Das Thema „Faszination Marathon“ bietet unglaublich viel Diskussionsstoff, da es aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden kann. Zum einen kann es unter trainingswissenschaftlichen Gesichtspunkten, von der Physiologie des Körpers aufbauend bis hin zur Erstellung eines individuellen Trainingsplans betrachtet werden. Zum anderen kann es unter der Berücksichtigung der Soziologie des Körpers auch unter gesellschaftlichen Aspekten analysiert werden. In dieser Arbeit habe ich versucht beide Gebiete abzudecken. Der Schwerpunkt liegt in der Soziologie des Körpers in unserer heutigen Mediengesellschaft. Die Frage nach der Motivation, solch ein Vorhaben durchzuführen, empfand ich als äußerst spannend. Die Betrachtung der gesellschaftlichen Entwicklung seit den 1970er Jahren war nötig um dem Leser verständlich zu machen, wie sich der Wunsch nach einer Grenzerfahrung entwickelt haben könnte. Die Grenzerfahrungen helfen dem Menschen wieder zu sich selbst zu finden. Es ist meiner Meinung nach eine Reise ins Innere des eigenen Ichs. Dabei ist die Entdeckung und das Erlebnis des eigenen Körpers sportlich gesehen eine äußerst nützliche Erfahrung, die man vielleicht als Außenstehender nur sehr schwer nachvollziehen kann.
Die Mediengesellschaft brachte zum Stillstand erzogene Körper hervor. Im Gegenzug dazu entwickelte die Gesellschaft Möglichkeiten, die die Arbeit am eigenen Körper in den Freizeitbereich verlagerten. Der Wunsch nach dem Fitnesskörper löste den nach einem Arbeitskörper ab, und provozierte die Entwicklung von Extrem- und Trendsportarten. Der geforderte Ausgleich und der Drang nach Bewegung wurden unter anderem auch durch die Printmedien soweit etabliert, dass Sport heutzutage auch als Spaß und Vergnügen empfunden wird.
Der Körper der heutigen Gesellschaft erfuhr somit eine Aufwertung. Er ist der Mittler zwischen dem eigenen Ich und der Gesellschaft geworden und verkörpert einen sozialen Status. Die Prinzipien der früheren Industriegesellschaft sind auf das Aussehen des Körpers der Mediengesellschaft verlagert worden. Der Körper wird nun nicht mehr als gegeben hingenommen. Er darf, ja er sollte sogar, geformt und verändert werden um so zu werden, wie man ihn haben will.
Zusammenfassend sticht als Ergebnis meiner Arbeit hervor, dass die Mediengesellschaft vor allem eines bewältigen muss: Den Drang, die Bewegungsarmut in der Freizeit auszugleichen und den eigenen Körper zu spüren, beziehungsweise zu stärken...
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- ÜBER DEN MARATHONBOOM IN UNSERER GESELLSCHAFT
- 2. HAUPTTEIL
- SOZIOLOGIE DES KÖRPERS
- DIE VORBEREITUNG AUF DEN LANGEN LAUF
- AUSWIRKUNGEN AUF DEN KÖRPER
- 3. SCHLUSSTEIL
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den wachsenden Trend des Marathonlaufens in der heutigen Gesellschaft und analysiert die Gründe für die Faszination am Marathon. Ziel ist es, die Motivation der Marathonläufer zu verstehen und die gesellschaftlichen, soziologischen und trainingswissenschaftlichen Aspekte dieses Phänomens zu beleuchten.
- Soziologie des Körpers und seine Bedeutung in der modernen Gesellschaft
- Die Faszination am Marathon als Form der Selbsterfahrung und Grenzerfahrung
- Die Bedeutung von Ausdauer und Disziplin im Marathonlauf
- Der Marathonboom als Spiegelbild der heutigen Gesellschaft und ihrer Werte
- Die Rolle des Körpers als Mittel zur sozialen Positionierung und Selbstinszenierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die persönliche Erfahrung des Autors mit dem Marathonlauf dar und führt in die Thematik des Marathonbooms ein.
- Kapitel 2: Hauptteil - Soziologie des Körpers
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Körpers in der heutigen Gesellschaft und die Rolle, die er in der Selbstinszenierung und sozialen Positionierung spielt.
- Kapitel 2: Hauptteil - Die Vorbereitung auf den langen Lauf
Der Abschnitt behandelt die Trainingsaspekte des Marathonlaufs und die Herausforderungen, die die Vorbereitung mit sich bringt.
Schlüsselwörter
Marathon, Soziologie des Körpers, Grenzerfahrung, Selbsterfahrung, Ausdauer, Disziplin, gesellschaftlicher Trend, Motivation, Selbstinszenierung, soziale Positionierung, Trainingswissenschaft.
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- Stefan Zimmer (Author), 2009, Faszination Marathon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189003