I. Bemerkungen zum Symbol
Symbole gibt es seit es den Menschen gibt und immer schon unterlag der Symbolbegriff des Wandels,
wie etwa das Beispiel der hinduistischen Swastika und die spätere Konnotation durch die
Nationalsozialisten zeigt. Auch je nach wissenschaftlicher Disziplin ist der Begriff des Symbols
unterschiedlich, sogar gegensätzlich konkretisiert wie z. B. aus den sprachwissenschaftlichen Studien
Charles S. Peirces und Ferdinand de Saussures über die Zeichentheorie hervorgeht. Für diese Arbeit
wird vor allem das konventionelle Verständnis relevant sein, das sich auf die Auffassung stützt, dass
Symbole - gerade hinsichtlich ihres klandestinen Aspekts - auf die mystischen Zusammenhänge
verweisen, die ihrerseits das menschliche Leben oder die Geschicke auf der Welt lenken und mit Sinn
erfüllen.
In den religiösen Symbolen der verschiedenen Kulturen verbergen sich also oftmals Anspielungen,
die zum Verständnis einer Lebensart oder Lebensform beitragen können, indem sie - bei richtiger oder
zumindest entsprechender Interpretation - Auskunft über die jeweilige kulturelle Eschatologie geben,
Einblick in die Wahrnehmung und Erklärung des menschlichen Daseins gewähren. Und eben weil der
Mensch von einem archetypischen Verlangen nach existenziellen Antworten angetrieben ist, vermutet
und erfindet er selbst eine - für Außenstehende abstrakte, für Eingeweihte hilfreiche - “okkulte”
Symbolik für “die Dinge”.
Nach der etymologischen Definition Oscar Doerings ist das Symbol etwas “Zusammengeworfenes”,
d.h. um einander wieder zu erkennen, werden zusammengehörige Scherben benutzt, woraus sich
schließlich das Verständnis als ”etwas Vereinbartes” ergab, was unter anderem auch auf den von
Peirce festgestellten arbiträren Charakter der Zeichen rekurriert und für die Betrachtung von im
Medium Film eingesetzter Symbole nützlich sein kann.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Bemerkungen zum Symbol
- II. Christliche Symbole im Film
- a) Heilige Dreifaltigkeit, Tod und Erlösung
- b) Der Teufel
- c) Heiligenschein, Licht und Finsternis
- d) Die Auferstehung: Licht und ein leeres Grab
- e) Farben
- III. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung christlicher Symbolik in den Filmen "König der Könige" (Nicholas Ray) und "Die größte Geschichte aller Zeiten" (George Stevens). Ziel ist es, die filmische Darstellung christlicher Symbole zu analysieren und diese mit ihrer Bedeutung im christlichen Kontext zu vergleichen. Die Analyse berücksichtigt sowohl die Ähnlichkeiten als auch die Unterschiede in der filmischen Umsetzung der biblischen Erzählung.
- Analyse der filmischen Darstellung christlicher Symbole
- Vergleich der Symbolverwendung in beiden Filmen
- Interpretation der Symbole im Kontext der christlichen Lehre
- Untersuchung der filmischen Textdeixis
- Beziehung zwischen filmischer Darstellung und biblischer Vorlage
Zusammenfassung der Kapitel
I. Bemerkungen zum Symbol: Dieser Abschnitt beleuchtet den Wandel des Symbolbegriffs über die Zeit und in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Er betont das konventionelle Verständnis von Symbolen als Hinweise auf mystische Zusammenhänge, die dem menschlichen Leben Sinn verleihen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Interpretation religiöser Symbole als Einblicke in die kulturelle Eschatologie und die Wahrnehmung des menschlichen Daseins. Der Abschnitt führt die etymologische Definition des Symbols als "Zusammengeworfenes" ein und erklärt deren Relevanz für die Analyse filmischer Symbole. Die Analyse der christlichen Symbolik in den Filmen "König der Könige" und "Die größte Geschichte aller Zeiten" wird im Kontext der Semiotik betrachtet, wobei der arbiträre Charakter von Zeichen berücksichtigt wird.
II. Christliche Symbole im Film: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung christlicher Symbole in "König der Könige" und "Die größte Geschichte aller Zeiten". Es werden Parallelen und Unterschiede in der filmischen Umsetzung herausgestellt. Die Analyse basiert auf Oscar Doerings Werk "Christliche Symbole" und berücksichtigt filmische Visualisierungen und die deiktischen Ergebnisse. Der Fokus liegt auf der Interpretation der Symbole im Vergleich zueinander und mit den Evangelien des Neuen Testaments. Es wird untersucht, wie die Filme konkrete und innere Erschließung von Symbolen darstellen und wie diese Aspekte für einen Vergleich nützlich sind. Der Abschnitt diskutiert verschiedene Symbole, wie Gabel- und Taukreuz, und ihre vielschichtige Bedeutung im Kontext des Films und der christlichen Lehre.
Schlüsselwörter
Christliche Symbolik, Filmanalyse, "König der Könige", "Die größte Geschichte aller Zeiten", Nicholas Ray, George Stevens, Semiotik, Dreifaltigkeit, Taukreuz, Gabelkreuz, Bibelverfilmung, religiöse Symbolik, filmische Textdeixis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Analyse christlicher Symbolik in "König der Könige" und "Die größte Geschichte aller Zeiten"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Verwendung christlicher Symbolik in den Filmen "König der Könige" (Nicholas Ray) und "Die größte Geschichte aller Zeiten" (George Stevens). Sie vergleicht die filmische Darstellung christlicher Symbole mit ihrer Bedeutung im christlichen Kontext und untersucht Ähnlichkeiten und Unterschiede in der filmischen Umsetzung der biblischen Erzählung.
Welche Symbole werden untersucht?
Die Analyse umfasst eine Vielzahl christlicher Symbole, darunter die Heilige Dreifaltigkeit, Tod und Erlösung, der Teufel, Heiligenschein, Licht und Finsternis, die Auferstehung (Licht und leeres Grab), Farben, das Taukreuz und das Gabelkreuz. Die Arbeit betrachtet die vielschichtige Bedeutung dieser Symbole im Kontext der Filme und der christlichen Lehre.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit nutzt Methoden der Filmanalyse und Semiotik. Sie berücksichtigt die filmische Visualisierung, die deiktischen Ergebnisse und vergleicht die Symbolverwendung in beiden Filmen mit den Evangelien des Neuen Testaments. Die etymologische Definition des Symbols und der arbiträre Charakter von Zeichen werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Kapitel I beleuchtet den Wandel des Symbolbegriffs und führt in die semiotische Betrachtung der filmischen Symbole ein. Kapitel II analysiert die Verwendung christlicher Symbole in den beiden Filmen, vergleicht deren Darstellung und interpretiert sie im Kontext der christlichen Lehre. Kapitel III fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die filmische Darstellung christlicher Symbole zu analysieren, die Symbolverwendung in beiden Filmen zu vergleichen und die Symbole im Kontext der christlichen Lehre zu interpretieren. Zusätzlich wird die filmische Textdeixis untersucht und die Beziehung zwischen filmischer Darstellung und biblischer Vorlage analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Christliche Symbolik, Filmanalyse, "König der Könige", "Die größte Geschichte aller Zeiten", Nicholas Ray, George Stevens, Semiotik, Dreifaltigkeit, Taukreuz, Gabelkreuz, Bibelverfilmung, religiöse Symbolik, filmische Textdeixis.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Hauptteil besteht aus der detaillierten Analyse der christlichen Symbolik in den beiden Filmen.
- Quote paper
- Astrid Jana Zellner (Author), 2010, Christliche Symbolik in N. Rays "König der Könige" und G. Stevens´ "Die größte Geschichte aller Zeiten", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188820