Sport gehört zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten in Deutschland. 27,5 Millionen Menschen sind Mitglieder in Sportvereinen.
Die Ziele für eine sportliche Betätigung sind vielfältig und reichen vom Spaß an der Bewegung und einem gesundheitsorientierten Training bis zum leistungsorientierten Training und Wettkampfsport.
Sport löst erwiesenermaßen zahlreiche Anpassungserscheinungen im Organismus aus. Die maximale Sauerstoffaufnahme steigt durch Adaptionen des Kardiopulmonalen Systems, die Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder werden widerstandsfähiger. Die nervale Ansteuerung der Muskulatur verbessert sich, die Muskulatur verstärkt ihre Kapillarisierung, steigert ihre Mitochondrienzahl und macht ein Dickenwachstum durch, um den jeweiligen sportlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Außerdem wirkt moderat getriebener Sport präventiv gegen Wohlstandskrankheiten wie Diabetes Typ II, Arteriosklerose und Krebs.
Sportliche Belastung führt jedoch auch zu einer verstärkten Radikalbildung, abhängig von der Sportart, der Intensität, der Dauer, dem Typ des Sports (exzentrisch, konzentrisch oder isometrisch) und dem daraus entstehenden Energiebedarf, Sauerstoffbedarf sowie der Gewebsschädigung.
Freie Radikale sind Spezies, die ein oder mehrere ungepaarte Elektronen besitzen. Diese sind äußerst reaktionsfähig. Ein gestörtes Gleichgewicht zwischen Radikalbildung und Radikalentgiftung durch die antioxidativen Schutzsysteme resultiert in oxidativem Stress. In Folge davon sind freie Radikale an der Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Katarakt und Arteriosklerose beteiligt. Sie lösen solche Erkrankungen durch ihre Fähigkeit aus, verschiedene biologische Moleküle wie Lipide, Proteine und Nukleinsäuren zu oxidieren. Auch sind sie an Alterungsprozessen beteiligt.
Zahlreiche Sportler, besonders intensiv Trainierende, nehmen deshalb antioxidativ wirkende Präparate ein. Sie möchten damit ihr antioxidatives Schutzsystem unterstützen, um ihre Gesundheit zu erhalten, ihr Immunsystem zu verbessern und ihre Leistung zu steigern.
Das Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, Studien zu der Wirkung einer antioxidativen Supplementation auf den Körper in Verbindung mit sportlicher Belastung zu sichten, um zu einer Beurteilung der Wirkung nach derzeitigem Stand des gesicherten Wissens zu kommen.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entstehung von oxidativem Stress und ob dieser durch Antioxidantien unterdrückt werden kann. Außerdem sind geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich des antioxidativen Systems und einer Antioxidantienzufuhr von Interesse. Eine mögliche Leistungssteigerung sowie Auswirkungen der Antioxidantienzufuhr auf sportinduzierte Signalkaskaden und Anpassungserscheinungen sollen ebenfalls herausgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Material und Methoden
- Stand der Wissenschaft
- Freie Radikale
- Mechanismen zur Bildung sportinduzierter freier Radikale
- Grundlagen und Mechanismen der Radikalbildung in Mitochondrien
- Grundlagen Mechanismen der Radikalbildung im Arachindonsäuremetabolismus
- Grundlagen und Mechanismen der Radikalbildung durch Katecholamine
- Mechanismen der Radikalbildung durch Oxidasen
- Messmethoden für oxidativen Stress
- Das nichtenzymatische antioxidative System
- Glutathion
- Tocopherole und Tocotrienole
- L-Ascorbinsäure
- Carotinoide
- Phenolische Verbindungen
- Ubichinon / Coenzym Q10
- Harnsäure
- Liponsäure
- Das enzymatische antioxidative System
- Superoxid-Dismutase
- Glutathion-Peroxidase
- Glutathion-Reduktase
- Katalase
- Effekte von Sport auf das Immunsystem
- Effekte von Vitamin E-, Vitamin C- und ß-Carotin-Supplementation auf das Immunsystem
- Einflüsse supplementierter Antioxidantien beim Sport
- Übersicht über die verwendenten Studien
- Beschreibung und Resultate der verwendeten Studien
- Wirkungen supplementierter Antioxidantien auf das antioxidative System und den sportinduzierten oxidativen Stress
- Der Einfluss des Geschlechts auf durch Sport induzierten oxidativen Stress
- Die Wirksamkeit in Säften enthaltener natürlicher Antioxidanten beim Sport
- Sportinduzierte Radikalproduktion, deren Auswirkungen auf die Zelladaption und die Folgen einer antioxidativen Nahrungsergänzung
- Verhinderung der Symptome von sportinduzierten Muskelschäden durch „natürliche“ Antioxidantien
- Diskussion der Studien
- Wirkung supplementierter Antioxidantien auf das antioxidative System und den sportinduzierten oxidativen Stress
- Sportinduzierte Radikalproduktion, deren Auswirkungen auf die Zelladaption und die Folgen einer antioxidativen Nahrungsergänzung
- Verhinderung der Symptome von sportinduzierten Muskelschäden durch natürliche Antioxidantien
- Eigene Diskussion der Studien
- Ist eine antioxidative Nahrungsergänzung für Sportler sinnvoll?
- Oxidativer Stress, eine Folge sportlicher Belastung
- Sind Antioxidantien wirksam gegen sportinduzierten oxidativen Stress?
- Keine unterschiedliche Reaktion der verschiedenen Geschlechter auf Sport
- Leistungssteigerung durch Antioxidantien
- Sportinduzierte Zelladaption und die Auswirkungen von Antioxidantien
- Ist eine antioxidative Nahrungsergänzung für Sportler sinnvoll?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Sport auf den oxidativen Stress und die Wirksamkeit antioxidativer Supplementation. Ziel ist es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema zu analysieren und die Frage zu beantworten, ob eine antioxidative Nahrungsergänzung für Sportler sinnvoll ist.
- Oxidativer Stress durch sportliche Aktivität
- Das körpereigene antioxidative System
- Wirkung von supplementierten Antioxidantien
- Einfluss des Geschlechts auf den oxidativen Stress
- Zelladaption im Zusammenhang mit Sport und Antioxidantien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung von Sport und die damit verbundene Radikalbildung. Die Kapitel zum Stand der Wissenschaft befassen sich detailliert mit freien Radikalen, den Mechanismen der Radikalbildung im Körper und den antioxidativen Systemen. Die darauffolgenden Kapitel analysieren Studien über die Auswirkungen supplementierter Antioxidantien auf das antioxidative System von Sportlern, den Einfluss des Geschlechts und die Rolle von natürlichen Antioxidantien.
Schlüsselwörter
Oxidativer Stress, Sport, Antioxidantien, Supplementation, Immunsystem, Zelladaption, freie Radikale, Mitochondrien, Glutathion, Vitamin C, Vitamin E, ß-Carotin.
- Arbeit zitieren
- Jens Brandl (Autor:in), 2010, Sport, oxidativer Stress, körpereigenes antioxidatives System und Antioxidantien - macht eine Supplementation Sinn?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186725