Migranten und Migrantinnen sind eine heterogene Gruppe, die sich von einem Ort zum nächsten, möglicherweise mit einem Zwischenaufenthalt an einem anderen Ort bewegte und bewegt. Das geschieht nicht nur oberflächlich und lediglich im physischen Sinn ihrer Anwesenheit, sondern auch im Zuge der unterschiedlichen Bildungsabschlüsse, Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit welchen sie dem österreichischen Bildungswesen begegnen. Menschen, die mit diesem Terminus bezeichnet werden, kommen aufgrund unterschiedlicher Motive und Interessen nach Österreich, um hier eine Bleibe – sehr plakativ gesprochen – ohne Gewalt und mit einer besseren (Berufs-)Chance für die Zukunft zu finden.
Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass ein Mensch mit Migrationsgeschichte kein Teil einer unmündigen Masse ist, die wie ein Teig in die jeweils eigene Struktur von Werten und An-sichten gepresst wird und hart geworden ist. In diesem Punkt sehe ich den Handlungsbedarf im österreichischen (Weiter-)Bildungssystem. Der kritische Blick ist dahingehend, dass Migrantinnen und Migranten nicht als passive Objekte gesehen werden, für die Gesetze und Bildungsmaßnah-men, meist Sprachkurse oder Schulungen für Arbeitslose gemacht werden, ohne ihrem aktiven Zutun, als viel mehr als aktive Subjekte, die vor dem Hintergrund ihrer Migrationsgeschichte und dem Wissen, dass sie in das neue Land bringen, handlungsfähig bleiben und ihre Zukunft als Sub-jekte beispielsweise Lehrende innerhalb des Bildungssystems mitgestalten können. In diesem Zu-sammenhang möchte ich SCHERR (2002) erwähnen, der in seinen Ausführungen HEGEL, JAMES und MEAD erwähnt, welche ebenso wie er einen relevanten Beitrag zum Thema Sozialität und Subjektivität leisteten. Sie gehen davon aus, dass „die Entwicklung der individuellen Subjektivität abhängig ist von der Teilnahme an sozialen Beziehungen, in denen Individuen als eigenständig sprach-, handlungs- und entscheidungsfähige Subjekte anerkannt werden“ (SCHERR 2002, S.28). Das Einzelwesen spiegelt sich in kritischer Reflexion und Selbstwahrnehmung, in den Reaktionen der gesellschaftlichen Mitglieder.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chancengleichheit im Bildungssystem
- Sensibilisierung der Mehrheitsbevölkerung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Rolle von Migrantinnen und Migranten in der Erwachsenenbildung in Österreich. Sie untersucht, wie Migrantinnen und Migranten als aktive Subjekte im Bildungsprozess betrachtet werden können und wie das Bildungssystem zur Chancengleichheit beitragen kann.
- Die Rolle von Migrantinnen und Migranten als aktive Subjekte in der Erwachsenenbildung
- Chancengleichheit im Bildungssystem und die Bedeutung der sozialen Durchlässigkeit
- Sensibilisierung der Mehrheitsbevölkerung für die Bedürfnisse und Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten
- Die Herausforderungen der Integration und die Notwendigkeit der Partizipation
- Die Bedeutung der Anerkennung von Vielfalt und Differenz im Bildungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die heterogene Gruppe der Migrantinnen und Migranten sowie die unterschiedlichen Herausforderungen, denen sie im österreichischen Bildungswesen begegnen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Chancengleichheit im Bildungssystem. Es wird betont, dass das Bildungssystem eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Chancengleichheit spielt und Migrantinnen und Migranten Zugang zu Bildungsmöglichkeiten ermöglichen sollte.
Das dritte Kapitel behandelt die Sensibilisierung der Mehrheitsbevölkerung für die Bedürfnisse und Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten. Es wird argumentiert, dass die Anerkennung und Wertschätzung von Differenz im Bildungsprozess wichtig ist, um ein friedvolles Miteinander zu fördern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Themen wie Integration, Chancengleichheit, Erwachsenenbildung, Partizipation, Diversität, Differenz, Sensibilisierung, Migrantinnen und Migranten.
- Quote paper
- Stefanie Rumersdorfer (Author), 2012, MigrantInnen als aktive Subjekte in der Erwachsenenbildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189132