Die Nationalratswahl 1986 ist deshalb eine ganz besondere Wahl, weil sich seit dieser Wahl vor 25 Jahren das heutige Parteienspektrum nur wenig verändert hat. Auch wenn heute gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei (SPÖ), der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), der Freiheitlichen Partei (FPÖ) und den Grünen eine weitere Kleinpartei, als Abspaltungsergebnis von der FPÖ, im Parlament sitzt und eine andere Kleinpartei, das Liberale Forum (LIF), es kurzfristig schaffte in den Nationalrat „zu kommen“ – ebenfalls als Abspaltungsergebnis von den „Blauen“ – besteht das heutige Parteienspektrum eigentlich aus vier Gruppierungen, eben SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne. Und diese vier Parteien waren nach der Wahl im November 1986 im Parlament vertreten und sind es bis heute geblieben.
Diese Wahl ist auch deshalb interessant, weil der danach auf Bundesebene so erfolgreiche und wohl umstrittenste Politiker der Zweiten Republik, Jörg Haider, erstmals zu einer Bundeswahl als Obmann der FPÖ antrat und einen ersten Erfolg einfahren konnte. Die beiden damaligen Großparteien, SPÖ und ÖVP, rangen 1986 um die Spitze. Die Entwicklung seit der vorangegangen Wahl 1983 ließ es zu, dass die Volkspartei den Sozialisten „immer näher kam“ und den ersten Platz strittig machte. Die ÖVP wollten Platz eins, sie wollte den Bundeskanzler stellen – nach 16 Jahren Opposition.
Eine Wahlauseinandersetzung wird auf vielen verschiedenen Ebenen geführt. Es geht um Botschaften, um Personen; es geht den Parteien darum, die WählerInnen zu überzeugen, damit sie die eigene Partei auch wählen. Wahlkampf ist auch die Vermittlung von Positionen, die Bewerbung von Personen, mit der Einsetzung von Inseraten. Natürlich hat dieser Wahlkampf 1986 auch auf dieser Ebene stattgefunden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Nationalratswahlen in der Zweiten Republik
- 2.1 Die Ergebnisse der Nationalratswahlen seit 1945
- 3 Politische Ausgangssituation vor der Wahl 1986
- 3.1 Das Ergebnis der Nationalratswahl 1983 und das politische Geschehen bis zur Nationalratswahl 1986
- 3.1.1 Die Landtagswahlen zwischen 1983 und 1986
- 3.1.2 Die Regierungspartei SPÖ in der Zeit von 1983 bis 1986
- 3.1.3 Die Grünen betreten die politische Bühne - der Anti-Hainburg-Protest
- 3.1.4 Der „Fall Reder“
- 3.1.5 Volksbegehren und Glykol-Skandal
- 3.1.6 Die Krise der Verstaatlichten Industrie und Probleme der Wirtschaft
- 3.1.7 Die Bundespräsidentenwahl 1986 – Die „Waldheim-Affäre“
- 3.1.8 Der Rücktritt von Fred Sinowatz als Parteivorsitzender der SPÖ
- 3.1.9 Jörg Haider wird Bundesparteiobmann der FPÖ – das Ende der Kleinen Koalition zwischen SPÖ und FPÖ
- 4 Die Nationalratswahl 1986
- 4.1 Die Ausgangssituation vor der Wahl
- 4.2 Die wahlwerbenden Parteien für die NRW 1986
- 4.2.1 Die Grüne Alternative - Liste/Freda Meissner-Blau
- 4.2.2 Mir reicht's
- 4.3 Die Spitzenkandidaten der Parteien für die NRW 1986
- 4.3.1 Franz Vranitzky (SPÖ)
- 4.3.2 Alois Mock (ÖVP)
- 4.3.3 Jörg Haider (FPÖ)
- 4.3.4 Franz Muhri (KPÖ)
- 4.3.5 Freda-Meissner-Blau (Die Grüne Alternative - Liste/Freda Meissner-Blau)
- 4.4 Das Wahlprogramm der ÖVP
- 4.4.1 Gestaltung des ÖVP-Wahlprogramms
- 4.4.2 Inhalte des ÖVP-Wahlprogramms
- 4.5 Der Verlauf des Nationalratswahlkampfes 1986 im Allgemeinen
- 4.6 Der Wahlkampf „aus der Sicht der ÖVP“
- 4.6.1 Briefe des ÖVP-Parteiobmannes und Auszüge aus seiner Abschlusserklärung
- 4.6.2 Die Wahl-Analyse von Fritz Plasser für die ÖVP
- 4.6.3 Die Analyse von Andreas Khol
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit analysiert die österreichische Nationalratswahl 1986, mit einem besonderen Fokus auf den Wahlkampf der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Die Arbeit untersucht die politische Landschaft vor der Wahl, die Strategien der beteiligten Parteien und die Ergebnisse des Wahlkampfes.
- Analyse der politischen Situation vor der Nationalratswahl 1986
- Bewertung der Wahlkampfstrategien der ÖVP
- Untersuchung des Einflusses wichtiger Ereignisse auf den Wahlkampf
- Auswertung der Ergebnisse der Nationalratswahl 1986
- Analyse des Inseratewahlkampfes der Bundes-ÖVP
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Nationalratswahlen in der Zweiten Republik. Kapitel 3 beleuchtet die politische Situation vor der Wahl 1986, inklusive wichtiger Ereignisse wie die Landtagswahlen, die „Waldheim-Affäre“ und die Krise der verstaatlichten Industrie. Kapitel 4 konzentriert sich auf die Nationalratswahl 1986 selbst, beschreibt die beteiligten Parteien und deren Wahlprogramme, und analysiert den Wahlkampfverlauf im Allgemeinen sowie aus der Sicht der ÖVP, einschließlich Analysen von Parteifunktionären.
Schlüsselwörter
Nationalratswahl 1986, Österreichische Volkspartei (ÖVP), Wahlkampf, Inseratewahlkampf, politische Situation Österreich, Zweite Republik, Franz Vranitzky, Alois Mock, Jörg Haider, Wahlanalyse.
- Quote paper
- Markus Hammer (Author), 2011, Die Nationalratswahl 1986 unter besonderer Berücksichtigung des Inserate-Wahlkampfes der Bundes-ÖVP, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187228