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Distanz und Abhängigkeit im Verhältnis von Gott und Geschöpf in Meister Eckharts "Opus Tripartitum"

Titel: Distanz und Abhängigkeit im Verhältnis von Gott und Geschöpf in Meister Eckharts "Opus Tripartitum"

Essay , 2010 , 7 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Lukas Rieger (Autor:in)

Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300)
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Danach gefragt, welches die entscheidende Szene zur Entschlüsselung
des Verhältnisses zwischen Gott und Geschöpf sei, würde ein bibel- und linientreuer Christ wohl im Brustton der Überzeugung antworten, dass es sich hierbei um jene prominenteste aller biblischen Episode handeln müsse, in der der Schöpfer-Gott seine Schöpfung aus der Taufe hebe. Hier, im Schöpfungsbericht, würde er insistieren, manifestiere und dokumentiere sich das grundsätzliche, später nur noch weiter ausbuchstabierte, Verhältnis von Gott und Geschöpf. Eine Analyse der Beziehung zwischen den beiden Größen sei daher - ein Zweifel sei in dieser Frage nicht möglich - mit einer möglichst akribischen, zugleich dem Wort getreuen und den Regeln der Hermeneutik
verpflichteten Auslegung der entsprechenden Schilderungen im ersten Buch des Pentateuch zu erreichen.

Die Abweichung, die Meister Eckhart im Gegensatz hierzu bei der Bearbeitung dieser Frage macht, mag exemplifizieren, was an seinem Werk den Augen eines orthodoxen Christen im höchsten Maße suspekt erscheint und was ihn für den Inhaber derselben Augen zum bei der Beschreibung göttlicher Natur und himmlischer Vorgänge vom Wort der Bibel abweichenden, in dieser Weise gar vom wahren Glauben abfallenden, häretischen Mystiker macht.

In der Tat ist die Lehre Meister Eckharts in erster Linie eine der
biblischen Geschichte vorangestellte Ontologie, erst in zweiter Linie ist sie eine von seinen ontologischen Axiomen abgeleitete, die biblische Geschichte unter diesen Vorzeichen deutende Theologie. Dementsprechend muss an erster Stelle der Analyse des Verhältnisses zwischen Gott und Geschöpf die Untersuchung der eckhartschen Ontologie, erst an zweiter Stelle eine Untersuchung seiner Exegese des biblischen Schöpfungsberichtes stehen. Einen Einblick in die Ansatz- und Eckpunkte einer solchen Analyse soll hier gegeben werden.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Meister Eckhart: Gott und Geschöpf – Distanz- und Abhängigkeitsverhältnisse
  • Die eckhartsche Ontologie
    • Das Sein als Gottesbegriff
    • Unfassbarkeit und Entfernung Gottes
    • Das Paradox der Nähe und Ferne
    • Die Inklusion der Geschöpfe in Gott
    • Das Verhältnis zwischen Gott und Geschöpf
  • Die eckhartsche Exegese des Schöpfungsberichtes
    • Die analoge Relation zwischen Gott und Geschöpf
    • Die zeitliche Dimension der Schöpfung
    • Das stetige Werden der Geschöpfe

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Der Text analysiert die Beziehung zwischen Gott und Geschöpf in der Philosophie Meister Eckharts, wobei er insbesondere die Distanz und Abhängigkeit zwischen beiden Größen beleuchtet. Eckharts einzigartige Sichtweise, die von der orthodoxen Lehre abweicht, steht im Zentrum der Untersuchung.

  • Eckharts Ontologie und die Definition von Gott als Sein
  • Die paradoxe Beziehung von Nähe und Ferne zwischen Gott und Geschöpf
  • Die Inklusion aller Seienden in Gott und die ontologische Abhängigkeit der Geschöpfe
  • Die Analyse des Schöpfungsberichts und die Bedeutung der Zeit in Eckharts Theologie
  • Das stetige Werden der Geschöpfe in Relation zur ewigen Existenz Gottes

Zusammenfassung der Kapitel

Der Text beleuchtet zunächst die grundlegende ontologische Sichtweise Meister Eckharts. Er analysiert den Satz "Das Sein ist Gott" und zeigt auf, wie Eckhart durch diese Aussage eine einzigartige Gottesvorstellung entwickelt, die ihn in Konflikt mit orthodoxen Lehren brachte. Die Unfassbarkeit und Entfernung Gottes im Vergleich zum Geschöpf sowie die gleichzeitige ontologische Inklusion der Geschöpfe in Gott werden untersucht.

Im zweiten Teil wird Eckharts Exegese des Schöpfungsberichtes analysiert. Die Beziehung zwischen Gott und Geschöpf wird als analoge Relation beschrieben, wobei die Bedeutung der Zeit für die Geschöpfe und die ewige Existenz Gottes hervorgehoben wird. Eckharts Verständnis des Schöpfungsaktes als stetiges Werden in der Zeit, während Gott im ewigen Jetzt wirkt, wird erläutert.

Schlüsselwörter

Die zentralen Themen des Textes sind Meister Eckhart, Gott, Geschöpf, Ontologie, Sein, Distanz, Abhängigkeit, Schöpfungsbericht, Exegese, Zeit, Ewigkeit, Werden, analog Relation, Inklusion.

Ende der Leseprobe aus 7 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Distanz und Abhängigkeit im Verhältnis von Gott und Geschöpf in Meister Eckharts "Opus Tripartitum"
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Philosophisches Seminar)
Veranstaltung
Hauptseminar "Meister Eckharts Opus Tripartitum"
Note
1,0
Autor
Lukas Rieger (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
7
Katalognummer
V189365
ISBN (eBook)
9783656136194
Sprache
Deutsch
Schlagworte
distanz abhängigkeit verhältnis gott geschöpf meister eckharts opus tripartitum ontologie eckhart mittelalter scholastik
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Lukas Rieger (Autor:in), 2010, Distanz und Abhängigkeit im Verhältnis von Gott und Geschöpf in Meister Eckharts "Opus Tripartitum", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189365
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