1. Einleitung
Das Römische Haus sowie der Ilmpark entstanden auf Initiative des sächsischen Herzogs Carl August und Goethes. Sie spiegeln einen aufkommenden Wandel in der höfischen Geselligkeitskultur, ebenso wie in den kunst- und gartentheoretischen Diskussionen der Zeit wieder. Goethe beeinflusste, durch die auf seiner Italienreise genommene Entwicklung, die Auffassungen über Denkmäler, Architektur und Landschaft seiner Zeit hin zu einer klassizistischen Ästhetik. „Das in Italien sowohl durch die direkte Anschauung als auch im Studium der Malerei eingeprägte Bild der idealen Landschaft wird Goethe auch nach seiner Rückkehr nach Weimar vor seinem inneren Auge behalten, wie sein neuerliches Wirken im Ilmtal veranschaulich(t) […]“. Dies wird auch durch den Bau des Römischen Hauses sichtbar. Das in der ersten Hälfte der neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts erbaute Haus war das früheste reine Beispiel klassizistischen Bauens in Deutschland. Die Anordnung der einzelnen Bauteile verrät, dass der Formenvorrat jeglicher antiker (vor allem griechischer) Baukunst für den Bauherrn und Architekten frei verfügbar waren.
Im zweiten Kapitel wird die Entstehungsgeschichte des Römischen Hauses dargestellt, was die Gründe für das Bauvorhaben waren, wer die Beteiligten daran sind, auf welcher Grundlage das Haus entstand und auf welchem Terrain es gebaut wurde. Das dritte Kapitel behandelt das Äußere des Römischen Hauses, wie die Dorische- und Ionische Halle, samt der architektonischen Besonderheit und Auffälligkeiten. Außerdem wird geschildert, welchen Einfluss Andrea Palladio, ein italienischer Architekt aus der Zeit des Manierismus, auf Goethe hatte und somit durch sein Nachleben das Bauwerk in Weimar indirekt beeinflusste. Soweit es möglich und sinnvoll ist, werden stets die Bezüge zu Palladio gesucht, da diese Arbeit auf der Grundannahme beruht, dass das Interesse Goethes, durch seine Zeit in Italien und damit verbunden durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit palladianischen Bauten, für klassizistisches Bauen geweckt wurde und dass der deutsche Dichter, sich stets an den Schriften Palladios (und auch Vitruvs) orientierte, um sein Ziel, ein möglichst detailgetreues Haus nach römischem Vorbild zu bauen, zu erreichen. Des Weiteren wird geschildert, wie das Haus in den Park des Ilmtals eingefügt worden ist. Unter dem Kapitel Interieur des Römischen Hauses wird der Blaue Salon, der Gelbe Salon und das Vestibül, mitsamt der Einrichtung verstanden......
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entstehung des Römischen Hauses
- 3. Der Einfluss des Palladianismus auf Goethe
- 4. Das Äußere des Römischen Hauses
- 4.1. Die Standortwahl
- 4.2. Der äußere Eindruck
- 4.3. Die Dorische Halle
- 4.4. Die Ionische Halle
- 4.5. Der Redende Stein
- 5. Interieur des Römischen Hauses
- 5.1. Der erste Eindruck im Haus
- 5.2. Das Vestibül
- 5.3. Der Blaue Salon
- 5.4. Der Gelbe Salon
- 6. Bedeutung des Römischen Hauses
- 7. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entstehungsgeschichte und die Bedeutung des Römischen Hauses im Weimarer Ilmtal, das auf Initiative des sächsischen Herzogs Carl August und Goethes entstand. Das Haus, das in der ersten Hälfte der 1790er Jahre erbaut wurde, ist ein frühes Beispiel klassizistischen Bauens in Deutschland. Die Arbeit betrachtet den Einfluss der palladianischen Architektur auf Goethe und die Umsetzung klassizistischer Prinzipien im Design des Römischen Hauses. Der Fokus liegt auf der Verbindung von Architektur, Kunst und Landschaft in der Zeit der aufkommenden klassizistischen Ästhetik.
- Die Entstehung des Römischen Hauses und der Einfluss von Goethe und Carl August
- Die architektonischen Besonderheiten des Römischen Hauses im Kontext des Palladianismus
- Die Integration des Römischen Hauses in den Ilmpark und die Gestaltung der Landschaft
- Die Bedeutung des Römischen Hauses als ein Symbol des klassizistischen Denkens und der höfischen Kultur
- Die Rezeption der palladianischen Architektur durch Goethe und deren Einfluss auf das Römische Haus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und den Kontext des Römischen Hauses. Es beschreibt den Wandel der höfischen Geselligkeitskultur und der Kunst- und Gartentheorie in der Zeit. Kapitel 2 beleuchtet die Entstehung des Römischen Hauses, die Gründe für das Bauvorhaben, die beteiligten Personen und die architektonischen Vorbilder. Kapitel 3 untersucht das Äußere des Römischen Hauses, die Dorische und Ionische Halle und den Einfluss von Andrea Palladio auf Goethe. Kapitel 4 geht auf das Interieur des Römischen Hauses ein und beschreibt den Blauen Salon, den Gelben Salon und das Vestibül.
Schlüsselwörter
Römisches Haus, Weimarer Ilmtal, Herzog Carl August, Johann Wolfgang von Goethe, Palladianismus, Klassizismus, Architektur, Gartenkunst, Landschaft, höfische Kultur, Geselligkeitskultur, Architekturgeschichte, Baugeschichte, Italienreise, Studienreise, Johann August Arens, Vitruv.
- Arbeit zitieren
- Mathis Much (Autor:in), 2011, Das Römische Haus im Ilmtal von Weimar , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188654