Kurorte sind seit Geburtsstunde des Kurbeitrages (Anfang des 16. Jahrhunderts vor Chr.) vehement öffentlichen Kritiken ausgesetzt. So ist dessen Erhebung nicht gerade ein Aushängeschild für die Kurgemeinden, haftet doch ein etwas bitterer Beigeschmack an ihm, da er vom Gast zusätzlich pro Aufenthaltstag und unabhängig von der tatsächlichen Nutzung der Kureinrichtung zu bezahlen ist und zudem von Gemeinde zu Gemeinde individuell erhoben werden darf.
Aus Sicht der Kurorte ist er jedoch eine essentielle Methode zur Finanzierung touristischer Maßnahmen und derzeit existenziell unabdingbar.
Zurück zu führen ist dies, dass de facto ein Kurgast höhere Anforderungen an einen Kurort hat als reguläre Tourismusleistungen und Angebote ihm bieten. Von elementarer Bedeutung ist für diesen besonders, dass die Zieldestination einen überdurchschnittlichen hohen Erholungswert besitzt.
Dies bedeutet u.a.: Ruhe, Ordnung und Sauberkeit, großzügige Park- und Gartenanlagen, Brunnen und Plätze, eine gute Infrastruktur mit Fußgängerzonen und Radwegen, viele kulturelle Angebote und natürlich ein sehr ansprechendes Stadtbild.
Mit anderen Worten wird von Kurgemeinden eine überdimensional hohe Attraktivität der öffentlichen Güter erwartet.
Diese prägen also das Stadtbild und machen unter anderem erst das Flair eines Urlaubs- bzw. Erholungsortes aus. Jedoch müssen sie von der jeweiligen Kommune erst einmal finanziert werden (können), denn die anfallenden Kosten dürfen nicht durch Eintrittspreise ausgeglichen werden, da es sich bei öffentlichen Gütern um Allgemeingut handelt. Dies bedeutet, dass kein Bürger von der Nutzung ausgeschlossen werden darf. Vielmehr muss der Staat für das Güterangebot sorgen und dieses durch Abgaben finanzieren.
Aufgrund dieser Konfliktlage entschließen sich viele Gemeinden unter anderem dazu sich das Prädikat "Bad" anzuwerben. Dies hat nicht nur Image fördernde Aspekte, sondern auch den Vorteil der Einführung des Kurbeitrages. Natürlich ist die Aneignung
nur mit strengen Auflagen möglich und muss behördlich genehmigt werden.
Innerhalb der zu behandelnden Thematik dieser Studienarbeit wird die genaue Vorgehensweise jedoch nicht näher erläutert, da dies den vorgegebenen Rahmen sprengen würde.
Diese Arbeit konzentriert sich vorwiegend auf den Vergleich verschiedener Aspekte der Kurtaxe betreffend, indem sie die Kommunen Bad Kötzting, Bad Füssing und Bad Kissingen als Beispiele heranzieht, analysiert und schließlich gegeneinander abwiegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE KURSTEUER
- 2.1. DEFINITION DER KURSTEUER
- 2.2. GRUNDLEGENDE ELEMENTE DER KURSTEUER
- 2.2.1. HISTORISCHE BETRACHTUNG
- 2.2.2. DAS VERBREITUNGSGEBIET DES KURBEITRAGES
- 3. RECHTLICHE GRUNDLAGEN UND RECHTFERTIGUNG FÜR DIE ERHEBUNG
- 3.1. DIE RECHTSGRUNDLAGEN DES KURBEITRAGES
- 3.1.1. DAS KOMMUNALABGABEGESETZ (KAG) ARTIKEL 7
- 3.1.2. DAS KOSTENGESETZ (KG) ARTIKEL 24
- 3.1.3. DAS UMSATZSTEUERGESETZ (USTG) § 12 (2) NR. 9
- 3.2. VORRAUSSETZUNGEN für die ErhEBUNG DER KURSTEUER
- 3.3. ABGRENZUNG ZUR KOMMUNALEN STEUERN
- 3.4. BEITRAGSBEMESSUNG
- 3.5. PREISSTRATEGIE
- 4. DIE EINZIEHUNG DER KURTSTEUER
- 5. KRITISCHE BETRACHTUNG DER KURSTEUER
- 5.1. DIE WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTSAMKEIT DES KURBEITRAGES
- 5.2. NEGATIVE ASPEKTE DER KURSTEUER
- 5.2.1. DEGRESSION DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
- 5.2.2. TRITTBRETTFAHRER-PHÄNOMEN
- 5.2.3. DEFIZITÄRER KOSTENDECKUNGSGRAD
- 5.2.4. DEFIZITE TRANSPARENZ
- 6. VERGLEICHSANALYSE
- 6.1. PRÄSENTATION DER Einzelnen KuRORTE IM HINBLICK AUF DEN KURBEITRAG
- 6.1.1. BAD KISSINGEN
- 6.1.2. BAD FÜSSING
- 6.1.3 BAD KÖTZTING
- 6.2. GEGENÜBERSTELLUNG DER DREI KURORTE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit befasst sich mit der Finanzierung touristischer Maßnahmen durch eine Kursteuer. Sie analysiert die rechtlichen Grundlagen und die wirtschaftliche Bedeutung der Kursteuer und beleuchtet kritisch ihre Vor- und Nachteile. Der Schwerpunkt liegt auf einem Vergleich verschiedener Kurorte im Hinblick auf die Erhebung und Verwendung des Kurbeitrags.
- Rechtliche Grundlagen der Kursteuer
- Wirtschaftliche Bedeutung der Kursteuer für Kurorte
- Kritische Betrachtung der Kursteuer: Vor- und Nachteile
- Vergleich verschiedener Kurorte im Hinblick auf den Kurbeitrag
- Bewertung der Kursteuer als Finanzierungsinstrument für touristische Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Kursteuer ein und erläutert die Problematik der Finanzierung öffentlicher Güter in Kurorten. Kapitel 2 definiert die Kursteuer und beleuchtet ihre historischen Wurzeln und ihre Verbreitung. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den rechtlichen Grundlagen und Voraussetzungen für die Erhebung der Kursteuer. Kapitel 4 befasst sich mit der Einziehung der Kursteuer. Kapitel 5 analysiert die wirtschaftliche Bedeutung der Kursteuer und diskutiert kritisch ihre negativen Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Kursteuer, Kurbeitrag, Kurorte, Finanzierung, Tourismus, öffentliche Güter, Rechtliche Grundlagen, Wirtschaftliche Bedeutung, Vergleich, Bad Kissingen, Bad Füssing, Bad Kötzting.
- Quote paper
- Miriam Dick (Author), 2010, Finanzierung touristischer Maßnahmen durch eine Kursteuer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189619