Mehrere zehntausend Menschen verließen noch nach dem Bau der Mauer, mit der die Grenze zwischen der DDR und der BRD noch undurchlässiger gemacht werden sollte, die DDR, um in der BRD zu leben. Für viele war dieser Schritt, die „Abstimmung mit den Füßen“, mit Hoffnungen und Erwartungen verbunden. Für die DDR bedeuteten diese Menschen einen Verlust, der vor allem in den letzten beiden Jahren einer der Gründe ihres „friedlichen Endes“ war. Wie sind diese Menschen im „Westen“ aufgenommen und integriert worden?
„Für die westdeutschen Bürger, die im allgemeinen völlig uninteressiert sind, und die bestimmt auch durch ihr Buch nicht aufgeweckter werden – davon bin ich überzeugt – für die hat das doch wenig Sinn.“ Dieses Zitat mag stellvertretend für die Meinung einiger Ostdeutscher über die Westdeutschen stehen. Mit ostdeutsch soll in dieser Arbeit das Gebiet der ehemaligen DDR gemeint sein, wie westdeutsch für das Gebiet der BRD vor 1990 steht. Im zweiten Kapitel wird zur Vermeidung von Missverständnissen auch der Begriff Integration für diese Hausarbeit definiert.
Als zeitlichen Rahmen habe ich mir als Startpunkt das Jahr 1961 ausgewählt. Der Bau der Mauer in diesem Jahr spielt in der Geschichte der Abwanderung aus der DDR eine herausragende Rolle. Mit dem Bau wurde die Zahl der Flüchtlinge erheblich reduziert. Der Hauptgrund für dieses Jahr als Beginn der Arbeit ist aber der, dass vorher die Organisation und der Ablauf der Zuwanderung oft unübersichtlich, wenn nicht sogar chaotisch verliefen. Der zweite Zeitpunkt, das Jahr 1990, markiert das Ende der DDR. Das bedeutet nicht, dass seitdem niemand mehr von Ost- nach Westdeutschland gezogen ist. Die Rahmenbedingungen unterscheiden sich jedoch darnach so grundlegend mit der vorherigen Zeit, dass ein Vergleich kaum noch in diesem Rahmen möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick und Begriffsdefinition
- Westliche Organisationen
- Deutsche Gesellschaft für Sozialbeziehungen
- Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte
- Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde
- Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendaufbauwerk
- Organisationen der DDR
- Einzelschicksale
- Berufliche und soziale Integration
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Integration von DDR-Bürgern in die BRD zwischen 1961 und 1990 und analysiert, inwieweit der Traum vom „Goldenen Westen“ für diese Menschen erfüllt wurde. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Organisationen, die an der Aufnahme und Integration beteiligt waren, betrachtet Einzelschicksale und untersucht die berufliche und soziale Integration der Zuwanderer.
- Die Rolle des „Traums vom Goldenen Westen“ bei der Flucht aus der DDR
- Die verschiedenen Institutionen und Organisationen, die an der Aufnahme und Integration der DDR-Bürger beteiligt waren
- Die Schwierigkeiten und Herausforderungen der Integration, wie z.B. die Anpassung an eine neue Gesellschaft und Lebensweise
- Die Einzelschicksale und die individuellen Erfahrungen der Zuwanderer
- Die berufliche und soziale Integration und die Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der ehemaligen DDR-Bürger.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Sie skizziert die Bedeutung des „Traums vom Goldenen Westen“ und die Herausforderungen der Integration von DDR-Bürgern in die BRD.
- Überblick und Begriffsdefinition: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung des Begriffs „Integration“ im Kontext der Arbeit und definiert die zeitlichen Rahmenbedingungen. Es beleuchtet die Schwierigkeiten, geeignete Literatur zum Thema zu finden, und erklärt die Begriffswahl für „Zuwanderer“.
- Westliche Organisationen: Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Organisationen vor, die an der Aufnahme und Integration der DDR-Bürger beteiligt waren, wie die Deutsche Gesellschaft für Sozialbeziehungen, das Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, das Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde und die Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendaufbauwerk.
- Organisationen der DDR: Dieses Kapitel widmet sich den Organisationen in der DDR, die an der Flucht und Ausreise beteiligt waren und die Auswirkungen der Abwanderung auf die DDR beleuchten.
- Einzelschicksale: Dieses Kapitel beleuchtet anhand von Beispielen die individuellen Erfahrungen und Schicksale der DDR-Bürger bei ihrer Flucht und Integration in die BRD.
- Berufliche und soziale Integration: Dieses Kapitel analysiert die berufliche und soziale Integration der Zuwanderer in der BRD und untersucht die Auswirkungen auf ihre Lebensbedingungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Integration von DDR-Bürgern in die BRD, dem „Traum vom Goldenen Westen“, der „Abstimmung mit den Füßen“, dem „friedlichen Ende“ der DDR, den Organisationen und Institutionen, die an der Aufnahme und Integration beteiligt waren, den Einzelschicksalen der Zuwanderer und der beruflichen und sozialen Integration in der BRD. Wichtige Konzepte sind hierbei die Definition von Integration, die Schwierigkeiten der Anpassung an eine neue Gesellschaft und die Herausforderungen der sozialen und beruflichen Eingliederung.
- Arbeit zitieren
- Nils Kickert (Autor:in), 2004, Die Integration von DDR-Bürgern in die BRD zwischen 1961 und 1990, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188794