Trotz wachsenden Reichtums gibt es in Deutschland immer mehr Armut: Bettler und Obdachlose gehören zum Straßenbild der Zentren der großen Städte, ganze Stadtviertel verwahrlosen mitsamt ihren Bewohnern. Statistisch sichtbar ist die Armutsentwicklung an zwei Bereichen: Bei der Einkommensentwicklung klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Nach Berechnungen des DGB lag die Massenkaufkraft 1999 nur um ca. 1,3 Prozent über dem Niveau von 1980.
Ein weiterer wichtiger Indikator für die Entwicklung des Armutsrisikos ist die Sozialhilfe. Diese Form staatlicher Unterstützung wird vorwiegend von Menschen bezogen, die nicht mehr in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft und aus eigenen Mitteln zu bestreiten. So bezogen im Jahr 1973 918.000 Menschen Sozialhilfe, im Jahr 2000 2,69 Millionen, also knapp dreimal so viel. Eine Gruppe mit besonders hohem Armutsrisiko sind Kinder und Jugendliche, von denen im Jahr 1998 knapp eine Million von Sozialhilfe lebte. In dieser Situation ist ein Staat gefragt, der sozialen Ausgleich zum Ziel hat - der Sozialstaat. Er ist definiert als ein Staat, der gemäß seiner Verfassung soziale Gerechtigkeit in den gesellschaftlichen Verhältnissen anstrebt. In der Bundesrepublik Deutschland ist der Sozialstaat im Grundgesetz verankert, und zwar in den Artikeln 20 und 28. Artikel 20 fordert die Sozialverpflichtung auf Bundesebene, Artikel 28 auf Landesebene. Der Staat verwirklicht das Sozialstaatsprinzip mit Hilfe eines Systems umfassender sozialer Sicherung. Deshalb wird von vielen Politikern gefordert, die öffentlichen Sozialleistungen abzubauen und stärker die privaten Mittel der Bürger und Bürgerrinnen zur ihrer sozialen Absicherung heranzuziehen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Theorien
- A. Begriffsdefinition
- 1. Definition Gesellschaft
- 2. Definition soziale Schichtung
- 3. Der Begriff sozialer Status
- III. Aktuelle Entwicklung
- A. Die Sozialstruktur in Deutschland
- 1. Soziale Lagen in Deutschland
- 2. Subjektive Schichtzugehörigkeit
- B. Tendenzen zur Herausbildung einer Unterklasse
- 1. Ein Problemaufriss aus sozioökonomischer Sicht
- 2. Das Konzept der „Unterklasse“ - ein Definitionsversuch
- 3. Einige Hinweise über die Entwicklung der Einkommensverteilung und das mögliche Ausmaß einer Unterklasse
- 4. Tendenzen zur Herausbildung einer Unterklasse?
- IV. Aktuelle Beispiele zur Problematik
- V. Zusammenfassung
- VI. Literatur- und Quellenverzeichnis
- VII. Eidesstattliche Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die aktuelle Entwicklung der sozialen Schichtung und deren Strukturen in der deutschen Gesellschaft. Ziel ist es, einen Überblick über die bestehenden sozialen Lagen, die sich abzeichnenden Tendenzen und die damit verbundenen Herausforderungen zu geben. Die Arbeit analysiert dabei sowohl theoretische Konzepte als auch empirische Daten.
- Definition und Entwicklung sozialer Schichtung
- Soziale Ungleichheit und Armut in Deutschland
- Herausbildung einer Unterklasse
- Die Rolle des Sozialstaats
- Aktuelle sozioökonomische Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einführung: Die Einführung skizziert das Problem wachsender Armut trotz steigenden Wohlstands in Deutschland. Sie veranschaulicht dies anhand von Statistiken zur Einkommensentwicklung und Sozialhilfebeziehern, hebt die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich hervor und betont die Bedeutung des Sozialstaats im Kontext dieser Entwicklung. Der Fokus liegt auf der zunehmenden sozialen Ungleichheit und der Notwendigkeit, diese mit staatlichen Maßnahmen zu adressieren.
II. Theorien: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es beginnt mit der Definition zentraler Begriffe wie „Gesellschaft“ und „soziale Schichtung“, untersucht verschiedene soziologische Perspektiven auf soziale Strukturen und legt die theoretischen Konzepte dar, die im weiteren Verlauf der Arbeit zur Analyse der aktuellen sozialen Entwicklungen in Deutschland verwendet werden. Die Unterscheidung zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft wird erläutert, um den Fokus auf die komplexen, oft gegensätzlich ausgerichteten Gruppen innerhalb der Gesellschaft zu lenken.
III. Aktuelle Entwicklung: Dieser Abschnitt analysiert die aktuelle soziale Struktur Deutschlands. Er beleuchtet die verschiedenen sozialen Lagen, die subjektive Schichtzugehörigkeit und vor allem die Tendenzen zur Bildung einer Unterklasse. Es werden sozioökonomische Aspekte der Armut diskutiert, das Konzept der „Unterklasse“ definiert und die Entwicklung der Einkommensverteilung im Kontext der möglichen Entstehung einer Unterklasse analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Ursachen und Auswirkungen dieser Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Soziale Schichtung, soziale Ungleichheit, Armut, Unterklasse, Sozialstaat, Einkommensverteilung, Deutschland, Soziologie, Sozialstruktur, Armutsrisiko.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Soziale Schichtung in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die aktuelle Entwicklung der sozialen Schichtung und deren Strukturen in der deutschen Gesellschaft. Sie analysiert bestehende soziale Lagen, abzeichnende Tendenzen und damit verbundene Herausforderungen, basierend auf theoretischen Konzepten und empirischen Daten.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Definition und Entwicklung sozialer Schichtung, soziale Ungleichheit und Armut in Deutschland, die Herausbildung einer Unterklasse, die Rolle des Sozialstaats und aktuelle sozioökonomische Entwicklungen. Es werden theoretische Grundlagen gelegt und aktuelle Entwicklungen in Deutschland analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: I. Einführung, II. Theorien (mit Definitionen von Gesellschaft, sozialer Schichtung und sozialem Status), III. Aktuelle Entwicklung (inkl. Sozialstruktur in Deutschland, subjektive Schichtzugehörigkeit und Tendenzen zur Herausbildung einer Unterklasse), IV. Aktuelle Beispiele zur Problematik, V. Zusammenfassung, VI. Literatur- und Quellenverzeichnis und VII. Eidesstattliche Erklärung.
Wie wird die Thematik der „Unterklasse“ behandelt?
Das Kapitel III analysiert eingehend die Tendenzen zur Herausbildung einer Unterklasse. Es definiert das Konzept der „Unterklasse“, untersucht sozioökonomische Aspekte der Armut, analysiert die Entwicklung der Einkommensverteilung und erforscht die Ursachen und Auswirkungen dieser Entwicklungen.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Kapitel II legt die theoretischen Grundlagen dar. Es definiert zentrale Begriffe wie „Gesellschaft“ und „soziale Schichtung“, untersucht verschiedene soziologische Perspektiven auf soziale Strukturen und verwendet diese Konzepte zur Analyse der aktuellen sozialen Entwicklungen in Deutschland. Die Unterscheidung zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft wird ebenfalls erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Soziale Schichtung, soziale Ungleichheit, Armut, Unterklasse, Sozialstaat, Einkommensverteilung, Deutschland, Soziologie, Sozialstruktur, Armutsrisiko.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, einen Überblick über die bestehenden sozialen Lagen, die sich abzeichnenden Tendenzen und die damit verbundenen Herausforderungen in Bezug auf soziale Schichtung in Deutschland zu geben.
Wie wird die Einführung gestaltet?
Die Einführung skizziert das Problem wachsender Armut trotz steigenden Wohlstands in Deutschland, veranschaulicht dies mit Statistiken und betont die Bedeutung des Sozialstaats im Kontext der zunehmenden sozialen Ungleichheit.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Carius (Autor:in), Thomas Stelzer (Autor:in), 2003, Die aktuelle Entwicklung der sozialen Schichtung und deren Strukturen in unserer Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18710