Im folgenden soll anhand zweier zentraler Frauenfiguren im Roman „Friedrich von Schwaben“ untersucht werden, inwiefern die Konzeption von Identität durch Emotionsdarstellungen im Text konstruiert und vermittelt werden. Maßgebend für die Untersuchungen sind dabei die verbalen und nonverbalen Gefühlsausdrücke der Figuren Angelburg und Jerome, sowie der Entwurf beider Frauenfiguren und deren Verhältnis zueinander. Die Analyse konzentriert sich dabei vor allem auf die gegensätzliche Figurenkonzeption und ihrem Minneverhalten in der Beziehung zu Friedrich. Im Zentrum steht dabei die These, dass mittels verbaler Äußerungen und Körperinszenierungen, die vollkommende Tugendhaftigkeit der Angelburg, und die raffinierte Sinnlichkeit der Jerome als alternative Figurenkonzepte gegenübergestellt werden. Abschließend soll diskutiert werden, inwieweit Emotionsdarstellungen zur Bildung von Stereotypen und Geschlechterkonzepten beitragen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tugenthafte maget und zarte lîp – Tugendhaftigkeit und Sinnlichkeit
- junckfroelich êr - Inbegriff der Keuschheit
- Die Zwergenkönigin Jerome als alternative Figurenkonzeption
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Emotionen und deren Funktion in der Konstruktion von Identität und Geschlecht im mittelhochdeutschen Roman „Friedrich von Schwaben“. Der Fokus liegt auf der Analyse der Figuren Angelburg und Jerome und deren gegensätzlicher Konzeption von Tugendhaftigkeit und Sinnlichkeit.
- Darstellung von Emotionen in der mittelalterlichen Literatur
- Konstruktion von Identität durch Emotionsdarstellungen
- Gegensätzliche Figurenkonzeptionen von Angelburg und Jerome
- Rolle von Emotionen in der Bildung von Stereotypen und Geschlechterkonzepten
- Analyse verbaler und nonverbaler Gefühlsausdrücke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung diskutiert die Bedeutung der Emotionsforschung in der mediävistischen Literaturwissenschaft und betont den performativen Charakter von Emotionen im mittelalterlichen Kontext. Kapitel 2 analysiert die Figuren Angelburg und Jerome im „Friedrich von Schwaben“, wobei die gegensätzliche Darstellung von Tugendhaftigkeit (Angelburg) und Sinnlichkeit (Jerome) im Mittelpunkt steht. Die Analyse konzentriert sich auf die verbalen und nonverbalen Gefühlsausdrücke der Figuren und deren Beziehung zu Friedrich. Es wird untersucht, wie die Konzeption von Identität durch Emotionsdarstellungen konstruiert wird.
Schlüsselwörter
Mittelhochdeutsche Literatur, „Friedrich von Schwaben“, Emotionsdarstellung, Identitätskonstruktion, Geschlechterkonzepte, Tugendhaftigkeit, Sinnlichkeit, Figurenanalyse, Angelburg, Jerome, Performativität.
- Quote paper
- Fraenze Gade (Author), 2010, Tugenthafte maget und zarte lîp. - Zur Emotionsdarstellung der Frauenfiguren Angelburg und Jeromê im Roman „Friedrich von Schwaben“., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187142