Peitz - eine Stadt im Wandel der Zeit


Hausarbeit, 2009

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Einleitung

2. Historie der Stadt Peitz (14.Jh.)
2.1 Erste urkundliche Erwähnung
2.2 Zollstelle Peitz

3. Siedlungs- und Städtebauliche Veränderungen vom 16.-20.Jh
3.1 Bau der Festung (16.Jh.)
3.2 Ansiedlung der Tuchmacher (18.Jh.)
3.3 Bau des Kraftwerks Jänschwalde (20.Jh.)

4. Erweiterungen in Peitz in der Phase des Kraftwerkbaus
4.1 Arbeiterwohnsiedlung (AWS)
4.2 Öffentliche Einrichtungen
4.3 Landschaftsgestaltung

5. Peitz heute

6. Literaturverzeichnis

7. Abbildungsverzeichnis

8. Adressen

1.Einleitung

In der folgenden Arbeit stelle ich eine Stadt vor, die in ihrer historischen Geschichte verschiedenste Umbrüche erleben konnte. Trotz ihrer geringen Größe und Unbekanntheit in der Welt, war und ist sie von großer Bedeutung für die umgebende Region und das heutige Land Brandenburg. Die Stadt Peitz wird betrachtet von ihrem offiziellen Ursprung im Jahr 1301, über die Zeit der Renaissance im 16.Jh., bis hin zur industriellen Entwicklung im 20 Jh. Dabei werden bestimmte Schlüssel-Ereignisse herausgegriffen um den kontrastreichen Wandel der Stadt zu verdeutlichen.

Der Name Peitz stammt aus dem niedersorbischen und wird im Original Picnjo geschrieben. Die Stadt liegt in Brandenburg, Nord-östlich von Cottbus, etwa 15km entfernt und es leben heute um die 12.072 Einwohner auf einer Fläche von 282,38 km². Außerdem pflegt Peitz, bis heute, die Partnerschaft mit der Stadt Kostrzyn, dem ehemaligen Küstrin (vgl. Amt Peitz: Fakten und Zahlen, 2009).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Umgebungskarte Peitz (www.mlur.brandenburg.de)

2. Historie der Stadt Peitz (14.Jh.)

2.1 Erste urkundliche Erwähnung

Im Jahre 1301 erkaufte sich der Erzbischof Burchard von Magdeburg für 6000 Silbermark die damalige Grenzmark Lusacia, was die heutige Lausitz umreißt. In jener Verkaufsurkunde, welche in Dahme ausgestellt wurde, erwähnte man Peitz als: „ Pizne opidum et castrum“ (Peitz Stadt und Burg) zum ersten Mal urkundlich. Die Stadt selbst jedoch wurde um das Jahr 1136 gegründet. Nach der Zeit der Entstehung der Lausitz im 11. Jh. siedelten, zum einheimischen germanischen Volk, slawische Zuwanderer aus dem Westen, welche Wälder rodeten, um die Stadt und ihre Dörfer zu gestalten (vgl. Malcherowitz und Ostmann 2007, S.6).

2.2 Zollstelle Peitz

Wurden Handelswaren aus Sachsen über Bautzen und Spremberg nach Cottbus oder in die nächst größeren Städte transportiert, so mussten sie zuvor die Zollstelle in Peitz passieren. Erstmals erwähnt wurde diese im Jahr 1367. Sie war für die Stadt über mehrere Jahrhunderte eine wichtige Einnahmequelle und an dieser Stelle erhobene Steuern und Einführverbote wurden später gezielt eingesetzt, um die Wirtschaft und das Konsumverhalten der Bürger der Stadt und des Umlandes zu beeinflussen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2:

Früherer Verlauf der Dammzollstr.

(Malcherowitz und Ostmann 2001, S.7)

Die alte Handelsstraße, abgebildet in Abb.2, ist die heutige Dammzollstrasse und war im 14. Jahrhundert ein ca. 4.496 m langer, unbefestigter Weg, welcher im Laufe der Jahrhunderte erst mit Eisenschlacke befestigt und später gepflastert wurde (vgl. Malcherowitz und Ostmann 2007, S.4 ff.).

3. Siedlungs- und städtebauliche Veränderungen vom 16.-20.Jh.

Während einer Zeitspanne von 4 Jahrhunderten gab es, nach Auskunft des Bauamtes Peitz, drei Veränderungen in der wirtschaftlichen - baulichen Gestalt der Stadt, die die Geschichte maßgeblich beeinflussten. Die erste Verwandlung geschah mit dem Bau der Festung im 16.Jh. Ein zweiter wirtschaftlicher Wandel kam mit der Ansiedlung der Tuchmacher im 18.Jh. Und der dritte wirtschaftliche und gesellschaftliche Schwung ereignete sich mit dem Bau des Kraftwerkes Jänschwalde im 20. Jh. Im Folgenden werden die ersten beiden Zeitetappen angeschnitten und die Zeit des 20.Jh. etwas näher erläutert.

3.1 Bau der Festung (16.Jh.)

Mit der Aufteilung von Brandenburg zwischen den Brüdern Joachim und Johann von Küstrin, erfolg die Reformation in der damaligen Exklave.

1559 beschließt Markgraf Johann von Küstrin, die alte Burganlage zum Teil abzureißen, um mit dem Bau einer neuen Festungsanlage zu beginnen. Zur Festung gehörte ein ausgetüfteltes Wall- und Grabensystem zum Schutz vor Eindringlingen (vgl. Malcherowitz, 2007). Im Zuge der Bauarbeiten mussten die Bewohner, welche zuvor in und in der näheren Umgebung der alten Burganlage lebten, umgesiedelt werden. Die Umsiedlung fand Nord-westlich von Peitz statt. Diese Siedlung wurde damals als das Amtsdorf „Neue Peiz “ betitelt und ist heute als das Dorf Turnow bekannt, welches in seinen alten Strukturen weiterhin besteht (vgl. Sonke 1997, S.11).

Abb.3: Festung mit Grabensystem (www.festungpeitz.de)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um den Festungsbau vorzubereiten, lässt Johann von Küstrin Südöstlich von Peitz die heutigen Fischerei Teiche anlegen und gründet ein nahe gelegenes Eisenhütten- und Hammerwerk, um die Kraft des Wassers zu nutzen. Von Küstrin trägt somit zur wesentlichen Gestaltung der Umgebung und nachhaltig zum Wirtschafts- und Handelszweig der Fischzucht bei. Nachdem bedeutende italienische Architekten wie Graf Rochus von Lynar am Bau der Festung beteiligt waren, galt diese als uneinnehmbar (vgl. Es war einmal in Peitz – Teil1 www.peitz.de).

3.2 Ansiedlung der Tuchmacher (18.Jh.)

Ein zweiter Wandel im Stadtgeschehen ereignet sich, als gegen Ende des 18. Jahrhunderts Friedrich der Große den Befehl zum Abbau der Festungsanlage gibt.

Sächsische Tuchmacher werden angesiedelt, um der Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung zu bescheren.

Teile der Festung werden dazu verwendet, Unterkünfte und Fabrikhallen für die Tuchmacher zu bauen. Der Stadtkern wird wieder verdichtet, die Bebauung findet innerhalb der Stadt statt, weniger in den Außenbereichen.

Im Zuge der Einebnung der Gräben und Wälle pflanzte man Maulbeerplantagen an, zur Zucht von Seidenraupen – für die Seidenspinnerei (vgl. Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ www.ag-historische-stadtkerne.de).

3.3 Bau des Kraftwerks Jänschwalde (20.Jh.)

Ein dritter Boom in der baulichen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Stadt Peitz vollzieht sich in den Jahren von 1976 bis etwa 1985.

Die Lausitz ist ein Gebiet, in dem große Vorkommen an fossilen Brennstoffen lagern und bereits seit 1970 wurde der Tagebau Jänschwalde entwässert, um somit auf den Abbau von Braunkohle vorbereitet zu werden. Es wurden pro 1 Kilo Braunkohle etwa eine Kilowattstunde Strom erzeugt und das Kraftwerk galt zu jener Zeit als das modernste Kraftwerk der „Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RWG) - Staaten.

Mit dem etwa 8 Kilometer entfernten Bau des Kraftwerks Jänschwalde profitiert die Stadt Peitz, denn es werden Arbeitsplätze geschaffen, Mietwohnraum gebaut und Institutionen errichtet.

Bis zu dieser Zeit fand Neubebauung wesentlich in und um den Stadtkern herum statt. Es handelte sich größtenteils um Ein- und

kleinere Mehrfamilienhäuser. Außerhalb der Stadt befanden sich Waldgebiet und Teichanlagen. Auf der folgenden Seite sind das Kraftwerk in der Abb.4 und die Nähe zur Stadt Peitz (links von den Teichen) gut ersichtlich.

Abb.4: Luftaufnahme Kraftwerk

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.5: Luftaufnahme Peitz

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Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Peitz - eine Stadt im Wandel der Zeit
Hochschule
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Veranstaltung
Kultur der Stadt
Note
2,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V187465
ISBN (eBook)
9783656109112
ISBN (Buch)
9783656109211
Dateigröße
1601 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Stadt, Geschichte, Brandenburg, Deutschland, Lausitz, Peitz, Arbeiterwohnsiedlung, Kraftwerk, Jänschwalde
Arbeit zitieren
Doreen Kutschke (Autor:in), 2009, Peitz - eine Stadt im Wandel der Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187465

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