Im Rahmen dieser Arbeit sollen folgende Forschungsfragen diskutiert werden:
1. Wie entwickelte sich die Volkswirtschaft Brasiliens während der Krisenjahre von 1929 bis
1933?
2. Wie reagierte die Regierung von Getúlio Dornelles Vargas auf die Krise und welche
theoretischen Konzepte liegen dahinter?
3. Spiegeln sich die theoretischen Konzepte auch in konkreten Maßnahmen und
Entwicklungen in bestimmten Branchen wider?
Zur Beantwortung der Fragen wurde folgender Gang der Arbeit gewählt. Zu Beginn werden die
politischen Umstände während der Krise zusammengefasst und eine Übersicht gegeben, wie sich
die Wirtschaft und die makroökonomischen Zahlen Brasiliens in den Krisenjahren entwickelten.
In Kapitel 3 werden anschließend drei volks- und wirtschaftswissenschaftliche Konzepte
theoretische behandelt, welche zur Erklärung und Beschreibung der politischen Maßnahmen der
brasilianischen Regierung herangezogen werden können. Dabei werden Merkmale und
Charakteristika der Konzepte Dirigismus, Keynesianismus und Importsubstitution
herausgearbeitet. Diese bilden die Grundlagen für Kapitel 4. Hier liegt der Fokus auf den drei
wichtigsten Branchen Brasiliens im frühen 20sten Jahrhundert: Kaffee, Baumwolle und Textil
sowie Eisen und Metall. Mit Hilfe der Kriterien aus Kapitel 3 wird überprüft, ob sich die
Konzepte tatsächlich in den betrachteten Branchen wiederfinden. Abgerundet wird die Arbeit mit
einem zusammenfassenden Fazit und einem Ausblick auf künftige Forschungsfragen, die im
Rahmen dieser Arbeit nicht beantwortet werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Motivation und Gang der Arbeit
- 2 Entwicklung Brasiliens während der Weltwirtschaftskrise zwischen 1929 und 1933
- 3 Konzepte zur Erklärung des Verhaltens Brasiliens während der Weltwirtschaftskrise
- 3.1 Drei Formen des Dirigismus als staatliches Eingreifen in die Wirtschaft
- 3.2 Keynesianismus als Denkkonzept zum staatlichen Verhalten während einer Wirtschaftskrise
- 3.3 Importsubstitution als Konzept zum Schutz der inländischen Industrie
- 4 Staatliche Maßnahmen und deren Auswirkungen auf brasilianische Kernbranchen
- 4.1 Die „Kaffeekrise“
- 4.2 Baumwolle: Ein Ersatz für Kaffee?
- 4.3 Vargas Zielbranche: Förderung der Eisen- und Metallindustrie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die staatliche Krisenpolitik Brasiliens während der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1933. Sie analysiert die Auswirkungen der Krise auf die brasilianische Wirtschaft und bewertet die staatlichen Maßnahmen im Kontext verschiedener wirtschaftspolitischer Konzepte.
- Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Brasilien
- Analyse der staatlichen Interventionsmaßnahmen
- Bewertung der Wirksamkeit verschiedener wirtschaftspolitischer Konzepte (Dirigismus, Keynesianismus, Importsubstitution)
- Der Einfluss der politischen Situation unter Getúlio Vargas
- Die Rolle der brasilianischen Schlüsselindustrien (Kaffee, Baumwolle, Eisen- und Metallindustrie)
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 erläutert die Motivation und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beschreibt den Verlauf der Weltwirtschaftskrise in Brasilien. Kapitel 3 untersucht verschiedene wirtschaftspolitische Konzepte, die zur Erklärung des staatlichen Handelns herangezogen werden können: Dirigismus, Keynesianismus und Importsubstitution. Kapitel 4 analysiert die staatlichen Maßnahmen in Bezug auf die Kaffeeproduktion, die Baumwoll- und Textilindustrie sowie die Eisen- und Metallindustrie und deren jeweilige Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Weltwirtschaftskrise 1929-1933, Brasilien, staatliche Krisenpolitik, Dirigismus, Keynesianismus, Importsubstitution, Kaffeekrise, Baumwollindustrie, Eisen- und Metallindustrie, Getúlio Vargas.
- Quote paper
- Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Uni) Helena Preiß (Author), 2011, Die Wirtschaftskrise von 1929-1933 in Brasilien und die staatliche Krisenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187128