Das Ergebnis je Aktie (Earnings per Share, EPS) stellt eine bedeutende Rentabilitätskennzahl zur Bewertung der Ertragslage von Unternehmen und deren Vergleich dar.
Aufgrund der Tatsache, dass Kapitalanleger i.d.R. an kurz gefassten Daten zur Bewertung der Unternehmensleistung interessiert sind, hat sich die Kennzahl (...) als praxisrelevante und beliebte Größe etabliert. (...)
Da sich die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in seiner einfachsten Form aus dem Quotienten von Periodengewinn und gewichteter Anzahl der sich in Umlauf befindlichen Aktien ergibt, erscheint die Ermittlung auf den ersten Blick keine Probleme aufzuwerfen. Bei näherer Betrachtung des Sachverhalts stellt sich jedoch schnell heraus, dass es zu etlichen Problemen im Detail kommen kann.
So ist die Aussagekraft entscheidend davon geprägt, ob die Unternehmen die Ermittlung des EPS auf konsistente Art und Weise durchführen. Hieraus ergeben sich zwei voneinander abhängige Problemfelder: Die jeweils korrekte Bestimmung des Zählers (Periodenergebnis), sowie des Nenners (Anzahl Aktien). Obwohl als Periodenergebnis grundsätzlich eine Größe nach Steuern herangezogen wird, existiert aufgrund bilanzpolitischer Maßnahmen doch ein gewisser Gestaltungsspielraum. Weiterhin birgt auch die Bestimmung der sich in Umlauf befindlichen Aktien Probleme. (...)
Um das Ziel der Vergleichbarkeit von verschiedenen Unternehmungen im gleichen Zeitraum und identischen Unternehmen im Zeitverlauf zu erreichen, bedarf es somit einheitlicher Regelungen.
Dieser Regelungsbedarf wurde vom IASB erkannt und so wurde in Zusammenarbeit mit dem FASB eine einheitliche Regelung in Form des IAS 33 - Earnings per Share erarbeitet und 1997 beschlossen. (...) Im Zuge des Improvement Projects von Seiten des IASB wurde der Standard im Jahr 2003 in veränderter Form publiziert. (...) Diese Veränderungen betreffen nicht das Grundkonzept von IAS 33, sondern befassen sich hauptsächlich mit einer Reihe von komplexeren Problemen der EPS-Ermittlung (...) Schließlich wurde im Jahr 2008 ein Standardentwurf zur Änderung von IAS 33 mit dem Titel „Simplifying Earnings per Share“ veröffentlicht (...)
Diese Arbeit soll zunächst einen Überblick über die gegenwärtigen Regelungen bzgl. Earnings per Share nach IAS 33 geben, die geplanten Neuregelungen durch das IASB im ED IAS 33 „Simplifying Earnings per Share“ darstellen und diese durch den Vergleich mit den aktuell geltenden Regelungen einer kritischen Würdigung unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Gegenwärtige Regelungen des IAS 33
- 2.1 Anwendungsbereich
- 2.2 Ermittlung
- 2.2.1 Unverwässertes Ergebnis je Aktie
- 2.2.1.1 Bestimmung des Zählers
- 2.2.1.2 Bestimmung des Nenners
- 2.2.2 Verwässertes Ergebnis je Aktie
- 2.2.2.1 Bereinigung des Zählers
- 2.2.2.2 Bereinigung des Nenners
- 2.2.1 Unverwässertes Ergebnis je Aktie
- 2.3 Ausweis und Angabepflichten
- 3. Künftige Entwicklungen
- 3.1 Anwendungsbereich und Begriffsbestimmungen
- 3.2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie
- 3.3 Verwässertes Ergebnis je Aktie
- 3.4 Ausweis und Angabepflichten
- 4. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Stand und die Entwicklungsperspektiven des Earnings per Share (EPS) nach IAS 33. Ziel ist es, die gegenwärtigen Regelungen zu analysieren und zukünftige Entwicklungen aufzuzeigen.
- Gegenwärtige Regelungen des IAS 33 zur EPS-Berechnung
- Probleme bei der Bestimmung des Zählers (Periodenergebnis) und des Nenners (Aktienanzahl)
- Bedeutung der Vergleichbarkeit von EPS-Angaben verschiedener Unternehmen
- Analyse der Entwicklung des IAS 33 im Rahmen des Improvement Projects
- Zukünftige Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich der EPS-Berichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung: Das Kapitel führt in das Thema Earnings per Share (EPS) ein und erläutert seine Bedeutung als Rentabilitätskennzahl für die Unternehmensbewertung. Es hebt die Bedeutung der Vergleichbarkeit hervor und deutet auf bestehende Herausforderungen bei der Berechnung hin.
Kapitel 2: Gegenwärtige Regelungen des IAS 33: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die aktuellen Regelungen des IAS 33 bezüglich der Ermittlung des unverwässerten und verwässerten EPS, inklusive der Bestimmung von Zähler und Nenner. Es werden auch die Ausweis- und Angabepflichten behandelt.
Kapitel 3: Künftige Entwicklungen: Dieses Kapitel befasst sich mit den zukünftigen Entwicklungen im Bereich der EPS-Berichterstattung, unter anderem mit der Betrachtung des Anwendungsbereichs und der Begriffsbestimmungen im Kontext der Weiterentwicklung des IAS 33. Es skizziert zukünftige Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Earnings per Share (EPS), IAS 33, Rentabilitätskennzahl, Unternehmensbewertung, Vergleichbarkeit, Periodenergebnis, Aktienanzahl, International Accounting Standards Board (IASB), Financial Accounting Standards Board (FASB), Improvement Project, Bilanzpolitik.
- Quote paper
- Stefan Kraft (Author), 2010, Earnings per Share nach IAS 33, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187688