils diverse Update-, Upgrade-, Voll- und Bildungsversionen zur Verfügung. Diese sollen im Folgenden näher aufgezeigt werden.

Die Firma Apple bietet ihr Softwarepaket Final Cut Studio 5.1 derzeit als Universal Binary Vollversi­on, also im kompletten Leistungsumfang zur Erstinstallation auf PowerPC und Intel Macs, im eige­nen Online Store[14] zum Preis von 1.249,- Euro inkl. MwSt.[15] an. Bereits registrierte Nutzer der rei­nen PowerPC-Vorversion, also von Final Cut Studio 5, können mit einem so genannten Crossgra­de[16] für 49,- Euro inkl. MwSt.15 auf die Universal-Version umsteigen, um vorhandene Hardware mit Intel-Prozessoren zu nutzen. Anwender der Einzelversion von Final Cut Pro 5 haben die Möglichkeit für 99 Euro inkl. MwSt.15 ein Upgrade auf das gesamte Final Cut Studio 5.1 vorzunehmen. Besitzer älterer Final Cut Pro Versionen oder von Einzelversionen der Programme Soundtrack Pro, Motion 2 oder DVD Studio Pro 4 können für 199,- Euro inkl. MwSt.15 upgraden. Dieser Preis gilt ebenfalls für Eigentümer des Vorgängerpakets, der Production Suite, beim Upgraden auf Final Cut Studio 5.1.

Weiterhin steht eine Bildungs­version zur Verfügung. Diese ist im Apple Store Bildung[17] zum Preis von 859,45 Euro inkl. MwSt. erhältlich und ist identisch zur normalen Vollver­sion, weist damit keine funkti­onalen Unterschiede auf. Einzi­ge Einschränkung dieser Versi­on, sie ist nicht qualifiziert für Updates bzw. Upgrades auf kommende neuerer Fassungen des Final Cut Studio Paketes.

Vor dem Besuch, des gesondert erreichbaren Apple Store Bildung, wird durch Eingabe des Namens der Bildungseinrichtung und der Stadt die Berechtigung zum Einkauf bestätigt und die Vertragsbe­stimmungen akzeptiert. Eine weitere Prüfung darf Apple damit vornehmen, erfolgt aber nicht zwangsläufig bei Einkauf.

Die Firma Avid bietet, ähnlich wie Apple, verschiede Möglichkeiten zum Erwerb der Xpress Pro 5.7.2 Software. Hierbei fallen zunächst die vielfältigen Upgrade/ Update-Angebote besonders auf. So gibt es, je nach bereits vorliegender Softwareversion und Produktart, fünf mögliche Upgrades/ Updates zur aktuellen Avid Xpress Pro 5.7.2 Version.

Besitzer einer Avid Xpress DV Version 1 bis 4.5 (mit Dongel) können für 546,21 Euro inkl. MwSt.[18] ein Upgrade per DVD-Datenträger vornehmen.

Für Nutzer der Avid Xpress DV 4.6 (ohne Dongel) schlägt ein Umstieg auf die Xpress Pro-Version mit 1.105,51 Euro inkl. MwSt.[19] zu Buche. Dies geschieht ebenfalls mittels einer DVD.

Für die Umstellung auf die neueste Xpress Pro 5.7.2 Software, ausgehend von einer älteren Xpress Pro Version, stehen drei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Avid Xpress Pro Systeme der Versionen 4.x und 5.x können über den Erwerb einer Installations-DVD für 379,61 Euro inkl. MwSt.[20] auf die Version 5.7.2 gebracht werden. Ebenfalls ist für Versionen von Avid Xpress Pro 5.1 oder früher ein Update per Download-Option zum Preis von 154,70 Euro inkl. MwSt.[21] erhältlich. Besonderheit hierbei ist der Wegfall 21 der sonst enthaltenen Software von Drittanbietern. Sollte der Anwender bereits über eine der letzteren Xpress Pro-Versionen 5.2 bis 5.6 verfügen, so steht ihm per Download das Update auf die Version 5.7.2 für 47,60 Euro inkl. MwSt.[22] zur Auswahl. Auch hierbei entfallen22 die sonst mitgelieferten Softwaretitel der Drittanbieter (wie z.B. Programme der Firma Sonic).

Die komplette Vollversion von Avid Xpress Pro 5.7.2 zur Erstinstallation, inklusive des gesamten Softwarebundles der Drittanbieter, ist zum Verkaufspreis von 1.879,01 Euro inkl. MwSt.[23] auf DVD- Datenträger erhältlich.

Auch Avid bietet eine gesonderte Version für den Bildungsbereich, speziell für den Erwerb durch Studenten oder Mitarbeitern im Lehrsektor. Dieses Avid Xpress Pro Academic Pack kann für 255,85 Euro im Avid Onlineshop gekauft werden.[24] Hierbei wird vor dem Versand zunächst die Berechti­gung zum Erwerb dieser Sonderfassung geprüft.

Auch dieses Softwareangebot wird auf DVD geliefert, enthält aber keinerlei Zusatzprogramme an­derer Hersteller. So entfällt beispielsweise die Sorenson Squeeze 4 Compression Suite.[25]

Der Mehrwert gegenüber der zur normalen Vollversion beigelegten Zusatzsoftware wird von Avid mit 997,- USD angegeben.[26]

Dies umfasst die Vollversionen, also ohne Einschränkung nutzbare Programme, von SmartSound SonicFire Pro in der Version 4.5 (zur Ton- und Musikerstellung), Sorenson Squeeze 4.5 Compressi­on Suite (für die Komprimierung von Medieninhalten in unterschiedliche Formate) und die Sonic DVDit Software, zur Erstellung eigener DVD-Projekte. (Anmerkung: DVDit ist allerdings nur für Windows-PCs geeignet; da Avid Xpress Pro mit einem Multi-Installer ausgeliefert wird, kann es auf PC und Mac installiert werden, weshalb die Zusatzsoftware teils für Mac oder PC ist).

Vergleichende Zusammenfassung: Preisgestaltung

Final Cut Studio bietet derzeit einen Preisvorteil gegenüber Avid Xpress Pro 5.7.2. Bei Erwerb der regulären Vollversion ist es 630,- Euro günstiger. Für den Bildungsbereich bietet hingegen Avid einen sehr günstigen Einstiegspreis von 255,85 Euro an. Zu beachten ist dabei, dass die sonst beiliegende Zusatzsoftware wegfällt und nur das Hauptprogramm Avid Xpress Pro 5.7.2 erworben wird. Apple bietet hingegen keine Einschränkungen im Umfang seiner Bildungsversion, welche aber auch mit ca. 850,- Euro wesentlich teurer ist.

1.3. Verbreitung

Beide Unternehmen (Apple und Avid) können namhafte Nutzergruppen und vielfältige Einsatzge­biete für ihre jeweilige Software vorweisen. Im Folgenden sollen jeweils drei Beispiele aus dem Praxiseinsatz der Produkte einen Einblick in die Verbreitung der Programme geben.

Apple Final Cut Studio

Seit der Formel 1-Saison 2006 setzt die Firma WIGE Media AG, welche der technische Partner der RTL Television GmbH ist, Lösungen von Apple zur Produktion der Beiträge ein.[27] Diese umfassen sowohl Hardware und Software von Apple, darunter auch das Final Cut Studio Paket.

Bislang wurden die vorproduzierten Beiträge, seit über 10 Jahren überträgt RTL die Formel 1 ins deutsche Fernsehen, auf linearen Schnittsystemen erstellt, was eine längere Bearbeitungszeit und ein enormes Archiv an Videobändern bedeutete. Um eine schnelle und zeitnahe Produktion, was bei der Berichter­stattung der Formel 1 ein entscheidender Vorteil ist, auch zukünftig zu gewährleisten, wurde der Umstieg auf non­lineare Schnittlösungen vollzogen. Zudem fallen bei die­sen weltweit wechselnden Austragungsorten der Rennen ständig enorme Transportkosten an. Dabei macht allein das angewachsene Video-Archiv einige hundert Kilo Ge­wicht aus, was nun durch eine leichtere Massenspeicher­lösung, zwei Apple Xserve RAID-Systeme, ersetzt wurde und somit letztlich hilft die Produktionskosten zu senken.

„Die Apple-Lösung bietet nicht nur die größtmögliche Flexibilität für verschiedene Produktionen und Arbeitswei­sen, sondern auch ein deutlich besseres Preis-/ Leis­tungsverhältnis als alle anderen."[28]

Ein weiteres Beispiel aus dem Broadcast-Bereich stellt der polnische Nachrichtensender TVN 24 dar. Er ist der bislang erste und einzige 24-Stunden-Nachrichtensender des Landes und der in Po­len erfolgreichste privatwirtschaftliche Sender.[29]

Der Sender verfügt mit seiner aufgebauten Struktur, von einem vollständig integrierten Apple Mas­senspeicher- und Netzwerksystem, über das größte Mac basierte TV-Sendesystem Europas. Darun­ter befinden sich zur Produktion der Beiträge unter anderen 50 PowerMac G5 mit Final Cut Pro Lizenzen. Beim Start des Senders im August 2001 bildeten jedoch noch die Lösungen der Firma Avid die Basis für TVN 24. Erst mit der Einführung von Xsan[30], konnte ein komplettes Studio für den Nachrichtensender mit Apple Produkten realisiert werden. Seit September 2004 ist das System eingerichtet und funktionsfähig.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Studio TVN 24

Für Maciej Sojka, Geschäftsführer von TVN 24, war damit der Weg für die „[...] Traumkonfigurati­on geebnet - eine Kombination des Speicher- und Netzwerk-Know-how von Apple mit der erstklas­sigen Apple Videoschnittssoftware."[31] aufzubauen.

Als drittes Beispiel für den Einsatz von Apple Produkten soll der österreichische Privatsender PULS TV aufgeführt werden. Dieser Sender ist Wiens Ballungsraumsender und stellt ein regionales Fern­sehprogramm mit Privat-TV Lizenz seit dem 21. Juni 2004 zur Verfügung. Als Office-Arbeitsplatz stehen für die Produktion der Beiträge dem Videojournalisten PowerBooks und die Software Final Cut Express zur Seite. Damit werden die grundlegenden Funktionen zum Videoschnitt und dem Vertonen der Beiträge bereitgestellt. Final Cut Express ist die Consumer-Variante der teureren und leistungsstärkeren Schnittsoftware Final Cut Pro, biete aber alles für eine schnelle, unkomplizierte Bearbeitung von DV und HDV Material.


Die professionelle Softwarelösung Final Cut Pro findet bei PULS TV ihren Einsatz in der hauseige­nen Grafikabteilung bzw. Postproduktion. Hier werden damit Titel und Inserts erstellt.

Ebenso wie das Beispiel von TVN 24, arbeitete PULS TV vor dem Umstieg auf Apple Hard- und Software mit Avid Lösungen. Speziell kamen hier damals Avid Xpress Workstations zum Einsatz. Als Grund zum Wechsel ist neben der Bedienungsfreundlichkeit und Virenresistenz, auch die Kostenef­fizienz der Systeme anzuführen, so Roland Horak, technischer Leiter von PULS TV.[32]

Avid Xpress Pro

Die Schnittsoftware von Avid kam z.B. bei dem Projekt „Windstärke 8" der ARD im Jahr 2004 zum Einsatz.[33] Die zeitgeschichtliche Doku-Serie begleitete damals die 19 Passagiere und 18 Besat­zungsmitglieder des originalgetreuen Schiffes „Bremen" auf ihre Fahrt in die Neue Welt, so wie sie vor 150 Jahren von Auswanderern erlebt wurde.

Die damalige Postproduktionsfirma Cagliari setzte für die Bearbeitung der insgesamt sechs Folgen á 45 Minuten drei Monate lang vier Cutter im Schichtbetrieb an drei Avid Xpress Pro Schnittplätzen mit Avid Mojo ein, um die enorme Masse an Material bewältigen zu können.

So fielen in den 70 Tagen Drehzeit 320 Stunden Rohmaterial an. Nur durch den Einsatz eines mit den drei Schnittplätzen simultan verbundenen 3,7 Terabyte Avid Unity-Lanshare-Servers konnte die­ses Projekt bis zum geplanten Sendetermin fertig gestellt werden. Nur zur finalen Online-Ausgabe wurde noch zusätzlich ein Avid Media Composer eingesetzt.

Die Chefcutterin Katja Hahn war dabei selbst „[...] erstaunt, wie gut die Avid Xpress Pro Systeme mitgespielt haben in einem solchen Megaprojekt."[34]

Ein zweites Beispiel für den Einsatz von Avid Xpress Pro soll an Hand von Mark Dyson, einem freien Produzenten von Dokumentationen über Abenteurer und Forscher, gegeben werden. Seine Firma Creative Touch Films produzierte z.B. die Dokumentarfilmserie „Adventure Challenge" für National Geographic.[35]

Zunächst setzte Dyson auf Avid Xpress DV, da die Abenteurer meist auf ihren Reisen selbst drehten und mit kleinen DV-Kameras Material einfingen. Erst nach 2003 wechselte er zu Xpress Pro, mit welchem dann die Serien „Total Adventure" und „Into the Unknown" produziert wur­den. Besonders die BUdbearbeitung und Audiofunktionalität von Xpress Pro hebt Mark Dyson hervor. [36]

Im Londoner Studio von Creative Touch Films kommen mittlerweile sieben Avid Xpress Pro Schnitt­plätze zum Einsatz, so kann oftmals auf externe Postproduktionshäuser verzichtet werden. Für ihn sind derartige Desktop-Systeme nur förderlich. „Die Technologie kann man sich heute leisten und die meisten Sendungen können mit Xpress Pro hergestellt werden. Es hilft unabhängigen Firmen, so wie wir es sind, sehr, zumal die Budgets immer knapper werden und kaum noch ein Sender bereit ist, alles zu finanzieren.106

Der deutsche Filmemacher und Editor Peter Leckelt bearbeitet Filme, Werbeclips und Musikvide­os.[37] Seine Arbeit in der eigenen Firma eachfilm soll ein drittes Beispiel für die Verbreitung der Avid Software in der Medienlandschaft darstellen.

Als Fotograf begann Peter Leckelt seine Karriere, was sich heute im Stil der Kombination von Stand- und Bewegtbildern in seinen Projekten als Filmemacher und Editor widerspiegelt.

Gerade bei den Musikvideo-Produktionen wird dies besonders deutlich. Dabei konnte „Xpress Pro [...] Leckelt immer die flexiblen und kreativen Tools anbieten, die er für seinen Stil benötigt."[38]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Ausschnitt Musikvideo "Wunder - Was hält uns wach"

Besonderheit in der Firma eachfilm ist der parallele Einsatz von Avid-Software sowohl auf Mac, als auch auf PC. Dies begründet Peter Leckelt unter anderem mit der Tatsache, dass gerenderte Bilder auf den beiden Plattformen unterschiedlich aussehen.

Da Peter Leckelt auch zukünftig mit DV und HD Material arbeiten möchte, stellt das Avid Xpress Pro 5 Programm ihm weiterhin sämtliche Freiheiten zur Verfügung. Das Filmprojekt „Breakwater Elvis" wird jedenfalls, nach dem Dreh in Norddeutschland, dann mit der Avid-Software geschnitten.

1.4. Zielgruppen

Die potentiellen Nutzergruppen und die in Frage kommenden Einsatzgebiete der beiden Software­lösungen lassen sich durch die Betrachtung der jeweiligen Produktbewerbungen erschließen.

Zu erkennen ist zunächst, dass, auf Grund des jeweilig dargestellten Leistungsumfangs, beide Her­steller die gleiche Klientel ansprechen. Dabei handelt es sich sowohl um Medienschaffende in dem Bereich des Video-Editings, als auch um die Bearbeitung potentieller Filmprojekte. Weiterhin sollen ebenso die Ansprüche der Effekterstellung und Tonbearbeitung befriedigt werden.

Der Anspruch des Final Cut Studio Pakets von Apple ist, wie bereits in der Praxis zu sehen, glei­chermaßen unabhängige Filmemacher, Hollywood-Cutter, Produzenten von Unternehmens- und Eventvideos und Cutter von kurzen Spots oder Nachrichtenclips anzusprechen.[39] Besonders Cut­tern, die bereits mit Final Cut Pro Erfahrung haben, soll durch eine vertraute Oberfläche, bei den weiteren Komponenten des Pakets, ein nahtloses und intuitives Arbeiten während des gesamten Produktionsablaufs gewährleistet werden.

Auch soll der Einsatzort für die Nutzung der Software nicht nur auf ein Desktop-System beschränkt bleiben, sondern vielmehr ein Arbeiten direkt vor Ort mit einem Notebook ermöglichen. Dies macht die Software auch für die Erstellung aktueller Nachrichtenbeiträge unter Zeitdruck oder für Bericht­erstattungen mit ständig wechselnden Standorten interessant.

Auch Avid möchte mit der Xpress Pro Software eine flexible Arbeitsweise gewährleisten können. So kann auch dieses Programm für einen mobilen Einsatz auf einem Notebook zum direkten Arbeiten am Drehort genutzt werden. Es sollen unabhängige Filmemacher und Videoproduzenten nicht in ihrem kreativen Schaffen unterbrochen oder an einen speziellen Arbeitsort gebunden werden.[40]

Weiterhin gemein ist den beiden Softwaretiteln die von Herstellerseite unproblematische Möglich­keit zur Implementierung in größere, bereits bestehende Arbeitsumgebungen, wie sie in Nachrich­tenstudios oder bei Großprojekten mit gemeinsam genutzten Medienservern zu finden sind.

2. Apple Final Cut Studio Softwarepaket

Im folgenden Abschnitt wird der Umfang des Final Cut Studio Pakets dargestellt. Dabei wird auf die Hauptkomponenten Final Cut Pro 5.1.4, Motion 2.1.2, DVD Studio Pro 4.1.2 und Soundtrack Pro eingegangen und deren grundlegenden Leistungsmerkmale aufgezeigt. Weiterhin sollen die zusätz­lichen Komponenten des Pakets in ihrer Aufgabe und deren Funktionsmerkmalen beschrieben wer­den.

Das Schnittprogramm Final Cut Pro stellt im Paket das Kernprogramm dar. Sämtliche anderen Komponenten können sowohl als Einzelprogramme eingesetzt werden, ergänzen aber durch direk­te und wechselseitige Interaktion untereinander den Produktionsablauf und erweitern die Leis­tungsfähigkeit von Final Cut Pro in den jeweiligen Bereichen.[41] So kann die Erstellung von Titeln mit LiveType oder auch Motion, oder die Audiobearbeitung und -mischung mittels Soundtrack Pro weiterführend vorgenommen werden. Das Senden von Projekten zwischen den einzelnen Anwen­dungen, sowie aus Final Cut Pro heraus, ist dabei fester Bestandteil. Auf einfache Weise lassen sich erstellte Inhalte mittels der Komponenten des Pakets ebenfalls in DVD Studio Pro Projekte integrie­ren.

2.1. Final Cut Pro 5.1.4

Die Schnittsoftware von Apple bietet ein weites Spektrum an Möglichkeiten zur Bearbeitung von Videomaterial. Eine vollständige Darstellung sämtlicher Funktionen ist an dieser Stelle daher nicht möglich. Vielmehr sollen im Folgenden zunächst die wichtigsten Neuerungen, die seit der Version 5.1 eingeführt wurden, aufgezeigt werden. Anschließend werden einige ausgewählte Funktionalitä­ten in ihren Merkmalen beschrieben, welche ebenfalls bei der Darstellung von Avid Xpress Pro wieder herangezogen werden, um eine Vergleichsmöglichkeit zu bieten.[42]

Final Cut Pro leistet grundlegend die verschiedenen Anforderungen der Video- und Audiobearbei­tung, einschließlich diverser Effektbearbeitungen und Echtzeitfunktionalitäten, sowie der Medien­verwaltung und der notwendigen Ein- und Ausgabeoptionen. Das Nachbearbeitungsprogramm bietet dabei die Möglichkeit der Skalierung von einfachen Schnittprojekten bis hin zu aufwändigen, mehrere Kameraspuren umfassenden Aufgaben.

Zu den neuen Funktionen zählt seit der Version 5.1 die native Unterstützung von PowerPC und Intel Macintosh Rechnern. Somit kann die Software nun sowohl mit den älteren Prozessortypen und den neueren Modellreihen von Apple eingesetzt werden, ohne Leistungseinbußen. Das Update auf die Versionsnummer 5.1 stellte daher einen signifikanten Schritt bei der Pflege des hauseige­nen Nachbearbeitungsprogramms dar.

Neben dem Wartungsupdate 5.1.1, es diente lediglich zur Behebung kleinere Funktionsfehler, folg­te das Update auf Final Cut Pro 5.1.2. In dieser Version wurde eine ganze Reihe neuer Funktionen integriert.[43] Es werden nun innerhalb von Final Cut Pro QuickTime Metadaten unterstützt. Auf die in einem QuickTime Film gespeicherten Metadaten kann über das Final Cut Pro XML Interchange Format zugegriffen und ggf. Änderungen vorgenommen werden. Eine Verwaltung der jeweiligen Daten kann weiterhin beim Export eines QuickTime Films erfolgen.

Hinzugefügt wurden in der Version 5.1.2 auch zusätzliche Generatoren für Vollbild-Farbbalken und Ton für die 25 fps Formate (PAL). So sind nunmehr Generatorenclips („Farbbalken und Ton") für Vollbild HD 25p/50i und Vollbild PAL verfügbar. Diese können ebenfalls zur Ausgabe auf Band ein­gesetzt werden (statt bisheriger SMPTE-Balken).

Völlig neu ist nun die Unterstützung für FxPlug. Diese von Apple entwickelte Plug-In Architektur für die Bildverarbeitung ermöglicht Entwicklern, mithilfe von Technologien wie OpenGL, CoreGraphics und Coreimage, hardwarebeschleunigte Effekte zu erstellen.[44] Final Cut Pro unterstützt somit nun sowohl diese neue FxPlug Schnittstelle, als auch das bisherige FXScript.

Zu den entscheidenden Neuerungen der Version 5.1.2 zählt vorwiegend aber die Unterstützung neuer Formate und Medien. Es ist nun der native Schnitt von Sony XDCAM HD Material möglich. Für das Einlesen und Exportieren dieses Materials ist eine zusätzliche, kostenlose Software von Sony erforderlich.[45] Hinzugekommen ist auch die Unterstützung von DVCPRO HD 720p25 und 1080pA24. Es stehen dafür nun einfache Konfigurationen bereit. Das DVCPRO HD 720p25 Format wird dabei nur in Verbindung mit Panasonic P2 Karten, nicht aber von Bandmaschinen, unter­stützt.[46] Neu ist auch die native HDV Unterstützung, sowie die entsprechenden einfachen Konfigu­rationen in den Sequenz-Voreinstellungen. Dabei handelt es sich um die HDV-Formate 720p24 und 720 p25, sowie 1080 p24 und 1080 p25.

Eine weitere, neu hinzugekommene Möglichkeit stellen die vom Benutzer selbst festlegbaren Tasta­tur-Kurzbefehle dar. Damit kann mittels eigens definierten Tasten nun durch die Titel des jeweils aktiven Fensters navigiert werden. Weitere Informationen, bezüglich dieser Thematik, liefert nach­folgend der Vergleichspunkt zu den Möglichkeiten der Anpassung der Benutzeroberfläche.

Die folgenden Updates 5.1.3 und 5.1.4 galten lediglich der Wartung der Software und brachten keinerlei neue Funktionen mit sich.

Nachfolgend werden nun einige ausgewählte Funktionen von Final Cut Pro 5.1.4 in ihrem Leis­tungsumfang dargestellt. Diese sollen einen Einblick in die Möglichkeiten geben und eventuelle Unterschiede, im direkten Vergleich zur Avid Xpress Pro Software[47], aufzeigen.

Timeline- und Sequenz-Funktionen

Hier soll exemplarisch die Möglichkeit des Einsatzes verschiedener Formate, innerhalb einer Se­quenz in der Timeline, betrachtet werden. In Final Cut Pro können grundsätzlich sämtliche Medien aus dem Fenster „Browser" einer Sequenz hinzugefügt werden. Dabei spielt es keine Rolle ob SD- oder HD-Videomaterial, oder welche Bildrate oder Auflösung verwendet wird. Da aber vor Beginn der Arbeit mit dem Schnittprogramm eine Sequenz-Voreinstellung getroffen wird, mit spezifischen Parametern, müssen dementsprechend alle davon abweichenden Materialien vor einer Wiedergabe meist gerendert werden.[48] Eine „Echtzeit-Mischung" ist daher mit verschiedenen Formaten nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Eine vorherige Konvertierung der abweichenden Medien in die entsprechenden Sequenzeigenschaften (Format, Bildrate, Codec etc.) ist daher ratsam. Für die Bearbeitung von Material im Fenster „Timeline" stehen verschiedene Möglichkeiten bereit (siehe nachfolgend Trimmwerkzeuge). Neben der möglichen Darstellung und Bearbeitung von Deckkraft- (Video) und Keyframekurven, kann auch die Waveform-Darstellung sämtlicher Audiospuren, um präzise Schnitt am Tonmaterial vornehmen zu können, aktiviert werden. Weiterhin bietet Final Cut Pro eine nützliche Werkzeugleiste. Diese stellt wichtige Schnitt-, Auswahl-, Bearbeitungs- und Na­vigationswerkzeuge zur Verfügung. So lassen sich schnell bestimmte Aufgaben in der „Timeline" ausführen.

MultiClip Schnitt

Ein Multiclip stellt eine Gruppe von Einzelclips dar, welche auch als Kameraperspektiven oder nur Kamera bezeichnet werden. Diese Art der Bearbeitung ist z.B. bei der Erstellung von Musikkon­zertmitschnitten von Bedeutung, welche meist mit mehreren Kameras aufgezeichnet werden. Die einzelnen Kameras werden dabei synchronisiert, durch ein charakteristisches Bild, und können später während der Bearbeitung in Echtzeit jederzeit frei angewählt werden. Die jeweils angewähl­te Kamera wird in Final Cut Pro im Fenster „Canvas" dargestellt, während alle anderen Kameraper­spektiven gleichzeitig im Fenster „Viewer" abgespielt werden können. Zu einem Multiclip lassen sich dabei stets zusätzliche Kameras hinzufügen oder vorhandene entfernen, sowie die Synchroni­tät der Einzelclips nachbearbeiten. Bei der Arbeit mit Multiclips in Final Cut Pro sind verschiedene Bedingungen zu berücksichtigen.[49] So müssen sämtliche Einzelclips den gleichen Codec, Bildab­messungen und Bildraten aufweisen. Die Dauer der jeweiligen Clips spielt hingegen keine Rolle. Für die Generierung eines Multiclips können Video- und Audioclips, gemischte Clips, Standbilder, Grafiken und sogar andere Multiclips genutzt werden. Der Umfang beträgt dabei bis zu 128 Kame­raperspektiven (Einzelclips), wobei nur die ersten 16 in Echtzeit wiedergegeben werden.

Farbkorrektur

Für die Anpassung der Schwarz- und Weißtöne von Clips, sowie deren Farbbalance, stehen in Final Cut Pro vier Filter zur Verfügung.[50] Für eine einfache Farbkorrektur ist ein gleichnamiger Filter vor­handen. Für weitergehende Bearbeitungen ergänzt die „3-Wege-Farbkorrektur" die einfachen Mög­lichkeiten des „Farbkorrekturfilters". So kann mit dieser eine präzisere Farbsteuerung, mit separa­ter Anpassung der Farbbalance von Tiefen (Schwarztönen), Mitteltönen und Lichtern (Weißtönen), vorgenommen werden. Die beiden Filter „Farbkorrektur" und „3-Wege-Farbkorrektur" verwenden dabei eine spezielle grafische Benutzeroberfläche. Eine weitere Option bietet Final Cut Pro mit dem Filter „Helle und Dunkle Bereiche entfärben". Mit diesem Filter können unerwünschte Einfärbungen in solchen Bereichen, wie sie bei Anwendung einer Farbkorrektur entstehen können, gezielt elimi­niert werden. Der vierte Filter „Sendefähige Farben" dient zur schnellen Anpassung der Luminanz- und Chrominanzpegel bei Clips. Werden die Grenzwerte für sendefähige Videos überschritten, kön­nen diese hiermit korrigiert werden.

Trimwerkzeuge

Der Prozess des Trimmens dient zur Festlegung von präzisen Schnittpunkten zwischen zwei auf­einander folgenden Clips. Dabei werden diese entweder verlängert oder verkürzt. In Final Cut Pro kann ein Trimmen im Fenster „Timeline", „Viewer" oder im speziell dafür vorgesehenen Fenster „Trimmen" vorgenommen werden. Der „Viewer" eignet sich dabei allerdings nur bedingt für das genaue Trimmen. Er ist vielmehr für das Trimmen eines Clips gedacht, für welchen ein konkretes Bild für den IN- oder OUT-Punkt gesucht werden soll. Für das gleichzeitige Anpassen von zwei Clips („zweiseitiger Schnitt") ist jedoch die Arbeit in der „Timeline" oder dem Fenster „Trimmen" empfehlenswert. So lässt sich in der „Timeline" eine Schnittmarke zwischen zwei Clips verschieben, während deren Position in der Sequenz erhalten bleibt. Dafür kann das Werkzeug „Schnittmarke verschieben" aus der Werkzeugleiste genutzt werden.[51]

Weiterhin ist es beim Trimmen in der „Timeline" möglich mehrere Spuren gleichzeitig zu bearbeiten und die Genauigkeit bis auf Einzelbildebene (Frame) hinunter einzustellen. Dafür wird der Zoom­faktor des Fensters „Timeline" entsprechend geändert. Außerdem kann mittels numerischer Einga­be oder auch durch Angabe exakter Timecode-Werte bild- bzw. sekundengenau getrimmt wer­den.[52] Das Fenster „Trimmen" selbst erweitert die Funktionalitäten der „Timeline" beim Trimmen speziell um eine bessere visuelle Unterstützung und eine noch exaktere Definition der Schnittmarke zwischen zwei Clips. Dabei werden die Clips beidseitig der Marke angezeigt, jeder in einem geson­derten Bereich, und einzelne Funktionen über direkte Schaltflächen bereitgestellt (z.B. IN- und OUT-Punkte setzen etc.). Grundsätzlich können alle Trimmfunktionen, die in der „Timeline" durch­geführt werden können, ebenfalls im Fenster „Trimmen" ausgeführt werden.[53] Es steht weiterhin ein spezielles Werkzeug zum Durchführen von „Slip und Slide" in der „Timeline" zur Verfügung.

Benutzeroberfläche

Neben der freien Konfiguration der Fenster in Final Cut Pro, in Größe und Position, hat der Anwen­der auch viele Möglichkeiten sich Tastaturbefehle individuell zu erstellen und abzuspeichern.

Grundlegend wird eine vorgefertigte Belegung für wichtige Befehle geliefert, diese ist aber ebenso nach eigenen Vorlieben neu definierbar. Zur Wahl steht dabei die Überschreibung bestimmter Be­fehle oder der gesamten Tastaturbelegung, um Standardkurzbefehle individuell anzupassen. So können persönlich bevorzugte Tastenkombinationen eingerichtet und genutzt werden.

Eine weitere Möglichkeit zur Individualisierung der Benutzeroberfläche von Final Cut Pro bietet die Erstellung von Kurzbefehlstasten.[54] Dadurch können zusätzliche Schaltflächen in den wichtigsten Fenstern (z.B. „Timeline", „Browser", „Viewer") platziert werden. So kann durch das Drücken von nur einer solchen Taste ein Befehl ausgeführt werden, welcher sonst eine komplette Tastenkombi­nation voraussetzt. Die in den Fenstern oberhalb platzierten Schaltflächen können zudem individu­ell geordnet, strukturiert, kopiert oder zwischen den einzelnen Fenstern hin und her bewegt wer­den. Außerdem besteht die Möglichkeit die Tasten jeweils farbig zu markieren, wodurch eine schnellere Unterscheidung und optische Einordnung, z.B. in Funktionsbereiche, erreicht werden kann.

Die Sicherung der eigenen Benutzeroberfläche erfolgt auf zwei Arten. So wird einmal die geänderte Tastaturbelegung als solche separat gesichert und die erstellten Schaltflächen in den Fenstern als eine weitere Sicherung abgelegt. Außerdem erfolgt eine Sicherung der erstellten Schaltflächen automatisch beim Beenden von Final Cut Pro. Dabei ist zu beachten, dass die verwendeten Schalt­flächen allgemein gelten und nicht projektbezogen sind.

Es lassen sich somit die benutzerdefinierten Einstellungen für das Benutzen der Software von ei­nem Schnittsystem zu einem anderen Final Cut Pro System übertragen bzw. mitnehmen. Zudem kann ein Dokument (Textdatei) abgespeichert werden, welches die Befehle mit den zugeordneten Tastenkombinationen aufführt.[55] Damit lässt sich eine eventuell benötigte Referenzdarstellung ausdrucken oder für andere Nutzer im Netzwerk etc. hinterlegen.

2.2. Motion 2.1.2

Motion ist ein Grafikanimationsprogramm auf Grundlage von Verhaltensmustern und kann für eine Vielzahl von Projekten, einschließlich der Erstellung von Titeln, Grafiken für die Fernsehübertra­gung und für Simulationen, eingesetzt werden.

Um einen Überblick über die Leistungsfähigkeit dieses Programms zu geben, wird im Folgenden auf die verschiedenen Arten von Werkzeugen eingegangen. Daraus lassen sich die kreativen Möglichkeiten und die grundlegende Philosophie von Motion gut ableiten. Das Programm selbst stellt alle wichtigen Hilfsmittel in den Bereichen Design, Spezialeffekte, Compositing und Zeitverhalten bereit. Aber auch ganz einzigartigen Werkzeuge, wie sie Motion bietet, sind zu finden und werden nachfolgend angesprochen.

Für den Bereich des Designs umfasst Motion zahlreiche bewährte Werkzeuge, die gewöhnlich in Layout- und Design-Programmen verwendet werden. Hierzu gehören beispielsweise Hilfslinien, Ausrichtungswerkzeuge und eine direkte Manipulation beim Platzieren, Transformieren und Verzer­ren von Objekten. Außerdem bietet Motion einige Werkzeuge für die Erstellung und Bearbeitung von Textelementen. Dies ist besonders wichtig, da Text bei Grafikanimationen eine äußerst wichti­ge Rolle spielt. So können die wichtigsten Manipulationen an Formateigenschaften (Größe, Lauf­weite etc.), den Textmerkmalen (Stil, Kontur etc.), sowie im Bereich der Anordnung (Seitenränder, Ausrichtung) direkt im Programm vorgenommen werden.[56]

Für die Bearbeitung des Zeitverhaltens bietet Motion eine Timeline mit Werkzeugen, die gewöhn­lich in Videoschnittsoftware zu finden sind (z.B. Werkzeuge zum Trimmen, Verschieben und Einras­ten, sowie Markierungen). Damit lassen sich die zeitlichen Aspekte eines Projekts verfeinern und besser aufeinander abstimmen. Zudem unterstützt Motion Audiodateien und eine einfache Audio- abmischung. Somit kann ebenfalls eine Tonspur, für das jeweilige Projekt, in der Timeline erstellt und die zeitliche Anordnung, neben den visuellen Komponenten, auch auf Audioelemente abge­stimmt werden. Außerdem können die verwendeten Objekte, Filter, Verhaltensmuster und andere Elemente vom Benutzer individuell angepasst werden.

Sobald mehrere Objekte gleichzeitig auf dem Bildschirm angezeigt werden, müssen diese durch Compositing kombiniert werden. Das kann bedeuten, die Objekte auf dem Bildschirm zu bewegen, damit sie nicht überlappen, die Deckkraft der Objekte anzupassen, damit sie teilweise sichtbar sind, oder Füllmethoden anzuwenden, damit die überlappenden Objekte auf verschiedene Weise gemischt werden. Compositing ist ein grundlegender Bestandteil bei der Erzeugung animierter Grafiken. In Motion ist all dies möglich, da die Reihenfolge von Ebenen und Objekten individuell gesteuert, Objekte gruppiert und geschützt, und über 25 verschiedene Füllmethoden angewandt werden können.

Ein weiterer Bereich, der mit Motion abgedeckt werden kann, ist die Erstellung und Integration von Spezialeffekten. Dafür umfasst das Programm eine große Anzahl von Werkzeugen für Spezialeffek­te. Einige Beispiele sind Stanzmasken (isolieren ein Objekt, das vor einem Hintergrund mit Vollton­farbe aufgenommen wurde), Masken (blenden unerwünschte Objekte aus, die im fertigen Bild nicht angezeigt werden sollen) und Partikelsysteme (simulieren natürliche Phänomene wie Rauch, Feuer und Wasser). Motion kann zwar auch für die Erstellung von Spezialeffektaufnahmen wie diesen verwendet werden, die eigentliche Stärke des Programms liegt jedoch in der Integration dieser Werkzeuge mit den oben beschriebenen Design und Bearbeitungswerkzeugen.

Im Folgenden sollen einige der einzigartigen Werkzeuge in Motion kurz erläutert werden. Dies um­fasst die Verhaltensmuster, den Replikator und die Schwebepalette.

Mit den Verhaltensmustern (oder Verhalten) können auch komplexe oder bisher fast unmöglich zu realisierende Verfahren so einfach wie das Bewegen per Drag&Drop ausgeführt werden.[57] Mit den Verhaltensmustern von Motion werden häufig durchzuführende Animationsarbeiten, wie das Skalie­ren, Ein-/ Ausblenden und Bewegen von Objekten, deutlich vereinfacht. Mithilfe von Verhaltens­mustern können selbst komplexe Interaktionen zwischen Objekten erstellen werden. Bei Anwen­dung z.B. des Verhaltensmusters „Rand-Kollision" prallen die Objekte voneinander ab, bei Anwen­dung von „Anziehungspunkt" auf ein Objekt gehen von diesem Objekt Anziehungskräfte auf die es umgebenden Objekte aus. Für die Verwendung von Text in einer Grafikanimation enthält Motion zusätzlich verschiedene Verhaltensmuster, die speziell auf Textelemente ausgerichtet sind. Mit diesen Verhaltensmustern können einzelne Buchstaben individuell geändert werden und gleichzei­tig kann das gesamte Objekt auch als Ganzes animiert werden.

Ein anderes außergewöhnliches Werkzeug stellt der Replikator dar. Mit diesem lassen sich anpass­bare Muster aus Kopien eines Objekts erstellen und tragen so zur Erzeugung komplexer Designef­fekte bei, deren Generierung sonst eine Aufgabe von Stunden wäre.[58] Der Replikator ist damit ein leistungsstarkes neues Werkzeug, erst seit der Motion 2 Version vorhanden. Die so generierbaren homogenen Muster aus wiederkehrenden Elementen können aus Video, Einzelbildern, Formen oder anderen Objekten in einem Motion Projekt erzeugt werden. Die Muster werden auf einer Form erstellt wie z.B. einem Kreis, einer Spirale oder einem Rechteck. Nachdem die Replikatorform fest­gelegt wurde, können die für diese Form spezifischen Parameter geändert und animiert werden, so z.B. die Größe des Kreises oder die Anzahl der Drehungen der Spirale. Außerdem können die Zell­parameter des Musters geändert und animiert werden. Weiterhin verfügt der Replikator über ein spezielles Verhalten, den so genannten „Sequenz-Replikator". Mit diesem werden die Replikatorpa- rameter als Sequenz für das gesamte Muster definiert. Dieses Verhalten ist auch bei der Arbeit mit Text, dem Verhalten „Sequenztext" in der Unterkategorie „Textanimation", in ähnlicher bzw. ver­gleichbarer Form wieder zu finden.

Motion verwendet ein spezielles, frei positio­nierbares Fenster, genannt „Schwebepalette", über das ein sofortiger Zugriff auf die am häu­figsten verwendeten Einstellungen erhalten werden kann. Die Schwebepalette ändert sich dynamisch in Abhängigkeit der aktuellen Aus­wahl. Außerdem kann über die Schwebepalet­ten auf bestimmte visuelle Steuerelemente für einige der Verhaltensmuster zugegriffen wer­den. Die Schwebepalette bietet zudem die Mög­lichkeit schnell Parameter-Verhalten zu den Parametern des ausgewählten Objekts hinzuzufügen.[59]

Eine weitere Stärke von Motion ist das Feedback in Echtzeit. Mit der entsprechenden Hardwarekon­figuration[60] lässt sich fast jeder Effekt und jede Anpassung in Echtzeit anzeigen. Das bedeutet, dass die Interaktion der verschiedenen Elemente in einem Projekt während deren Anpassung beo­bachtet werden kann. Somit verkürzt sich nicht nur die Wartezeit, die meist durch notwendige Rendervorgänge entsteht, sondern es können vielmehr die Projekte auf eine flüssigere und direkte­re Weise bearbeitet werden. Dadurch kann nun die Umsetzung der Ideen sofort begutachtet und spontane Anpassungen vorgenommen werden.

Abschließend soll noch auf die von Motion unterstützten Dateiformate eingegangen werden. Es wird die Verwendung von zahlreichen Video-, Standbild- und Audiodateien in einem einzigen Pro­jekt unterstützt. Da es sich um ein QuickTime Standardprogramm handelt, unterstützt Motion zahl­reiche der gleichen Dateiformate wie QuickTime selbst.[61] Somit lassen sich sämtliche auf dem Computer installierten Video-Codecs nutzen wie z.B. DVCPRO HD, HDV, MPEG IMX oder Cinepak. Ebenfalls ist der Einsatz von gängigen Audioformaten wie AIFF, WAV, MP3 oder auch AAC möglich, sowie die Einbindung von Standbildformaten wie JPEG, BMP oder TGA. Darüber hinaus werden in Motion spezielle Bildtypen unterstützt. Dies sind einmal Photoshop Dateien mit mehreren Ebenen[62] und weiterhin PDF-Dateien.

Die Integration in andere Programme des Final Cut Studio Pakets erfolgt entweder über den her­kömmlichen „Import" Befehl der jeweiligen Anwendung oder kann einfach per Drag&Drop ausge­führt werden. So lässt sich ein Motion-Projektsymbol direkt in die „Timeline" von Final Cut Pro oder in den „Menü-Editor" Bereich von DVD Studio Pro ziehen. Ist ein Motion-Projekt einmal in ein ande­res Programm importiert, wird es, bei Änderungen an diesem in Motion selbst, jederzeit dort durch das Abspeichern aktualisiert.

2.3. DVD Studio Pro 4.1.2

Mit DVD Studio Pro lassen sich umfangreiche DVD Projekte erstellen (Authoring-Prozess). Dabei kann Video-, Audio- und Grafikmaterial für interaktive Produktionen kombiniert und mit Menüs, Tasten, Untertitel und verschiedenen Sprach- und Tonspuren ergänzt werden. Während der Bear­beitung bietet das Programm die volle Kontrolle jeder Details des Projekts und ermöglicht jederzeit die Simulation sämtlicher Inhalte in Echtzeit („Simulator"). Es stehen weiterhin verschiedene In­formationsfenster, zur Darstellung aller Eigenschaften und Einstellungen der benutzten Objekte, im Projekt zur Verfügung. Außerdem wird die Arbeit mit Skriptfunktionen unterstützt.

Auf Grund des großen Leistungsumfangs des Programms, sollen nachfolgend nur die wichtigsten neuen Funktionen von DVD Studio Pro 4 dargestellt werden.

DVD Studio Pro kann in der vorliegenden Versi­on 4 sowohl für das Authoring herkömmlicher SD-basierter DVDs (SD DVD) eingesetzt wer­den, biete aber nunmehr auch die Möglichkeit der Erstellung HD-basierter DVDs (HD DVD).

Damit wurde auf die neuen HD-Medien reagiert und die wohl wichtigste Änderung am Pro­gramm vorgenommen. Bei der Erstellung einer HD-basierten DVD wird ein großes Spektrum von Videoauflösungen unterstützt.[63] Dabei kön­nen ebenfalls SD-Standards verwendet werden.

Es kann somit eine DVD erstellt werden, die gleichzeitig eine HD-Videospur (z.B. Hauptfilm) und Menüs in Standard Definition Auflösung enthält. Eine andere Möglichkeit, in diesem Zusammenhang, ist die vereinfachte Erstellung von zwei Fassungen aus einem Projekt. So kann zunächst das Authoring der SD-basierten DVD vorgenommen werden, um diese dann ebenfalls als HD DVD zu veröffentlichen. DVD Studio Pro 4 konvertiert, nach manueller Änderung des DVD- Standards, automatisch das Projekt um. Dem Anwender wird dabei die Möglichkeit gegeben die QuickTime Medien, die in ein HD-Format codiert werden sollen, zu wählen. Es kann aber auch definiert werden, welche SD-Medien gegen HD-Medien ausgetauscht werden sollen. Neben den SD-MPEG-2-Videocodierungen werden dabei auch HD MPEG-2 und H.264-Videocodierungen von den HD-basierten DVDs unterstützt. Die Codierung von Videomaterial, in eines dieser Formate, kann mit Compressor, was Bestandteil des Final Cut Studio Pakets ist, durchgeführt werden. Es lässt sich aber ebenfalls DVCPRO HD und unkomprimiertes HD-Material in ein Projekt integrieren.

Hinzugekommen ist auch die Unterstützung externer Video- und Audiomonitore.[64] Damit ist es nun möglich, dass jeweilige Projekt, bereits während der Bearbeitung, auf dem gewünschten, späteren Wiedergabegerät zu kontrollieren (Bildröhre, LCD Bildschirm etc.). So lassen sich, statt der RGB- Farben eines Computermonitors, bereits die „echten" Farben, auf Basis der YUV-Werte, ansehen und bewerten. Ebenfalls kann so das tatsächliche Pixelformat betrachtet werden. Dies ist beson­ders bei Projekten mit SD-Auflösung wichtig, da hier auf dem Computermonitor die Pixel zur Dar­stellung skaliert werden. Dadurch könnten eventuelle Fehler/ Probleme, unter Umständen, nicht erkannt werden. Der Anschluss des externen Kontroll monitors erfolgt, so vorhanden, über den zweiten Monitoranschluss des Systems. Bei Apple Laptops (z.B. PowerBook G4) kann dies der S­Video Ausgang und bei Desktoprechnern (z.B. PowerMac G5), je nach installierter Grafikkarte, ein VGA oder DVI Anschluss sein. Für die vorherige Kontrolle des Audiomaterials, kann nun, durch Anschluss eines AC-3 oder DTS Decoders, auch eine Surround Klangkontrolle, während des Autho­rings, durchgeführt werden. Der entsprechende Audiomonitor kann dafür an einer optischen, digi­talen Schnittstelle (S/PDIF) oder über USB und FireWire (IEEE1394) angeschlossen werden. Mit der Version 4 wird nun auch Audiomaterial im Format DTS ES, mit bis zu 6.1 Kanälen, sowie Audioma­terial mit einer Abtastrate von 96 kHz und einer Bittiefe von 24 Bit unterstützt. Die zu importieren­den DTS-Audiodateien müssen hierbei in komprimierter Form vorliegen (Dateierweiterung „.cpt").

Eine weitere Neuerung ist die optimierte Integration von Motion Projekten. Es werden nun zusätz­lich spezielle Markierungen unterstützt. Die in Motion angelegten Markierungen können dabei, in einem DVD Studio Pro Projekt, beim Erstellen animierter Menüs den Loop-Punkt oder bei der Er­stellung von Alpha-Übergängen den Punkt für den Wechsel definieren.[65]

In DVD Studio Pro 4 besteht nunmehr auch die Möglichkeit zur Festlegung eines benutzerdefinier­ten Wechsels zwischen zwei Datenschichten, bei entsprechenden DVD-Medien. Dabei lässt sich für doppelschichtige DVDs, mit mehr DVD-ROM Inhalten (z.B. Menüs, Diashows) gegenüber den Vi­deoinhalten, manuell der Punkt zum Wechsel der Schicht, innerhalb des ROM-Bereichs, festlegen.[66]

Durch DVD Studio Pro ist es ebenfalls möglich, Videos mit Multi-Angle- und Mixed-Angle-Funktion zu erstellen.[67] Dabei kann eine Spur bis zu acht verschiedene Video-Streams, innerhalb eines Vide­os mit Multi-Angle-Funktion, enthalten. Diese haben dabei exakt dieselbe Länge wie der Hauptda­tenstrom (somit insgesamt neun Video-Streams pro Spur). Bei einem Video mit Mixed-Angle- Funktion haben die verschiedenen Streams nicht dieselbe Länge wie der Hauptdatenstrom. Da­durch können die zusätzlichen Streams an den Stellen eingefügt werden, an denen sie tatsächlich benötigt werden. Auf diese Weise spart man Speicherplatz. Bei beiden Varianten kann später der Betrachter, mittels entsprechender Funktionen der Fernbedienung, zwischen den verschiedenen Kameraperspektiven (Kamera-Streams) wählen.

Noch einige Fakten zur allgemeinen Leistung von DVD Studio Pro 4. Das Programm verfügt über integriere MPEG-2 und AIFF-Encoder. Diese codieren automatisch direkt eingefügte QuickTime Mediendateien DVD-kompatibel um. Dies gilt z.B. für DVCPRO SD/HD und unkomprimiertes HD- Material. Die Codierung der Materialien kann entweder im Hintergrund, während der weiteren Ar­beit am Projekt, oder erst bei endgültiger Fertigstellung des Projekts ausgeführt werden. Darüber hinaus ist grundsätzlich die Arbeit mit dem Programm Compressor[68] eng mit DVD Studio Pro ver­knüpft. Dieses bietet zusätzliche Konfigurationen für die MPEG-Codierung. Ebenfalls können damit Mehrkanal-Surround-Tonspuren, mittels AC-3 Encoder, erstellt werden.

Eine weitere nützliche Funktion ist die Erstellung von Drop-Zones innerhalb der Menüs.[69] Diese dienen zur Integration von Grafiken oder anderen Mediendateien, welche im Hintergrund der Me­nüoberfläche erscheinen. Es können somit Grafiken, als Einzelbild, oder vollständig animierte Vi­deodateien eingefügt werden. Die Drop-Zones können dabei frei bewegt und in ihrer Größe bear­beitet werden. Solche Zonen ähneln den herkömmlichen Menütasten. Sie verweisen aber, im Ge­gensatz dazu, nicht auf ein Sprungziel (z.B. Videospur, anderen Menübereich etc.) und werden auch nicht als Menütasten gezählt (wichtig für die DVD Konventionen). Die Drop-Zones dienen daher dem Anwender vorwiegend als kreatives Gestaltungsmittel.

Zuletzt sollen zumindest noch einige spezielle Funktionen erwähnt werden. DVD Studio Pro bein­haltet auch einen VTS-Editor (Video Title Set), zur Optimierung von möglichen Wartezeiten bei der Navigation durch die DVD. Ebenfalls können die DVD@CCESS Funktion benutzt, Benutzerrechte festgelegt, Darstellungsbedingungen (z.B. Altersfreigabe, Sprachen) definiert, sowie Fernbedie- nungs- und „Line 21" Einstellungen (erweiterte Untertitel in SD NTSC Projekten) vorgenommen werden.

In DVD Studio Pro können die verschiedenen Projekte der anderen Final Cut Studio Hauptkompo­nenten mühelos integriert werden.[70] So können Motion-Projekte per Drag&Drop, z.B. in den Be­reich „Medien", integriert werden, um diese für die Erstellung animierter Menüs zu verwenden. Für die Verwendung von Audiomaterial in DVD Studio Pro, welches in Soundtrack Pro erstellt wurde, kann über die Funktion „Mix exportieren" (in Soundtrack Pro) leicht eine geeignete Datei erzeugt werden. Diese ist dabei weiterhin mit dem ursprünglichen Soundtrack Pro Projekt verknüpft und übernimmt ggf. spätere Änderungen an diesem. Außerdem können LiveType Projekte in DVD Stu­dio Pro genutzt werden. Außerdem kann grundsätzlich, zur Codierung sämtlicher Medien für das DVD Projekt, das Programm Compressor herangezogen werden.

2.4. Soundtrack Pro 1.1

Mit Soundtrack Pro befindet sich ein leistungsstarkes Programm zur Bearbeitung von Audiomaterial im Final Cut Studio Paket. Die Möglichkeiten reichen dabei von der Untersuchung einer einzelnen Audiospur auf Fehler, über das Synchronisieren von Audio- und Videomaterial, bis hin zur Erstel­lung von komplexen mehrspurigen Projekten.

Eine Besonderheit stellen die mitgelieferten Apple Loops dar. Mit diesen lassen sich schnell ver­schiedene Hintergrundgeräusch, Audioeffekte und Musikübergänge zu einem Projekt hinzufügen. Dabei passt sich die etwa 5000 Apple Loops umfassende Sammlung, die als Endlosschleifen (=Loops) gekennzeichnet sind, in Tempo und Tonart automatisch dem jeweiligen Projekt an. Die

Auswahl reicht von diversen Um­gebungsgeräuschen bis zu den verschiedensten Musikinstrumen­ten. Durch charakteristische Ken­nungen, den enthaltenen Metada­ten (Tags) in dem AIFF Standard­format der Loops, können diese zielgerichtet in Soundtrack Pro durchsucht und eingesetzt wer­den. Um vorhandene Daten zu bearbeiten bzw. neue Audiodatei- en mit eigenen Kennungen zu versehen, liegt das so genannte Apple Loops Dienstprogramm[71] bei. Dieses ist ein Zusatzpro­gramm zu Soundtrack Pro, das verwendet werden kann, um Tags in Audiodateien anzuzeigen, zu verwalten und zu ändern. Damit können AIFF- und WAV-Formate gelesen werden, gespeichert wird grundsätzlich im AIFF-Format.

Zu den unterstützten Audiodateiformaten gehören die Formate AIFF, WAV, MP3 und AAC (mit Ausnahme des geschützten AAC). Ebenfalls können QuickTime (.mov) Audiodateien benutzt wer­den. Dabei können Audiodateien mit verschiedenen Abtastraten (von 8 kHz bis 192 kHz) und Bit­tiefen (8-, 16-, 24-, 32-Bit) beliebig kombiniert werden. Speziell im Wellenform-Editor (Audiodatei- Projekt) können zusätzlich einige Formate mehr geöffnet werden.

Dazu zählen, neben den oben erwähnten, das Audiodatei-Projekt selbst, aber auch Sound Designer II und NeXT Tondateien. Im Wellenform-Editor ist es dabei möglich Audiodateien mit einer Länge von bis zu vier Stunden zu öffnen und zu bearbeiten. Als Speicherformate stehen in dieser Projekt­art alle auch importierbaren Formate, außer das MP3 und AAC Format, zur Verfügung.

Grundsätzlich kann in Soundtrack Pro ein Export auf drei Arten geschehen. Entweder wird das Projekt als eine Einzelspur (als zwei einzelne Mono AIFF oder eine Stereo AIFF), ein gesamter Mix (AIFF) oder mittels des Programms Compressor[72] (u.a. AC3) exportiert. Eine weitere Option ist das Sichern eines Projekts zusammen mit sämtlichen Medien, auch mit eventuell enthaltenen Videoda­ten, in nur einem Ordner. Dies ermöglicht den unproblematischen Austausch eines gesamten Soundtrack Pro Projekts und die Weiterbearbeitung auf einem anderen Computer.

Für die Arbeit mit Soundtrack Pro stehen grundlegend zwei Arten von Projekten zur Verfügung. So kann entweder ein mehrspuriges Projekt oder ein Audiodatei-Projekt angelegt werden.

Das Audiodatei-Projekt[73] dient grundlegend zur Bearbeitung einer einzelnen Datei, in dem bereits erwähnten Wellenform-Editor. Dort können präzise Schnitte, bis hinunter zur Sample-Ebene, vor­genommen werden. Somit wird die Möglichkeit eines leistungsstarken Audioschnitts geboten. Im Wellenform-Editor können weiterhin Audiodateien in nichtzerstörender Bearbeitungsform grafisch, mit einzelbildgenauer Präzision, geschnitten und mithilfe von Aktionen verarbeiten werden. Diese Aktionen, z.B. Effekte wie Hall, können dabei jederzeit neu angeordnet und individuell aktiviert oder deaktiviert werden.[74] Ebenfalls ist in Soundtrack Pro Audiodatei-Projekten, in dem Wellen­form-Editor, eine detaillierte Analyse und Reparatur häufiger Audioprobleme möglicht. Dabei kann gezielt gewählt werden, auf welche Probleme hin die Datei analysiert werden soll. Anschließend lassen sich die bei der Analyse ermittelten Probleme beheben, entweder einzeln oder in einer ein­zigen Aktion. Als Analysearten stehen das Auffinden von Klick- und Klacksignalen, Netzbrummen, DC-Versatz, Phasenprobleme, das Erkennen übersteuerter Signale und von Stille zur Verfügung.[75]

Der allgemeine Unterschied zwischen der Arbeit mit Audiodatei-Projekten und der mit einem Mehr­spur-Projekt besteht in der Verfügbarkeit von erweiterten Mischfunktionen. Mit dem zusätzlichen „virtuellen Mischpult" lassen sich hier Lautstärkepegel und die Funktionen „Ton aus" und „Solo" für einzelne Spuren anpassen, sowie Echtzeiteffekte hinzufügen. Es können Teilabmischungen mithilfe von Bussen erstellen und Audiomaterial in mehreren Ausgaben an verschiedene, physische Aus­gänge gesendet werden.

Bei Projekten mit mehreren Spuren können grundlegend Audioclips in einer Timeline hinzugefügt und angeordnet werden.[76] Dort können auch Audioclips bearbeitet, Audio- und Videomaterial syn­chronisiert, sowie Änderungen von Lautstärke, Balance und anderen Einstellungen, mithilfe so genannter Hüllkurven, im Zeitverlauf vorgenommen werden. In dieser Art Projekt lässt sich Audio­material auch direkt in eine Spur aufnehmen, was auch für das Aufnehmen mehrerer Einstellungen gilt. Zum Mischen der mehrspurigen Projekte steht ein Mischpult zur Verfügung, welches einen Channel Strip (Kanalabschnitt) für jede Spur, jeden Bus und jede Ausgabe im Projekt umfasst. In der Timeline und im Mischpult können ebenfalls Echtzeit-Effekte hinzugefügt und angepasst wer­den, einschließlich Komprimierung, EQ und Hall. Die fertige Projektabmischung kann dann in eine Audiodatei oder einen QuickTime Film exportiert werden. Es ist natürlich auch ein separater Export einzelner Spuren, Busse oder Ausgaben möglich.

Die verwendeten Effekte in Soundtrack Pro umfassen qualitativ hochwertige Effekt-Plug-Ins aus der Logic Pro Effektbibliothek. Dazu gehört auch der Halleffekt „Convolution reverb" von Space Designer. Es können aber auch Effekte von Drittanbietern, im Plug-In-Format „Audio Units" (AU), zusätzlich installiert und genutzt werden.

Weiterhin ist eine Automation von Aufnahme- und Schnittfunktionen möglich. Die Bewegungen von Reglern und anderen Steuerelementen können somit aufgezeichnet werden, um diese später au­tomatisiert abzuspielen und in der Timeline zu bearbeiten. Zusätzlich unterstützt das Programm auch Steuerungsschnittstellen. Damit lassen sich, neben dem Aufnehmen der Bewegung von Steu­erelementen am Bildschirm, auch unterstützte Steuerungsschnittstellen (Control Surface) anschlie­ßen und die Bewegungen dieser als Automation aufnehmen.

Eine weitere wichtige Funktion ist die synchronisierte Videoanzeige. Damit kann ein Video zu einem Projekt hinzugefügt und im Bereich „Video" oder einem externen Videomonitor angezeigt werden. Die Audio-/ Videosynchronisierung ist auch bei HD-Auflösung, sowohl am internen Bildschirm als auch am externen Monitor, exakt. So lassen sich Audioclips synchron zu bestimmten Bildern oder Zeitpunkten im Video platzieren. Soundtrack Pro unterstützt dabei alle Standard-Dateiformate, die mit QuickTime kompatibel sind. So können QuickTime Filmdateien (.mov) und Material im Format MPEG-2 (.m2v) in ein Soundtrack Pro Projekt importiert werden. Dabei können die Videodateien bis zu vier Stunden lang sein. Wenn das Video ebenfalls Audiomaterial enthält, wird für jede Audio­spur des Films eine neue Audiospur, unter der Videospur, im Fenster „Timeline" hinzugefügt (in mehrspurigen Projekten). Die Audiospuren des Videos können somit ebenso bewegt, in ihrer Größe angepasst oder allgemein bearbeitet werden. D.h. diese können weiterhin, mithilfe der entspre­chenden Spursteuerelemente, in Lautstärke und Balance eingestellt, die jeweilige Spur stummge­schalten oder isoliert, sowie Effekte oder Automatisierungen hinzugefügt werden. Es ist aber auch möglich die Tonspur des Videos separat im Wellenform-Editor zu öffnen, um sie anschließend zu bearbeiten oder zu analysieren.

[...]


[1] vgl. http://www.applematters.com/index.php/section/history/april-25-1999-final-cut-debuts/ (23.05.2007)

[2] vgl. http://www.thinksecret.com/news/0704fcs2.html (23.05.2007)

[3] vgl. http://www.apple.com/de/pr/pr-infos2004/august/production_suite.html (01.06.2007)

[4] vgl. http://www.apple.com/de/pr/pr-infos2005/april/finalcutstudio.html (21.05.2007)

[5] vgl. http://www.apple.com/de/pr/pr-infos2006/maerz/fcp51.html (21.05.2007)

[6] vgl. http://mactechnews.de/index.php?id=12162 (01.06.2007)

[7] vgl. http://www.apple.com/de/universal/ (03.06.2007)

[8] vgl. http://www.avid.de/company/press/generic_intl_press.asp?taxID=3707 (01.06.2007)

[9] vgl. http://www.avid.de/de/documents/XpressPro_DE.pdf (21.05.2007)

[10] vgl. http://www.avid.com/products/xpresspro/featurelist.html (04.06.2007)

[11] vgl. http://www.avid.com/pressroom/corp_bg.html (03.06.2007)

[12] vgl. http://www.avid.de/company/ (01.06.2007)

[13] vgl. http://store.apple.com/Apple/WebObjects/germanstore/ (03.06.2007)

[14] vgl. www.apple.com/de/pr/pr-infos2006/maerz/fcp51.html (21.05.2006)

[15] vgl. www.apple.com/de/universal/crossgrade (03.06.2007)

[16] vgl. http://store.apple.com/Apple/WebObjects/deInd (03.06.2007)

[17] vgl. www.avidstore.com/de/index.cfm?page=templates/product_detail&PartNumber=7010%2D20035%2D01&

manufacturerid=17 (30.05.2007)

[18] vgl. www.av¡dstore.com/de/¡ndex.cfm?page=templates/product_deta¡l&PartNumber=7510%2D03723%2D01&

manufacturerid=17&productid=60539 (30.05.2007)

[19] vgl. http://www.avidstore.com/de/rndex.cfm?page=templates/product_detaN&PartNumber=7010%2D20036%2D01&

manufacturerid=17&productid=61060 (30.05.2007)

[20] vgl. http://www.avidstore.com/de/rndex.cfm?page=templates/product_detaN&PartNumber=7510%2D20023%2D01&

manufacturerid=17&productid=61601 (30.05.2007)

[21] vgl. www.avidstore.com/de/rndex.cfm?page=templates/product_detaN&PartNumber=7510%2D20024%2D01&

manufacturerid=17&productid=61598 (30.05.2007)

[22] vgl. http://www.avidstore.com/de/rndex.cfm?page=templates/product_detaN&PartNumber=7010%2D20015%2D01&

manufacturerid=17&productid=61053 (30.05.2007)

[23] vgl. http://www.avidstore.com/de/rndex.cfm?page=templates/product_detaN&PartNumber=7010%2D20017%2D01&

manufacturerid=17&productid=61066 (30.05.2007)

[24] vgl. http://www.avid.de/de/products/xpresspro/featurelist.html (04.06.2007)

[25] vgl. http://www.avid.com/products/xpresspro/featurelist.html (04.06.2007)

[26] vgl. http://www.apple.com/de/pro/profiles/formel1/ (31.05.2007)

[27] Zitat: Stefan Flügge, Produktionsleiter Formel 1/ Wintersport/ Boxen, vgl. http://www.apple.com/de/pro/profiles/formel1/

(31.05.2007)

[28] vgl. http://www.apple.com/de/pro/video/tvn/ (31.05.2007)

[29] vgl. http://www.apple.com/de/xsan/ (04.06.2007)

[30] vgl. http://www.apple.com/de/pro/video/tvn/ (31.05.2007)

[31] vgl. http://www.apple.com/de/pro/video/pulstv/ (31.05.2007)

[32] vgl. http://www.avid.de/profiles/generic_intl_profile.asp?taxID=1936&featureID=1131&token=Windstärke_8_- _Eine_Zeitreise_mit_dem_Schiff (03.06.2007)

[33] Zitat: Katja Hahn, Chefcutterin „Windstärke 8", vgl. http://www.avid.de/profiles/generic_intl_profile.asp7taxID = 1936&featureID=1131&token=Windstärke_8_-_Eine_Zeitreise_mit_dem_Schiff (03.06.2007)

[34] vgl. http://www.avid.de/profiles/generic_intl_profile.asp?taxID=2207&featureID=1196&token=Avid_Xpress_Pro_- _Das_Rüstzeug_für_Extremsituationen_ (03.06.2007)

[35] Zitat: Mark Dyson, freier Produzent, vgl. http://www.avid.de/profiles/generic_intl_profile.asp7taxID =2207&featureID=1196&token=Avid_Xpress_Pro_-_Das_Rüstzeug_für_Extremsituationen_ (03.06.2007)

[36] vgl. http://www.avid.de/profiles/generic_intl_profile.asp?taxID=2206&featureID=1195&token =Mit_Avid_Xpress_wird_Media_zu_Multimedia_ (03.06.2007)

[37] Zitat: Peter Leckelt, Editor und Filmemacher, vgl. http://www.avid.de/profiles/generic_intl_profile.asp7taxID =2206&featureID=1195&token=Mit_Avid_Xpress_wird_Media_zu_Multimedia_ (03.06.2007)

[38] vgl. http://www.apple.com/de/finalcutstudio/ (31.05.2007)

[39] vgl. http://www.avid.de/de/documents/XpressPro_DE.pdf (31.05.2007)

[40] vgl. Apple, Final Cut Studio Arbeitsabläufe Handbuch (2006), S. 19ff.

[41] vgl. Gliederungspunkt: 3.1 Avid Xpress Pro 5.7.2

[42] vgl. Apple, „Final_Cut_Pro_lbn_d.pdf' (2007), S. 2ff.

[43] vgl. http://developer.apple.com/appleapplications/fxplugsdk.html (25.07.2007)

[44] vgl. http://www.sonybiz.net/biz/view/ShowContent.action?site=biz_de_DE&contentId=1166605189301 &parentFlexibleHub=1166605189820 (15.08.2007)

[45] vgl. Apple, „FCP5_HD_and_Broadcast_Formats.pdf" (2006), S. 38

[46] vgl. Gliederungspunkt: 3.1. Avid Xpress Pro 5.7.2

[47] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Teil „HD- und Sendeformate", Kapitel III, S. 48

[48] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Band II, Teil II, Kapitel 16, S. 272

[49] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Band III, Teil II, Kapitel 20, S. 479

[50] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Band II, Teil III, Kapitel 18, S. 377ff.

[51] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Band II, Teil III, Kapitel 19, S. 384

[52] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Band II, Teil III, Kapitel 20, S. 403ff.

[53] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Band I, Teil II, Kapitel 10, S. 169ff.

[54] vgl. Apple, Final Cut Pro 5 Benutzerhandbuch (2005), Band I, Teil II, Kapitel 10, S. 167

[55] vgl. Apple, Motion 2 Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 5, S. 359ff.

[56] vgl. Apple, Motion 2 Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 9, S. 693ff.

[57] vgl. Apple, Motion 2 Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 5, S. 368ff.

[58] vgl. Gliederungspunkt: 4.1. Systemanforderungen

[59] vgl. Apple, Motion 2 Benutzerhandbuch (2005), Anhang B, S. 1043ff.

[60] vgl. Gliederungspunkt: 4.3.1. Adobe Photoshop

[61] vgl. Apple, DVD Studio Pro 4 Benutzerhandbuch (2006), Vorwort, S. 34ff.

[62] vgl. Apple, DVD Studio Pro 4 Benutzerhandbuch (2006), Kapitel 2, S. 105

[63] vgl. Gliederungspunkt 2.5.2. Compressor 2.3

[64] vgl. Apple, Soundtrack Pro Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 7, S. 153ff.

[65] vgl. Apple, Soundtrack Pro Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 7, S. 183ff.

[66] vgl. Apple, Soundtrack Pro Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 7, S. 192

[67] vgl. Apple, DVD Studio Pro 4 Benutzerhandbuch (2006), Kapitel 16, S. 654ff.

[68] vgl. Apple, DVD Studio Pro 4 Benutzerhandbuch (2006), Kapitel 11, S. 449ff.

[69] vgl. Gliederungspunkt 2.5.2. Compressor 2.3

[70] vgl. Apple, DVD Studio Pro 4 Benutzerhandbuch (2006), Kapitel 7, S. 307ff.

[71] vgl. Apple, Final Cut Studio Arbeitsabläufe Handbuch (2006), S. 41ff.

[72] vgl. Gliederungspunkt 2.5.2. Compressor 2.3

[73] vgl. Apple, Soundtrack Pro Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 7, S. 153ff.

[74] vgl. Apple, Soundtrack Pro Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 7, S. 183ff.

[75] vgl. Apple, Soundtrack Pro Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 7, S. 193

[765] vgl. Apple, Soundtrack Pro Benutzerhandbuch (2005), Kapitel 4, S. 85ff.

Ende der Leseprobe aus 123 Seiten

Details

Titel
Vergleichende Betrachtung der Softwarepakete Apple Final Cut Studio und Avid Xpress Pro für die Macintosh-Plattform, mit Hinblick auf hardwareseitige Erweiterungsmöglichkeiten.
Hochschule
Hochschule Mittweida (FH)
Note
1.3
Autor
Jahr
2007
Seiten
123
Katalognummer
V186418
ISBN (eBook)
9783869437156
ISBN (Buch)
9783869431727
Dateigröße
7734 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
vergleichende, betrachtung, softwarepakete, apple, final, studio, avid, xpress, macintosh-plattform, hinblick, erweiterungsmöglichkeiten
Arbeit zitieren
Dipl.-Ing. Heiko Waldera (Autor:in), 2007, Vergleichende Betrachtung der Softwarepakete Apple Final Cut Studio und Avid Xpress Pro für die Macintosh-Plattform, mit Hinblick auf hardwareseitige Erweiterungsmöglichkeiten., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186418

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