Jungs Neugier auf Grenzphänomene führte ihn am Ende zur Formulierung eines umfassenden ganzheitlichen Systems, das Materie und Psyche vereint: der Synchronizitäshypothese.
Die Jungsche Psychologie ist von einem Menschenbild geprägt, das
den Menschen unter stetiger schöpferischer Wandlung in einem umfassenden Sinnzusammenhang sieht, was sich mit dem Konzept der Synchronizität in die Kosmologie hinein erweitert und damit auf eine tief verborgene Ordnung und Einheit aller Dinge weist.
Synchronizitäten sind definiert als ein sinnvolles Zusammenfallen zweier Ereignisse, eines innerpsychischen und eines in der äußeren physischen Welt. Sinn wird eigentlich vom Menschen, von seinem Bewußtsein erschaffen und es ist unmöglich objektiven Sinn festzustellen. Doch innerhalb eines Weltbildes, welches das Unbewußte mit einbezieht, muß der Gegensatz mit einbezogen werden, die Hypothese eines vom Menschen unabhängigen, an sich bestehenden Sinnes. In den synchronistischen Phänomenen scheint sich ein apriori bestehender Sinn zu manifestieren, denn das innere psychische Bild ist mit dem äußeren Ereignis nicht kausal, wohl aber durch die Gleichartigkeit ihres Inhalts, durch Sinn verbunden. Von Synchronizität und nicht einfach von Synchronismus spricht Jung deshalb, weil die Situationen sich sowohl gleichzeitig ereignen als auch durch einen gleichen Sinngehalt ausgezeichnet sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. C.G. Jungs Werk
- 2.1. Biographisches
- 2.2. Die Archetypen
- 2.2.1. Das Unbewußte und die Komplexe
- 2.2.2. Energie bei Komplexen und Archetypen
- 2.2.3. Mythen und die Entstehung der Archetypen
- 2.3. Symbole
- 2.4. Alchemie
- 2.5. Östliche Philosophie
- 2.6. Der Synchronizitätsbegriff bei C. G. Jung
- 3. Synchronizität und andere Disziplinen
- 3.1. Psyche, Materie und Synchronizitäten bei Marie-Louise von Franz
- 3.1.1. Psyche und Materie in Alchemie und moderner Wissenschaft
- 3.1.2. Zeit, Zahl und Synchronizität in der Analytischen Psychologie
- 3.1.3. Psychologische Erfahrungen der Zeit
- 3.1.4. Die Zahl als gemeinsamer Anordner von Psyche und Materie
- 3.2. Physik
- 3.2.1. Von der klassischen zur modernen Physik
- 3.2.2. Atomphysik/Quantentheorie
- 3.2.3. Wolfgang Pauli
- 3.3. Parapsychologie
- 3.3.1. Schopenhauer
- 3.3.2. Parapsychologie - von ihren Anfängen bis zur wissenschaftlichen Forschung
- 3.3.3. Jung und die Parapsychologie
- 3.3.4. Parapsychologie und Synchronizitäten
- 3.4. Synchronizität und Psychosomatik
- 3.5. Synchronizitäten im Alltag und die Bedeutung
- 3.6. Die Bedeutung der Synchronizität für die Wissenschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht C.G. Jungs Synchronizitätshypothese. Das Ziel ist es, die Entstehung, Funktionsweise und Bedeutung von Synchronizitäten zu beleuchten und ihren Zusammenhang mit anderen Disziplinen wie Physik und Parapsychologie zu erforschen. Die Arbeit geht der Frage nach, ob Synchronizitäten tatsächlich existieren und welchen Sinn sie für den Einzelnen haben.
- Jungs Synchronizitätshypothese und ihre Definition
- Der Zusammenhang zwischen Archetypen und Synchronizitäten
- Synchronizität in verschiedenen philosophischen und wissenschaftlichen Kontexten
- Die Rolle des Unbewussten bei der Entstehung von Synchronizitäten
- Die Bedeutung von Synchronizitäten für das Verständnis der menschlichen Psyche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Synchronizitätshypothese ein und beschreibt die Forschungsfrage. Das zweite Kapitel behandelt Jungs Werk, einschließlich seiner Biographie, der Archetypenlehre, der Bedeutung von Symbolen und Alchemie sowie dem Einfluss östlicher Philosophie. Der dritte Kapitel untersucht Synchronizität im Kontext verschiedener Disziplinen wie der analytischen Psychologie, Physik und Parapsychologie. Weitere Kapitel untersuchen Synchronizität in Bezug auf Psychosomatik und den Alltag. Die Arbeit konzentriert sich auf die Erklärung des Konzepts der Synchronizität und die Darstellung der vielfältigen Zusammenhänge.
Schlüsselwörter
Synchronizität, C.G. Jung, Archetypen, Unbewusstes, Kausalität, Akausalität, Physik, Quantentheorie, Parapsychologie, Psychosomatik, Alchemie, Östliche Philosophie, Sinn, Zufall, Ganzheitlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Jana Markus (Autor:in), 2004, Die Synchronizitätshypothese bei C. G. Jung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186688