“Wir stürzen. Durch die Endlosigkeit des Abgrunds, der Raum ist und Zeit zugleich und in dem es kein Unten
gibt und kein Oben, kein Rechts und kein Links, nur die Ströme der Teilchen, die noch nicht geschieden sind in
Licht und in Dunkel, ein ewiges Dämmern.”1 So mancher, verfolgt man aktuelle Diskussionen, verliert beim
Wandeln in der aktuellen Medienlandschaft die Orientierung. Doch handelt es sich dabei nicht um greifbare
Dimensionen wie oben und unten – diese stehen nur noch als Metaphern zur Umschreibung der eigentlichen
Zustände – was ist noch real, nicht simuliert, heißt die aktuelle Frage. Und doch ist sie schon uralt, bemühen sich
schon seit Jahrhunderten unzählige Philosophen, die Wirklichkeit zu verstehen.
Im Gegensatz zu diesen Bemühungen stehen jedoch heute oftmals die Medien und deren Einfluß auf die
Wirklichkeit im Mittelpunkt: Können sie überhaupt ein getreues Abbild der Wirklichkeit bieten oder verzerren
sie die Realität unweigerlich? Erscheinen viele Ereignisse nicht erst dann real, wenn sie in den Medien publiziert
werden? Bieten die Medien aber daneben nicht Möglichkeiten, Realitäten – und damit Menschen – gezielt zu
manipulieren? Existieren mehrere Wege, Realität zu interpretieren? Können Medien letzten Endes gar
Wirklichkeiten generieren? Und wo bleiben die Chancen für die Rezipienten, überhaupt noch die Realität zu
erkennen und Medieninhalte zu überprüfen?
Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch, sich dieser Fragen anzunehmen, ohne sie beantworten zu können.
Viele Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Disziplinen haben diese und ähnliche Thematiken aus
verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet und schließlich ebenso viele Antworten produziert wie neue Fragen.
Allen ging es dabei, waren es Soziologen, Psychologen, Publizisten oder Wirtschaftswissenschaftler, im Grunde
um zwei Fragen: Was machen die Medien mit den Menschen? und Was macht der Mensch mit den Medien?
Diese Thematik wurde in den letzten Jahren auch oft von Filmemachern bemüht: Werke wie “Videodrome”
(1982), “Wag the Dog” (1997), “The Truman Show” (1998), “Matrix” (1998) oder “eXistenZ” (1998) boten zum
Teil interessante, zum Teil weniger ernstzunehmende Gedankenexperimente zum Thema simulierte Realität.
Inhaltsverzeichnis
- Wir stürzen.....
- Was ist wirklich wirklich?.....
- Zeichen der Kommunikation .....
- Information durch Selektion .....
- Die Welt des Rezipienten .....
- Medienrealität - Publikumsrealität .....
- Die Macht der Medien
- Macht über Medien - Politik.....
- Macht über Medien - Wirtschaft.....
- Alles bunte Knete ...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Einfluss von Medien auf die Wirklichkeit und die Frage, ob und wie Medien ein getreues Abbild der Realität liefern können. Er analysiert, wie Medien Realitäten und Menschen manipulieren und ob sie sogar neue Realitäten erzeugen können. Der Text beleuchtet die Chancen und Risiken für Rezipienten, die Realität zu erkennen und Medieninhalte zu überprüfen.
- Wirklichkeit und Medien
- Medien und Manipulation
- Die Rolle von Zeichen in der Kommunikation
- Medienrealität und Publikumsrealität
- Die Macht der Medien und ihre Einflussfaktoren
Zusammenfassung der Kapitel
- Wir stürzen: Die Einleitung stellt die Frage nach der Realität in der heutigen Medienlandschaft und beleuchtet den historischen Diskurs über das Wesen der Wirklichkeit.
- Was ist wirklich wirklich?: Dieses Kapitel befasst sich mit philosophischen Ansätzen zur Frage der Realität, von Parmenides über Plato bis zu Immanuel Kant und dem modernen Konstruktivismus.
- Zeichen der Kommunikation: Dieses Kapitel analysiert das Wesen von Zeichen und deren Rolle in der Kommunikation. Es beleuchtet die Arbitrarität von Zeichen und die Bedeutung von Kultur und Semantik für die Interpretation von Botschaften.
- Information durch Selektion: Dieses Kapitel diskutiert, wie Medien Informationen selektieren und somit die Wahrnehmung der Realität beeinflussen.
- Die Welt des Rezipienten: Dieses Kapitel beleuchtet die Rezeption von Medieninhalten und die subjektive Interpretation von Wirklichkeit durch den Rezipienten.
- Medienrealität - Publikumsrealität: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Medien und Publikum und den Einfluss von Medien auf die Wahrnehmung und Konstruktion von Realität.
- Die Macht der Medien: Dieses Kapitel beleuchtet die Macht der Medien, Einfluss auf die öffentliche Meinung und das gesellschaftliche Bewusstsein zu nehmen.
- Macht über Medien - Politik: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss von Politik auf die Medienlandschaft und die Nutzung von Medien für politische Zwecke.
- Macht über Medien - Wirtschaft: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von Wirtschaft auf die Medienlandschaft und die Kommerzialisierung von Medieninhalten.
- Alles bunte Knete ...: Dieses Kapitel diskutiert die vielseitigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Medienlandschaft und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit zentralen Themen wie Medienwirkung, Realität, Wahrnehmung, Kommunikation, Zeichen, Manipulation, Medienmacht, Politik, Wirtschaft und Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Michael Clemens (Autor:in), 2000, Trust no one! - Wirken, Wirkung und Wirklichkeit von Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18754