“Quid enim dulcius libero et ingenio animo et ad voluptates honestas nato quam videre plenam semper et fequentem domum suam concursu splendidissimorum hominum?” vermerkt der römische Geschichtsschreiber Tacitus zu Beginn seines Werkes „dialogus de oratoribus“.
Tacitus betont mit seiner Aussage nicht nur die Tatsache, dass in der römischen Antike morgendliche Hausbesuche bei der Oberschicht keine Seltenheit waren, sondern weist zugleich auf ein qualitatives Merkmal jener Frequentierungen hin. Ein gut besuchtes Haus respektive ein gut gefülltes Atrium, so akzentuiert der besagte Autor, ist das Reizvollste, was einem „edlen Geist“ widerfahren kann. Spricht man den Ausführungen Tacitus´ und weiteren antiken Autoren Glaubwürdigkeit zu, stellten Morgenbegrüßungen oder den lateinischen Begriff gebrauchend „salutationes“ ein wesentliches Element in den römisch-antiken Gesellschaftsbeziehungen dar und waren demzufolge ein unerlässliches Mittel für das politische, ökonomische und gesellschaftliche Leben und Überleben im antiken Rom.
Aufgrund der angesprochenen Bedeutsamkeit wird sich die vorliegende Seminararbeit der Thematik „salutationes im römischen Reich“ zuwenden. Um eine kritische und gründliche Bearbeitung des Themas innerhalb der formalen Vorgaben gewährleisten zu können, sollen mit den anschließenden Ausführungen weitere Einschränkungen zeitlicher und räumlicher Art vorgenommen werden.
Wie bereits das Seminararbeitsthema „salutationes am kaiserlichen Hof“ suggeriert, konzentrieren sich die nachfolgenden Überlegungen ausschließlich auf die Aufwartungen in der römischen Kaiserzeit bei dem Princeps selbst.
Inhaltsverzeichnis
- Vorüberlegungen und Forschungsgrundlage
- Analyse der Forschungs- und Quellenlage sowie einiger Problemfelder
- Die salutationes in der römischen Kaiserzeit
- Die salutatio im römischen Klientelwesen
- Die Realia der salutatio in der Kaiserzeit
- Die Anwesenden
- Die zeitliche Einordnung und der Ablauf der salutatio
- Ausgewählte Gesten und Verhaltensweisen der Kaiser bei salutationes
- Die Bedeutung der salutatio in der Kaiserzeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den „salutationes“ im römischen Reich, insbesondere mit den Aufwartungen beim Kaiser in der römischen Kaiserzeit. Die Arbeit soll untersuchen, wie die salutatio in der historischen Forschung betrachtet wurde, welche Quellen für die Analyse relevant sind und welche Problemfelder dabei auftreten. Darüber hinaus werden die allgemeinen Informationen über die salutatio im Klientelwesen und die Charakteristika während der Kaiserzeit im Detail erörtert. Abschließend wird die Funktion der Morgenbegrüßungen beim Kaiser untersucht, wobei kritisch mit einem möglichen Bedeutungsverlust der salutationes von der Republik zur Kaiserzeit auseinandergesetzt wird.
- Forschungsgeschichte der salutatio
- Relevante Quellen und Problemfelder der Forschung
- Charakteristika der salutatio im römischen Klientelwesen
- Die Realia der salutatio in der Kaiserzeit
- Bedeutung und Funktion der salutatio in der Kaiserzeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich den Vorüberlegungen und der Forschungsgrundlage. Es erläutert die Relevanz des Themas und die spezifische Fragestellung der Arbeit, die sich auf die salutationes im kaiserlichen Kontext fokussiert. Das zweite Kapitel analysiert die Forschungs- und Quellenlage sowie einige Problemfelder. Es bietet einen Überblick über die Entwicklung der Forschung zum Thema salutationes und stellt die wichtigsten Quellen vor, die für die Arbeit relevant sind. Es beleuchtet auch die Schwierigkeiten, die bei der Erforschung des Themas auftreten können.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den „salutationes“ in der römischen Kaiserzeit. Es beleuchtet die Bedeutung der salutatio im römischen Klientelwesen und analysiert die Realia der salutatio im kaiserlichen Kontext, einschließlich der Anwesenden, der zeitlichen Einordnung und des Ablaufs der salutatio sowie der Gesten und Verhaltensweisen der Kaiser bei diesen Begegnungen. Es untersucht auch die Bedeutung der salutatio in der Kaiserzeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die salutationes, ein bedeutendes Element der römisch-antiken Gesellschaftsbeziehungen, insbesondere im kaiserlichen Kontext. Zentrale Themen sind die Forschungsgeschichte der salutatio, die Analyse der Quellenlage, die Realia der kaiserlichen Aufwartungen, die Bedeutung der salutatio im Klientelwesen und die Funktion der salutatio im kaiserlichen Kontext.
- Quote paper
- Tobias Knecht (Author), 2011, Die 'salutationes' am kaiserlichen Hof - Von der Machtgenerierung zur Machtmanifestation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187561