Der Begriff „Kapital“ stellt einen grundlegenden und zentralen Ausdruck der Wirt-schats- und Gesellschaftswissenschaften dar. Volkswirtschaftlich versteht man unter Kapital die Gesamtheit aller produzierten Produktionsmittel und die dazu nötigen Pro-duktionsfaktoren. Betriebswirtschaftlich meint der Begriff den in der Bilanz eines Un-ternehmens ausgezeichneten Wert des Gesamtvermögens, unterteilt in Eigen- und Fremdkapital. (vgl. Endruweit 1989, S.322)
Dies sind nur zwei der möglichen Bedeutungen des Wortes Kapital. Doch nicht nur das Verständnis dieses Wortes ist in unterschiedlichen Theoriebereichen ein anderer. In der Moderne begegnen uns täglich neue Formationen dieses Ausdrucks. Worte, wie Hu-mankapital, wertschöpfendes Kapital und das Kapitalgut Gesundheit, trifft man täglich in Zeitungen und andreren Medien an. Der Begriff des Kapitals stellt sich folglich als sich stetig inhaltlich und formal wandelnder dar.
Betrachtet man den Ablauf der dazugehörigen Theoriegeschichte, lassen sich ebenfalls unterschiedliche Akzentuierungen ablesen. Karl Marx beispielsweise macht das Kapital zum Mittelpunkt seines gleichnamigen 1867 erschienen Werks. Pierre Bourdieu greift später diesen zentralen Begriff von Marx auf und erweitert ihn um zwei inhaltliche Fa-cetten.
Wie sich genau der Begriff des Kapitals bei Karl Marx darstellt und wie Pierre Bourdieu ihn später versteht und ausweitet, möchte ich in dieser Arbeit darlegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung und Darstellung des Hausarbeitsthemas
- Der Kapital Begriff von Karl Marx
- Ausgangspunkt des Kapitals
- Die Warenzirkulation
- Das Geld
- Kapitalformen
- Der Kapital Begriff von Pierre Bourdieu
- Das kulturelle Kapital
- Inkorporiertes kulturelles Kapital
- Objektiviertes kulturelles Kapital
- Institutionalisiertes kulturelles Kapital
- Das soziale Kapital
- Das ökonomische Kapital
- Abschließende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Erweiterung des Marxschen Kapitalbegriffs durch Pierre Bourdieu. Das Ziel ist es, die beiden Kapitalbegriffe im Detail zu untersuchen und die Erweiterungen, die Bourdieu hinzugefügt hat, zu erläutern.
- Der Kapitalbegriff bei Karl Marx und seine Bedeutung für die politische Ökonomie
- Die Kritik an Marx' Kapitalbegriff und die Entstehung des Bourdieuschen Kapitalbegriffs
- Die drei Kapitalformen nach Bourdieu: Kulturelles, Soziales und Ökonomisches Kapital
- Die Bedeutung des Kapitalbegriffs für die Analyse sozialer Ungleichheit
- Die Relevanz der Kapitalkonzepte für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung und Darstellung des Hausarbeitsthemas
Dieses Kapitel führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert den zentralen Begriff "Kapital" in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Es wird hervorgehoben, dass der Kapitalbegriff im Laufe der Zeit eine dynamische Entwicklung durchlaufen hat und in unterschiedlichen Theoriebereichen verschiedene Bedeutungen erlangt hat.
Der Kapital Begriff von Karl Marx
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Kapitalbegriff bei Karl Marx. Es wird der Ausgangspunkt des Kapitals in der Warenproduktion und -zirkulation beleuchtet. Der Zusammenhang zwischen Geld und Kapital und die Rolle des Kapitalisten in der kapitalistischen Produktionsweise werden dargestellt.
Der Kapital Begriff von Pierre Bourdieu
Dieses Kapitel behandelt Bourdieus Erweiterung des Marxschen Kapitalbegriffs. Es werden die drei Kapitalformen - kulturelles, soziales und ökonomisches Kapital - detailliert vorgestellt und ihre Bedeutung für die Analyse sozialer Ungleichheit herausgestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Hausarbeit sind: Kapital, Warenzirkulation, Mehrwert, Klassen, Kapitalformen, kulturelles Kapital, soziales Kapital, ökonomisches Kapital, soziale Ungleichheit, Bourdieu, Marx.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Julia Erdmann (Author), 2009, Die Erweiterung des Marxschen Kapitalbegriffs bei Pierre Bourdieu, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188055