Das deutsches Parteiensystem steht im Umbruch. Neben zunehmender Fragmentierung, Segmentierung, Volatilität und Unsicherheit sind angesagt. Niemand weiß, ob im Fünfparteiensystem bald eine neue Partei die 5% Hürde schaffen wird. Die Zeiten des Parteiensystems, welches geprägt war durch Stabilität und Kontinuität, scheinen vorbei zu sein.
In der Folgenden Arbeit steht das deutsche Parteiensystem und seine Entwicklung in besonderer Hinsicht auf die Konstanten und den Wandel in seinen Grundcharakteristika auf dem Prüfstand. Bei der Darstellung der historischen Entwicklung des Parteiensystems soll zunächst berücksichtigt werden, dass die Einteilung der Perioden sich nicht an den Regierungsbündnissen, sondern an der Periodisierung von Alemanns orientiert, da diese den Blick auf das Parteiensystem insgesamt gewährleistet. Eine Einteilung in Regierungsphasen wäre nicht zentral auf das Parteiensystem gerichtet, sondern würde die unterschiedlichen Parteiregierungen in den Blick nehmen, die nicht zwingend verantwortlich für die Entwicklung des Parteiensystems insgesamt sind. Zudem wird sich die Darstellung auf die westdeutsche Entwicklung des Parteiensystems stützen. So können für die Periodisierung 5 Phasen herangezogen werden: Die Formierungsphase von 1945-1953, die Konzentrierungsphase von 1953-1976, die Transformationsphase von 1976-1994, die Stabilisierungsphase von 1994-2002 und schließlich die Fluide Phase seit 2002. Die Ausdifferenzierung des deutschen Parteiensystems war einem stetigen Wandel unterzogen. Geprüft werden soll, ob dieser Wandel in Form einer Systemtransformation vonstatten ging oder ob sich das System trotz etwaiger Zersplitterung in der Parteienlandschaft als stabil erwies.
Zur Untersuchung des Parteiensystems werden die Parteiensystemeigenschaften Fragmentierung, Polarisierung, Asymmetrie, und Segmentierung als Analysemerkmale herangezogen. Besonders soll auch nach den Gründen für Änderungen im Parteiensystem in den Programmatiken und im ideologischen Wandel der Parteien gesucht werden. Darüber hinaus sind die Änderungen in der Wettbewerbssituation, den Koalitionsmöglichkeiten und der veränderten Grundsituation nach der deutschen Wiedervereinigung zu betrachten.
Abschließend soll ein Fazit gezogen werden und mögliche Perspektiven des deutschen Parteiensystems aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung des deutschen Parteiensystem bis zur Gegenwart
- Die Formierungsphase
- Die Konzentrierungsphase
- Die Transformationsphase
- Die Stabilisierungsphase
- Die Fluide Phase seit 2002
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Perspektiven des deutschen Parteiensystems
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das deutsche Parteiensystem und seine Entwicklung im Hinblick auf Konstanten und Wandel in seinen grundlegenden Charakteristika. Dabei werden die historischen Entwicklungsphasen des Parteiensystems beleuchtet und die relevanten Systemmerkmale im Wandel untersucht. Der Fokus liegt auf den westdeutschen Entwicklungen und es werden fünf Phasen der Systemgeschichte differenziert: Formierungsphase (1945-1953), Konzentrierungsphase (1953-1976), Transformationsphase (1976-1994), Stabilisierungsphase (1994-2002) und die Fluide Phase seit 2002. Die Arbeit untersucht, ob der Wandel des deutschen Parteiensystems eine Systemtransformation darstellt oder ob das System trotz Zersplitterung in der Parteienlandschaft stabil geblieben ist.
- Die Entwicklung des deutschen Parteiensystems in verschiedenen historischen Phasen
- Die Analyse von Parteiensystemeigenschaften wie Fragmentierung, Polarisierung, Asymmetrie und Segmentierung
- Die Suche nach Gründen für Änderungen im Parteiensystem in den Programmatiken und im ideologischen Wandel der Parteien
- Die Betrachtung von Veränderungen in der Wettbewerbssituation, den Koalitionsmöglichkeiten und der Grundsituation nach der deutschen Wiedervereinigung
- Die Herausarbeitung von Schlussfolgerungen und Perspektiven für das deutsche Parteiensystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das deutsche Parteiensystem als ein System im Umbruch dar, geprägt von Fragmentierung, Segmentierung, Volatilität und Unsicherheit. Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des deutschen Parteiensystems und analysiert die Konstanten und den Wandel seiner Grundcharakteristika. Sie fokussiert sich auf die westdeutsche Entwicklung und setzt fünf Phasen der Systemgeschichte fest: Formierungsphase, Konzentrierungsphase, Transformationsphase, Stabilisierungsphase und die Fluide Phase seit 2002.
Das Kapitel "Die Entwicklung des deutschen Parteiensystems bis zur Gegenwart" analysiert die Formierungsphase des deutschen Parteiensystems nach dem Zweiten Weltkrieg. Es stellt die Neubildung der SPD und der CDU dar und beleuchtet deren programmatische Entwicklung, insbesondere anhand des Ahlener Programms der CDU. Das Kapitel analysiert die Rolle der CSU und der FDP sowie die erste Bundestagswahl 1949. Es untersucht die Bedeutung der 5%-Sperrklausel und die Etablierung einer stabilen bürgerlichen Regierungskoalition.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Themen des deutschen Parteiensystems, wie zum Beispiel: Parteiensystem, Fragmentierung, Segmentierung, Volatilität, Polarisierung, Asymmetrie, Transformation, Stabilität, Programmatische Entwicklung, Wettbewerbssituation, Koalitionsmöglichkeiten, Wiedervereinigung, Bundeskanzler, Bundestagswahl, 5%-Sperrklausel, SPD, CDU/CSU, FDP, Ahlener Programm, Soziale Marktwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Dominik Mönnighoff (Autor:in), 2012, Der Wandel des deutschen Parteiensystems seit 1949, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188955