1. Rechtsruck in Europa:-Entwicklungen und Fragen
Seit den letzten Wahlerfolgen, speziell infolge der Schuldenkrise einzelner EU-Länder des Euroraums („PIGS“) sind in ganz Europa rechtsextreme und rechtspopu-listische Parteien wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. In Dänemark sind sie Mehrheitsbeschaffer der neuen Regierung, in Finnland sogar Koalitionspartner. In Frankreich wächst die Zustimmung für Marine Le Pen als Frontfrau der Front Nationale. In Italien hängt das politische Überleben Silvio Berlusconis bis zur regulären Neuwahl 2013 von der Lega Nord ab . Mittlerweile sind in zwölf der 27 EU-Mitglied¬staaten Parteien des „rechten“ politischen Spektrums parlamentarisch legitimiert.
Während zahlreiche rechtspopulistische Parteien erst in jüngster Vergangenheit zu parlamentarischer Größe gewachsen sind und zuvor ein Dasein als Splitterparteien geführt haben (oder vor dem Fall des Eisernen Vorhangs in Mittel- und Osteuropa noch gar nicht existent waren) gibt es eine solche Partei, die seit mehr als vier Jahr-zehnten im Parlament vertreten ist und sogar schon an der Regierung beteiligt war:
Die Freiheitliche Partei Österreichs(FPÖ).
Österreich hat somit Laborfunktion für Europa. Anhand dieses Fallbeispiels und der Parteiengeschichte der FPÖ kann untersucht werden, wie sich eine rechtsnationale und eine rechtspopulistische Partei voneinander unterscheiden, wie eine solche Partei langfristig Wähler an sich bindet und welche Wirkungen die Re-gierungsbeteiligung einer rechtspopulistischen Partei nach sich zieht.
Inhaltsverzeichnis
- Rechtsruck in Europa: Entwicklung und Fragen
- Deutschnational, wirtschaftsliberal, rechtspopulistisch: Sechs Jahrzehnte FPÖ-Geschichte im Überblick
- Gründung und erste Jahre
- Aufstieg zur Regierungspartei unter Jörg Haider
- Absturz, Abspaltung des BZÖ und Wiederaufstieg unter Heinz-Christian Strache
- Das Konzept des politischen (Rechts-)Populismus
- Populismus als politisches Konzept – eine Annäherung
- Wesentliche Erscheinungsformen des Rechtspopulismus in der FPÖ
- Das Parteiprogramm der Freiheitlichen
- Wirtschafts- und Sozialpolitik
- Innen- und Justizpolitik
- Europafeindliche Grundeinstellung der FPÖ
- Bildungs- und Familienpolitik
- Heimat als politische Dimension der FPÖ
- Das Wählerspektrum der FPÖ
- Analyse des Wählerspektrums anhand der Nationalratswahl 2008
- Wahlmotive der FPÖ-Wähler
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Rechtspopulismus der FPÖ anhand ihrer Geschichte, ihres Parteiprogramms und ihres Wählerspektrums. Der Fokus liegt auf der langfristigen Wählerbindung und den Auswirkungen einer Regierungsbeteiligung einer rechtspopulistischen Partei. Österreich dient dabei als Fallbeispiel für die Entwicklungen in Europa.
- Die Entwicklung des Rechtspopulismus in Europa
- Die Geschichte der FPÖ und ihre Wandlungen
- Das Parteiprogramm der FPÖ und dessen Inhalte
- Das Wählerspektrum der FPÖ und die Wahlmotive
- Der Vergleich der FPÖ mit anderen europäischen Parteien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Rechtsruck in Europa: Entwicklung und Fragen Dieses Kapitel beleuchtet den Aufschwung rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Europa im Kontext der Eurokrise und zeigt die FPÖ als ein langjähriges Beispiel im europäischen Vergleich.
Kapitel 2: Deutschnational, wirtschaftsliberal, rechtspopulistisch: Sechs Jahrzehnte FPÖ-Geschichte im Überblick Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte der FPÖ, von ihrer Gründung bis zum Aufstieg unter Heinz-Christian Strache, und beleuchtet die verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung.
Kapitel 3: Das Konzept des politischen (Rechts-)Populismus Dieses Kapitel nähert sich dem Konzept des Rechtspopulismus an und analysiert dessen wesentliche Erscheinungsformen in der FPÖ.
Kapitel 4: Das Parteiprogramm der Freiheitlichen Dieses Kapitel beschreibt die Positionen der FPÖ in verschiedenen Politikfeldern wie Wirtschafts-, Sozial-, Innen-, Justiz-, Bildungs-, Familienpolitik und deren europafeindliche Grundeinstellung.
Kapitel 5: Das Wählerspektrum der FPÖ Dieses Kapitel analysiert das Wählerspektrum der FPÖ anhand der Nationalratswahl 2008 und untersucht die Motive der FPÖ-Wähler.
Schlüsselwörter
Rechtspopulismus, FPÖ, Jörg Haider, Heinz-Christian Strache, Parteiprogramm, Wählerspektrum, Europa, Nationalismus, Wirtschaftsliberalismus, Rechtsruck, Wahlmotive, Österreich, EU.
- Quote paper
- Peter Bugl (Author), 2011, „Pummerin statt Muezzin" - Der Rechtspopulismus der FPÖ, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187313