Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iß was du vor dir hast! Iß diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel! (Hes 3,1)
In diesem Zitat werden die beiden wohl naheliegendsten Funktionen des menschlichen Mundes benannt. Doch der alttestamentliche Mund bleibt nicht auf das Essen und Reden beschränkt, sondern wird weitaus häufiger selbst zu (bildlicher) Sprache. Wie in Hesekiel helfen im gesamten Ersten Testament konkrete Körperbegriffe – metaphorisch gebraucht – abstraktes theologisches Gedankengut auszudrücken. Trotz jahrhundertelanger Überarbeitungs- und Übersetzungsprozesse blieb diese ‚anthropologische Bildhaftigkeit‘ des Ersten Testaments in großem Umfang erhalten. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einem dieser Körperbegriffe in seinen unterschiedlichen bildhaften Bedeutungen nachzugehen. Verschiedene metaphorische Funktionsbereiche des Mundes sollen differenziert und näher analysiert werden. Dabei dienen außerbiblische – historische wie aktuelle – Sichtweisen des Mundes dazu, einen mehrperspektivischen Blick auf den Gegenstand zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort und Zielsetzung
- Schwierigkeiten bei der Bearbeitung des Themas
- Der Mund: Von seiner biologischen Funktion zur bildlichen Verwendung
- Allgemeine Beobachtungen zur Bedeutung des Mundes
- im Alten Orient
- im Ersten Testament
- Der Mund als Durchlass
- Veräußerlichung (Sprache)
- Funktionen des Gottesmundes
- Funktion des Mundes eines Gläubigen
- Funktionen des gottlosen Mundes
- Verinnerlichung
- Veräußerlichung (Sprache)
- Der Mund als Gefäß
- Der Mund als ein Gefäß für Worte (und Gefühle)
- von Gott
- von Propheten
- vom Sprecher selbst
- Der Mund als Gefäß für Böses
- Der Mund als Gefäß für Lebenswichtiges
- Der Mund als ein Gefäß für Worte (und Gefühle)
- Die Verbindungsfunktion des Mundes
- Der funktionslose Mund
- Gesten und Mund
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die vielfältigen bildlichen Bedeutungen des "Mundes" im alttestamentlichen Sprach- und Bildgebrauch. Ziel ist die differenzierte Analyse der metaphorischen Funktionsbereiche des Mundes, unter Einbezug außerbiblischer Perspektiven für einen mehrperspektivischen Blick.
- Die metaphorische Verwendung des Mundes im Alten Testament
- Der Mund als Medium der Kommunikation (Sprache und Schweigen)
- Der Mund als Gefäß für positive und negative Inhalte
- Der Mund als Symbol für Handlung und Wirkung
- Die Herausforderungen bei der Interpretation alttestamentlicher Texte
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort und Zielsetzung: Das Vorwort erläutert die zentrale Fragestellung der Arbeit: die vielschichtige Symbolik des Mundes im Alten Testament. Es wird die Notwendigkeit einer differenzierten Analyse der metaphorischen Verwendung des Begriffs "Mund" hervorgehoben, wobei auch außerbiblische Perspektiven berücksichtigt werden. Das Zitat aus Hesekiel 3,1 dient als einleitende Illustration der grundlegenden Funktionen des Mundes (Essen und Reden), die jedoch im alttestamentlichen Kontext weit über diese hinausgehen.
Schwierigkeiten bei der Bearbeitung des Themas: Dieses Kapitel thematisiert die Herausforderungen der Arbeit, angefangen bei der unterschiedlichen Übersetzung des hebräischen Wortes für "Mund" in verschiedenen Bibelübersetzungen und der damit verbundenen Schwierigkeit, eine umfassende Analyse aller relevanten Textstellen durchzuführen, bis hin zur eingeschränkten Verfügbarkeit geeigneter Sekundärliteratur und der zeitlichen Begrenzung des Projekts. Die Autorin betont ihre Abhängigkeit von eigenen Interpretationen aufgrund der beschränkten Ressourcen und der Lücken in der Forschung zu diesem Thema.
Der Mund: Von seiner biologischen Funktion zur bildlichen Verwendung: Dieses Kapitel würde die Brücke zwischen der biologischen Funktion des Mundes (Essen, Sprechen) und seiner übertragenen, symbolischen Bedeutung im Alten Testament schlagen. Es würde die Entwicklung und die verschiedenen Ebenen der metaphorischen Verwendung des Mundes im Laufe der alttestamentlichen Geschichte beleuchten und den Übergang von der konkreten zur abstrakten Bedeutung darstellen. Die Analyse würde vermutlich historische und kulturelle Kontexte einbeziehen.
Allgemeine Beobachtungen zur Bedeutung des Mundes: Hier würde ein Vergleich der Bedeutung des Mundes im Alten Orient und im Alten Testament erfolgen. Es würden kulturelle und religiöse Einflüsse auf die Symbolik des Mundes untersucht und die spezifischen alttestamentlichen Konnotationen herausgearbeitet werden. Der Vergleich würde Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Kontexten aufzeigen und die Besonderheiten des alttestamentlichen Bildgebrauchs hervorheben.
Der Mund als Durchlass: Dieses Kapitel würde die Funktion des Mundes als Durchlass für Sprache (Veräußerlichung) und als Empfänger von Informationen (Verinnerlichung) beleuchten. Es würde die unterschiedlichen Bedeutungen des „Durchlasses“ in verschiedenen Kontexten untersuchen, wie z.B. die Rolle des Gottesmundes, des Mundes eines Gläubigen und des gottlosen Mundes im Rahmen der Kommunikation mit Gott und unter den Menschen.
Der Mund als Gefäß: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Mund als Behälter für Worte, Gefühle, Böses und Lebenswichtiges. Es werden verschiedene Aspekte untersucht, wie der Mund Gottes, der Mund der Propheten und der Mund des Sprechers selbst als Gefäße für göttliche Botschaften, prophetische Verkündigungen oder persönliche Äußerungen. Die Analyse der „Gefäß“-Metapher würde verschiedene Facetten des alttestamentlichen Verständnisses von Kommunikation und Ausdruck beleuchten.
Die Verbindungsfunktion des Mundes: Dieses Kapitel befasst sich mit der Verbindungsfunktion des Mundes als Bindeglied zwischen Mensch und Gott, Mensch und Mensch und Mensch und Welt. Es wird vermutlich die Rolle des Mundes in Gebeten, Lobpreisungen, Fluchen und anderen Formen der Interaktion mit der göttlichen und menschlichen Welt untersucht. Die Analyse würde die soziale und religiöse Bedeutung des Mundes im alttestamentlichen Kontext betonen.
Der funktionslose Mund: Hier wird die Bedeutung eines funktionslosen Mundes im alttestamentlichen Kontext analysiert. Es wird untersucht, welche symbolischen Bedeutungen der Schweigen, des Stummsseins oder der Unfähigkeit zu sprechen im Zusammenhang mit dem Mund im Alten Testament besitzt. Möglicherweise werden verschiedene literarische Beispiele analysiert, um die Bedeutung von Stille und Sprachlosigkeit im Kontext des alttestamentlichen Narrativs zu verstehen.
Gesten und Mund: Dieses Kapitel widmet sich der nonverbalen Kommunikation, die durch den Mund und Gesichtsausdrücke zum Ausdruck kommt. Es wird die Bedeutung von Mimik und Gestik im Kontext der alttestamentlichen Texte untersucht und in Beziehung zum sprachlichen Ausdruck gesetzt. Die Analyse wird zeigen, wie nonverbale Kommunikation die Bedeutung des Mundes erweitert und bereichert.
Schlüsselwörter
Altes Testament, Mund, Sprachgebrauch, Bildgebrauch, Metapher, Körpersymbolik, Kommunikation, Gott, Prophet, Gläubiger, Böses, Lebenswichtiges, Verbindung, Funktion, Schweigen, Geste.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Der Mund im Alten Testament - Eine Bildsprachliche Analyse"
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die vielschichtigen symbolischen Bedeutungen des "Mundes" im alttestamentlichen Sprach- und Bildgebrauch. Sie analysiert die metaphorischen Funktionen des Mundes differenziert und bezieht außerbiblische Perspektiven ein, um ein umfassenderes Verständnis zu ermöglichen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Ziel ist eine differenzierte Analyse der metaphorischen Funktionsbereiche des Mundes im Alten Testament. Die Arbeit möchte die verschiedenen Bedeutungen des Mundes in verschiedenen Kontexten aufzeigen und ein umfassenderes Bild seiner Symbolik erstellen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die metaphorische Verwendung des Mundes, den Mund als Medium der Kommunikation (Sprache und Schweigen), den Mund als Gefäß für positive und negative Inhalte, den Mund als Symbol für Handlung und Wirkung sowie die Herausforderungen bei der Interpretation alttestamentlicher Texte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Vorwort und Zielsetzung, Schwierigkeiten bei der Bearbeitung des Themas, der biologischen und bildlichen Verwendung des Mundes, allgemeinen Beobachtungen zur Bedeutung des Mundes (im Alten Orient und im Alten Testament), dem Mund als Durchlass (Veräußerlichung und Verinnerlichung), dem Mund als Gefäß (für Worte, Gefühle, Böses und Lebenswichtiges), der Verbindungsfunktion des Mundes, dem funktionslosen Mund und Gesten im Zusammenhang mit dem Mund. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung.
Welche Schwierigkeiten wurden bei der Bearbeitung des Themas festgestellt?
Die Arbeit beschreibt Schwierigkeiten bei der Übersetzung des hebräischen Wortes für "Mund", der Vollständigkeit der Analyse aller relevanten Textstellen aufgrund von Ressourcenbeschränkungen, der eingeschränkten Verfügbarkeit von Sekundärliteratur und der zeitlichen Begrenzung des Projekts.
Wie wird der Mund in der Arbeit betrachtet?
Der Mund wird in der Arbeit als vielschichtiges Symbol betrachtet, das über seine biologische Funktion (Essen, Sprechen) hinausgeht. Er wird als Medium der Kommunikation, als Gefäß für verschiedene Inhalte (positive und negative) und als Symbol für Handlung und Wirkung analysiert.
Welche Perspektiven werden in der Arbeit berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt sowohl alttestamentliche als auch außerbiblische Perspektiven, um einen mehrperspektivischen Blick auf die Symbolik des Mundes zu ermöglichen. Ein Vergleich der Bedeutung des Mundes im Alten Orient und im Alten Testament wird durchgeführt.
Welche Schlüsselwörter sind für die Arbeit relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind Altes Testament, Mund, Sprachgebrauch, Bildgebrauch, Metapher, Körpersymbolik, Kommunikation, Gott, Prophet, Gläubiger, Böses, Lebenswichtiges, Verbindung, Funktion, Schweigen, Geste.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die deren Inhalt und die behandelten Aspekte detailliert beschreibt.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Alten Testament auf strukturierte und professionelle Weise.
- Arbeit zitieren
- Franziska Wandschneider (Autor:in), 2004, Der Mund und seine Funktionen im alttestamentlichen Sprach- und Bildgebrauch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190087