Die Gewährleistung von Liquidität, Rentabilität und Sicherheit gehört zu den Oberzielen jeder Bank.Dabei ist die Liquidität eine notwendige Bedingung für das Erreichen der Rentabilitäts- und Sicherheitsziele. Denn die ?Gewinnerzielung im Bankbetrieb setzt die Existenz des Bankbetriebs voraus. Diese Existenz ist aber nur solange gewährleistet, wie die Liquidität gesichert ist. Während mangelnde Rentabilität eine Gefahr für die Bank bedeutet, führt Illiquidität mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Ruin.? Als der Ausbruch der ?Subprime-Krise? im Frühsommer 2007 eine Vielzahl vonBanken weltweit vor massive Probleme bei der Aufrechterhaltung ihrer Zahlungsbereitschaft stellte und in existenzbedrohende Liquiditätsengpässe brachte, hat sich der hohe Stellenwert des Liquiditätsrisikomanagements bewiesen.Heutzutage ist es eine zentrale Managementaufgabe der Banken ein angemessenes Liquiditätsrisikomanagement zu betreiben. Dabei sind geeignete Methoden zur Identifizierung, Analyse, Steuerung, und Kontrolle des Liquiditätsrisikos erforderlich.Das Ziel dieser Arbeit ist es, aktuelle Methoden des Liquiditätsrisikomanagements zu untersuchen und zu beurteilen bzw. die Herausforderungen an ein Liquiditätsrisikocontrolling darzustellen. Dabei stehen sowohl die regulatorischen Anforderungen und deren Verfahren als auch bankinterne Instrumente im Fokus. Im Anschluss an diese Einleitung wird im zweiten Kapitel ausgehend von der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Bankensektors die Notwendigkeit von dessen Regulierung abgeleitet. Darauf folgend werden wichtige gesetzliche Rahmenbedingungen und Begriffsabgrenzungen vorgestellt, mit dem Ziel einen Überblick über die derzeitigen Regelungen zu geben. Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet das dritte Kapitel. In diesem Abschnitt werden zunächst die verschiedenen Ausprägungen des Liquiditätsbegriffes und der Liquiditätsrisiken definiert und erläutert. Im Anschluss daran werden in Kapitel 3.2 die Anforderungen an die Liquidität untersucht. Dabei werden neben den früh entwickelten liquiditätstheoretischen Ansätzen die aktuellen bankenaufsichtsrechtlichen Anforderungen und Verfahren im Liquiditätsrisikomanagement vorgestellt. In Kapitel 3.3 wird der Liquiditätsrisikomanagementprozess betrachtet. Darauf aufbauend werden Liquiditätsrisikomanagementinstrumente dargestellt. Ein Einblick in die Praxis wird anhand öffentlicher Quellen, wie z. B. der Geschäftsberichte deutscher Banken, verschafft. Abschließend werden im vierten Kapitel die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst und wird ein Ausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- I.1 Hintergrund der Studie
- I.2 Konzeption der Studie
- I.2.1 Festlegung der Liquiditätsrisikostrategie
- I.2.2 Risikoberichterstattung
- I.2.3 Organisationsstruktur (Aufbau- und Ablauforganisation)
- I.2.4 Liquiditätsrisikomanagement als Teil des Gesamtbankrisikomanagements
- II. Ergebnisse
- II.1 Definition des Liquiditätsrisikos und Strategien des Liquiditätsrisikomanagements
- II.1.1 Definition des Liquiditätsrisikos
- II.1.2 Strategien des Liquiditätsrisikomanagements
- II.1.3 Zentrales versus dezentrales Liquiditätsrisikomanagement
- II.2 Rolle der Geschäftsleitung, Berichterstattung und Organisationsstruktur
- II.2.1 Festlegung der Liquiditätsrisikostrategie
- II.2.2 Risikoberichterstattung
- II.2.3 Organisationsstruktur (Aufbau- und Ablauforganisation)
- II.2.4 Liquiditätsrisikomanagement als Teil des Gesamtbankrisikomanagements
- II.3 Analytischer Rahmen der Risikomess- und -steuerungssysteme
- II.3.1 Methoden und Maßzahlen zur Risikoidentifizierung und -quantifizierung
- II.3.2 Verwendete Steuerungsgrößen: Limite und Beobachtungskennzahlen
- II.3.3 Liquiditätspotential und hierfür verwendete Haircuts
- II.3.5 Überprüfung der Methoden und Maßzahlen der internen Systeme
- II.3.6 Management der Liquiditätsrisiken außerbilanzieller oder komplexer Geschäfte
- II.4 Stresstests
- II.4.1 Methoden und Ansätze
- II.4.2 Berücksichtigung der Erkenntnisse aus Stresstests
- II.5 Liquiditätskrisenpläne („Contingency Plans“)
- II.5.1 Auslöser
- II.5.2 Zuständigkeiten, Maßnahmen und Kommunikationswege
- III. Ausblick
- Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die Praxis des Liquiditätsrisikomanagements in ausgewählten deutschen Kreditinstituten. Ziel ist es, einen Überblick über die angewandten Strategien, Methoden und Kontrollmechanismen zu geben.
- Definition des Liquiditätsrisikos und angewandte Strategien
- Rolle der Geschäftsleitung und Organisationsstrukturen im Liquiditätsrisikomanagement
- Analytischer Rahmen der Risikomess- und Steuerungssysteme (Methoden, Kennzahlen, Limite)
- Durchführung und Auswertung von Stresstests
- Liquiditätskrisenpläne (Contingency Plans)
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Der einleitende Teil beschreibt den Hintergrund und die Konzeption der Studie, die sich mit der Praxis des Liquiditätsrisikomanagements in deutschen Kreditinstituten befasst. Die Studie legt den Fokus auf die angewandten Strategien, Methoden und Kontrollmechanismen.
II. Ergebnisse: Dieser Abschnitt präsentiert die Ergebnisse der Studie, aufgeteilt in die Definition von Liquiditätsrisiko und Strategien, die Rolle der Geschäftsleitung und Organisationsstrukturen, den analytischen Rahmen der Risikomessung und -steuerung, die Durchführung und Auswertung von Stresstests, sowie die entwickelten Liquiditätskrisenpläne. Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Punkte ist aus Gründen der Kürze hier ausgelassen.
Schlüsselwörter
Liquiditätsrisikomanagement, Kreditinstitute, Stresstests, Liquiditätskrisenpläne, Risikomessung, -steuerung, -überwachung, Geschäftsleitung, Organisationsstruktur, Limite, Beobachtungskennzahlen, Diversifikation, Konzentration.
- Quote paper
- Desislava Stankova (Author), 2008, Methoden des Liquiditätsrisikomanagements im Kreditwesen in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186626