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Franz Kafka, Die Bäume - Ausführliche Interpretation mit Sekundärliteratur

Title: Franz Kafka, Die Bäume - Ausführliche Interpretation mit Sekundärliteratur

Scientific Essay , 2012 , 6 Pages

Autor:in: M.A. Gerd Berner (Author)

German Studies - Modern German Literature
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Der aus Kafkas Frühphase stammende Text besteht nur aus vier Sätzen. Die Fachwissenschaft tut sich schwer, den "Bäumen" eine eindeutige Textart zuzuordnen, sie nennt "Die Bäume" sowohl Parabel als auch Gleichnis. Peter Beicken zählt den Text zu den parabelhaften Überle-gungen, Rüdiger Zymner nennt ihn Denkbild. Aufgrund meiner im Unter- richt erarbeiteten Definition des Parabelbegriffes bei Kafka haben wir den Text als Parabel analysiert. Mit der einleitenden Konjunk-tion "denn" suggeriert Kafka eine Kausalität zu einem vorangehenden Hauptsatz, der aber fehlt. Ebenso rätselhaft wie der fehlende Rück-bezug des "denn" bleibt auch das Verschwinden des an den Gleichset-zungsnominativ "Bäume im Schnee" gebundenen Subjekts "wir". Wir haben untersucht, w i e die Baumstämme im Schnee liegen. Dazu macht Kafka zwei sich widersprechende Aussagen, für die er jeweils eine überzeugende Begründung liefert. Doch die erste wird mit einem "Nein", die andere mit einer adversativen Konjunktion wider-legt, an die sich mit "sieh" der einzige Imperativ des Textes anschließt. Kafka gebraucht zweimal das verrätselnde Wort "schein- bar": anfangs ist es adverbial gebrauchtes Adjektiv, im letzten Satz jedoch ein prädikatives Adjektiv, noch hervorgehoben durch das attribuierte Modaladverb "sogar". Die jeweils vorausgehende Aussage wird durch die darauf folgende wieder entkräftet. Das mit unter-schiedlicher syntaktischer Kohärenz zweimal erscheinende "scheinbar" zeigt, dass jeder geglaubte sichere Halt nur aufgrund einer Täuschung sicher erscheint, es aber in Wahrheit nicht wirklich ist. Da der äußere Schein über die tatsächliche Beschaffenheit der Baumstämme hinwegtäuscht, erscheint die vergleichende Beziehung von Mensch und Baum sehr verrätselt. Wir haben im Unterricht das Tertium comparationis, in dem sich die Subjekte der Bild- und der Sachhälfte gleichen, so bestimmt: das Trügerische eines scheinbaren Haltes.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Versuch einer Interpretation
  • Textart
  • Der Vergleich
  • Parabel
  • Interpretation von „Die Bäume“

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit analysiert Franz Kafkas kurzen Text „Die Bäume“ und untersucht dessen literarische Gattung. Ziel ist es, die Schwierigkeiten bei der Einordnung des Textes in ein etabliertes Genre zu beleuchten und eine fundierte Interpretation zu liefern.

  • Kafkas Schreibstil und seine Verwendung von Bildern
  • Die literarische Gattung des Textes (Parabel, Gleichnis, Denkbilder)
  • Die Interpretation des Vergleichs zwischen „Wir“ und „Baumstämmen im Schnee“
  • Das Thema Schein und Sein in Kafkas Werk
  • Die Bedeutung des Tertium comparationis

Zusammenfassung der Kapitel

Versuch einer Interpretation: Der Text analysiert den kurzen Prosatext "Die Bäume" von Franz Kafka. Er beleuchtet die Debatte in der Kafka-Forschung über die genaue Einordnung des Textes – Parabel, Gleichnis oder Denkbilder – und legt den Fokus auf die interpretatorischen Herausforderungen, die der Text bietet. Die Arbeit führt in die Thematik ein und bereitet den Leser auf die detailliertere Analyse vor.

Textart: Dieses Kapitel beschäftigt sich eingehend mit der Frage nach der literarischen Gattung von Kafkas "Die Bäume". Es werden verschiedene Ansätze und Meinungen von Literaturwissenschaftlern vorgestellt, die den Text mal als Parabel, mal als Gleichnis oder als Denkbilder einstufen. Die Schwierigkeiten, eine eindeutige Zuordnung vorzunehmen, werden ausführlich diskutiert, und die unterschiedlichen Kriterien zur Bestimmung der jeweiligen Gattungen werden erläutert.

Der Vergleich: Dieses Kapitel analysiert den Text als Vergleich, wobei die Vergleichspartikeln und das Tertium comparationis untersucht werden. Es wird herausgearbeitet, dass es sich nicht um einen einfachen Vergleich handelt, sondern um eine komplexere Form, die als Gleichnis interpretiert werden kann. Die Besonderheiten dieses Vergleichs werden im Detail beleuchtet und mit anderen literarischen Mitteln verglichen.

Parabel: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Definition und Merkmale der Parabel, basierend auf einer didaktischen Auseinandersetzung mit dem Thema im Schulunterricht. Es werden verschiedene Kriterien einer Parabel erörtert, wie beispielsweise die fiktionale Natur des Textes, die narrative Kurzform, die Notwendigkeit eines Analogieschlusses und der appellative Charakter. Die Arbeit differenziert Parabeln von anderen literarischen Formen wie Gleichnissen und beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Interpretation.

Interpretation von „Die Bäume“: Der Text analysiert den Vergleich zwischen „wir“ und den „Baumstämmen im Schnee“ im Detail. Es wird gezeigt, wie Kafka die scheinbare Einfachheit des Vergleichs durch die wiederholte Verwendung von „scheinbar“ und die Gegenüberstellung von Anschein und Wirklichkeit untergräbt. Die Interpretation betont die Ambivalenz des Bildes und die vielschichtigen Bedeutungen, die der Text zulässt. Die Rolle des Imperativs „sieh!“ und die Bedeutung des Tertium comparationis als „trügerischer Halt“ werden herausgearbeitet. Das Kapitel vermeidet aber abschließende definitive Aussagen, sondern betont die Offenheit der Interpretation.

Schlüsselwörter

Franz Kafka, Die Bäume, Parabel, Gleichnis, Denkbilder, Vergleich, Tertium comparationis, Schein und Sein, Interpretation, Literaturwissenschaft, Analogie, Bildsprache.

Häufig gestellte Fragen zu Franz Kafkas "Die Bäume"

Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?

Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert Franz Kafkas Kurztext "Die Bäume" und befasst sich vor allem mit der Einordnung des Textes in ein literarisches Genre sowie dessen Interpretation. Die Arbeit untersucht die Schwierigkeiten, den Text eindeutig als Parabel, Gleichnis oder Denkbilder zu klassifizieren, und bietet eine fundierte Interpretation.

Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?

Die Arbeit behandelt Kafkas Schreibstil und seine Bildsprache, die literarische Gattung des Textes, die Interpretation des Vergleichs zwischen "Wir" und "Baumstämmen im Schnee", das Thema Schein und Sein in Kafkas Werk und die Bedeutung des Tertium comparationis.

Welche Kapitel umfasst die Arbeit?

Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: "Versuch einer Interpretation", "Textart", "Der Vergleich", "Parabel" und "Interpretation von „Die Bäume“". Jedes Kapitel bearbeitet einen Aspekt der Textanalyse, beginnend mit einer allgemeinen Einführung und Interpretation bis hin zu einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem Vergleich und der Einordnung des Textes in die Gattung der Parabel.

Wie wird der Text in der Arbeit interpretiert?

Die Interpretation konzentriert sich auf den zentralen Vergleich im Text und dessen Ambivalenz. Es wird gezeigt, wie Kafka die scheinbare Einfachheit des Vergleichs durch Stilmittel wie Wiederholungen und Gegenüberstellungen untergräbt. Die Offenheit und Vielschichtigkeit der möglichen Interpretationen wird betont, wobei abschließende definitive Aussagen vermieden werden.

Welche Rolle spielt der Vergleich im Text?

Der Vergleich zwischen "Wir" und den "Baumstämmen im Schnee" steht im Mittelpunkt der Analyse. Die Arbeit untersucht die Vergleichspartikeln und das Tertium comparationis, um die komplexe Struktur des Vergleichs und seine mögliche Interpretation als Gleichnis herauszuarbeiten. Die Besonderheiten dieses Vergleichs werden detailliert beleuchtet.

Wie wird die Gattung des Textes bestimmt?

Die Arbeit diskutiert ausführlich die Frage nach der literarischen Gattung von "Die Bäume". Verschiedene Ansätze und Meinungen von Literaturwissenschaftlern werden vorgestellt, die den Text unterschiedlich einordnen (Parabel, Gleichnis, Denkbilder). Die Schwierigkeiten einer eindeutigen Zuordnung werden ausführlich diskutiert, und die unterschiedlichen Kriterien zur Bestimmung der jeweiligen Gattungen werden erläutert.

Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?

Schlüsselwörter sind: Franz Kafka, Die Bäume, Parabel, Gleichnis, Denkbilder, Vergleich, Tertium comparationis, Schein und Sein, Interpretation, Literaturwissenschaft, Analogie, Bildsprache.

Für wen ist diese Arbeit gedacht?

Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich mit Franz Kafka und seiner Literatur auseinandersetzen möchten, insbesondere an Studenten und Wissenschaftler im Bereich der Literaturwissenschaft.

Wo finde ich weitere Informationen zu Franz Kafka?

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Details

Title
Franz Kafka, Die Bäume - Ausführliche Interpretation mit Sekundärliteratur
Author
M.A. Gerd Berner (Author)
Publication Year
2012
Pages
6
Catalog Number
V189452
ISBN (eBook)
9783656152712
Language
German
Tags
kafka bäume ausführliche interpretation sekundärliteratur ein aus vier Sätzen bestehender Text Textart in der Fachwissenschaft umstritten Prof Zymner sagt 'Denkbild' und Edgar Marsch sagt 'Kurzparabel' meine Entscheidung für die literarische Gattung "Parabel" der Bezug der durch das "denn" suggerierten Kausalität ist opak Position der Baumstämme wird mit der conditio humana analogisiert reiner Erzählerbericht Kafka spielt in seinem Text zwei konträre Deutungsmöglichkeiten durch ein Tafelbild meines Leistungskurses mit Bild- und Sachhälfte das Trügerische eines scheinbaren Haltes als Tertium comparationis
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M.A. Gerd Berner (Author), 2012, Franz Kafka, Die Bäume - Ausführliche Interpretation mit Sekundärliteratur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189452
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