1. Einleitung
Mit dem Slogan ‚Bild dir deine Meinung’ warb einst eine große, deutsche Boulevardzeitung. Trotz der vermeintlichen Eindeutigkeit dieses Werbespruchs könnte man die Botschaft auch falsch verstehen. Nicht nur für Zeitungen, sondern für alle Formen von Massenmedien stellt sich folgende Frage: Bilden sich die Rezipienten mithilfe der Massenmedien eine eigene Meinung oder wird ihnen nicht viel eher eine Medienmeinung aufgezwungen? Ausgehend von Luhmanns Behauptung, dass wir alles was wir über unsere Welt wissen, durch die Massenmedien wissen, soll auf den folgenden Seiten die Arbeitsweise und Wirkung der Massenmedien beleuchtet werden. Die Grundlage bildet dafür die Systemtheorie von Niklas Luhmann, welche mit verschiedenen Ansätzen der Kommunikationswissenschaften, wie Agenda-Setting oder Nachrichtenwerttheorie, verknüpft werden soll.
Luhmann beschreibt die Massenmedien in seinen Arbeiten als ein besonderes soziales System, das sich aus Unterhaltung, Werbung sowie den Nachrichten und Berichten zusammensetzt. Der Fokus dieser Arbeit soll jedoch ausschließlich auf letzterem liegen.
Für die Beleuchtung der Frage, welchen Einfluss die Massenmedien auf die Gesellschaft ausüben, ist es unumgänglich den Kommunikationsbegriff Luhmanns kurz zu umreißen. Im Anschluss daran sollen die Massenmedien als ein besonderes soziales System charakterisiert werden. Im weiteren Verlauf der Arbeit soll erläutert werden, wie und warum Nachrichten und Berichte im System der Massenmedien entstehen. Im abschließenden Teil soll auf die Wirkung der Massenmedien eingegangen werden, bevor die Arbeit mit einem Schlusswort abgerundet wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Kommunikationsbegriff Luhmanns
- 3. Massenmedien als besonderes soziales System
- 3.1 Kommunikation
- 3.2 Autopoiesis
- 3.3 System-Umwelt-Differenz
- 3.4 Code
- 3.5 Zwischenfazit
- 4. Die Entstehung von Nachrichten
- 4.1 Nachrichtenwerttheorie
- 4.2. Gatekeeping
- 4.3. Inter-Media-Agenda-Setting
- 4.4 Zwischenfazit
- 5. Die Wirkung der Massenmedien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die Massenmedien als Meinungsmacher fungieren. Ausgehend von Luhmanns These, dass wir unser Weltwissen primär über die Massenmedien erlangen, wird die Funktionsweise und Wirkung dieser Systeme im Hinblick auf die Meinungsbildung analysiert. Die Arbeit verknüpft Luhmanns Systemtheorie mit verschiedenen Ansätzen der Kommunikationswissenschaft, wie der Agenda-Setting-Theorie und der Nachrichtenwerttheorie.
- Kommunikationsbegriff nach Luhmann
- Massenmedien als soziales System
- Entstehung von Nachrichten und Berichten
- Wirkung der Massenmedien auf die Meinungsbildung
- Verhältnis von Medien und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Fragestellung und den methodischen Ansatz der Arbeit erläutert. Kapitel 2 befasst sich mit Luhmanns Kommunikationsbegriff und beleuchtet dessen zentrale Elemente, wie Information, Mitteilung und Verstehen. In Kapitel 3 werden die Massenmedien als ein besonderes soziales System mit ihren spezifischen Eigenschaften charakterisiert. Dieses Kapitel analysiert die Kommunikation im Massenmediensystem, die Autopoiesis und die System-Umwelt-Differenz.
Kapitel 4 untersucht die Entstehung von Nachrichten und Berichten im System der Massenmedien. Es betrachtet verschiedene Theorien, wie die Nachrichtenwerttheorie, das Gatekeeping und das Inter-Media-Agenda-Setting. Kapitel 5 beleuchtet die Wirkung der Massenmedien auf die Gesellschaft und analysiert den Einfluss dieser Systeme auf die Meinungsbildung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit umfassen die Systemtheorie von Niklas Luhmann, Massenmedien, Kommunikation, Meinungsbildung, Nachrichtenwerttheorie, Gatekeeping, Inter-Media-Agenda-Setting, Autopoiesis und System-Umwelt-Differenz. Darüber hinaus spielen die Themen der Medienwirkung und die Beziehung zwischen Medien und Gesellschaft eine wichtige Rolle.
- Arbeit zitieren
- Sven Keil (Autor:in), 2011, Die Massenmedien als Meinungsmacher? Eine systemtheoretische Betrachtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190016