Einleitung:
Der Handel mit Rohstoffen weckt in den letzten Jahren stetig das Interesse immer weiterer Kreise. Nachdem institutionelle Anleger seit einiger Zeit steigende Aktivitäten an den Rohstoffmärkten zeigen, rücken diese auch für private Anleger zunehmend in den Fokus. Ins Rampenlicht gelangten die Rohstoffe (englisch commodities) für ein breites Publikum vor allem während der einmaligen Rally (in der Börsensprache ein rascher, kräftiger Kursanstieg) der Jahre 2007 und 2008. Rohöl, Weizen, Mais und Sojabohnen stiegen auf Rekordwerte und brachen dann Ende 2008 dramatisch ein. Unter Experten wird die Verwendung des Begriffes Blase für diese Entwicklung auf dem Rohstoffmarkt kontrovers diskutiert, eine deutliche Überbewertung der Kurse lässt sich jedoch kaum von der Hand weisen. Vom Begriff unabhängig werden Finanzspekulationen an diesen Märkten zwar keine ursächliche Schuld, jedoch ein großer Einfluss auf den Verlauf und das Volumen dieser historischen Wertentwicklung attestiert. Seitdem wird die Rolle von Spekulanten an diesen Märkten äußerst unterschiedlich bewertet, da sie zum einen für eine signifikante Liquiditätssteigerung der Märkte stehen, vielen dieser Akteure jedoch mangelndes Verständnis für die zu handelnde Ware, bzw. Unerfahrenheit an den Rohstoffmärkten vorgeworfen wird. Ich möchte mich in dieser Arbeit zum einen mit dieser Problematik, aber auch mit den Folgen solch rasanter Wertanstiege und dramatischer Kurseinbrüche befassen. Unter den Rohstoffmärkten gilt mein Hauptaugenmerk den Agrarrohstoffen (englisch soft commodities). Zunächst gilt es die Verflechtung zwischen Rohstoff- und Finanzmärkten zu verdeutlichen. Am Beispiel Kaffee möchte ich die Folgen extremer Kursbewegungen für Betriebe am Ende der Wertschöpfungskette, unterstützt durch eigene Erfahrungen aus der Perspektive eines kleinen Familienunternehmens, aufzeigen. Beginnen möchte ich jedoch mit einem kleinen Exkurs in die Entwicklung des Rohstoffhandels, denn obwohl das Thema äußerst aktuell ist, besteht Handel mit Rohstoffen seit den ersten Formen menschlicher Zivilisation. Anhand einzelner Episoden aus der Geschichte möchte ich die Funktionsweise des Marktes verdeutlichen. Schon in der Antike gab es Geschäfte, die den heutigen Terminkontrakten verblüffend ähnelten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rohstoffmärkte
- Geschichte und Wesen
- Zusammenhang von Finanz- und Rohstoffmärkten
- Handel an den Rohstoffbörsen
- Soft Commodities
- Allgemein
- Entwicklung des Kaffeemarktes
- Aktuelle Entwicklung
- Gefahren für kleine bis mittlere Betriebe am Ende der Wertschöpfungskette
- Rolle von Spekulationen
- Kritik an den Ausmaßen von Spekulationen
- Absicherung durch Finanzinstrumente
- Klassischer Gebrauch von Futures
- Optionen
- Absichern von reinen Finanzinvestitionen
- Zusammenfassung
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Finanzspekulationen an Rohstoffmärkten, insbesondere für Soft Commodities wie Kaffee. Die Zielsetzung ist, die Problematik von Spekulationen und deren Folgen für die Wertschöpfungskette zu beleuchten, am Beispiel von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die Arbeit analysiert historische Entwicklungen des Rohstoffhandels und den Zusammenhang zwischen Finanz- und Rohstoffmärkten.
- Entwicklung und Wesen von Rohstoffmärkten
- Der Einfluss von Spekulationen auf Rohstoffpreise
- Die Folgen extremer Kursbewegungen für Unternehmen am Ende der Wertschöpfungskette (am Beispiel Kaffee)
- Möglichkeiten der Absicherung gegen Preisschwankungen
- Historische Beispiele für Spekulationsblasen an Rohstoffmärkten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Finanzspekulationen an Rohstoffmärkten ein und beschreibt die steigende Bedeutung dieser Märkte für institutionelle und private Anleger. Die Arbeit fokussiert auf Soft Commodities und die Auswirkungen extremer Kursbewegungen, insbesondere auf kleine und mittelständische Unternehmen. Der Fokus liegt auf dem Kaffeemarkt, unterstützt durch eigene Erfahrungen des Verfassers aus einem Familienunternehmen.
Rohstoffmärkte: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte des Rohstoffhandels, beginnend mit frühen Termingeschäften im antiken Griechenland. Es werden Beispiele für erfolgreiche und misslungene Spekulationen diskutiert, darunter die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert als Paradebeispiel für eine Spekulationsblase. Der Kapitel veranschaulicht die Verknüpfung von Rohstoff- und Finanzmärkten und die Risiken, die mit Spekulationen verbunden sind.
Soft Commodities: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Soft Commodities im Allgemeinen und die Entwicklung des Kaffeemarktes im Speziellen. Es analysiert aktuelle Entwicklungen und die Risiken für kleine und mittlere Unternehmen an Ende der Wertschöpfungskette aufgrund von Preisschwankungen. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Risikominderung mittels Finanzinstrumenten wie Futures und Optionen erörtert.
Schlüsselwörter
Finanzspekulation, Rohstoffmärkte, Soft Commodities, Kaffee, Preisvolatilität, Futures, Optionen, Risikomanagement, Wertschöpfungskette, Spekulationsblasen, Tulpenmanie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Finanzspekulationen an Rohstoffmärkten - Schwerpunkt Soft Commodities
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht Finanzspekulationen an Rohstoffmärkten, insbesondere im Bereich der Soft Commodities wie Kaffee. Ein Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen von Spekulationen auf die Wertschöpfungskette, speziell für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt die historische Entwicklung des Rohstoffhandels, den Zusammenhang zwischen Finanz- und Rohstoffmärkten, den Einfluss von Spekulationen auf Rohstoffpreise, die Folgen extremer Kursbewegungen für KMU (am Beispiel Kaffee), Möglichkeiten der Absicherung gegen Preisschwankungen und historische Beispiele für Spekulationsblasen ab.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit möchte die Problematik von Spekulationen und deren Folgen für die Wertschöpfungskette von KMU beleuchten. Sie analysiert historische Entwicklungen und den Zusammenhang zwischen Finanz- und Rohstoffmärkten, um ein umfassendes Verständnis des Themas zu vermitteln.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Rohstoffmärkten allgemein, ein Kapitel zu Soft Commodities mit Fokus auf den Kaffeemarkt, eine Zusammenfassung und einen Anhang. Die einzelnen Kapitel untersuchen die jeweiligen Aspekte detailliert und veranschaulichen die Zusammenhänge.
Wie wird der Kaffeemarkt behandelt?
Der Kaffeemarkt dient als Fallbeispiel, um die Auswirkungen von Preisschwankungen und Spekulationen auf KMU zu veranschaulichen. Die Arbeit analysiert aktuelle Entwicklungen und die spezifischen Gefahren für kleine und mittlere Betriebe am Ende der Wertschöpfungskette.
Welche Möglichkeiten der Risikominderung werden diskutiert?
Die Arbeit erörtert verschiedene Möglichkeiten der Risikominderung mittels Finanzinstrumenten wie Futures und Optionen, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Dies beinhaltet sowohl den klassischen Gebrauch von Futures als auch den Einsatz von Optionen und die Absicherung reiner Finanzinvestitionen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Finanzspekulation, Rohstoffmärkte, Soft Commodities, Kaffee, Preisvolatilität, Futures, Optionen, Risikomanagement, Wertschöpfungskette, Spekulationsblasen, Tulpenmanie.
Welche historischen Beispiele werden genannt?
Die Arbeit diskutiert historische Beispiele für Spekulationen, sowohl erfolgreiche als auch misslungene, darunter die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert als Beispiel für eine Spekulationsblase. Die Geschichte des Rohstoffhandels wird von frühen Termingeschäften bis in die Gegenwart beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Alexander Román (Autor:in), 2011, Finanzspekulationen an den Rohstoffmärkten für Soft Commodities am Beispiel Kaffee, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187055