[...] Auch der Autor dieser Facharbeit stand zu Beginn seiner Recherche unter dem vehementen
Eindruck, dass die Amerikanisierung weiter voranschreitet und sich vor allem in deutschen
Wahlkämpfen immer deutlicher zeigt. Sichtbare Zeichen hierfür waren für mich die
zunehmende Kandidatenorientierung der Parteien, die immer mehr zunehmende
Selbstinszenierung und Darstellung des Privatlebens durch die Kanzlerkandidaten bei
gleichzeitigem Verlust der Sachthemenrelevanz sowie die Etablierung der bereits erwähnten
Fernsehduelle beginnend ab dem Jahr 1998. Doch ließ sich mein persönlicher Eindruck
auch wissenschaftlich belegen?
Daher steht bei dieser Hausarbeit folgende Fragestellung im Vordergrund:
Findet eine Amerikanisierung deutscher Bundestagswahlkämpfe statt?
Um diese Frage beantworten zu können, befasste ich mich im Zuge meiner Recherchen mit
drei Publikationen, die zu diesem Thema erschienen sind:
- Deutsche Wahlwerbekampagnen made in USA von Jochen W. Wagner,
- Spitzenkandidaten und Wahlerfolg von Frank Brettschneider,
- A Comparison and Analysis of the Political Campaigning in the US and Germany von
Daniel Rost.
Alle diese drei Werke vergleichen die deutschen Wahlkämpfe der letzten Jahre mit USamerikanischen
Wahlkampagnen und versuchen Belege für oder gegen die so genannte
Amerikanisierungsthese zu finden. Frank Brettschneider lässt zudem noch die britischen
Unterhauswahlen in seine Untersuchungen einfließen, wodurch die Frage beantwortet
werden kann, ob es sich bei der angeblichen Amerikanisierung nur um ein rein deutsches
Phänomen handelt oder nicht.
Diese Hausarbeit gliedert sich in mehrere Einzelabschnitte. Nach dieser Einleitung erfolgt
eine Begriffsdefinition, um die Amerikanisierung und die daraus folgende Fragestellung
genauer zu erläutern.
Im zweiten Teil erfolgt eine kurze Vorstellung der genutzten Fachliteratur und zu welchen
Ergebnissen diese Werke gelangen.
Im dritten Teil der Hausarbeit, dem inhaltlichen Schwerpunkt, wird sich einem zentralen
Aspekt der Amerikanisierungsthese, der angeblich zunehmenden Personalisierung,
gewidmet. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich diese These am Beispiel des
Bundestagswahlen 1998 und 2002 empirisch belegen lässt. Zudem gehe ich darauf ein, wie
stichhaltig die genannten Arbeitsergebnisse für mich sind.
Im abschließenden vierten Teil zieht der Verfasser dieser Arbeit ein Fazit, lässt seine
eigenen Studien noch einmal Revue passieren und beantwortet die eingangs gestellte
Fragestellung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Aufbau der Arbeit
- Was versteht man unter Amerikanisierung?
- Vorstellung der genutzten Fachliteratur
- Deutsche Wahlwerbekampagnen made in USA?
- A Comparison and Analysis of Political Campaigning in the US and Germany
- Spitzenkandidaten und Wahlerfolg
- Kommt es tatsächlich zu einer verstärkten Amerikanisierung unter Betrachtung des Teilaspekts der Personalisierung?
- Personalisierung als neues Phänomen im deutschen Wahlkampf?
- Personalisierung im Bundestagswahlkampf 1998
- Personalisierung im Bundestagswahlkampf 2002
- Abschließende Bewertung
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob eine Amerikanisierung deutscher Bundestagswahlkämpfe stattfindet. Sie analysiert die Entwicklung der Wahlkampfmethoden in Deutschland im Vergleich zu den USA und untersucht, ob und inwiefern sich amerikanische Wahlkampftechniken in Deutschland durchgesetzt haben. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf den Aspekt der Personalisierung und untersucht, ob diese im deutschen Wahlkampf an Bedeutung gewonnen hat.
- Amerikanisierung deutscher Wahlkämpfe
- Vergleich der Wahlkampfmethoden in Deutschland und den USA
- Personalisierung im deutschen Wahlkampf
- Einfluss amerikanischer Wahlkampftechniken auf das deutsche politische System
- Analyse der Bundestagswahlen 1998 und 2002
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und definiert den Begriff der Amerikanisierung. Sie beleuchtet die Entwicklung des Begriffs und seine Bedeutung im Kontext der politischen Kommunikation. Die Einleitung führt außerdem die drei Fachpublikationen ein, die für die Analyse der Amerikanisierungsthese herangezogen werden.
Der zweite Teil der Arbeit stellt die genutzten Fachpublikationen vor und fasst deren Ergebnisse zusammen. Die Publikationen von Jochen W. Wagner, Frank Brettschneider und Daniel Rost untersuchen die Amerikanisierungsthese anhand von verschiedenen Aspekten der Wahlkampfmethoden in Deutschland und den USA.
Der dritte Teil der Arbeit widmet sich dem zentralen Aspekt der Personalisierung im Kontext der Amerikanisierungsthese. Er untersucht, ob sich die These der zunehmenden Personalisierung am Beispiel der Bundestagswahlen 1998 und 2002 empirisch belegen lässt. Die Analyse bezieht sich auf die Ergebnisse der Fachpublikationen und untersucht deren Stichhaltigkeit.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Amerikanisierung, deutsche Bundestagswahlkämpfe, Wahlkampfmethoden, Personalisierung, Vergleich mit den USA, Bundestagswahlen 1998 und 2002, Fachliteratur, politische Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Nadir Attar (Autor:in), 2008, Findet eine Amerikanisierung deutscher Bundestagswahlkämpfe statt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187796