Unternehmen werden durch die Zunahme der grenzüberschreitenden ökonomischen
Verflechtung, die wachsende Komplexität der Unternehmensumwelt und die rasante
Entwicklung auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologie neue
Möglichkeiten geboten, operative Effizienz- und Effektivitätspotentiale sowie absolute und
komparative Kostenvorteile zu erschließen. Aus der Intensivierung dieser komplexen
Beziehungen ergeben sich Wachstumsimpulse sowohl für Volkswirtschaften als auch für
internationale Unternehmen, sowie umfassende Möglichkeiten zur Erschließung neuer
Märkte neben den bereits vorhandenen Auslandsengagements.
Jedoch birgt die Erschließung neuer Märkte und die damit einhergehende internationale
Unternehmenstätigkeit nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Trotz aller
Diversifikationseffekte erhöht sich, aufgrund neuer und meist wenig vertrauter Einflüsse auf
internationaler Geschäftsebene, die Gefahr, dass vorgegebene Ziele nicht erreicht werden
oder sogar Vermögensverluste entstehen. Denn oft werden Risiken erst dann identifiziert,
wenn sie in Form von Problemen oder Verlusten auftreten.
Diese Überlegung erfordert eine risikoorientierte Sichtweise sowohl in der
Unternehmensführung als auch bei der Überwachung unternehmerischen Handelns, um die
Existenzfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Somit ist „es zwingend nötig, dass die
Geschäftstätigkeit und die damit verbundenen Entscheidungen gerade in einem
internationalen Unternehmen in ein explizites Risikomanagement eingebunden sind.“ (Meckl
2010, 261) Folglich bedeutet die Implementierung eines Risikomanagements das bewusste
Eingehen unumgänglicher Risiken. Die Bewältigung dieser Herausforderungen benötigt
systematische Strukturen und Prozesse. Die Tatsache, dass sich weder alle eintretenden
Risiken erfassen noch vereinheitlichen lassen, erschwert den Prozess deutlich und erfordert
demnach eine spezifische Betrachtung. Konsequenterweise nimmt die Komplexität und
Dynamik für das Management von Risiken zu. Insbesondere im Außenhandel „tritt eine
Vielzahl von Risiken auf, die je nach Art und Umfang absicherbar oder versicherbar sind
oder selbst getragen werden müssen.“ (Jahrmann 2007, 289)
Auf Unternehmen, die am „Erstellungsprozess von Gütern oder Dienstleistungen und deren
Verwertung an den Märkten beteiligt sind“ (Wolke 2008, 201), treffen besonders operative
Risiken zu.[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ausgangslage
- 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2. Risiko
- 2.1 Risikobegriff im internationalen Kontext
- 2.2 Operative Außenhandelsrisiken
- 2.2.1 Beschaffungsrisiko
- 2.2.2 Transportrisiko
- 2.2.3 Delkredererisiko
- 3. Risikomanagement
- 3.1 Risikopolitik
- 3.2 Risikokultur
- 3.3 Begriff des Risikomanagements
- 3.4 Bestandteile des Risikomanagementprozesses
- 3.4.1 Identifikation der Risiken
- 3.4.2 Messung und Bewertung der Risiken
- 3.4.3 Risikopolitische Maßnahmen (Risikosteuerung)
- 3.4.4 Erfolgskontrolle risikopolitischer Maßnahmen (Risikokontrolle)
- 4. Management der operativen Außenhandelsrisiken
- 4.1 Management des Beschaffungsrisikos
- 4.1.1 Risikoidentifikation
- 4.1.2 Risikomessung und Risikobewertung
- 4.1.3 Risikosteuerung
- 4.1.4 Risikokontrolle
- 4.2 Management des Transportrisikos
- 4.2.1 Risikoidentifikation
- 4.2.2 Risikomessung und Risikobewertung
- 4.2.3 Risikosteuerung
- 4.2.4 Risikokontrolle
- 4.3 Management des Delkredererisikos
- 4.3.1 Risikoidentifikation
- 4.3.2 Risikomessung und Risikobewertung
- 4.3.3 Risikosteuerung
- 4.3.4 Risikokontrolle
- 4.1 Management des Beschaffungsrisikos
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Risikomanagement im internationalen Kontext, insbesondere mit den operativen Risiken des Außenhandels. Ziel ist es, die verschiedenen Risiken zu identifizieren, zu bewerten und Strategien zu ihrer Steuerung zu entwickeln.
- Identifikation und Klassifizierung von operativen Außenhandelsrisiken
- Entwicklung eines umfassenden Risikomanagementprozesses
- Strategien zur Messung und Bewertung von Risiken
- Maßnahmen zur Steuerung und Kontrolle von Risiken
- Anwendung der Konzepte am Beispiel von Beschaffungs-, Transport- und Delkredererisiken
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und beschreibt die Ausgangslage sowie die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 definiert den Risikobegriff im internationalen Kontext und klassifiziert operative Außenhandelsrisiken, darunter Beschaffungs-, Transport- und Delkredererisiken. Kapitel 3 erläutert den Risikomanagementprozess, einschließlich der Identifikation, Messung, Bewertung, Steuerung und Kontrolle von Risiken. Kapitel 4 wendet die Konzepte des Risikomanagements auf die drei genannten operativen Außenhandelsrisiken an, indem jeweils die einzelnen Phasen des Risikomanagementprozesses detailliert beschrieben werden.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, Außenhandel, internationale Unternehmen, Beschaffungsrisiko, Transportrisiko, Delkredererisiko, Risikoidentifikation, Risikomessung, Risikobewertung, Risikosteuerung, Risikokontrolle.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Management des operativen Außenhandelsrisikos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186948