Noch heute besitzt die Freie und Hansestadt Hamburg mit dem Stadtteil Neuwerk, der aus den drei Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn besteht, einen etwa 100 Kilometer nordwestlich vom Kerngebiet der Stadt liegenden Außenposten in der Nordsee vor der Elbmündung. Diese drei Inseln besitzt Hamburg – fast ohne zeitliche Unterbrechung – seit dem frühen 14. Jahrhundert.
Die Inbesitznahme fremder Gebiete zur Sicherung der Schifffahrtswege zum eigenen, weiter landeinwärts gelegenen Hafen – der Hauptgrund für die Hamburger Gebietserwerbungen im Bereich der Elbmündung und später an der Elbe entlang – stellt im 14. Jahrhundert keinen Einzelfall dar: „Lübeck ist es schon im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts gelungen, über die Trave, soweit sie schiffbar ist, nicht nur die Oberhoheit im vollen Umfange zu erwerben, sondern auch beide Ufer des Stromes bis auf eine kurze Strecke dem Gebiete der Stadt einzuverleiben, so daß hinfort jede Beeinträchtigung der Schiffahrt auf der Trave sich mit Erfolg abwehren ließ.“
Für den Hamburger Rat ist das Vorgehen, das in dieser Hausarbeit dargestellt werden soll, also nicht ohne Beispiel.
Ziel dieser Hausarbeit soll es sein, die Inbesitznahme der Insel Neuwerk und des Amtes Ritzebüttel durch Hamburg im 14. Jahrhundert in ihrem chronologischen Ablauf darzustel-len. Dazu wird der Verfasser zunächst die von Seeräubern ausgehende Gefahr skizzieren, die Hamburg zum Erwerb von Besitzungen an der Elbmündung veranlasst hat. Anschließend wird er die Vorgehensweise des Hamburger Rates bei der Inbesitznahme zunächst Neuwerks und dann Ritzebüttels darlegen. Abschließend wird der Verfasser in einem kurzen Fazit den Unterschied zwischen den beiden Vorgehensweisen zusammenfassend aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Die Bedrohung des Hamburger Handels durch Seeräuber
- 2. Die Inbesitznahme Neuwerks
- 3. Das Bündnis mit dem Land Wursten
- 4. Die Verpfändung der Kirchspiele Altenwalde und Groden
- 5. Der Erwerb Ritzebüttels
- III. Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Inbesitznahme der Insel Neuwerk und des Amtes Ritzebüttel durch Hamburg im 14. Jahrhundert in ihrem chronologischen Ablauf darzustellen. Dazu wird der Verfasser zunächst die von Seeräubern ausgehende Gefahr skizzieren, die Hamburg zum Erwerb von Besitzungen an der Elbmündung veranlasst hat. Anschließend wird er die Vorgehensweise des Hamburger Rates bei der Inbesitznahme zunächst Neuwerks und dann Ritzebüttels darlegen. Abschließend wird der Verfasser in einem kurzen Fazit den Unterschied zwischen den beiden Vorgehensweisen zusammenfassend aufzeigen.
- Die Bedrohung des Hamburger Handels durch Seeräuber
- Die Inbesitznahme Neuwerks
- Das Bündnis mit dem Land Wursten
- Die Verpfändung der Kirchspiele Altenwalde und Groden
- Der Erwerb Ritzebüttels
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Freie und Hansestadt Hamburg besitzt noch heute den Stadtteil Neuwerk, der aus den drei Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn besteht. Die Inselgruppe liegt etwa 100 Kilometer nordwestlich vom Kerngebiet der Stadt in der Nordsee vor der Elbmündung. Hamburg besitzt diese drei Inseln - fast ohne zeitliche Unterbrechung - seit dem frühen 14. Jahrhundert.
Die Inbesitznahme fremder Gebiete zur Sicherung der Schifffahrtswege zum eigenen Hafen stellt im 14. Jahrhundert keinen Einzelfall dar. Auch Lübeck hatte im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts die Oberhoheit über die Trave erworben und beide Ufer des Stromes bis auf eine kurze Strecke dem Gebiet der Stadt einverleibt, um jede Beeinträchtigung der Schiffahrt auf der Trave abzuwehren.
II. Hauptteil
1. Die Bedrohung des Hamburger Handels durch Seeräuber
Am 7. Mai 1189 stellte Kaiser Friedrich I. der Stadt Hamburg einen Freibrief aus, der ihren Schiffen Zollfreiheit auf der Elbe von der Stadt bis zur Nordsee gewährte. Obwohl die Urkunde heute nur in einer Abschrift erhalten ist, deren Originaltreue in Frage zu stellen ist, begründete sich auf diesem Hamburger Privileg die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung der Stadt Hamburg als Hafen und Handelsplatz und damit auch die politische Macht des Hamburger Rates.
Doch in dieser herausragenden wirtschaftlichen und politischen Position sah sich der Rat vor allem durch Seeräuberei und Plünderung gestrandeter Schiffe im Bereich der Elbmündung bedroht.
Die Lage der Insel Neuwerk und der Landspitze des Landes Hadeln an der Elbmündung bot Seeräubern in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Möglichkeit, den Handel im Hamburger Hafen empfindlich zu stören. Jedes Schiff, dass aus der Nordsee zum Hamburger Hafen fuhr, musste dieses Gebiet durchqueren. An der Elbeinfahrt stellten Sandbänke für die Seefahrer eine große Gefahr dar, da sie dort jederzeit stranden konnten.
Um dieser Gefahr für den Handel Herr zu werden, schloss der Hamburger Rat mehrere Verträge. So verpflichteten sich die beiden Hansestädte Hamburg und Lübeck im Jahr 1241 dazu, gemeinsam alle diejenigen zu bekämpfen, die die Bürger ihrer Städte zwischen der Travemündung, Hamburg und der Elbmündung bedrohten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Seeräuber, Elbmündung, Neuwerk, Ritzebüttel, Hamburger Rat, Schifffahrt, Handel, Strandrecht, Bündnis, Verpfändung, Erwerb.
- Arbeit zitieren
- Sven-Friedrich Pape (Autor:in), 2009, Den Piraten auf der Spur: Hamburgs Versuche mit Neuwerk und Ritzebüttel der Lage Herr zu werden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189982