Mergers&Acquisitions (M&A) zählen zu den spektakulärsten Geschehnissen
des wirtschaftlichen Lebens – nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen
Fehlschläge. Ein bisher nur wenig beachteter Grund dafür liegt in der
unzureichenden Berücksichtigung des Faktors „Wissen“.
1.1 M&A: Aktuelle Entwicklungen und Problemfelder
Wenn von M&A gesprochen wird, unterscheiden selbst in der
wissenschaftlichen Literatur nicht alle Autoren zwischen den beiden
Varianten. Dabei handelt es sich um zwei verschiedene Sachverhalte, wobei
die Abgrenzung nicht einheitlich ist. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit
sprechen wir von einem Merger, wenn durch den Zusammenschluss beide
Unternehmen ihre rechtliche Selbständigkeit verlieren und ein komplett
neues gebildet wird, während bei einer Akquisition ein Unternehmen von
einem anderen aufgekauft wird und seine rechtliche und wirtschaftliche
Selbständigkeit verliert1. Allerdings spielt diese Unterscheidung für das
betrachtete Thema nur eine untergeordnete Rolle, da bei beiden Varianten
ähnliche Probleme entstehen, so dass im Rahmen der vorliegenden Arbeit
i.d.R. von „M&A“ gesprochen wird.
Warum sind M&A ein so bedeutender Gegenstand betriebswirtschaftlicher
Forschung? Sicherlich hängt dies wesentlich mit der starken Zunahme dieser
Transaktionen zusammen. So ist z.B. die Zahl der M&A mit US-Beteiligung
von 1.877 im Jahr 1991 auf 11.123 im Jahr 2000 gestiegen, das Volumen im
selben Zeitraum von 96,7 Mrd. US-$ auf 1.268 Mrd. US-$2. Zwar ist dieser
Trend seit 2001 wieder rückläufig, was sicher mit der Baisse an den
Kapitalmärkten und der dadurch sinkenden Attraktivität von Aktien als
„Akquisitionswährung“ in Zusammenhang steht, dennoch liegen die Zahlen
noch deutlich über dem Niveau der Jahrzehnte davor. Und es gibt wohl kaum eine Veröffentlichung zum Thema M&A, die nicht schon in der Einleitung
ähnliche Zahlen zitiert.
Mit der gleichen Regelmäßigkeit wird im Anschluss aber meist auf die hohe
Misserfolgsquote von Unternehmenszusammenschlüssen hingewiesen, die
je nach Studie zwischen 50 und 75% liegt3. [...]
1 Jansen, S.A. (2001), S. 44.
2 o.V. (2003).
3 Jansen, S.A. [a] (2002), S. 7.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- M&A: Aktuelle Entwicklungen und Problemfelder
- Phasen des M&A-Prozesses nach JANSEN
- „Wissen“ und „Innovationskraft“ als wesentliche Treiber für Unternehmenszusammenschlüsse
- Zielsetzung
- Wissensmanagement in der Post-Merger-Phase
- Wissen und Wissensarten
- Wissensmanagement
- Ebenen des Wissensmanagements
- Bausteine des Wissensmanagements nach Probst
- Wesentliche Erfolgsfaktoren des Wissensmanagements in der Post-Merger-Phase
- Personalpolitische Aspekte
- Organisationale Aspekte
- Unternehmenskulturelle Aspekte
- Erfolgskontrolle im Post-Merger Audit
- Innovationsmanagement in der Post-Merger-Phase
- Definition von Innovationsmanagement und Verknüpfung zum Wissensmanagement
- Wesentliche Erfolgsfaktoren des Innovationsmanagements in der Post-Merger-Phase
- Fallbeispiel Novartis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die besonderen Anforderungen an das Wissens- und Innovationsmanagement im Kontext von Unternehmenszusammenschlüssen (Mergers & Acquisitions). Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Integration von Wissen und Innovationskraft in der Post-Merger-Phase ergeben.
- Analyse der aktuellen Entwicklungen und Problemfelder von M&A-Transaktionen.
- Untersuchung des Wissensmanagements in der Post-Merger-Phase, einschließlich der relevanten Erfolgsfaktoren.
- Bedeutung des Innovationsmanagements in der Post-Merger-Phase und dessen Verknüpfung zum Wissensmanagement.
- Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse am Fallbeispiel Novartis.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz von M&A-Transaktionen im wirtschaftlichen Kontext und skizziert die Herausforderungen, die sich aus der Integration von Wissen ergeben. Sie erläutert die Unterscheidung zwischen Mergern und Akquisitionen und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar.
- Wissensmanagement in der Post-Merger-Phase: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Wissensarten, die Ebenen des Wissensmanagements und die Bausteine des Wissensmanagements nach Probst. Es werden wesentliche Erfolgsfaktoren für das Wissensmanagement in der Post-Merger-Phase, wie personalpolitische, organisationale und unternehmenskulturelle Aspekte, beleuchtet. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Erfolgskontrolle im Post-Merger Audit betrachtet.
- Innovationsmanagement in der Post-Merger-Phase: In diesem Kapitel wird die Definition von Innovationsmanagement und dessen Verknüpfung zum Wissensmanagement erläutert. Der Fokus liegt auf den wesentlichen Erfolgsfaktoren des Innovationsmanagements in der Post-Merger-Phase.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die zentralen Themenbereiche Wissensmanagement und Innovationsmanagement im Kontext von Unternehmenszusammenschlüssen. Die zentralen Begriffe und Konzepte umfassen Mergers & Acquisitions (M&A), Post-Merger-Integration, Wissensintegration, Wissenstransfer, Organisationskultur, Innovationskraft, Erfolgsfaktoren, und Fallbeispiele.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Brudler (Autor:in), Martin Rahmel (Autor:in), 2003, Besondere Anforderungen an das Wissens- und Innovationsmanagement in der Post-Merger Phase, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18670