Woher etwas wie Solidarität komme, darüber waren sich beide Denker uneinig. Während Habermas stets auf universelle Geltungsansprüche und moralische Vorbedingungen zurückgreift, betrachtet Rorty die Errungenschaften der westlichen Moderne als quasi zufälliges Produkt der historischen und kulturellen Entwicklung.
Darum sollen neben dem Wahrheitsbegriff auch das Grundverständnis von Philosophie beider Denker behandelt werden. Um die Debatte über diese Fragen nachzuzeichnen, soll in erster Linie auf jeweils zwei Primärtexte der beiden Autoren eingegangen werden: Habermas’ Der philosophische Diskurs der Moderne (1983) und Wahrheit und Rechtfertigung (1999), sowie Rortys Kontingenz, Ironie und Solidarität (1989) und Wahrheit und Fortschritt (2000). Daneben sollen weitere Werke beider Autoren einbezogen werden. Thematisch sollen zunächst die Begriffe Wahrheit und Geltung untersucht werden, um dann die unterschiedlichen Philosophiekonzepte und die dementsprechend zugeschriebenen Aufgaben der Philosophie darzulegen. Die zentrale Auseinandersetzung um den Universalismus schließt den Kreis zum Wahrheitsbegriff und vollendet die Debatte.
Inhaltsverzeichnis
- Meinen und Wissen - eine Auseinandersetzung
- Wahrheit und Geltung
- Philosophie der Intersubjektivität vs. private und öffentliche Philosophie
- Die Aufgaben der Philosophie
- Universalismus
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auseinandersetzung zwischen Jürgen Habermas und Richard Rorty über den Wahrheitsbegriff und die Philosophie. Ziel ist es, die unterschiedlichen Positionen beider Denker darzustellen und zu analysieren, ihre Konzepte von Wahrheit, Geltung und den Aufgaben der Philosophie zu vergleichen und die zentrale Debatte um den Universalismus zu beleuchten.
- Der Wahrheitsbegriff bei Habermas und Rorty
- Die unterschiedlichen Philosophiekonzepte
- Die Aufgaben der Philosophie nach Habermas und Rorty
- Die Debatte um den Universalismus
- Die Unterscheidung zwischen Meinen und Wissen
Zusammenfassung der Kapitel
Meinen und Wissen - eine Auseinandersetzung: Dieses Kapitel führt in die Debatte zwischen Habermas und Rorty ein, indem es die platonische Unterscheidung zwischen Meinung (doxa) und Wissen (epistêmê) als Ausgangspunkt nimmt. Es werden die zentralen Fragen nach der Existenz stabiler Wahrheiten und deren Begründung aufgeworfen. Die Arbeit von Habermas und Rorty wird vorgestellt, und es wird erläutert, warum ihre unterschiedlichen Positionen in Bezug auf Wahrheit und Wissen analysiert werden sollen. Die Auswahl der Primärtexte wird begründet, und der thematische Aufbau der Arbeit wird skizziert, wobei der Schwerpunkt auf den Begriffen Wahrheit und Geltung, den Philosophiekonzepten, den Aufgaben der Philosophie und der Debatte um den Universalismus liegt.
Wahrheit und Geltung: Dieses Kapitel analysiert die Konzepte von Wahrheit und Geltung bei Habermas und Rorty. Es wird auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede eingegangen, insbesondere auf Habermas' Anerkennung der Abhängigkeit der Wahrheitsfindung von sprachlichen Ausdrucksmitteln und seiner Ablehnung einer Korrespondenztheorie der Wahrheit. Die Kapitel vergleicht die Positionen, inwiefern Wahrheit nur mit Bezug auf bereits akzeptierte Rechtfertigungen gelten kann und die Unmöglichkeit, "aus dem Bannkreis unserer Sprache auszubrechen," um ein unabhängiges Testkriterium zu finden. Die Diskussion um die semantischen Ausdrucksmittel und deren Einfluss auf die Beschreibung der Realität bildet einen zentralen Punkt dieses Kapitels.
Schlüsselwörter
Jürgen Habermas, Richard Rorty, Wahrheit, Geltung, Philosophie, Universalismus, Kommunikatives Handeln, Diskursethik, Pragmatismus, Postmoderne, Meinen, Wissen, epistêmê, doxa.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Auseinandersetzung Habermas/Rorty
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Positionen von Jürgen Habermas und Richard Rorty zum Wahrheitsbegriff und zur Philosophie. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich ihrer Konzepte von Wahrheit, Geltung und den Aufgaben der Philosophie, sowie eine eingehende Auseinandersetzung mit der Debatte um den Universalismus.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie den Wahrheitsbegriff bei Habermas und Rorty, ihre unterschiedlichen Philosophiekonzepte, die Aufgaben der Philosophie nach beiden Denkern, die Debatte um den Universalismus und die Unterscheidung zwischen Meinen und Wissen (Doxa und Epistêmê).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: "Meinen und Wissen - eine Auseinandersetzung", "Wahrheit und Geltung", "Philosophie der Intersubjektivität vs. private und öffentliche Philosophie", "Die Aufgaben der Philosophie", "Universalismus" und "Schluss". Jedes Kapitel fasst die jeweiligen Positionen von Habermas und Rorty zusammen und analysiert deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Wie wird der Wahrheitsbegriff behandelt?
Das Kapitel "Wahrheit und Geltung" analysiert die jeweiligen Wahrheitskonzepte von Habermas und Rorty. Es wird untersucht, inwiefern Habermas' Anerkennung der Abhängigkeit der Wahrheitsfindung von sprachlichen Ausdrucksmitteln und seine Ablehnung einer Korrespondenztheorie der Wahrheit mit Rortys Positionen übereinstimmen oder divergieren. Die Rolle semantischer Ausdrucksmittel und deren Einfluss auf die Beschreibung der Realität werden ebenfalls diskutiert.
Welche Rolle spielt der Universalismus?
Die Debatte um den Universalismus bildet einen zentralen Punkt der Arbeit. Die unterschiedlichen Positionen von Habermas und Rorty zu diesem Thema werden verglichen und analysiert. Die Arbeit beleuchtet, wie sich die unterschiedlichen Auffassungen von Wahrheit und Geltung auf die Frage des Universalismus auswirken.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Jürgen Habermas, Richard Rorty, Wahrheit, Geltung, Philosophie, Universalismus, Kommunikatives Handeln, Diskursethik, Pragmatismus, Postmoderne, Meinen, Wissen, epistêmê, doxa.
Welche Primärtexte wurden verwendet?
Die Arbeit basiert auf den Primärtexten von Habermas und Rorty. Die Auswahl der Texte wird im ersten Kapitel begründet und im Kontext der Forschungsfrage erläutert.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit der Arbeit (im Kapitel "Schluss") wird die Ergebnisse der Analyse zusammenfassen und die wichtigsten Erkenntnisse hinsichtlich der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Habermas' und Rortys Philosophien präsentieren.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Reichenbach (Autor:in), 2008, Wahrheit, Philosophie und Universalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188906