Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Veränderungen in der Programmproduktion. Sie beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Produktion von Fernsehsendungen vertikal in die Programmveranstalter integriert ist, oder von unabhängigen Unternehmen vorgenommen wird. Es wird dabei auf grundlegende Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anstalten in der Programmbeschaffung eingegangen.
Im Mittelpunkt steht die Veränderung des Umfangs an vertikaler Integration im Zeitverlauf sowie der Zusammenhang zwischen der Beschaffungsart und dem Ausmaß ihrer Integration im Unternehmen. Es wird auf die Unterschiede in den Programmprofilen von öffentlich-rechtlichen und privaten Programmveranstaltern eingegangen, da diese direkt die Herstellungsart beeinflussen.
Da die Entstehungsgeschichten der öffentlich-rechtlichen und privaten Anbieter ebenso die Frage der vertikalen Integration beeinflussen, werden sie in ausreichendem Maße erwähnt. Dazu zählen im Besonderen zwei historische Ereignisse, die Einfluss auf die Gestaltung des Rundfunksystems ausübten und zum heutigen dualen System führten. Dies war zum Einen die Beendigung des zweiten Weltkrieges und die deutsche Wiedervereinigung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Einführung
- 1.2. Zielsetzung
- 2. Fernsehveranstalter in Deutschland
- 2.1 Öffentlich-rechtliche Anstalten
- 2.1.1. Sach- und Formalziel
- 2.1.2. Leistungsprozess
- 2.2. Private Fernsehveranstalter
- 2.2.1. Finanzierungsmöglichkeiten
- 2.2.2. Abgrenzung von Formal- und Sachzielen
- 2.3. Entstehung und Entwicklung der Rundfunkordnung
- 2.3.1. Neuordnung nach Ende des Krieges
- 2.3.2. Zulassung privater Anbieter
- 2.3.3. Etablierung des dualen Systems
- 2.4. Rundfunkgeschichte der DDR
- 3. Theorie der vertikalen Integration
- 3.1 Grundlagen der vertikalen Integration
- 3.2. Bedeutung der Faktorspezifität
- 3.3. Skalen und Verbundvorteile
- 3.4. Bedeutung der Standortspezifität
- 3.5. Naheliegende Integration
- 3.5.1. Vorwärtsintegration
- 3.5.2. Laterale Integration
- 3.5.3. Rückwärtsintegration
- 4. Ökonomik der Programm-Input-Produktion
- 4.1 Sektor der Programm-Input-Produktion
- 4.2. Geringe Spezifität der Produktionsfaktoren
- 4.3. Geringe Skaleneffekte der Produktion
- 4.4. Hohe Marktunsicherheit
- 4.5. Geringe Marktzutrittschancen
- 5. Interne Faktoren der Programmbeschaffung
- 5.1. Beschaffungsarten
- 5.1.1. Eigenproduktionen
- 5.1.2. Fremdproduktionen im weiteren Sinn
- 5.1.3. Fremdproduktionen im engeren Sinne
- 5.2. Programmstruktur und Beschaffungsart
- 5.3. Nachfrage nach TV-Input
- 5.3.1. Gesamtnachfrage der Sender
- 5.3.2. Nachfrage einzelner Sender
- 5.3.3. Sonstige Nachfrage
- 5.4. Vorteile von Eigenproduktionen
- 5.5. Make or Buy-Eigen- oder Auftragsproduktion
- 5.5.1. Vorteile der Vergabe von Produktionsaufträgen an externe Produzenten
- 5.5.2. Probleme des Outsourcings von Programmentwicklung und Produktion
- 6. Veränderungen der vertikalen Integration im Zeitverlauf
- 6.1. Die vertikale Integration öffentlich rechtlicher Anstalten
- 6.1.1. ARD als Monopolist
- 6.1.2. Gründung des ZDF
- 6.1.3. ARD und ZDF als Duopol
- 6.1.4. Starker Wettbewerb mit den Privaten
- 6.1.5. Heutiger Stand bei öffentlich-rechtlichen Anbietern
- 6.2. Private Fernsehprogrammanbieter
- 6.2.1. Anfänge privater Veranstalter
- 6.2.2. Veränderung der Beschaffungsstrategien
- 6.2.3. Fernsehproduktion am Beispiel von Sat 1
- 7. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Entwicklung der vertikalen Integration von Fernsehprogrammveranstaltern in Deutschland. Sie analysiert die Entstehung und Entwicklung der Rundfunkordnung, die unterschiedlichen Finanzierungsmodelle und Beschaffungsstrategien von öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern sowie die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Programmproduktion.
- Entwicklung der Rundfunkordnung in Deutschland
- Vertikale Integration in der Fernsehprogrammbeschaffung
- Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern
- Ökonomische Rahmenbedingungen für die Programmproduktion
- Veränderungen der Beschaffungsstrategien im Zeitverlauf
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der vertikalen Integration von Fernsehprogrammveranstaltern in Deutschland ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das zweite Kapitel stellt die unterschiedlichen Akteure im deutschen Fernsehmarkt vor, sowohl öffentlich-rechtliche Anstalten als auch private Fernsehveranstalter. Es werden die spezifischen Finanzierungsmodelle und Beschaffungsstrategien der jeweiligen Anbietergruppen sowie die historische Entwicklung der Rundfunkordnung in Deutschland beleuchtet. Kapitel drei beschäftigt sich mit der theoretischen Grundlage der vertikalen Integration. Es werden die wichtigsten Konzepte und Vorteile der vertikalen Integration vorgestellt und auf die Bedeutung von Faktorspezifität, Skaleneffekten und Standortspezifität eingegangen. Kapitel vier untersucht die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Produktion von Fernsehprogrammen. Hierbei werden die Spezifität der Produktionsfaktoren, die Skaleneffekte und die Marktunsicherheit im Bereich der Programmproduktion analysiert. Das fünfte Kapitel widmet sich den internen Faktoren der Programmbeschaffung und analysiert verschiedene Beschaffungsarten, die Programmstruktur, die Nachfrage nach TV-Input und die Vor- und Nachteile von Eigenproduktionen. Schließlich betrachtet Kapitel sechs die Veränderungen der vertikalen Integration im Zeitverlauf. Es werden die Entwicklung der Beschaffungsstrategien sowohl bei öffentlich-rechtlichen als auch bei privaten Anbietern untersucht und anhand von Beispielen illustriert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Vertikale Integration, Fernsehprogrammbeschaffung, Rundfunkordnung, öffentlich-rechtliche Anstalten, private Fernsehveranstalter, Finanzierungsmodelle, Beschaffungsstrategien, Programmproduktion, Ökonomische Rahmenbedingungen, Eigenproduktionen, Fremdproduktionen, Make or Buy, Veränderungen im Zeitverlauf.
- Quote paper
- Marcus Ludwig (Author), 2003, Die Entwicklung der vertikalen Integration von Fernsehprogrammveranstaltern in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18713