Wie kaum bei einem anderen Text der deutschen Romantik werden im „Blonden Eckbert“ Gattungsfragen in besonderem Maße virulent. Angesichts der umfangreichen Forschungsliteratur gewinnt man allerdings schnell den Eindruck, dass diese entweder nur eingeschränkt diskutiert werden – etwa mit der Frage, ob man es bei dem Text nun mit einem Märchen oder einer Novelle zu tun hat – oder unter Hinweis auf „die von Schlegel geforderte Vermischung aller Gattungen eher als Charakteristikum der Epoche denn als betrachtungswürdige Dimension des Textes gewertet werden.Diese Arbeit will der Frage nachgehen, inwieweit durch Tiecks Umgang mit den Gattungen auch literarisches Erzählen problematisch wird. Ziel ist es nicht, endlich „die“ gültige Gattungsbezeichnung für den Text zu finden, um damit die – häufig recht willkürlich erscheinende – Ahnenreihe schon vorgenommener Kategorisierungen fortzusetzen. Stattdessen soll genau hingesehen werden, wo und wie Tieck Elemente der einzelnen Gattungen übernimmt. Wenn Tieck aus dem Schema der Gattungen ausbricht, soll dies ebenso registriert werden wie Bestätigungen von Gattungsnormen. Ich hoffe mit dieser Vorgehensweise letzlich auch auf die Frage nach dem „Warum?“ Antworten zu finden und zumindest ansatzweise Verbindungen zwischen dem Erzählten und seiner Form finden zu können. Betrachtet werden in diesem Zusammenhang die Gattungen Märchen, Sage, Novelle sowie phantastische Erzählung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die einzelnen Gattungen im „Blonden Eckbert“
- Das Märchen
- Die Sage
- Die Novelle
- Die phantastische Erzählung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung verschiedener literarischer Gattungen in Ludwig Tiecks „Der blonde Eckbert“ und deren Zusammenhang mit dem Erzählgeschehen. Im Fokus steht die Frage, inwieweit Tiecks Umgang mit Gattungen das literarische Erzählen selbst problematisiert. Die Arbeit vermeidet eine definitive Gattungszuweisung und konzentriert sich stattdessen auf die Analyse der konkreten Verwendung von Gattungsmerkmalen.
- Gattungsverwendung in „Der blonde Eckbert“
- Zusammenhang zwischen Gattung und Erzählhandlung
- Problematisierung des literarischen Erzählens durch Tiecks Gattungswahl
- Analyse von Modifikationen etablierter Gattungsnormen
- Verbindung zwischen erzählter Geschichte und Form
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den Forschungsstand zur Gattungsfrage in Bezug auf Tiecks „Der blonde Eckbert“ und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie betont, dass die Arbeit nicht auf eine definitive Gattungszuordnung abzielt, sondern die spezifische Verwendung und Modifikation verschiedener Gattungen untersucht, um den Zusammenhang zwischen Form und Inhalt zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Problematisierung des Erzählens im Kontext des Textes, ausgehend von Eckberts Wunsch nach vollständiger Selbstauskunft an seinen Freund.
Die einzelnen Gattungen im „Blonden Eckbert“: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung von Märchen, Sage, Novelle und phantastischer Erzählung in Tiecks Werk. Es untersucht, wie Tieck Elemente verschiedener Gattungen einsetzt und gegebenenfalls von etablierten Gattungsnormen abweicht. Der Abschnitt zum Märchen beispielsweise diskutiert den Kontrast zwischen Kunstmärchen und Volksmärchen und wie Tieck das Wunderbare darstellt. Es wird herausgestellt, dass der Märchencharakter nur eine Phase der Erzählung dominiert.
Schlüsselwörter
Ludwig Tieck, Der blonde Eckbert, Gattungsfrage, Märchen, Sage, Novelle, phantastische Erzählung, Romantik, Erzähltechnik, Erzählproblematik, Gattungsvermischung, Literaturgeschichte.
Häufig gestellte Fragen zu Ludwig Tiecks "Der blonde Eckbert" - Eine Gattungsstudie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Verwendung verschiedener literarischer Gattungen in Ludwig Tiecks Novelle "Der blonde Eckbert" und deren Einfluss auf das Erzählgeschehen. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung, wie Tiecks Umgang mit Gattungen das literarische Erzählen selbst problematisiert und inwieweit er etablierte Gattungsnormen modifiziert.
Welche Gattungen werden in der Arbeit untersucht?
Die Arbeit untersucht die Verwendung von Märchen, Sage, Novelle und phantastischer Erzählung in "Der blonde Eckbert". Es wird analysiert, wie Tieck Elemente dieser Gattungen kombiniert und von deren traditionellen Merkmalen abweicht.
Wie geht die Arbeit mit der Gattungsfrage um?
Die Arbeit vermeidet eine definitive Gattungszuweisung für "Der blonde Eckbert". Stattdessen konzentriert sie sich auf die konkrete Analyse der Verwendung von Gattungsmerkmalen und deren Funktion im Kontext der Erzählung. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Form und Inhalt sowie der daraus resultierenden Problematisierung des Erzählens.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Zusammenhang zwischen der Gattungsverwendung und der Erzählhandlung, die Problematisierung des literarischen Erzählens durch Tiecks Gattungswahl, die Analyse von Modifikationen etablierter Gattungsnormen und die Verbindung zwischen erzählter Geschichte und Form.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die spezifische Verwendung und Modifikation verschiedener Gattungen in "Der blonde Eckbert" zu untersuchen und deren Einfluss auf das Verständnis der Erzählung zu beleuchten. Es geht darum, den Zusammenhang zwischen Form und Inhalt zu analysieren und die daraus resultierende Problematisierung des Erzählens im Kontext des Textes zu verstehen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Analyse der einzelnen Gattungen (Märchen, Sage, Novelle, phantastische Erzählung) in "Der blonde Eckbert" und ein Fazit. Die Einleitung skizziert den Forschungsstand und die Zielsetzung der Arbeit. Die Kapitelzusammenfassung bietet einen Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ludwig Tieck, Der blonde Eckbert, Gattungsfrage, Märchen, Sage, Novelle, phantastische Erzählung, Romantik, Erzähltechnik, Erzählproblematik, Gattungsvermischung, Literaturgeschichte.
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- Mario Fesler (Author), 2003, Die Verwendung der Gattungen in Ludwig Tiecks "Der blonde Eckbert", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18653