Heute werden etwa zwei Drittel des weltweiten Flugangebots von Airlines erbracht, die in den drei globalen Luftverkehrsallianzen Star Alliance, SkyTeam und oneworld verbunden sind (OW 2011d). Strategische Allianzen stellen damit eine der wichtigsten Kooperationsformen für Fluggesellschaften im internationalen Luftverkehr dar (Sterzenbach/Conrady/Fichert 2009: 283).
Die deutsche Air Berlin PLC erkannte dies und hat Mitte 2010 ihren Beitritt zur oneworld-Allianz für Anfang 2012 erklärt (AB 2010a). Allerdings erwirtschaftete das Unternehmen in den letzten drei Jahren nur negative Konzernergebnisse (WIWO 2011b). Im Jahr der Beitrittserklärung wurde mit fast -100 Mio. EUR der bisherige Höchststand erreicht (FTD 2011a).
Die Fluggesellschaft wollte ferner ursprünglich von keiner der drei globalen Luftverkehrsallianzen abhängig sein. Allerdings könnte der Beitritt zur oneworld den internationalen Aufstieg ermöglichen respektive den wirtschaftlichen Abstieg verhindern. Der Allianzbeitritt bietet zwar weitreichende Möglichkeiten, aber auch nicht zu unterschätzende Gefahren.
Insgesamt hat es deshalb den Anschein, dass sich die Air Berlin in einem strategischen Dilemma befindet. Es besteht ein komplizierter Zielkonflikt zwischen der Option des Alleingangs, d.h. unternehmerisch von anderen Airlines unabhängig mit derzeit potentiell geringerem wirtschaftlichem Erfolg zu agieren, sowie der Option des Allianzverbunds, d.h. unternehmerisch von anderen Airlines abhängig mit zukünftig potentiell größerem ökonomischen Erfolg zu handeln.
Ziel der Arbeit ist es daher, den Beitritt der Air Berlin zur oneworld zu analysieren. Damit soll eine Antwort auf die Frage gegeben werden, ob mit diesem der Aufstieg der Airline verbunden ist. Hierzu wird die These aufgestellt, dass die möglichen Vorteile des Allianzbeitritts die potentiellen Nachteile überwiegen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Fachwörterverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Beitritt der Air Berlin zur oneworld – Aufstieg der Fluggesellschaft?
- 2 Strategien und Geschäftsmodelle im internationalen Luftverkehr
- 2.1 Strategien von Fluggesellschaften
- 2.1.1 Begriffsdefinition
- 2.1.2 Marktfeldstrategien
- 2.1.3 Marktraumstrategien
- 2.1.4 Marktvorteilsstrategien
- 2.1.5 Marktabdeckungsstrategien
- 2.1.6 Marktbearbeitungsstrategien
- 2.2 Geschäftsmodelle von Fluggesellschaften
- 2.2.1 Begriffsdefinition
- 2.2.2 Network Carrier
- 2.2.3 Regional Carrier
- 2.2.4 Lowcost Carrier
- 2.2.5 Leisure Carrier
- 2.1 Strategien von Fluggesellschaften
- 3 Strategische Allianzen als Option der Marktbearbeitungsstrategie
- 3.1 Begriffsdefinition
- 3.2 Motive strategischer Allianzen
- 3.2.1 Motiv aus der Industrieökonomik
- 3.2.2 Motiv aus der Wettbewerbstheorie
- 3.2.3 Motiv aus der Institutionenökonomik
- 3.3 Ziele strategischer Allianzen
- 3.3.1 Nachfragegerichtete Ziele
- 3.3.2 Wettbewerbsgerichtete Ziele
- 3.3.3 Unternehmensgerichtete Ziele
- 3.4 Beispiel: oneworld-Allianz
- 4 Analyse der Ausgangslage der Air Berlin PLC vor dem Beitritt
- 4.1 Vorstellung der Fluggesellschaft
- 4.2 Operative und finanzielle Lage
- 4.3 Strategie und Geschäftsmodell
- 5 Analyse des Beitritts der Air Berlin PLC zur oneworld-Allianz
- 5.1 Interne Untersuchung
- 5.1.1 Stärken der Airline
- 5.1.2 Schwächen der Airline
- 5.2 Externe Untersuchung
- 5.2.1 Chancen der Allianz
- 5.2.2 Risiken der Allianz
- 5.1 Interne Untersuchung
- 6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Abschlussarbeit untersucht die strategischen Allianzen im internationalen Luftverkehr am Beispiel des Beitritts der Air Berlin PLC zur oneworld-Allianz. Die Arbeit analysiert die Motive und Ziele der strategischen Allianzbildung im internationalen Luftverkehr, insbesondere im Kontext der Airline-Industrie.
- Analyse der strategischen Allianzen im internationalen Luftverkehr
- Bedeutung der Allianzbildung im Wettbewerbsumfeld der Airline-Industrie
- Motive und Ziele strategischer Allianzen
- Bewertung der Ausgangslage der Air Berlin PLC vor dem Beitritt zur oneworld-Allianz
- Bewertung der Chancen und Risiken der Allianzbildung für die Air Berlin PLC
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Kontext des internationalen Luftverkehrs und der Rolle strategischer Allianzen. Kapitel 2 beleuchtet die Strategien und Geschäftsmodelle von Fluggesellschaften und analysiert die verschiedenen Strategien der Marktbearbeitung, wobei der Fokus auf die Bedeutung strategischer Allianzen liegt. Kapitel 3 befasst sich mit der Definition und den Motiven strategischer Allianzen, sowie deren Zielen im Kontext der Airline-Industrie. Anhand der oneworld-Allianz wird ein konkretes Beispiel für eine erfolgreiche Allianz im Luftverkehr vorgestellt. In Kapitel 4 wird die Ausgangslage der Air Berlin PLC vor dem Beitritt zur oneworld-Allianz untersucht, inklusive einer Analyse der operativen und finanziellen Lage, sowie der Strategie und des Geschäftsmodells. Kapitel 5 analysiert den Beitritt der Air Berlin PLC zur oneworld-Allianz, sowohl aus interner als auch externer Perspektive. Die Stärken und Schwächen der Air Berlin PLC werden ebenso betrachtet wie die Chancen und Risiken der Allianzbildung für die Fluggesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf folgende Themen: Strategische Allianzen, Internationaler Luftverkehr, Airline-Industrie, oneworld-Allianz, Air Berlin PLC, Wettbewerbsstrategie, Geschäftsmodell, Marktbearbeitung, Chancen und Risiken, Ausgangslage, Beitritt, Analyse.
- Arbeit zitieren
- Sandro Oscar Sterneberg (Autor:in), 2012, Strategische Allianzen als Option im internationalen Luftverkehr, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188243