Seit dem Jahr 1972 liegen in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) die Zahlen der Geburten unter der Zahl der Sterbefälle, was unter Ausschluss der Migrationsströme nach Deutschland, zwangsläufig zu einer Abnahme der (west-)deutschen Bevölkerung führt. (vgl. Schmid 1976, S. 287) Auch die Deutsche Demokratische Republik (DDR) hatte mit einem teils starken Be-völkerungsschwund zu kämpfen. An diesem Trend hat sich seit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten am 3.Oktober 1990 nichts geändert.
Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, welche familienpolitischen Maßnahmen jeweils in den beiden deutschen Staaten, seit ihrer konstitutionellen Gründung 1949 bis zur Öffnung der Mauer 1989, verfolgt wurden und was im speziellen getan wurde, um dem Trend des Bevölkerungsrückgangs entgegenzuwirken bzw. die Reproduktion anzuregen. Nach einer einleitenden allgemeinen Begriffsklärung und der Darstellung der beiden Familienideale, erfolgt eine Darlegung, wie sich die Fertilität in beiden deutschen Staaten unter familienpolitischer Einwirkung entwickelt hat. Abschließend erfolgt eine kurze Bertrachtung des Sonderfalls der gewollten Kinderlosigkeit als „blinden Fleck“ der Familienpolitik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Gedanken
- Begriffsklärung
- Klärung des Begriffs „Familie“
- Klärung des Begriffs „Fertilität“
- Klärung des Begriffs „Familienpolitik“
- Rechtliche Grundlagen
- Ausgewählte Ziele der Familienpolitik
- Die Familie in beiden deutschen Staaten
- Das Familienideal der BRD
- Das Familienideal der DDR
- Kurzer Vergleich der Entwicklungen der Ideale
- Die Familienpolitik
- Die Familienpolitik der BRD
- Die Sozialpolitik der DDR
- Gegenüberstellung der Familienpolitik
- Die Entwicklung der Geburten
- Die Entwicklung in der BRD
- Ursachen für den Geburtenrückgang in der BRD
- Die Entwicklung in der DDR
- Ursachen für den Geburtenrückgang in der DDR
- Gegenüberstellung der Entwicklungen
- Die gewollte Kinderlosigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Familienpolitik in der DDR und BRD und ihren Einfluss auf die Fertilitätsentwicklung der jeweiligen Bevölkerung. Sie befasst sich mit der Analyse der Familienpolitik beider deutscher Staaten im Zeitraum von 1949 bis 1989, insbesondere mit Maßnahmen, die dem Bevölkerungsrückgang entgegenwirken sollten.
- Definition der Kernbegriffe „Familie“, „Fertilität“ und „Familienpolitik“
- Analyse der Familienideale in der BRD und der DDR
- Vergleich der Familienpolitik in beiden deutschen Staaten
- Untersuchung der Fertilitätsentwicklung in der BRD und der DDR
- Bedeutung der gewollten Kinderlosigkeit als Faktor der Familienpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit einer umfassenden Begriffsklärung der zentralen Themen „Familie“, „Fertilität“ und „Familienpolitik“. Es werden die verschiedenen Facetten dieser Begriffe sowie ihre Bedeutung im Kontext der Familienpolitik erläutert.
Im zweiten Teil werden die Familienideale der BRD und der DDR dargestellt und gegenübergestellt. Hierbei wird auf die unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen eingegangen, die die Entwicklung der Familienmodelle in beiden Staaten prägten.
Im dritten Teil der Arbeit werden die Familienpolitiken der BRD und der DDR gegenübergestellt. Dabei werden die unterschiedlichen Ziele und Maßnahmen der Familienpolitik in beiden deutschen Staaten analysiert und kritisch bewertet.
Der vierte Teil befasst sich mit der Entwicklung der Geburtenzahlen in der BRD und der DDR. Es werden die Ursachen für den Geburtenrückgang in beiden Staaten analysiert und die Rolle der Familienpolitik dabei untersucht.
Schlüsselwörter
Familienpolitik, DDR, BRD, Fertilität, Geburtenrückgang, Familienideal, Sozialpolitik, Kinderlosigkeit, Reproduktion, Bevölkerungsschwund.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Julia Erdmann (Author), 2009, Gegenüberstellung der Familienpolitik in DDR und BRD und ihr Einfluss auf die jeweilige Fertilitätsentwicklung der Bevölkerung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189652